Marcus Flint

Also begab ich mich zum Quidditchfeld. Dabei kam ich an einer größeren Hütte vorbei, aus der ein ebenfalls größerer Mann kam. Hinter im trottete ein großer schwarzer Saurüde aus der Hütte. Als der Mann mich erblickte lächelte er mir zu und kam näher. Dann begrüßte er mich und stellte sich als: ,,Rubeus Hagrid", vor. ,,Du kannst mich aber Hagrid nennen", bot er mir an. ,,Schön dich kennen zu lernen, Hagrid. Ich bin Shila" ,,Schön. Ich kenne dich noch gar nicht", stellte Hagrid nachdenklich fest. ,,Warum bist du denn hier alleine unterwegs? Es wird bald dunkel", stellte er mit einem Blick in den Himmel fest. ,,Ich wollte nur ein paar Runden auf dem Quidditchfeld drehen und dann wieder ins Schloss zurück gehen. Und was machst du hier?" ,,Ich bin der Wildhüter von Hogwarts und wohne hier. Ich wollt grad mit Fang in den Wald gehen", erklärte er mir, während er seinen Hund streichelte. ,,Kontrollgang, meistens muss ich die Weasley - Zwillinge aus dem verboten Wald holen" Ich nickte ihm zu: ,,Aha. Ähm... ich würde dann mal weiter gehen, ehe es dunkel wird. Man sieht sich" So ging ich weiter zum Feld. Man sah die Türme schon von Weitem über die Bäume ragen. Plötzlich blieb ich erschrocken stehen. Da flogen schon Leute auf ihren Besen übers Feld. Wenn ich mich nicht irrte, war das... die SLYTHERINHAUSMANSCHAFT! Die haben mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt. Ich überlegte, ob ich wieder zurück zum Schloss und unbemerkt in den Gemeinschaftsraum gehen oder mich vielleicht doch näher an das Team schleichen sollte. Meine Neugier siegte und so schliech ich mich näher heran. Allerdings blieb ich nicht unbemerkt, denn als ich nah genug am Spielfeld war, um die Leute reden zu hören, flog einer von ihnen zu mir und baute sich vor mir auf. Vom Aussehen her erinnerte er mich ein bisschen an einen Troll und von seiner Intelligenz, wie ich später noch feststellen würde, ebenfalls. ,,Sieh an. Wen haben wir denn da? Eine kleine Gryffindor. Willst du uns etwa ausspionieren, kleine wertlose Gryffindor?", sagte er hochnäsig. Was bildete er sich ein. ,,Euch ausspionieren? Lächerlich! Welche Technik sollten wir denn übernehmen? Etwa blöd auf dem Besen sitzen und Leute anstarren oder ineinander fliegen? Nein danke", antwortete ich höhnisch. ,,Große Klappe für jemanden, der nicht richtig magisch ist", er grinste siegessicher. ,,Ach ist das so? Ja?", fragte ich. Sein Grinsen wurde breiter: ,,Ja. Jetzt fällt dir wohl nichts mehr ein, du minderwertiges Halbblut. Oder bist du vielleicht sogar ein Schlammblut, hm?", er machte einen Schritt auf mich zu. ,,Was bildest du dir denn ein? Denkst du, dass du was besseres bist? Wenn du wirklich eine Antwort auf deine Frage haben willst: Weder noch. Ich bin reinblütig. Meine Eltern sind Vektor und Valentina Selwyn. Die Namen sollten dir ja bekannt sein. Immerhin scheint es dir ja sehr wichtig zu sein. Nach deiner stupiden Auffassung wäre ich also genau so 'wertvoll', wie du", das hatte gesessen. Der Typ sah mich fassungslos an. ,,Nach all dem, was ich gesehen und gehört habe, würde ich sagen, dass du Marcus Flint bist, oder?" Er nickte. Glückstreffer. Oliver hatte mir vorhin von seinem Feind erzählt. Und ich muss zugeben, er hatte, was seine mangelnde Intelligenz betraft, völlig recht. Ich sah ihn noch einmal abschätzig an, sagte : ,,Ach übrigens, zivilisierte Menschen nennen es Mugelgeborene. Nicht Schlammblüter, wie ihr zurück geblieben, altmodischen, eingebildeten Angeber. Obwohl ihr euch eigentlich auf nichts etwas einbilden könnt!" und ging davon. Dann eben kein Flug. Als ich außer Sichtweite war, atmete ich tief durch und unterdrückte meine Tränen, die wegen des Schrecks, als Flint sich plötzlich vor mir aufbaute, entstanden waren. Das war nichts für mich und ich sollte sowas definitiv nicht so oft tun. Ich hätte weg rennen wollen, aber aus irgendeinem unerfindlichem Grund war ich stehen geblieben und hatte ihm mal so richtig die Meinung gesagt. Jetzt konnte ich Alicias Zweifel an meiner schüchternen und ängstlichen Art selbst nachvollziehen. Irgendetwas hatte sich an mir verändert, seit dem ich ihn Hogwarts war, aber nur was?

Auf dem Weg zum Schloss musste ich wieder an Flint denken. ,,Un tel imbécile!", murmelte ich verärgert vor mich hin. ,,Ist was mit mir?",fragte auf einmal Dakota, die mir offensichtlich gefolgt war. ,, Non pas du tout. Nein, überhaupt nicht. Ich hatte nur gerade einen désaccord mit Marcus Flint", erklärte ich ihr. ,, Commen cest interessanter", erwiderte sie fröhlich. ,,Du meinst sicher Comme c'est intéressant ,(wie interessant)" Sie nickte eifrig : ,, De quoisti s'aligisselait-ilel?" ,,Ähm... De quoi s'agissait-il? (Worum ging es)", verbesserte ich sie. ,,Sag ich doch. Also, worum ging es und warum bist du hier alleine unterwegs?", fragte sie. ,,Weil Flint ein eingebildeter imbécile (Idiot) ist und ich bin hier allein weil meine Freunde und ich einen différend (Streit) hatten" ,,Das tut mir leid. Sprichst du immer französisch, wenn du wütend bist?",Dakota schaute mich interessiert an. ,,Meistens, aber wir haben ja auch ein paar Jährchen in Frankreich gelebt, also von daher ist das, glaube ich, nichts Ungewöhnliches" ,,Da hast du Recht, Shila. Ich muss jetzt eigentlich in meinen Gemeinschaftsraum, Aber eine Frage habe ich noch: Wie lief dein Date?" ,,merveilleux" ich fügte schnell noch die Übersetzung, ,,wunderbar", hinzu, sodass es zu keinen Missverständnissen kommen konnte. Sie streckte mir ihren Daumen entgegen und umarmte mich schnell, bevor sie zu ihrem Gemeinschaftsraum rannte. Ich fasste nun auch einen Entschluss: Ich würde mich mit Fred, George, Angelina, Alicia und Lee unterhalten und mich bei ihnen entschuldigen. Selbst wenn ich es ausversehen auf französisch tun würde. Hoffentlich ging das gut aus.

,,iniuriam facere!", das Porträt der fetten Dame schwang auf und ich stieg schnell hindurch. Wie zutreffend das Passwort doch war. Fast ein wenig unheimlich. Naja, oder einfach nur ein Zufall. Als ich den Raum betrat, war dieser, zu meinem Erstaunen, komplett leer. Ich schaute schnell auf die Uhr. 1:37 Uhr. Mist, so spät war es schon. Ich hatte jetzt aber keine gesteigerte Lust mehr, mich noch mit den anderen zu versöhnen. Also entschied ich mich dazu, auf einem Sofa im Gemeinschaftsraum zu schlafen. ,,une telle merde (so ein mist)", an den Selbstgesprächen sollte ich dringend arbeiten. Ich kuschelte mich aufs Sofa und murmelte noch ein leises: ,,Donc au petit déjeuner (dann eben beim Frühstück)", und schloss meine Augen. Ich hatte meine Augen keine 5 Sekunden geschlossen, als ich ein Schleppern und kurz darauf ein unterdrücktes Fluchen hörte. Jemand kam die Treppe vom Schlafsaal nach unten. Von einem Jungenschlafsaal! ,,Kannst du auch so sprechen, dass man dich versteht, princesse", dieser jemand stand nun hinter mir. Ich konnte mir schon denken, wer es war. Ich drehte mich um und sah ein haselnussbraunes Augenpaar. ,,Oui, George. Aber, seit wann kannst du französisch?" ,,Kann ich nicht. Das war nur geraten", er zuckte mit den Schultern, ,,Wo warst du?" ,,Ach ich war bei Hagrid, auf dem Quidditchfeld und habe mich mit Marcus Flint angelegt. Dann hab ich noch Dakota getroffen. Und wenn ich ehrlich bin, sie kann kein französisch. Ja, und jetzt bin ich hier" ,,Wow, du bist..." ,,Dumm, arrogant, eingebildet, naiv?", beendete ich seinen Satz, so wie es die Zwillinge sonst immer taten. ,,Nein", er sah mich verdutzt an, ,,Du hast eine schlechte Selbstwahrnehmung, Shila. Was ich eigentlich sagen wollte ist: mutig. Du bist echt mutig", stellte er klar. ,,Danke" dann sagten wir eine Weile nichts. George setzte sich zu mir aufs Sofa. ,,Charlie hat vorhin mit uns geredet", sagte er plötzlich und ohne Zusammenhang. Es klang irgendwie nachdenklich? ,,Und?" ,,Er meinte, dass wir dich, naja, wie sag ich das jetzt, zu sehr... bedrängt haben!? Stimmt das? Hat er mit dir darüber gesprochen?", druckste er herum. Ich nickte. ,,Hast du ihm erzählt, warum du vorhin so traurig warst?" Irrte ich mich, oder klang da etwas Eifersucht in seiner Stimme mit? ,,Nein, er weiß genau so viel, wie ihr. Vielleicht sogar weniger" Er nickte: ,,Es tut mir leid. Es tut uns allen leid" ,,Aber wieso denn. Ich bin diejenige, die sich entschuldigen sollte, nicht ihr" Nun schüttelte er den Kopf. ,,Wir hätten deine Meinung akzeptieren müssen. Es tut mir leid" ,,Ich bin noch nicht lange hier und bereite euch schon so viele Sorgen", bestritt ich seine Behauptungen. ,,So darfst du das aber nicht sehen. Eher so: Du bist noch nicht lange hier und bereitest uns schon so viel Freude. Du bist eine gute Freundin, Shila" ,,Aber gute Freunde kümmern sich doch umeinander. Bis jetzt musstet ihr euch immer nur um mich kümmern" ,,Aber du hast doch zum Beispiel Angelina abschreiben lassen, als sie ihren Aufsatz in Kräuterkunde vergessen hatte. Das hätte ich allerdings auch gut gebrauchen können" Er rückte näher an mich und umarmte mich: ,,Und jetzt gehst du schlafen, es ist schon spät..., oder besser gesagt früh" In diesem Moment fühlte ich mich stark beobachtet und sah mich schnell um, aber... da war niemand. George grinste mich noch einmal an und verschwand dann im Jungenschlafsaal. Ich kuschelte mich in meine Decke und nach einer Weile verflog das Gefühl beobachtet zu werden.
bonne nuit
(Gute Nacht)

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