Eine besondere Ankündigung
,,Warum bist du eigentlich noch mit denen befreundet?", fragte Neville leicht genervt. ,,Das frage ich mich auch manchmal", antwortete ich lachend und sah Fred und George an. ,,Hey", empörte sich George. ,,Ihr hättet eure Scherzartikel ruhig an einem Anderen testen können. Es waren ja genug Leute da", meinte ich. ,,Wir haben sie nicht an Neville, sondern an uns getestet. Er hat die Kanarienkremschnitte einfach gegessen. Dafür können wir doch nichts", erklärte Fred unschuldig. ,,Wer's glaubt", sagte ich verächtlich. ,,Ach komm schon Chilli", meinte Fred. ,,Das war doch nur Spaß", stimmte George seinem Bruder zu. ,,Na dann will ich euch das mal glauben", feixte ich, woraufhin von Neville nur ein unverständliches Grummeln kam. ,,Okay, wenn das geklärt ist, können wir ja zu Verwandlung", drängte Alicia. ,,Seit wann wollt ihr denn zum Unterricht?", fragte ich, obwohl ich die Antwort schon kannte. ,,Wollen wir nicht. Wir wollen nur wissen, was uns McGonagall zu sagen hat", erklärte Lee überflüssigerweise.
Nach dem Frühstück rannten wir förmlich zum Verwandlungsklassenzimmer. ,,Wir sind nicht die ersten", stellte Fred überraschend fest. ,,Und dabei geht der Unterricht erst in zehn Minuten los. Es scheinen alle gespannt zu sein", meinte ich. Wir setzten uns an unsere Plätze. Alle hofften, dass McGonagall früher kam, doch das war nicht der Fall. Pünktlich zu Beginn der Stunde stellte sie sich vor die Klasse und begann uns eine Verwandlung vorzuführen. ,,Professor?" Sofort drehten sich alle Köpfe zu George. ,,Was gibt es, Mister Weasley?", fragte McGonagall streng. ,,Sie wollten uns etwas mitteilen", antwortete Fred stattdessen. ,,Alles zu seiner Zeit", sagte McGonagall und fuhr unbeirrt fort.
Die Meisten versuchten zügig zu arbeiten, um Mcgonagalls Neuigkeit früher zu hören. Doch so machten sie nur mehr Fehler. Als keiner mehr damit gerechnet hatte, räusperte sich McGonagall und zog damit die ganze Aufmerksamkeit auf sich: ,,Ich habe eine Ankündigung für Sie alle. Der Weihnachtsball rückt näher. Er gehört traditionell zum Trimagischen Turnier und bietet uns die Gelegenheit, unsere ausländischen Gäste ein wenig näher kennenlernen. An diesem Ball dürfen alle ab der vierten Klasse teilnehmen. Doch wenn Sie möchten, dürfen Sie auch einen jüngeren Mitschüler einladen" Sofort drehte sich Alicia zu mir um und quietscht vergnügt: ,,Ein Ball! Das ist ja der Wahnsinn" ,,Miss Spinnet", sagte McGonagall streng und fuhr fort, ,,Sie werden Ihre Festumhänge tragen und der Ball wird am ersten Weihnachtsfeiertag um acht Uhr abends in der großen Halle beginnen und um Mitternacht enden
Nun denn", sie hielt kurz inne und sprach dann bedächtig weiter, ,,Der Weihnachtsball gibt uns allen natürlich die Gelegenheit uns ein wenig lockerer zu geben. Aber das heißt NICHT, dass wir die Benimmregeln lockern, denen ein Hogwarts-Schüler zu folgen hat. Ich wäre höchst unangenehm berührt, sollte ein Gryffindor-Schüler ganz Hogwarts auf irgendeine Weise in Verruf bringen" McGonagalls Augen formten sich zu Schlitzen, als sie die Zwillinge ansah. ,,Wir benehmen uns, Professor", sagte George grinsend. ,,Das erwarte ich auch von Ihnen, Mister Weasley. Das erwarte ich von Ihnen allen" McGonagall nickte uns knapp zu und bedeutet uns somit, dass wir gehen konnten.
,,Wisst ihr schon mit wem ihr hingehen wollt?", fragte Alicia in die Runde. ,,Ja", murmelten Fred und Angelina gleichzeitig, woraufhin ich Alicia verschwörerisch ansah. Sie nickte lächelnd und deutete unauffällig auf Angelina, die etwas errötet war. ,,Und ihr?", fragte sie gefasst. ,,Ich habe keine Ahnung. Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Vielleicht gehe ich auch alleine. Wer weiß", antwortete ich gleichgültig. ,,Ich denke nicht, dass du alleine hingehen wirst", grinste Alicia. ,,Das kann ich mir auch nicht vorstellen", lachte Fred. ,,Wie kommt es, dass ihr beide euch da so sicher seid?", fragte ich ruhig. ,,Sieh dich doch mal an. Du bist unfassbar hübsch", meinte George. ,,Außerdem bist du außerordentlich klug, Quidditchspielerin und Vertrauensschülerin", fügte Lee hinzu. ,,Danke", antwortete ich leise und sah auf den Boden. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte erwidern sollen. Mit Komplimenten konnte ich noch nie gut umgehen. Da war mir Kritik wesentlich lieber. ,,Ist dir das peinlich?", fragte Fred amüsiert. ,,Nein...also nicht direkt. Ich kann mit Komplimenten überhaupt nicht umgehen", gestand ich. ,,Dann sieh es als Tatsache oder positive Kritik", bot George an. ,,Danke, jetzt fühle ich mich gleich viel besser", sagte ich. ,,Habe ich dir schon mal gesagt wie sehr ich deinen Sarkasmus mag?", lachte George. Ich schüttelte grinsend mit dem Kopf: ,,Aber tu das bitte auch nicht. Das wäre in gewisser Weise wieder ein Kompliment" ,,So jemanden habe ich auch noch nie getroffen" ,,Wie meinst du das jetzt", hakte ich nach. ,,Naja, ich denke, ich kenne sonst niemanden, der keine Komplimente mag", erläuterte er. ,,Ich mag sie schon, aber ich weiß eben nicht, wie ich darauf reagieren soll. Vielleicht bin ich aber auch komplett verrückt", lächelte ich. ,,Du bist doch nicht verrückt", stellte George fest. ,,Weißt du das denn so genau?", fragte ich herausfordernd. ,,Nicht genau, aber ich bin mir ziemlich sicher" ,,Dann will ich deine Sicht auf die Dinge nicht verändern", meinte ich. ,,Wie zuvorkommend", sagte er. ,,Sarkasmus ist wichtig", kommentierte ich, ,,Sorry, aber ich muss nochmal in die Bibliothek" Ich gab George einen kurzen Kuss auf die Wange und rannte dann los. Vor unseren nächsten Kräuterkundestunde wollte ich unbedingt noch etwas nachlesen.
In der Bibliothek erkannte ich sofort Viktor Krum und einen weiteren Durmstrang. Die beiden waren in den letzten Tagen immer häufiger hier gewesen. Darüber hatte ich mich aber nicht sonderlich gewundert, da ich es völlig normal fand seine Freizeit in der Bibliothek zu verbringen. Ich nickte beiden kurz lächelnd zu, nahm mir ein Buch, welches mir von Neville empfohlen wurde, und setzte mich an einen der Tische neben Hermine. ,,Hi", begrüßte sie mich abwesend. ,,Hi, was machst du da?", fragte ich und zeigte auf ein Wollknäuel vor ihr. ,,Ich stricke Kleidungsstücke für die Hauselfen", erwiderte sie lahm. ,,Geht es dir denn gut?", fragte ich die daraufhin besorgt. ,,Ja klar. Ich bin nur etwas müde", meinte ich achselzuckend. ,,Wenn es dir hilft, dann kann ich auch mit stricken", bot ich an. ,,Kannst du das denn?", ihre Miene hellte sich etwas auf. ,,Ja, meine Großmutter hat es mir beigebracht", erklärte ich. ,,Das wäre wirklich nett", sagte Hermine und gähnte. ,,In Ordnung, dann nehme ich mir einfach ein Knäuel mit und stricke dann ein wenig" ,,Ja super, danke", Hermine schob mir lächelnd die Wolle rüber. Ich steckte sie in meine Tasche und begann schnell das Kräuterkundebuch aufzuschlagen.
Nachdem ich gefunden hatte, was ich gesucht hatte, stellte ich das Buch zurück und verabschiedete mich von Hermine. Dann sprintete ich zu den Gewächshäusern, die ich gerade noch rechtzeitig erreichte. ,,Nicht schlecht", flüsterte mir George zu. ,,Danke. Ich habe mich beeilt" Dann begann auch schon der Unterricht. Eigentlich mochte ich Kräuterkunde, aber heute konnte ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Immer wieder dachte ich an das Gespräch mit George. Fand er mich wirklich hübsch oder hatte er das nur gesagt damit ich mich besser fühlte? Das gleiche ging natürlich auch für Lee. Irgendwann schien George aufgefallen zu sein, dass ich Sprout überhaupt nicht mehr zuhörte. Er wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum, sodass ich aus meinen Gedanken hoch schreckte. ,,Ist die Erde wirklich so interessant, dass du sie ununterbrochen anstarren musst?", fragte er amüsiert. ,,Ja, ist sie", zischte ich leicht aggressiv und wandt mich ab. ,,Okay", erwiderte er nur schulterzuckend.
Nach der Stunde wollte ich eigentlich noch einmal in die Bibliothek gehen, um dort ein wenig zu stricken. Jedoch verzögerte sich das ganze etwas. ,,Shila?", fragte Cedric hinter mir. ,,Ja?", sagte ich perplex. ,,Kann ich kurz mit dir reden?", er sah sich etwas unsicher um, ,,Es ist wichtig" ,,Schon wieder?", ich packte meine Sachen zusammen und stand auf, ,,Worum geht es denn?" ,,Um den Weihnachtsball", antwortete er etwas widerstrebend. Ich warf meinen Freunden einen kurzen Blick zu und sagte dann: ,,Ich komme sofort"
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