Das Trimagische Turnier
Aus dem Wind war ein Sturm geworden. Blitze zuckten über den Himmel und der Donner grollte. Alle beeilten sich, um so schnell, wie möglich, in die große Halle zu kommen. Auf dem Weg dahin entging ich nur knapp den Wasserbomben, die Peeves auf die Schüler abfeuerte.
Entnervt setzte ich mich neben Angelina. ,,Ihr hättet ruhig auf mich warten können", sagte ich. ,,Wir dachten, du hast noch irgendetwas zu tun", verteidigte sich Alicia. ,,Außerdem hat es geregnet", sagte Fred. ,,Schon gut", erwiderte ich und starrte auf die Tür. Dort erschien gerade Professor McGonagall. Hinter ihr liefen die Erstklässler, die sich staunend umsahen. Einer von ihnen war in einen riesigen Maulwurfsmantel gehüllt. ,,Das ist Dennis", stellte ich überrascht fest. ,,Wer ist Dennis?", fragte Lee verwirrt. ,,Der kleine Bruder von Collin Creevey. Ich habe ihm im Zug geholfen", erklärte ich knapp. ,,Sieht aus, als wäre er in den See gefallen", stellte George fest. ,,Der Arme", bedauerte ich ihn.
Nachdem der Sprechende Hut sein Lied gesungen hatte und der Beifall verstummt war, begann die Einteilung. Als Malcolm Baddock nach Slytherin kam, brach Jubel auf der anderen Seite der Halle aus. Fred und George pfiffen in jedoch aus. ,,Lasst doch den Jungen in Ruhe", ordnete ich an. ,,Er hat euch doch nichts getan", unterstützte mich Angelina. ,,Ja, ist ja gut", sagte George.
,,Creevey Dennis" Collin rutschte aufgeregt hin und her. ,,Gryffindor!" Dennis rannte glücklich zu seinem Bruder und kreischte: ,,Collin, ich bin in den See gefallen! Es war toll! Und da war etwas im Wasser, das hat mich gepackt und ins Boot zurückgeworfen." ,,Cool", sagte Collin, ,,Dennis! Siehst du den Jungen dort drüben? Den mit dem schwarzen Haar und der Brille? Siehst du ihn? Weißt du, wer das ist, Dennis?" Harry starrte angestrengt nach vorne. ,,Immer noch berühmt?", fragte ich mitfühlend. ,,Ja, leider", antwortete Harry.
Nach dem Festmahl begann Dumbledore mit seiner Rede: ,,So! Nun, da wir alle gefüttert und getränkt sind, muss ich noch mal um Ihre Aufmerksamkeit bitten und Ihnen einige Dinge mitteilen. Mr. Filch, der Hausmeister, hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass die Liste der verbotenen Gegenstände in den Mauern des Schlosses für dieses Jahr erweitert wurde und nun auch Jaulende Jo-Jos, Fangzähnige Frisbees und Bissige Bumerangs enthält. Die vollständige Liste zählt, soweit ich weiß, etwa vierhundertundsiebenundreißig Gegenstände auf und kann in Mr. Filchs Büro eingesehen werden, falls jemand sie zu Rate ziehen will. Wie immer, möchte ich Sie daran erinnern, dass der Wald auf dem Schlossgelände für Schüler verboten ist, wie auch das Dorf Hogsmeade für alle Schüler der ersten und zweiten Klasse. Ich habe zudem die schmerzliche Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass der Quidditch-Wettbewerb zwischen den Häusern dieses Jahr nicht stattfinden wird" ,,Was?", sagte Harry entsetzt. Ich sah Angelina, Alicia, Lee, Fred und George entrüstet an. Das konnte doch nicht wahr sein! ,,Der Grund ist eine Veranstaltung, die im Oktober beginnt und den Lehrern das ganze restliche Schuljahr viel Zeit und Kraft abverlangen wird. Doch ich bin sicher, Sie werden alle Spaß dabei haben. Mit größtem Vergnügen möchte ich ankündigen, dass dieses Jahr in Hogwarts..." In dem Moment gab es ein Donnergrollen, die Tür schwang auf und ein Mann, auf einen Stock gestützt und in einen Reiseumhang gehüllt, stand im Eingang. Der Mann humpelte nach vorne zu Dumbledore. Sein ganzer Körper war mit Narben besetzt und er besaß ein magisches Auge.
,,Ich möchte Ihnen Ihren neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorzustellen", sagte Dumbledore strahlend, ,,Professor Moody" Außer Hagrid und Dumbledore klatschte niemand.
,,Wie eben erwähnt, werden wir in den kommenden Monaten die Ehre haben, Gastgeber einer sehr spannenden Veranstaltung zu sein, eines Ereignisses, das seit über einem Jahrhundert nicht mehr stattgefunden hat. Mit allergrößtem Vergnügen teile ich Ihnen mit, dass dieses Jahr in Hogwarts das Trimagische Turnier stattfinden wird" ,,Sie machen Witze!", sagte Fred laut. Sofort erfüllte Gelächter die große Halle. ,,Ich mache keine Witze, Mr. Weasley. Obwohl, da fällt mir ein, im Sommer habe ich einen köstlichen Witz gehört. Ein Troll, eine Vettel und ein irischer Kobold gehen zusammen in die Kneipe..." Professor Mcgonagall räusperte sich. Ich lachte. ,,Ähm...aber vielleicht ein andermal...nein", sagte Dumbledore und zwinkerte mir zu, ,,Wo war ich stehen geblieben? Ah ja, das Trimagische Turnier. Nun, einige von Ihnen werden nicht wissen, worum es bei diesem Turnier geht, und auch hoffe, dass die anderen mir verzeihen, wenn ich es kurz erkläre, sie können ja inzwischen weghören" Dumbledore begann zu erklären. Doch wir hörten nicht wirklich zu. ,,Das ist der Wahnsinn", sagte George. ,,Ja, es ist wahnsinnig gefährlich", schnaubte ich verächtlich. ,,Aber es ist cool", sagte Fred. ,,Und gefährlich!" ,,Psst! Ich will das hören", herrschte uns Lee an. ,,...bis allerdings die Todesrate so stark zunahm, dass das Turnier eingestellt wurde", sprach Dumbledore. ,,Ich sag's doch", zischte ich. ,,...Den ganzen Sommer über haben wir uns alle Mühe gegeben, dafür zu sorgen, dass diesmal kein Champion in tödliche Gefahr geraten kann" ,,Ha, es ist vollkommen ungefährlich!", stieß George aus. ,,Ich mach mit!", sagte Fred, sodass es alle am Tisch hören konnten. Als Dumbledore wieder ans Pult trat, wurde es wieder ruhiger: ,,Zwar weiß ich, wie begierig Sie alle darauf sind, den Trimagischen Pokal für Hogwarts zu holen, doch die Leiter der teilnehmenden Schulen haben gemeinsam mit dem Zaubereiministerium beschlossen, in diesem Jahr eine Altersbegrenzung für die Bewerber festzusetzen" Wilde Diskussionen begannen. Ich lächelte jedoch nur zufrieden: ,,Das ist vernünftig" ,,Ich bitte Sie daher, Ihre Zeit nicht mit einer Bewerbung zu verschwenden, wenn Sie noch nicht siebzehn sind. Die Abordnungen aus Beauxbatons und Durmstrang werden im Oktober eintreffen und den größten Teil des Jahres bei uns bleiben. Ich weiß, dass Sie unsere ausländischen Gäste mit größter Herzlichkeit empfangen und den Hogwarts-Champion mit Leib und Seele unterstützen werden, sobald er oder sie ausgewählt ist. Und nun ist es spät, und ich weiß, wie wichtig es ist, dass alle wach und ausgeruht sind, wenn Sie morgen in die Klassen gehen. Schlafenszeit! Husch, husch!" Dumbledore setzte sich und die Schüler standen auf. ,,Ich muss los. Das Passwort ist Quatsch", sagte ich hastig.
Ich lief, genau wie Cedric und Dakota, zur Tür und versammelte die Erstklässler um mich: ,,Erstklässler, hierher!", rief ich und fügte an Dakota gewandt hinzu: ,,Irgendwie macht das Spaß" ,,Oh ja. Ich fühle mich so wichtig", lachte sie. ,,Dakota! Wir sind vollzählig", rief Cedric, ,,naja, denke ich" ,,Ich komme! Wir sehen uns, Shila", sagte Dakota fröhlich. ,,Viel Spaß", rief ich und wandt mich den Erstklässlern zu. ,,Sind alle da?", fragte ich. Alle nickten. ,,Ich bin Shila Selwyn, eure Vertrauensschülerin und zeige euch jetzt den Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraum. Folgt mir!", sagte ich aufmunternd. Staunend folgten mir die Kinder. Sie blieben immer wieder vor Porträts stehen. Die meisten von ihnen hatten noch nie etwas derartiges gesehen. Ich stellte ihnen ein paar Porträts vor - unter anderem Sir Cadogan und Violet, die beste Freundin der fetten Dame. Pausenlos wurde ich mit Fragen gelöchert, welche ich, so gut es ging, beantwortete. Die Muggelstämmigen fragten vorwiegend, ob es auch Vampire und Werwölfe gäbe. Allerdings war auch das Trimagische Turnier ein beliebter Gesprächspunkt. Ich war froh, als wir, am Porträt der fetten Dame, angelangt waren. ,,Quatsch", sagte ich und führte die Erstklässler in den Gemeinschaftsraum, den sie auch erstaunt betrachteten. Gerade, als ich ihnen die Schlafsäle zeigen wollte, schwang das Porträt zur Seite. Alle Köpfe drehten sich um. ,,Woher kennst du das Passwort?", wollte Ron wissen. Er kam mit Harry, Hermine und den Zwillingen in den Raum. ,,Das hat die Vertrauensschülerin unten verraten", antwortete George. Ich musste grinsen und erklärte den Jungen, wo sich ihr Schlafsaal befand. ,,Gute Nacht", rief mir Lee zu. ,,Lee, warte!", rief ich zurück. Lee sah mich verwirrt an: ,,Was ist?" ,,Könntest du den Jungs ihren Schlafsaal zeigen? Bitte", sagte ich flehend. ,,Wieso denn ich? Warum kann das nicht jemand anders machen? Wie wäre es mit Fred und George?", versuchte sich Lee aus der Situation zu retten. Ich hob eine Augenbraue. ,,Du bist die Vertrauensschülerin. Musst du das denn nicht zeigen?", sagte Lee. ,,Lee, das ist der Jungenschlafsaal. Warst du nicht derjenige, der sich darüber beschwert hat, dass wir in den Ferien vorbeigekommen sind?", trumpfte ich auf. ,,Das hatte was mit der Tarantel zu tun...okay, ich machs!", sagte Lee genervt. ,,Danke, du bist ein Schatz", grinste ich. ,,Okay, die restlichen kommen mit mir!", ordnete ich an.
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