Danke

,,Angelina", sagten Alicia und ich. ,,Was ist?", fragte sie verschlafen. ,,Wir müssen los. Gleich haben wir Kräuterkunde", begann Alicia. ,,Und?", Angelina hatte ihre Augen immer noch geschlossen. ,,Wenn du nicht aufstehst, verpasst du eine weitere Runde Zauberschach", setzte ich fort. Alicia fing schon wieder an zu grinsen. Lag das an mir, meiner Bemerkung, der Situation, dem gestrigen Tag oder an den Zwillingen? Egal. Angelina öffnete die Augen und sah uns müde an. Plötzlich sah sie entsetzt aus: ,,Mist, Mist, Mist!", fluchte sie. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu. ,,Ich habe den Aufsatz über die Alraunen nicht geschrieben. Ich hab's vergessen" ,,Mach dir nichts draus. Das kann jedem mal passieren. Sag Sprout einfach...hm...dass du zu viele andere Aufgaben hattest und...ähm..Erstklässlern Nachhilfe geben musstest. Genau", schlug Alicia vor, schien aber selbst nicht überzeugt. ,,Okay, das ist eine Ausnahme. Aber schreib es nicht genau so ab, damit Sprout nichts auffällt", sagte ich und gab ihr meinen Aufsatz. ,,Danke, Shila", sagte sie und umarmte mich. ,,Das sind ja 5 Rollen Pergament", stellte Alicia entgeistert fest. ,,Ja, und?", entgegnete ich. ,,Wir sollten doch nur 2 schreiben. Oder?", sie sah nun etwas unsicher aus. ,,Ja, aber mir ist eben so viel eingefallen", erklärte ich mich. Angelina nickte nur dankbar. ,,Ab zum Frühstück", frohlockte Alicia. ,,Hm", gab ich nur zurück und ging ins Bad, wo ich mich fertig machte. ,,Du siehst super aus", versicherten mir Angelina und Alicia, als ich das Bad wieder verließ. ,,Ihr seht aber auch echt gut aus", gab ich das Kompliment zurück. Nachdem wir uns mindestens 15 mal versicherten, dass wir gut aussahen, machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. ,,Da seid ihr ja endlich", begrüßte uns Fred lächelnd. ,,Ich freue mich auch dich zu sehen, Fred", antwortete ich daraufhin. ,,Guten Morgen, George, Lee", wand ich mich nun an die anderen. Sie grüßten mich ebenfalls. ,,Iss, Prinzessin! Es ist genug da", sagte George nachdem ich mich zu ihnen gesetzt hatte. ,,Nagut", sagte ich und griff nach einem Käsebrötchen. Aber ich war nicht die einzige, die sich ein Brötchen nehmen wollte. Oliver hatte wohl die selbe Idee und griff im gleichen Moment danach. So kam es, dass sich unsere Hände berühren, was ein ungewohntes, unbeschreibliches Gefühl in mir auslöste. Er sah mich lächelnd an und ich wurde augenblicklich wieder rot. ,,Ladys first", sagte er und zog seine Hand zurück. Ich nahm mir ein Brötchen und sah ihn noch einmal an. Er lächelte noch einmal und wand sich dann wieder seinen Freunden zu. Das gibt's doch nicht! Ich kannte diesen Typen seit 2 Tagen und.... verliebte mich in ihn. Aber war ich denn wirklich verliebt? In ihn? Vielleicht war mir die Situation auch nur peinlich. Damit versuchte ich mir einzureden, dass ich nicht verliebt war. In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie mich meine Freunde anstarrten. Alicia und Angelina freuten sich, Fred sah amüsiert zu mir rüber, George musterte erst Oliver und dann mich gründlich und Lee sah mich, wie sollte man es auch anders erwarten, besorgt an. ,,Geht es dir gut? Du siehst nicht gut aus", sagte Lee. Alicia schlug sich die Hand vor ihr Gesicht. ,,Lee", begann Angelina ihm die Situation zu erklären, ,,Siehst du denn nicht was gerade passiert?" Er sah sie verständnislos an. George deutete erst auf Oliver und dann auf mich. Da verstand es Lee anscheinend und starrte beschämt auf seinen Teller. ,,Iss", George reichte mir einen Apfel. ,,Ich bin satt", antwortete ich schlicht und machte Anstalten aufzustehen, aber Fred hielt mich zurück. ,,Nimm den Apfel", sagte er. Ich musste selbst über diese absurde Situation lachen. Meinen Freunden zu liebe nahm ich den Apfel. Allerdings aß ich ihn nicht, sondern steckte ihn in meine Tasche. ,,Na dann los", Lee hatte seine Stimme wieder gefunden. Ich sah das sich Fred zusammenreißen musste um keinen Kommentar abzugeben. ,,Wehe!", flüsterte ich ihm zu. ,,Was passiert dann, Chilli?", fragte er amüsiert. Ich ignorierte ihn und begann mich mit Angelina zu unterhalten. In den Gewächshäusern begrüßte uns Professor Sprout. Sie hatte sich am Eingang positioniert, um gleich unsere Aufsätze einzusammeln. ,,Ich bin mir sicher, dass ich 2 Rollen gesagt habe, Mister Weasley!", beschwerte sich Professor Sprout. ,,Ich schreibe halt sehr klein. Das ist der Text für beide Rollen. Ich habe ihn zum Platzsparren nur auf eine geschrieben", erwiderte Fred und begab sich ins Gewächshaus. Sprout sah ihm kopfschüttelnd nach. ,,Nun, Mister Jordan, Sie haben aber sich aber bemüht sehr groß zu schreiben, um die Rollen vollzuschreiben", sie sah nun etwas enttäuscht aus. ,,Um Himmels Willen, Mister Weasley, Sie sollten 2 Rollen schreiben und nicht eine halbe!", George zuckte nur mit den Schultern und ging zu Fred und Lee. ,,Miss Spinnet, gut, Sie haben 2 Rollen geschrieben und Sie ebenfalls Miss Johnson", Sie kam nun zu mir: ,,Miss Selwyn, Sie waren aber fleißig. 5 Rollen! Und dann noch sehr klein geschrieben. 10 Punkte für Gryffindor!" Ich ging lächelnd an ihr vorbei ins Gewächshaus, wo mich meine Freunde erwarteten. ,,WIE?", wollte George wissen. ,,Bibliothek!", war meine einfache Antwort. ,,Wie war das nochmal? Es gibt viele Sachen, die du nicht kannst. Ich hab bis jetzt nichts davon gesehen" Dafür fing sich Fred einen bösen Blick ein. ,,Du darfst sie nicht provozieren, sonst hilft sie uns nicht mehr beim Schachspielen. Hab ich Recht, Prinzessin?", mischte sich George ein. ,,Genau so ist es. George hat die Lage verstanden", stimmte ich ihm zu. Wir scherzten noch etwas, bis Sprout ins Gewächshaus kam und den Unterricht begann. Kaum hatte sie uns unsere Aufgaben erklärte, holten die Zwillinge ihr Schachspiel raus. Ich arbeitete, im Gegensatz zu meinen Freunden, an den zugeteilten Aufgaben. Alicia und Angelina unterhielten sich lieber mit Lee über Quidditch. Ich hätte auch gerne mit geredet, aber der Unterricht hattte Vorrang. Doch dann sah ich Professor Sprout in unsere Richtung kommen. Na klasse! ,,Evanesco", flüsterte ich kaum hörbar und das Schachspiel verschwand erneut. Fred und George schauten mich verdutzt an. ,,Nun, Miss Selwyn, könnten Sie mir vielleicht erklären, was Sie und ihre Freunde gerade tun"

*Georges Sicht*
,,Nun, Miss Selwyn, könnten Sie mir vielleicht erklären, was Sie und ihre Freunde gerade tun", Sprout war hinter Shila aufgetaucht. Doch anstatt die nervös zu wirken lächelte sie Sprout an und sagte mit fester Stimme: ,,Wir besprechen gerade unsere Arbeitsteilung, Professor. Organisation ist sehr wichtig bei solchen Arbeiten." ,,Und wie sieht ihre Arbeitsteilung aus, Miss Selwyn", Sprout beachtete uns nicht mehr. Sie hörte Shila gespannt zu. ,,Nun", begann Shila zu erklären, ,,Ich betrachte die Pflanze genau und zeichne sie ab, womit wir ihre erste Aufgabenstellung erfüllen würden. Fred und George machen sich zu verschiedenen Merkmalen der Alraune Notizen. Angelina, Alicia und Lee kümmern sich um die Pflanzen und gießen sie, zum Beispiel" ,,Das ist eine sehr gute Idee. Jeder von ihnen erhält 5 Punkte", sagte Sprout und ging weiter zur nächsten Gruppe. Diese versuchte unsere Idee, naja eigentlich Shilas, zu kopieren und dachte sich eine ähnliche Teilung aus. ,,Du überraschst mich immer wieder, Prinzessin. Wie ist dir nur so schnell eine Ausrede eingefallen? Eine, die uns 30 Punkte eingebracht hat", fragte ich sie bewundernd. ,,Glück", erwiderte sie nur. ,,Sei nicht so bescheiden", sagte Angelina, ,,Da wären wir ohne dich nicht raus gekommen" ,,Ihr stellt es da, als wäre es das Schlimmste, was euch passieren könnte", damit hatte Shila nicht ganz unrecht. Wir übertrieben halt gerne. ,,Du hast schon Recht. Aber jetzt haben wir 30 Hauspunkte. Da können wir uns ein paar Streiche erlauben, oder Fred?", Fred nickte mir lachend zu. Shila verdrehte nur die Augen, was bei ihr irgendwie süß aussah. Bei diesem Gedanken sah ich sie etwas zu lange an. Ich wollte nicht zu viel darüber nachdenken und fragte deshalb: ,,Zu welchen Merkmalen sollen Fred und ich uns denn jetzt Notizen machen?" ,,Warte, ich zeigs euch!", Shila legte die Feder bei Seite und kam weiter zu uns. Sie gab uns ein paar Tipps und ließ uns dann allein aufschreiben, was wir für richtig hielten. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie damit nicht zufrieden sein würde, da sie Sachen wie, hässliches Gesicht oder vermutlich sehr schlechter Sänger, definitiv nicht aufgeschrieben hätte. Aber was soll's. Sie würde sich sowieso wieder in die Bibliothek zurückziehen, um dort alles zu überarbeiten. Shila verbrachte viel Zeit in der Bibliothek. So lange kann doch kein Mensch lernen. Vielleicht traf sie sich dort heimlich mit jemandem. ,,Woran denkst du gerade?", wollte Fred von mir wissen. ,,Nichts besonderes", antwortete ich schnell. Vielleicht etwas zu schnell, denn Fred sah mich misstrauisch an. ,,Du kannst es mir ruhig erzählen, Ich verrate es auch keinem, versprochen" ,,Lernen", sagte ich, darauf bedacht nicht zu schnell zu sprechen. ,,Deshalb starrst du Shila also die ganze Zeit an!?", fragte Fred amüsiert. ,,Ne...Doch, doch, genau deswegen", sagte ich. ,,Also hast du an sie gedacht!", stellte mein Bruder fest. Er glaubte mir nicht. Naja, Ich glaubte mir ja selbst nicht. Wieso sollte er mir das dann abkaufen. Er sah mich forschend an. Ausgerechnet in dem Moment, in dem Shila kurz zu uns rüber sah, merkte ich, dass ich rot wurde. Fred lächelte und umarmte mich. ,,Sie ist schon hübsch. Pass auf, du bist nicht der einzige", sagte er dabei.

*Shilas Sicht*
,,Hab ich was verpasst?", fragte ich, als ich sah, wie sich Fred und George umarmten. ,,Nein", antworteten sie gleichzeitig. Sie wollten es also nicht verraten, auch gut. ,,Was sollen wir jetzt machen?", fragte Alicia leicht gequält. ,,Dasselbe wie sonst auch", gab ich als Antwort. ,,Nichts?!", platzte es aus Lee heraus. ,,Hmmm", sagte ich gedankenversunken. ,,George?", Ich drehte mich zu ihm. ,,Ja?" ,,Gibst du mir bitte mal eure Aufzeichnungen", bat ich ihn, worauf hin er sie mir reichte. ,,Um Himmels Willen", rutschte es mir heraus. ,,Soooo schlecht ist es auch wieder nicht", erwiderte Fred. ,,Abgesehen davon, dass ihr gerade mal 5 Sätze geschrieben habt, habt ihr nichts relevantes geschrieben. Ist das euer Ernst?", Ich war fassungslos. ,,Wir hatten ja nicht viel Zeit. Was hast du eigentlich die ganze Zeit über gemacht?", Fred setzte zum Angriff an. Ich zeigte ihm meine 4 Zeichnungen von unserer Alraune und verrsechsfachte sie, damit jeder eine hatte. ,,Ich schreib das nochmal neu und geb euch dann die neue Version",ich hatte befürchtet, dass es so ausging. ,,Und dann bist du wieder den ganzen Abend in der Bibliothek. Das kannst du vergessen. Heute Abend bleibst du bei uns", George schien entschlossen. ,,Hmm", brummte ich. Bis zum Ende der Stunde arbeitete ich an den Aufzeichnungen und schaffte es gerade noch rechtzeitig fertig zu werden. ,,Siehst du. Du musst nicht immer in die Bibliothek gehen", bekräftigte George. ,,Immer? Woher willst du das wissen? Ich bin Montag Abend angekommen. Heute ist, zur Erinnerung Donnerstag. Du kennst mich noch nicht lange genug, um das zu beurteilen", regte ich mich auf. ,,Es tut mir leid!!", fügte ich noch schnell hinzu, da ich merkte, dass es nicht angebracht war so mit ihm zu reden. Dafür, dass ich ihn erst am Dienstag kennengelernt hatte, kannte er mich schon relativ gut. Auf jeden Fall besser als manch anderer aus Beauxbaton. Allerdings war ich auch nur ein Jahr dort gewesen. ,,Schon gut", erwiderte er. ,,Nein, ist es nicht. Das hätte ich nicht sagen sollen!", sagte ich leicht verzweifelt. Er legte seine Hand auf meine Schulter: ,,Shila, wirklich, es ist alles in Ordnung. Du hast ja Recht!" ,,Ehrlich?", fragte ich unsicher. Er nickte. ,,Danke", sagte ich tonlos. Daraufhin lächelte er und umarmte mich. Als er mich los ließ, schaute ich ihn dankbar an. ,,Wer übertreibt jetzt?", fragte er grinsend. ,,Das war nicht übertrieben. Das war einfach rücksichtslos und gemein von mir. Und außerdem...", weiter kam ich nicht, da George seinen Finger auf meine Lippen legte. Ich sah ihn irritiert an, doch er grinste nur: ,,Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Du bist gut, so wie du bist, warum kapierst du das nicht?" ,,Wieso sagst du das? Ich hab das nicht verdient", fragte ich ihn. ,,Das hast du verdient. Du bist ein wundervoller Mensch, Shila. Das sage ich, weil es stimmt. Außerdem bist du doch eine gute Freundin - wenn nicht sogar meine beste Freundin. Wieso sollte ich dich anlügen?", war seine Antwort. Mir schossen die Tränen in die Augen. ,,Danke", stammelte ich. ,,Komm, die anderen warten im Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste auf uns", sagte George. Er nahm meine Hand und zog mich zum Klassenraum.

Tatsächlich! Dort warteten die anderen bereits auf uns. ,,Da seid ihr ja!", sagte Alicia freudig. ,,Was ist denn los, Shila? Du weinst ja!", stellte Angelina entsetzt fest. ,,Das sind Freudentränen", erklärte ich ihr. ,,Das musst du uns mal erklären", forderte Lee interessiert. Also erzählten George und ich abwechselnd, was passiert war. Dabei ließ George ein paar Sachen aus, woran ich mich aber nicht störte. Ich war froh solche Freunde gefunden zu haben. Als wir uns an unsere Plätze setzten, sah ich, wie Fred George einen anerkennenden Blick zuwarf. Anscheinend sollte das keiner sehen. Verteidigung gegen die dunklen Künste war relativ uninteressant. ,,Auf zu Zauberkunst!", jubelte ich. ,,Juhu, noch ein Fach, von dem ich keine Ahnung habe", antwortete Lee darauf. ,,So schlecht bist du doch gar nicht ", munterte ich ihn auf. , Er nicht, aber wir", behaupteten die Zwillinge, die hinter uns liefen. ,,Ach kommt, das ist doch nur eine Note Unterschied" ,, Zwischen M und A ist auch nur eine Note Unterschied. Mit der einen hat man bestanden, mit der anderen nicht", konterte Fred. ,,Jaaaaa", sagte ich, ,,Das stimmt" ,,Wow. Habt ihr das gehört? Shila hat mir Recht gegeben" ,,Pass auf. Das nehme ich gleich wieder zurück ", war meine Antwort. ,,Zu spät", behauptet er. ,,Habt ihr denn schon eine Idee für eure neuen Streiche?", wollte Alicia wissen. ,,So einige",antwortete George. ,,Gegen wen diesesmal", wollte Angelina wissen. ,,Filch", Lee grinste. ,,Passt auf, dass es nicht den Falschen erwischt", gab ich zu bedenken. ,,Das tut uns leid, aber es ist ja nichts passiert. Für Snape lassen wir uns was neues einfallen", sagte Fred daraufhin. ,,Wieso? Habe ich was verpasst", fragte Angelina und sah genauso ratlos aus wie Alicia. ,,Vor meiner ersten Zaubertrankstunde wäre ich fast Opfer eines Streiches gegen Snape geworden", erklärte ich den beiden. ,,Ich wüsste gerne wo die Flubberwürmern jetzt sind", sagte George. ,,Das wüsste ich auch gerne", gab ich schulterzuckend zurück. ,,Was für Flubberwürmer?", fragte Alicia. ,,Wir hatten einen Eimer mit Flubberwürmern an der Tür befestigt", übernahm Fred diese Erklärung. ,,Verstehe", sagte Angelina. ,,Das ist ja fast harmlos", stellte Alicia fest. ,,Stimmt, aber das ändern wir mit unserem nächsten Streich", George grinste schelmisch. Daraufhin schüttelte ich nur verzweifelt den Kopf. Nach Zauberkunst und Verwandlung machten wir uns auf zum Abendessen. Fred und George waren weniger gut gelaunt. ,,Jungs ein M ist doch kein Weltuntergang. Ihr beiden habt euch sogar verbessert", sagte ich aufmunternd. ,,Jaja....Und du hast, mal wieder, ein O. Hast du überhaupt irgendwelche negativen Eigenschaften oder sowas?", grummelte Fred. ,,Ja", antwortete ich, ,,Ich bin sehr misstrauisch. Ich traue nur wenigen Menschen. Ich bin wirklich sehr schreckhaft und sehr große Menschenmassen sind mir nicht geheuer. Das heißt, dass ich in gewissem Maße eine Enochlophobie habe. Die hält sich hier in Hogwarts aber zum Glück in Grenzen. Wo wir schon bei meinen Ängsten sind: Ich habe Angst, dass es zu einem Krieg kommt, das einer meiner Freunde dabei stirbt. Außerdem kann ich nur wenigen Menschen meine Probleme anvertrauen. Ich denke zu viel über alles nach und mache mich deshalb fertig. So wird aus einer kleinen Sache ein großes Problem für mich. Dadurch esse ich auch zu wenig. Außerdem bin ich eher schüchtern. Daran arbeite ich und versuche es auch zu überspielen, aber das macht mir zu schaffen. Aus diesen Gründen leide ich ebenfalls an Schlafstörungen" Meine Stimme begann zu zittern und ich hörte auf zu reden. Meine Freunde starrten mich sprachlos an. Angelina knufte Fred leicht in die Seite und er räusperte sich: ,,Ähm...Shila, es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so anfahren sollen. Das war nicht so gemeint" Ich zitterte immer noch, zwang mich allerdings zu einem Lächeln und nickte ihm zu. ,,Das wussten wir nicht, Prinzessin", George hatte als erster, allein, seine Sprache wieder gefunden. ,,Woher auch", sagte ich. ,,Du warst nie schüchtern oder ängstlich, wenn wir bei dir waren", stellte Alicia fest. ,,Wie gesagt: ich versuche es so gut wie möglich zu überspielen" ,,Das musst du nicht", sagte Lee. ,,Genau. Wir lieben dich so wie du bist!", ermutigte mich George und schloss mich in seine Arme. ,,Danke", sagte ich, ,,Das bedeutet mir sehr viel" ,,Und uns erst", sagten die anderen im Chor. ,,Jetzt kennen wir also auch deine Schwächen, Chilli", sagte Fred grinsend. ,,Wehe", ermahnte ihn Alicia. ,,Das war nur ein Spaß", verteidigte er sich. ,,Du hast gute Freundinnen", sagte Lee, wobei er auf Alicia und Angelina deutete. ,,Ja, das stimmt", sagte ich. Das Abendessen wurde sehr emotional. ,,Ach George" ,,Was gibt's", antwortete er auf meine Anfrage. ,,Wie war das mit heute Abend?" ,, Na du bleibst bei uns und verbringst den Abend nicht mit lernen" ,,Nun, das könnte schwierig werden" Er sah mich verständnislos an. ,,Wir haben um Mitternacht Astronomie. Ihr wolltet ja noch an eurem Streich arbeiten. Ich muss sowieso noch eine Eule zu meinen Eltern und eine zu meinem Bruder schicken" George schlug sich die Hand vors Gesicht: ,,Stimmt, so ein Mist. Was ist mit morgen?" ,,Morgen bin ich mit Oliver Wood verabredet, falls du dich erinnerst", gab ich zu bedenken. ,,Das dauert doch nicht sooo lange, oder was hast du vor", mischte sich nun Fred ein. Ich schüttelt leicht lächelnd den Kopf: ,,Was denkt ihr eigentlich von mir" ,,Wer weiß", antwortete Fred geheimnisvoll. ,,Es tut mir leid, aber..Ich.. also", druckste ich herum. ,,Geh!", sagte Lee zuvorkommend. ,,Danke" ,,Du hast dich heute schon oft genug bedankt", stellte Lee leicht belustigt fest. Ich nickte ihm noch einmal zu und ging in die Eulerei, wo ich Noctua mit einem Brief zu meinem Bruder schickte. Ich sah auf die Uhr. In einer Stunde begann der Astronomieunterricht. Mir blieb also noch genug Zeit, um in die Bibliothek zu gehen. Fünfzehn Minuten vor Beginn des Unterrichts begab ich mich zum Astronomieturm, wo meine Freunde lachend zusammenstanden. Ich sah sie fragend an. ,,Filch...Eiter...Pickel", mehr konnte ich aus ihren, von Lachen unterbrochenen, Wortfetzen nicht entnehmen. Das reichte mir allerdings schon, um zu verstehen, was passiert war: ,,Also hat es funktioniert" ,,Ja, das hat es, Prinzessin.", sagte George und legte einen Arm um mich. ,,Und wo hast du dich rum getrieben?", fragte Fred amüsiert. Angelina sah mich daraufhin gespannt an. ,,In der Eulerei und in der Bibliothek" ,,Achso", Angelina klang enttäuscht. ,,Was denkt ihr denn alle von mir?", fragte ich gespielt verzweifelt. ,,Nur gutes natürlich", war Georges Antwort. ,,Ja klar", sagte ich daraufhin. ,,Warum zweifelst du an uns?", fragte Lee lachend. ,,Also...", Ich wurde unterbrochen, da mich jemand von hinten antippte. Ich drehte mich um und George zog schnell seinen Arm zurück. ,,Dakota!", sagte ich überrascht. ,,Ja, die bin ich", sagte sie euphorisch. ,,Ich wusste gar nicht, dass wir zusammen Astronomie haben", sagte ich zu ihr. ,,Ich schon. Ich wollte dich was fragen", sie redete schnell weiter, ,,Stimmt es?" ,,Was?", fragte ich. ,,Das mit Oliver Wood und dir", flüsterte sie. ,,Was genau?", hakte ich nach. ,,Dass ihr zusammen seid", sagte sie aufgeregt. ,,Nein, wir sind nicht zusammen" ,,Noch nicht", kam es von hinten. Angelina. ,,Aber morgen haben sie ein Date" ,,Fred!", fuhr ich ihn entsetzt an. ,,Ich bin nur ehrlich", sagte er unbeeindruckt. ,,Er hat schon Recht", kam Lee ihm zu Hilfe" ,,Ihr passt doch super zusammen", bekräftigte Alicia. ,,George", ich sah ihn hilfesuchend an. ,,Prinzessin, also die haben nicht ganz unrecht" ,,Verräter", sagte ich und verschränkte meine Arme. ,,Sei nicht so", sagte Lee. ,,Wir mögen dich doch", meinte nun auch Fred. ,,Ich glaubs nicht", sagte Dakota und klatschte in die Hände, ,,Du und Oliver Wood" ,,Nein", weiter kam ich nicht. ,,Wem machst du eigentlich was vor", unterbrach mich Lee. Anscheinend machte es den anderen Spaß, mich zu unterbrechen. Ich seufzte: ,,Ich kenne ihn seid Dienstag und habe nur ein paar Worte mit ihm gewechselt" Da kam Professor Sinistra. Die Stunde war sehr anstrengend, nicht zuletzt wegen den anderen, die mich immer wieder neckten. Dakota hatte sich zu uns gesetzt und beteiligt sich begeistert an den Gesprächen. ,,Ihr seid der Wahnsinn!", sagte sie. ,,Gute Nacht", sie umarmte mich und lächelte den anderen zu, dann ging sie in ihren Gemeinschaftsraum. ,,Lasst uns auch gehen", schlug Alicia vor. Wir nickten. Im Gemeinschaftsraum verabschiedeten wir uns und gingen dann in unsere Schlafsäle. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf. Um 3 Uhr schreckt ich aus meinem Schlaf hoch. Ich begab mich daraufhin in den Gemeinschaftsraum, wo ich begann ein Buch zu lesen. Um 5 Uhr legte ich mich wieder ins Bett und wurde ein paar Stunden später geweckt.

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