Abendessen mit den Malfoys

Die Nacht war kurz. Um 7 weckt mich meine Mutter. Ich zog meinen neuen Pulli von Fleur an und kämmte meine Haare. Dann ging ich runter zum Frühstückstisch, wo die anderen schon warteten. Meine Großmutter zeigte auf den freien Platz neben ihr und sagte: ,,Setz dich doch Safira" ,,Nenn mich bitte Shila, Oma", bat ich sie. ,,Du weißt doch, dass sie ihren zweiten Vornamen nicht mag, Mutter", ermahnte meine Mutter sie. ,,Dann eben Shila", sagte sie schulterzuckend, ,,Wir brechen bald auf. Ihr habt ja heute noch Besuch und wir müssen ohnehin noch zu einer Freundin" Neville verzog sein Gesicht. Der Arme. ,,Bevor wir gehen habe ich noch eine Frage, Shila", sie betonte meinen Namen extra, ,,Wie läuft es in Hogwarts? Kommst du gut zurecht? Hast du Anschluss gefunden?" So viel um Thema eine Frage. ,,Also ich komme sehr gut zurecht in Hogwarts. Ich habe ein paar tolle Freunde und einen...", ich verstummte kurz. Das musste sie nun wirklich nicht wissen. Das ging nur mich was an. Meine Großmutter und mein Vater betrachteten mich misstrauisch, weshalb ich mich gezwungen sah, vom Thema abzulenken: ,,Ich bin übrigens Klassenbeste und Jägerin in der Gryffindorhausmanschaft" Jetzt schaute mich meine Großmutter interessiert an: ,,Das ist meine Enkelin. Ich bin stolz auf dich, Shila. Daran kannst du dir ein Beispiel nehmen, Neville" Ups, das ging, zumindest für Neville, nach hinten los.
Nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg. Nun mussten wir uns auf das Essen mit den Malfoys vorbereiten. Außer Lucius, konnte ich sie eigentlich relativ gut leiden. Obwohl Narcissa oft etwas hochnäsig rüberkam und Draco manchmal reserviert und abweisend war. Aber Lucius war einfach total eingebildet und hielt sich, als Zauberer reinblütiger Herkunft, für etwas Besseres. Außerdem ist er ein ehemaliger Todesser. Natürlich sollte man ihn nicht auf Grund dieser Entscheidung bewerten. Schließlich war mein Vater auch nicht gerade das beste Beispiel. Aber Menschen ändern sich. Trotzdem konnte ich Lucius nicht sonderlich leiden.
Es war so weit. Die Malfoys standen vor der Tür. Ich begrüßte sie und ließ mir nicht anmerken, was ich über Lucius dachte. Er war immerhin ein Freund meines Vaters und ich würde ihn sicher noch öfter sehen. Also entschied ich, dass es besser wäre, sich mit ihm gut zu stellen. Wir setzten uns an den Tisch. Erst herrschte Schweigen, dann begannen mein Vater und Lucius über ihre Arbeit zu reden. Danach fiel das Gespräch, zu meinem Leidwesen, auf Hogwarts und mein erstes Jahr dort. ,,Eine Gryffindor, hm", sagte Lucius etwas abschätzig. Ich lächelte. ,,Ja, aber der sprechende Hut war sich nicht sicher, ob ich nach Gryffindor oder Slytherin gehöre" Ich sagte ihm nicht, dass ich Eigenschaften jedes Hauses aufwies. Ein selbstgefälliges Lächeln umspielte Lucius' Lippen: ,,Jeder macht mal Fehler" Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Meine Mutter warf mir einen warnenden Blick zu. Als hätte sie gewusst, was ich dachte. Sie kannte mich einfach zu gut. Also sagte ich nichts und ließ die anderen weiter reden. Bis zum Dessert lief alles halbwegs gut. Dann wollten mein Vater und Lucius wissen mit wem ich mich in Hogwarts so ,,abgab,,. ,,Du hast doch meine Worte am Anfang deines Schuljahres berücksichtigt, oder, Schätzchen?", fragte mein Vater mich. Mir stand der Mund offen. Er redete von seiner Auffassung, ich solle mich von den Weasleys fernhalten. Er starrte mich an: ,,Shila, sprich mit mir" Was sollte ich ihm antworten. Etwa: Nein, ich habe fast jede Minute mit ihnen verbracht. Die Zwillinge gehören zu meinen besten Freunden und sind, genau wie ihr großer Bruder, in der Quidditchmanschaft. Ach und übrigens, sie haben mich eingeladen sie über die Ferien zu besuchen. Darüber würde er sich sicher freue. Da mir aber auf die schnelle nichts einfiel, sprang ich auf und eilte in mein Zimmer.

Von unten hörte ich aufgeregte Stimmen. Na toll. Das hatte ich ja super hinbekommen. Ich warf mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in den Kissen. Eines davon stach besonders hervor. Es war ein blaues Kissen mit einem Beauxbaton Schriftzug. Meine Eltern hatten es mir damals gekauft, in der Hoffnung ich würde ins Quidditchteam kommen.

Damals fand ich die Idee bescheuert. Naja und jetzt... Es war trotzdem mein Lieblingskissen, da es mich an mein Jahr in Beauxbaton erinnerte. Es war zwar nur ein Jahr, aber immerhin ein schönes. Ich setzte mich aufrecht hin und ließ meinen Blick durchs Zimmer gleiten. Er blieb an einem Poster hängen. Ich selbst hatte es erst gestern dort angebracht.

Ich schaute zum Kissen und dann wieder zum Poster. Daraufhin musste ich schmunzeln. Ich hatte es geschafft! Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte öffnete sich die Tür nach einem Klopfen und eine Mutter trat ein. Ich hatte keine Lust mit ihr darüber zu reden. ,,Ich weiß, was du denkst", begann sie ruhig. Ja klar, wer's glaubt. Das war dich nur eine Masche von ihr. Sie fuhr fort: ,,Shila, du magst die Jungs, oder?" Ich nickte stumm. ,,Sie scheinen recht nett zu sein" Wieder nickte ich. ,,Also du haben in den nächsten Tagen nichts vor. Warum besuchst du sie nicht? Dein Vater und ich, wir müssen arbeiten", bot meine Mutter mir an. Ich sah sie ungläubig an. Hatte die das wirklich gerade gesagt? ,,Wirklich?", fragte ich sicherheitshalber. ,,Ja, warum nicht. Hier würdest du dich sicher nur langweilen" ,,Und was ist mit Papa?", fragte ich jetzt unsicher. ,,Dem sagen wir die Wahrheit" Ich sah meine Mutter entgeistert an. Als hätte sie bemerkt was ich dachte fügte sie schnell hinzu: ,,Wir sagen ihm, dass du bei Freunden bist. Er muss ja nicht wissen, bei welchen" Sie lächelte mich an. ,,Danke", sagte ich und fiel ihr um den Hals, ,,Ich schicke ihnen gleich eine Eule" ,,Und dann kommst du runter und entschuldigst dich", entschied sie. Okay, da musste ich durch. Aus welchem Grund auch immer...

Es verlief besser, als geplant. Vor allem Narcissa lächelte mich an und nahm so meine Entschuldigung an. Lucius nickte mir nur kurz zu. Nach dem Essen unterhielten sich die Erwachsenen noch weiter über das Ministerium und zogen dabei auch etwas über die Weasleys her. Ich war froh, dass ich mit Draco in mein Zimmer gehen sollte. Lucius war der Meinung, es wäre uns sicher zu langweilig bei ihnen. Das stimmte nicht ganz. Ich würde mich sicherlich tierisch aufregen, aber was sollte ich dagegen auch groß sagen?

,,Wo gefällt es dir eigentlich besser Beauxbaton oder Hogwarts?", wollte Draco wissen. Ich zuckte mit den Schultern: ,,Keine Ahnung. Beides war schön. Ich hab überall tolle Freunde gefunden, obwohl es in Hogwarts wohl mehr sind" ,,Gryffindor, hm", er deutete aus das Poster an meiner Wand. Ich nickte. ,,Schade", fuhr er fort, ,,Ich werde ganz bestimmt nach Slytherin kommen" ,,Oh ja, das glaube ich auch", entgegnete ich. Plötzlich flog ein Bartkauz gegen mein Fenster und kurz darauf kam auch Noctua zu meinem Fenster. Der Bartkauz hatte einen Brief um sein Bein gebunden, genauso wie Noctua. Zuerst nahm ich dem Bartkauz den Brief ab und las ihn. Er war von Mrs. Weasley, welche mich einlud ein paar Tage in den ,,Fuchsbau" zu kommen. Was auch immer damit gemeint war, aber ich freute mich. Draco starrte mich interessiert an. Ich ignorierte ihn. Als nächstes band ich den Brief von Noctuas Bein los und las ihn, ebenfalls leise, durch.

Hi, Shila
Wir haben uns über deine Geschenke und deinen Brief sehr gefreut. Mum haben wir so lange genervt, bis sie Errol mit einer Einladung zu uns nach Hause, in den Fuchsbau, zu dir geschickt hat. Gerade als Errol weg war, kam deine Eule bei uns an. Du musst sie besser füttern, denn, als sie da war, hat sie erstmals versucht Rons Essen zu futtern. Wir hätten sie gelassen, aber Ron hatte, aus irgendeinem Grund, etwas dagegen. Das können wir dir aber alles erzählen, wenn du morgen zu uns kommst.
PS; Dann kannst du auch unseren großen Bruder, Bill, kennen lernen
Bis bald, deine Chaoten

Ich musste grinsen. Draco starrte mich komisch an:,,Was ist denn mit dir los?" ,,Ach nichts" Ich schrieb schnell eine Nachricht und schickte Errol damit zu den Weasleys. Der Fuchsbau war also das Haus der Weasleys. Ich freute mich schon so auf morgen. Jetzt musste ich nur noch den restlichen Abend heil und ohne Wutausbrüche überstehen.

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