Szene 8

Szene 8

2. November 2010

Am nächsten Tag brach ich pünktlich zu der Adresse auf, die mir Jeremy gegeben hatte. Als ich vom Parkplatz zum Gebäude ging, wurde ich auch gleich von Kol abgefangen.

"Guten Morgen, Hübsche."

"Guten Morgen, Schleimbolzen", entgegnete ich genauso charmant.

"Schon gefrühstückt?"

"Nein, ich hab noch nicht solchen Durst. Du?"

Kol schüttelte ebenfalls seinen Kopf. "Noch nicht. Dann haben wir nachher ein kleines blutiges Date."

"Date?"

"Ja."

"Na gut."

Kol blieb abrupt stehen und griff nach meiner Hand. "Was?", wollte ich wissen. Er deutete an, dass ich meine Klappe halten sollte und schien zu lauschen. "Jeremy hat Besuch. Du wartest hier."

"Kol, was denn?" Ich zog ihn an der Hand zurück. Verdutzt blickte er mich an.

"Damon Salvatore ist hier, mit Elena. Sie brauchen Jeremys Hilfe."

Ich legte meine Hand auf Kols Mund, welcher wirklich verwirrt war und lauschte ebenfalls. "Katherine hat uns verwandelt, Rose hat Katherine verwandelt. Wir müssen nur herausfinden wer Rose verwandelt hat", hörte ich Damon sagen.

"Ihr reist also durchs ganze Land damit ich mit einem toten Vampir spreche?", wollte Jer wissen.

"Tot, naja, nicht wirklich. Aber ja."

"Aber ich kann nicht", sagte Jer. "Ich konnte mit Anna und Vicki sprechen, weil ich sie kannte. Aber Rose bin ich nie begegnet."

"Was nützt's, dass du vom Tod zurückkommst, wenn du nicht mit einem Geist reden kannst?"

"Rose ist auch lange vor Klaus geflohen", warf Elena ein. "Sie und Damon standen sich nahe, vielleicht können wir ihn benutzen."

Kol legte vorsichtig meine Hand von seinem Mund und ließ mich stehen. "Können wir das später bereden. Mein Freund kommt gerade. Ja, Damon, es ist wahr, ich hab einen Freund. Ich ruf dich später an."

"Jeremy, komm schon."

"Hi, Kumpel", hörte ich Jeremy sagen.

"Damon, dass ist Kol!", hörte ich Elena erschrocken sagen.

Ich hörte einen dumpfen Schlag. Einer ging zu Boden.

"Mann, was soll das?", schrie Jeremy.

"Nicht, dass ist ein Urvampir!", warnte Elena.

"Was?"

"Nichts für ungut, Mann, aber wir sind keine Kumpel", stellte Kol klar. "Also, ich werde mich nie an Aluminium gewöhnen. Aber, hey, wenigstens gehen die nicht so schnell kaputt."

Für einen kurzen Augenblick hörte ich Kampfgeräusche, dann wurde jemand durchbohrt. Ein schmerzliches Stöhnen und jemand stürzte zu Boden.

"Hast du ihn umgebracht?", wollte Jeremy wissen.

"Nein, aber es verschafft uns einen Vorsprung. Ok, komm jetzt."

"Verflucht", dachte ich und lief los. Als ich um die Ecke stürzte, sah ich Kol auf dem Rollrasen vor den Baseballkäfigen liegen, aufgespießt von einem kaputten Baseballschläger. Ich drehte Kol auf die Seite und riss ihn den kaputten Holzschläger aus dem Bauch. Im inneren hörte ich Stimmen, von Leuten die Kol vorher manipuliert hatte, damit sie ihn nicht im Weg standen. Ich hob Kol hoch und schulterte ihn, damit ich ihn schnell auf die Rückbank meines Autos legen konnte.

Ich fuhr ein bisschen Abseits der Menschenmasse, hielt auf einen verlassenen Parkplatz. Mir war klar, dass die drei abhauen wollten und mir war auch klar, dass sie wohl noch einmal zurück in Jeremys Wohnung wollten. Vermutlich hatten sie bis dahin herausgefunden, von wem Rose verwandelt wurde und von dem der Vampir, der Rose verwandelt hatte und so weiter. Ich ließ Kol zurück, der eh noch nicht wach wurde und kein Anzeichen dafür machte und eilte in Richtung Wohnungsanlage.

"Jeremy pack deine Sachen zusammen. Wir müssen von Kol wegkommen."

"Wohin fahren wir denn?"

"Ich weiß es noch nicht. Wir finden sicherlich irgendein Motel."

Dann muss ich wohl an deren Fährten dranbleiben. Es war schon fast Schicksal, oder nur ein komischer Zufall, dass sie in den Norden fuhren und zwar in dem Motel, in dem Kol und ich in der Nacht zuvor Chaos angerichtet hatten. Sie nahmen sich im oberen Stockwerk ein Zimmer, redeten davon, dass Elena das Motel ausgesucht hatte.

Ein paar Stunden vergingen, ich war bereits im Nebenzimmer eingebrochen, hatte die Bewohner mit einem Bann manipuliert, sodass diese ruhig weiter Schlafen konnten. In der Zwischenzeit hatte Jeremy Rose, einen Geist erreicht und ich konnte in Erfahrung bringen, dass Rose von einem Vampir Namens Mary Porter verwandelt wurde. Diese soll gleich an der Grenze von Colorado zu Kansas leben. In einem kleinen Teil von Sherman Oaks. Mehr Informationen brauchte ich nicht. Also machte ich mich schnell auf den Weg zum Auto. Gerade rechtzeitig. Kol war wach und stand am Auto.

"Wo warst du?", wollte er wissen.

"Hab ein bisschen meinen Stalker raushängen lassen. Die drei wollen nach Kansas zu einem Vampir Namens Mary Porter."

Kol rollte die Augen. "Nicht die", brummte er genervt und ließ seinen Kopf genervt, aber langsam gegen die Heckscheibe knallen.

"Du kennst Mary Porter?"

"Ein Vampir-Groupie die ein Faibel für die Mikaelsons hatte. Erst hatte sie was mit Klaus, dann fand sie Elijah toll und wickelte ihn um ihren Finger und dann war sie hinter mir her. Aber ich hatte sie abblitzen lassen. Rothaarige sind einfach nicht mein Fall. Und sie ist sicherlich immer noch hinter mir her, wenn sie mich sehen wird."

"Dann töten wir sie", sagte ich. "Spricht doch nichts dagegen, oder?"

"Absolut nichts. Keine Panik, Kenzie. Die Blutlinie geht nur von einem Urvampir aus. Wenn er stirbt, sterben alle Vampire die seiner Blutlinie entstammen. Und laut meinen Bruder haben wir fast alle Weißeichenpfähle bis auf einen, den Stefan und seine Handlanger besorgen müssen."

"Hm, okay. Ich frage mich welcher Blutlinie ich entstamme. Damon hat mich verwandelt, Damon wurde von Katherine verwandelt, Katherine von Rose und Rose von Mary. Aber Mary von?"

"Von meinem Bruder. Klaus."

"Ich stamme von Klaus' Blutlinie ab?"

"Ja."

"Na dann, erklärt einiges."

"Einiges?"

"Naja, Klaus und ich haben einen ander Klatsche. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Und nun komm."

Ich zog Kol die Autoschlüssel aus der Hand und schloss mein Auto ab.

"Zu Fuß?"

"Wir sind immer noch schneller. Es wären fünf Stunden Autofahrt." Ich steckte mein Autoschlüssel in die innere Tasche meiner Lederjacke und wartete auf eine Antwort von Kol.

"Na gut", hörte ich nur noch sagen. Als ich aufschaute, war Kol weg.

Ich nahm seine Fährte auf und stürzte hinterher. Jedoch war Kol viel zu schnell für mich und irgendwann verlor ich ihn aus den Augen.

Aber durch seinen eigenen Geruch, folgte ich weiter seiner Fährte. Kol kam mir aber nicht weiter in die Quere.

Ich rannte durch einen Waldstück, es dauerte nicht lange, da stürzte ich an einem SUV von Ford vorbei. Vor mir erstreckte sich ein heruntergekommendes Haus.

Ich hörte Schläge. Jemand wurde mit einem Baseballschläger verprügelt. Der Geruch von Blut kroch mir in die Nase, als ich das Haus betrat. Ich blieb stehen und lauschte.

"Elena, verschwinde von hier!", hörte ich Damon stöhnen.

Ich eilte zur Zimmertür und fing Elena ab. Erschrocken blickte sie mich an. "Kenzie!"

"Hi", sagte ich nur. Eigentlich wollte ich Elena nur sachte auf das ungemachte Bett werfen, aber ich unterschätzte mal wieder meine Vampirkräfte, sodass sie gegen den metallenen Bettpfosten knallte.

Erschrocken schaute sie mich an, als ihr schon der erste Tropfen Blut aus der Wunde über der Augenbraue tropfte. "Kenzie, was soll das?"

"Eine kleine Wendung im dritten Akt", bemerkte Kol, der mit dem Aluminium-Baseballschläger in seinen Händen herumspielte. An der Wand hing ein rothaariger Vampir, der von einem hölzernen, kaputten Holzschläger erdolcht wurde. Genau das gleiche Holzstück mit welchen Kol wenige Stunden zuvor von Damon erdolcht wurde. Anscheinend war das diese Mary. Und das war das Blut, was ich schon vom Weiten gerochen hatte.

Damon lag kauernd auf den Boden, ich hörte Knochen knacken. Anscheinend versuchten sich seine gebrochenen Knochen schon selbst zu heilen.

"Laut meinem Bruder bist du tabu, Elena. Stell uns nicht auf die Probe", sagte Kol nett, aber immer noch drohend.

"Fass sie nicht an!", Kol konnte gar nicht reagieren, da war Damon an ihm vorbeigestürmt und hatte mich am Hals gepackt. Kol ging stöhnend auf die Knie. Als ich über Damons Schulter hinwegblickte, sah ich, dass Kol mit dem Stück Baseballschläger erdolcht wurde, an dem Mary gerade eben noch an der Wand hing.

"Ich habe dich erschaffen, Mackenzie und ich kann es auch ganz schnell wieder rückgängig machen. Ich kann dir dein Herz aus der Brust reißen, dir deinen verfluchten Kopf abreißen, dich erdolchen."

"Mach es doch", sagte ich und starrte Damon emotionslos an. "Red nicht, mach es einfach."

"Da haben wir wohl einen Nerv getroffen", Kol hatte sich das Holzteil aus den Bauch gezogen und schmiss es ans Ende des Zimmers. Dann griff er schnell zum Aluminium-Baseballschläger und schlug Damon gegen das linke Knie, welches durchbrach. Damon der gar nicht so schnell reagieren konnte, ließ von mir ab und ich landete wieder auf meinen Füßen.

"Anscheinend habe ich auch einen Nerv bei dir getroffen", stöhnte Damon. "An deiner Stelle würde ich Kenzie in Ruhe lassen..."

"Sonst was!?", knurrte Kol und holte mit den Schläger aus. Wieder war es das gebrochene Knie gewesen. Damon schrie auf.

"Sie hat genauso einen an der Waffel wie du. Ehrlich."

"Tja, sonst würden wir beide uns ja nicht so super verstehen. Weißt du, sie hat ihre Ohren überall. Ist euch gefolgt und den Kram. Ohne das ich sie darum gebeten habe." Kol hielt Inne. "Da kannst du mal sehen, was für ein Hass sie auf dich haben muss, dass sie gegen dich spielt, Damon."

"Sie spielt nicht nur gegen Damon", warf Elena ein. Sie blickte zu mir. "Du spielst gegen dein ganzes Leben, gegen deine Freunde. Was soll das Kenzie? Wir kennen uns seitdem wir Kinder sind, sind Freundinnen seid der Grundschule, ich habe an deiner Schulter um meine Eltern getrauert. Du warst immer für mich da und jetzt fällst du mir so in den Rücken?"

"Hättest du dir alles vorher überlegen sollen, bevor du dich auf diesen Vollidioten von Vampir eingelassen hast", zischte ich und deutete auf Damon. "Und außerdem dreht sich alles ja immer nur um dich."

"Was soll das heißen?"

"Was soll das heißen? Seitdem die verfluchten Salvatore-Brüder da sind, hat sich deine Welt nur noch um die beiden gedreht, um die ganze Vampirscheiße. Wir mussten immer dein Leben retten, Elena. Immer warst du diejenige die in Gefahr war. Immer mussten wir deswegen bezahlen, weil dieser Scheiß Doppelgängerfluch direkt auf dir lasten muss. Denk an Vicki, denk an Caroline, Tyler, Jeremy, Jenna. Ich habe sogar mit meinem Menschenleben dafür bezahlt, dir zu helfen und bin zu dieser Kreatur geworden und noch immer dreht sich alles um dich. Ja, ich war für dich da, als deine Eltern gestorben sind, als die beiden Idioten dein Leben auf den Kopf stellen... Aber warst du für mich da, als ich die beschissene Verwandlung durchgemacht habe? Warst du für mich da um mich abzuhalten andauernd Menschen zu töten? Nein, warst du nicht. Nicht einmal Bonnie und nicht einmal Caroline hatten mir geholfen, weil sie alle damit beschäftigt waren Elena zu retten. Du hast mir auch nicht zugehört, als mich mein eigener Vater verbannt hat, nachdem er herausgefunden hatte, was ich bin. Ich musste meinen Arsch selber vor meinen Vater retten. Er wollte mich umbringen. Das hat dich nicht interessiert. Und du hast selbst nicht einmal Caroline zugehört."

"Wieso bist du zurückgekommen?", wollte Damon wissen. "Wenn wir dir alle egal sind."

"Ich habe immer noch Familie in Mystic Falls. Ich bin nicht wegen meinen Freunden zurückgekommen. Noch nicht einmal für dich, Elena."

"Kenzie", sagte sie. "Das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es dir so beschissen geht. Du hast nie den Anschein gemacht. Deine sarkastischen Sprüche und deine große Klappe waren wie immer."

"Hättest du dich mehr für mich interssierst, hättest du besser nachgehakt, dann wüsstest du, dass es alles nur aufgesetzt war." Ich machte eine Pause und holte tief Luft. "Ist auch egal. Das Thema ist für mich beendet."

"Komm mit zurück nach Mystic Falls und wir können in Ruhe reden. Du redest über deine Probleme, wir quatschen uns aus... wie früher. Nur das wir nicht mehr drauf aufpassen müssen, von deinen Eltern beim Biertrinken erwischt zu werden."

"Lass stecken, Elena."

"Du kannst nicht schon wieder abhauen! Du kannst Jonah doch nicht wieder alleine lassen. Denkst du auch mal an ihn?"

"Lass meinen Bruder aus dem Spiel. Ich denke genügend an meinen Bruder und an meiner Mutter. Aber was soll ich Zuhause? Mein Vater hasst mich und ich bin nicht wie du, Elena. Ich leg es echt nicht drauf an, dass wegen mir einer zu Schaden kommt."

"Ich kann auch nichts dafür und das weißt du Kenzie."

"Doch kannst du. Du kannst für den Tod von all den Menschen was, dass was mit Caroline, Tyler und mir passiert ist. Die Liste ist lang. Viel zu lang."

"Hey, aber sie kann ja nichts dafür, dass Stefan und ich nach..." Damon konnte nicht zu Ende reden, da hatte Kol schon wieder mit dem Baseballschläger ausgeholt und auf seinen Arm geschlagen. Damon schrie wieder, unter den Schmerzen des gebrochenen Armes.

"Das wird mir hier zu blöd", sagte ich und setzte zum Gehen an.

"Komm wieder zurück nach Mystic Falls, Mackenzie. Du hast keine Ahnung, was für Sorgen sich Jonah und deine Mutter machen. Denkst du nicht auch, sie waren froh, dich wiederzusehen. Du kannst sie doch nicht schon wieder alleine lassen."

"Bist du taub?", fragte Kol sie.

Ich sagte nichts mehr, sondern verließ einfach das Schlafzimmer von der getöteten Mary Porter. Ich stürzte die Treppen runter, bis hin zum Eingang und blieb noch mal stehen. Meine Entscheidung war getroffen. Ich würde erstmal nicht nach Mystic Falls zurückkehren. Schon alleine wegen den Leben meiner Familie. Es musste nur etwas schiefgehen, ich musste nur einen verärgern, sei es Damon oder sei es Klaus und ich war wieder alleine. Einfach nur weg von hier. Ich brauchte wieder Zeit für mich alleine. Ich riss die Türen auf und stürzte einfach in die Nacht- den ganzen Weg zurück nach Denver. Dorthin wo noch mein Auto stand.

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