Szene 5
Szene 5
Die Stunden zogen nur an uns vorbei. Mein Bruder erzählte von dieser Hayley, er erzählte voller Stolz von Hope und das er sich mit Marcel wieder vertragen hatte.
Dann fragte er wie's mir ging. „Mehr als beschissen", murrte ich. „Wie soll's mir gehen, Bruder? Meine Freundin ist tot und mein beschissener Bruder steckt dahinter."
„Er hat herausgefunden wie man an das Heilmittel kommt. Das hört sich doch auch gut an. Dann schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir töten Finn und Sage, bekommen das Heilmittel, Ende der Geschichte."
„Vermutlich", murmelte ich und kratzte mir die Stirn.
Dann schwiegen wir wieder und aus dem Radio lief Taylor Swift- ein Graus für meine Ohren, aber Niklaus wollte das Lied ja unbedingt hören.
Ein bisschen entsetzt war ich schon, dass er diese Musik hörte. Was war mit seiner Vorliebe zur klassischer Musik gewesen, zu Jazz?
Und gab es da überhaupt ein Sender der hauptsächlich Rock Musik spielte?
Es vergingen weitere Stunden, bis wir an dem Ortsschild vorbei fuhren. „Beacon Hills, wir sind da."
„Ach was", murrte ich schnippisch. Niklaus verdrehte auf meine genervte Antwort nur die Augen, beließ es aber dabei und tadelte mich nicht.
Kurz nach dem wir am Ortsschild der Stadt vorbei gefahren waren hielt er auf dem Standstreifen an und zückte sein Telefon hervor, um jemanden anzurufen. „Hallo, Freya."
Ich lauschte. Sie sollte es noch mal mit einem Ortungszauber versuchen, damit wir an die beiden rankommen. Sie würde sich melden, wenn es geklappt hätte. Also warteten wir.
Fünf Minuten, zehn Minuten, bis ich links an mir aus dem Fenster irgendeine Bewegung zwischen den Bäumen wahrnahm. Es näherte sich jemand unserem Auto. Auch mein Bruder bemerkte die Gestalt, ließ sich aber nichts anmerken, dass er es mitbekam. Als die Gestalt fast aus der Dunkelheit und den Bäumen vorbei war, stiegen wir beide aus.
Die Gestalt blieb kurz stehen und kam dann auf uns zu. Es war ein jünglicher Typ mit schrägem Kinn und dunklen Augen, neben ihm tauchte ein dümmlich und verwirrt reinblickender Junge auf, ehe ein bärtiger Typ auftauchte, der genervt von alle dem hier schien und ein Mädchen mit braunem Haar, die Niklaus anstarrte.
„Hayley", bemerkte dieser.
„Wie klein die Welt doch ist", murmelte ich. „Und was ein Empfang."
„Wir wussten, dass ihr kommt. Cami hat mich angerufen", bemerkte Hayley. „Wir könnten eure Hilfe sehr gut gebrauchen."
„Finn?"
Hayley blickte zu mir und nickte.
„Und diese rothaarige Schlampe namens Sage", meinte der Bärtige. „Sie tun sich mit ansässigen Jägern zusammen und wollen uns Werwölfe aus der Stadt vertreiben. Es sind eine Menge Jäger, die sich auf Werwölfe spezialisiert haben wohlgemerkt und einige aus meinem Rudel mussten daran glauben. Meine Schwester, mein Onkel, zwei erschaffene Werwölfe, Betas."
„Betas?", fragte Niklaus perplex. „Davon habe ich noch nie gehört."
„Es ist eine neue Art von Werwölfen. Sie kamen vor tausenden Jahren von Europa hier rüber und lebten nur hier. Irgendwelche Vorfahren von Derek, die von einer Hexe verzaubert wurden, weshalb sie anders als wir sind. Sie sind ein bisschen anders."
„Ein bisschen ist gut. Während ihr euch an Vollmond in stinknormale Wölfe verwandelt, haben wir diese hässlichen Fratzen, auch wenn wir wütend werden- und ihr? Ihr bleibt immer so normal", murrte der mit dem schrägen Kinn herum.
Hayley schnitt nur eine kleine Grimasse.
„Aber die riechen nicht nach Werwolf."
„Weil wir auch keine sind, also er", sagte Nik und deutete auf mich. „Das ist alles ein bisschen kompliziert. Haben wir einen Ort wo wir uns unterhalten können?"
Wenig später saßen wir bei den Typen Namens Stiles im Haus, dieser hielt eine Knoblauchzehe in der einen Hand und ein Kreuz in der anderen.
Nik, Hayley und ich bekamen es noch nicht übers Herz ihm zu erzählen, dass das nur Ammenmärchen waren. Selbst dieser Derek und dieser Scott hielten Abstand von mir.
„Warte... euer Bruder und seine Geliebte haben ein Heilmittel gegen das Vampirismus an seiner Vampir-Freundin angewendet", Stiles zeigte kurz auf mich. „Es hat funktioniert und danach haben sie sie lebendig vergraben? Meine Frage ist, was stimmt mit denen nicht?"
„Ihr müsst sie ganz schön, naja, angepisst haben, wenn man sowas macht."
„Eigentlich nicht sonderlich", murmelte Niklaus und kratzte sich kurz an der Stirn.
„Und das habt ihr nur herausgefunden weil jemand mit Geistern sprechen konnte?"
Ich nickte und dieser Stiles zog einen Salzstreuer hervor. „Das ist abartig. Einfach nur abartig. Da denkste Werwölfe und dann sind da Vampire, Urvampire, Hexen, Menschen die mit Geistern reden können, was kommt als Nächstes?"
„Hybriden."
„Hüüü was?"
„Hybriden. Eine Mischung aus Werwolf und Vampir. So wie ich, so wie Hayley."
„Oh Gott!"
Stiles war anscheinend kurz vor einen Nervenzusammenbruch und atmete tief durch. Dieser Derek verdrehte genauso die Augen wie ich.
„Wie dem auch sei. Was machen wir jetzt? Wie gehen wir vor?"
„Wie viele Jäger sind es überhaupt?", fragte ich.
„Ist eine Familie. Mutter, Vater, Teenietochter, Schwester vom Vater und noch drei andere. Dann müssen wir noch davon ausgehen, das Finn das Gegenmittel genommen hat und ein Hexer ist."
„Ein schwacher Hexer. Er hat damals nicht sonderlich gezaubert, so wie du Kol."
„Ihr wart Hexer?", fragte Scott.
„Lange Geschichte", winkte ich ab und dachte über einen Plan nach, wie man Finn und Sage finden konnte, da selbst die komischen Freunde keine Ahnung hatten, wo sich die beiden aufheilten. Der einzige Anhaltspunkt den wir hatten war der Wohnsitz der Jäger-Familie, aber das half auch nicht sonderlich.
Als Freya uns anrief teilte sie uns mit, dass sie Finn und Sage nicht finden konnte, anscheinend hatten die beiden einen Zauber über sich gelegt, dass sämtliche Lokalisierungszauber nicht funktionierten. Wieder eine Sackgasse.
„Ich hätte da auch noch eine Idee und diese gefällt mir absolut nicht", bemerkte dieser Stiles in die Runde.
„Und die wäre?"
„Mein Dad ist der Sheriff, ich könnte wichtige Informationen über ihn heraus kitzeln, oder ihn abfüllen, dann ist er gesprächig."
„Bevor du deinen eigenen Vater abfüllst, hab ich da noch eine bessere Idee."
Stiles blickte mich an. „Und was?"
„Hat er Schicht?"
Er nickte. „Dann bring mich dort hin."
„Du saugst aber nicht seine Gedanken aus ihm heraus, oder?"
„Äh, nein. Glaubst du den ganzen Vampir-Filme-Mist etwa?"
„Äh, ja. Werwölfe haben sich ja auch bewahrheitet. Sogar verschiedene Rassen. Wieso soll es bei euch mit den Mythen anders sein?"
Ich riss ihn das Kreuz und die Knoblauchzehe aus den Händen und schmiss diese in den Müll. „Humbug", bemerkte ich belustigt. „Einfach nur Humbug."
Wenig später saß ich mit diesem Stiles in seinem alten, gammeligen Jeep und fuhr durch die verdunkelten Straßen von Beacon Hills. Er ließ irgendeine australische Newcomer Band über die schäbigen Boxen laufen und versuchte den Blickkontakt zu mir zu vermeiden. Gesprächig war er plötzlich auch nicht mehr.
„Wirst du meinen Dad weh tun?", fragte er, als er neben einen Polizeiwagen hielt.
„Für deine dummen Fragen werde ich dir wehtun, wenn noch eine aus deinem Mund kommt", drohte ich und stieg aus.
„Hab's kapiert. Warum seid ihr Übernatürlichen eigentlich immer so voller Lebensfreude."
Ich hatte Stiles am Kragen gepackt und an den Jeep gedrückt. „Halt die Klappe, du nervst!"
Dann ließ ich ihn wieder los. „Hungrig, was? Ich kann dir gleich einen Snikers aus den Automaten holen. Aber bitte friss mich nicht."
„Halt die Klappe, du nervst!", wiederholte ich mich und schubste ihn in Richtung Eingang.
Mal schauen ob ich ein Ergebnis bekomme, wenn ich den Sheriff manipuliere herauszufinden ob ein Finn und eine Sage in der Stadt gemeldet waren.
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