Szene 3

Szene 3

Fragend blickte er mich an. „Hast du etwas gehört?"

„Könnten wir das bitte nicht hier besprechen, Dad? Hier sind zu viele Leute, die das nicht hören sollten. Sonst werden nur noch mehr Fragen gestellt."

Dads Miene veränderte er sich und er blickte zu Jeremy. „Es ist wirklich besser, wenn wir das draußen besprechen", meinte dieser.

Wenige Augenblicke später, befanden wir uns draußen an Dads Auto. „Was hast du gehört?", fragte Dad mich ungeduldig. Bevor ich anfangen konnte zu reden, kam mir Jeremy zu vor und erzählte Dad vom heutigen Tag und das was mit Kenzie passiert war. Nur über Kols Wiedergeburt und das er hinter der Attacke an Zoey steckte, hielt er zurück. Dad lehnte sich nach der Nachricht an seinem Auto und schien es zurückzuhalten. Nickend blickte er zu Jeremy. „Wo ist sie?"

„Ich weiß es nicht. Sie war noch nicht bei mir gewesen. Aber wenn sie wieder bei mir ist, dann rufe ich euch an."

„Kannst du sie nicht zu Dir rufen?", fragte Dad.

„Sie wird mich zwar hören, aber ich denke nicht, dass sie jetzt auftauchen wird."

„Ja. Sie hat bestimmt was Besseres zu tun. Den Typen stalken, der damals nicht besser war", schnaubte Damon belustigt.

„Äh, was? Wem will sie stalken?"

Jeremy blickte Damon warnend an und ich schluckte.

„Dad, eine Hexe hat Kol wieder von den Toten geholt", sagte ich schnell. „Kol ist wieder da."

„Und wo ist er jetzt?", fragte Dad.

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht."

„Super", murrte Dad. Dann wandte er sich zu Jeremy. „Sieh zu, dass du meine Tochter zu dir rufst, damit wir sie finden können. Und wir fahren."

Ich nickte und setzte mich auf den Beifahrersitz und wartete auf Dad. Er sagte noch etwas an Damon gewandt und setzte sich hinter das Steuer. „Jonah?"

„Ja?"

„Wenn wir zu Hause sind, kein Wort zu deiner Mutter, über alle dem, okay?"

„Willst du sie anlügen?"

„Wenigstens noch nicht, Großer. Das würde ihr für heute den Rest geben. Es reicht schon, der Anruf von Mrs. Monroe heute, dass jemand deiner Klassenkameraden angegriffen und eine Andere verschwunden ist."

„Okay. Ich halt meine Klappe."

„Danke", meinte Dad und drehte den Schlüssel im Zündschloss herum. Der Motor heulte auf. „Ich will einfach nicht, dass deine Mutter sich noch mehr sorgen macht. Sie ist völlig am Ende, dass die Suche eingestellt wurde. Halt mir diesen Kol vom Haus fern."

„Sobald Geister-Kenzie wieder Jeremy aufsucht, wird sie ihn zu ihrer Leiche führen, Dad. Dann wird sie gefunden und wir können mit einer Beerdigung abschließen."

„Ja. Okay. Hast auch recht. Vielleicht lernt deine Mom ja damit abzuschließen. Ist auch besser so, bevor sie sich noch weiter kaputt macht. Aber halt mir Kol wirklich vom Haus weg. Das wäre einfach echt eine bescheuerte Situation."

„Verstanden", meinte ich.

„Wie ist das überhaupt möglich, dass Kol wieder da ist? Ich meine, er ist doch verbrannt, oder nicht?"

„Dad, wir sind hier nicht in den Supernatural-Büchern. Das ist die Realität, auch wenn man es nicht glauben mag. Freya, ist eine Hexe und hat gezaubert. Das was Hexen eben tun."

„Freya ist eine Hexe? Wieso hat sie uns nicht geholfen Kenzie zu finden?" Dad wirkte sauer, denn er kannte Freya. Sie war nach Kenzies verschwinden öfters bei uns gewesen, hatte uns Mut zugesprochen. Sie schlich sich sogar in ihr Zimmer, um aus ihrer Haarbürste Haare zu picken und diese dann in mehreren Lokalisierungszauber durchzuführen, die alle ohne Erfolg waren. Das erklärte ich auch Dad. Dieser sagte daraufhin kein Wort mehr und konzentrierte sich auf die Straße vor sich. „Dad?"

„Alles gut und wieso hat diese Freya Kol geholfen, wieder zurückzukommen?"

„Freya ist die Erstgeborene der Familie", fing ich an und erzählte Dad die Geschichte, also die Kurzfassung, dass Freya eine Mikaelson ist.

„Grundgütiger, wie viele Kinder haben die denn noch?"

„Ich weiß es nicht", entgegnete ich. „Aber Esther und Mikael waren ziemlich fleißig."

Zu Hause angekommen, verkroch ich mich direkt auf mein Zimmer und ließ Dad alleine in der Küche zurück. Seitdem Mom nur noch im Zimmer hockte, blieb das Kochen an ihm hängen. Meistens bestellte er einfach nur Essen bei Onkel Jerry, der eine Imbissbude hatte. Da musste wir nur die Hälfte bezahlen, meistens gar nichts. Aber irgendwie war Dad heute komisch und wollte Jerry nicht anrufen. Stattdessen stand er, freiwillig, in der Küche und kochte Dosensuppe warm.

„Man(n), muss klein anfangen", antwortete er auf meine Frage. „Tomatensuppe nach meinem Rezept." Klar, aus der Dose. Alles was man nur warm machen konnte, oder schnell zubereiten konnte, war automatisch nach Dads Rezept. Aber wenigstens konnte er kochen, ohne das die Küche abfackelte.

Ich nickte nur und horchte auf, als es an der Tür klingelte. „Erwarten wir wen?" Auch Dad schien Fragezeichen vor der Stirn zu haben. Er schüttelte den Kopf und schickte mich zur Haustür.

„Bitte nicht Jeremy", nuschelte ich vor mich hin und öffnete die Haustür schwungvoll. Ein bisschen zu schwungvoll. Mein Fuß war dazwischen und ich fluchte auf. „Verfickte Scheiße!", rief ich.

„Welch eine wunderschöne Begrüßung", entgegnete Rebekah sarkastisch. Neben ihr standen Freya und wie soll es auch anders sein, Kol.

„Hi", sagte ich drei Oktaven höher.

„Jonah, wer ist da?" Dad kam aus der Küche und hielt immer noch den Rührlöffel in der Hand. Rote Suppe tropfte auf den sauberen Boden. Als Dad neben mir stehen blieb, stieß er ein pfeifen aus. „Du bist also doch wieder da."

„Hab ich doch gesagt, Dad. Aber danke, dass du dachtest, ich würde lügen."

„Jaja", meinte Dad. „Was wollt ihr hier?"

„Jeremy und Damon sind auf der Suche nach Kenzie. Sie war wieder da."

„Wow, und wieso wurden wir nicht zuerst benachrichtigt?", unterbrach Dad.

„Das hat, uh, ja, hab ich doch gesagt, dass wir das machen sollen", meinte Freya.

„Und wieso wolltest du nicht mit, Kol?"

Kol schluckte. „Weil ich das nicht sehen will. Ich hoffe, dass ist verständlich."

Ich nickte nur.

„Und was wollt ihr jetzt hier?", fragte Dad.

"Wir wollten mit euch warten", meinte Rebekah. "Ich meine, wenn es in Ordnung ist, dass wir hier bleiben?" Ich blickte Dad fragend an und dieser dachte nach. Nach einem Zögern, nickte dieser und trat zur Seite. "Ich koche gerade Tomatensuppe, naja, ich rühre nur um, während der Herd das meiste macht."

Die drei Mikaelsons betraten unser Haus. Kol seufzte. "Kann ich in Kenzies Zimmer?", fragte er Dad.

Dieser beäugte ihn komisch und nickte dann. "Geh ruhig, aber pass auf, dass du meine Frau nicht weckst."

"Ist sie krank?", fragte Rebekah und schloss die Haustür.

"Seit dem Verschwinden von Kenzie ist sie völlig neben der Spur. Sie schmiss ihren Job als Kindergärtnerin hin, verkroch sich in ihr Zimmer, lachen kann sie auch nicht mehr."

"Dann wird, dass ein Tritt in die Magengrube werden und ihr völlig den Rest geben", bemerkte Kol.

Dad nickte zustimmend. "Ich bin jetzt schon mit meinem Latein am Ende."

"Du hast es ja damals in die Wege geleitet, dass Kenzie meinen Bruder vergisst und so hat Klaus sie manipuliert. Wenn es wirklich nicht anders geht..."
"Nein, sie soll ihre Tochter doch nicht vergessen", fuhr Dad Rebekah ins Wort. Dieser presste die Lippen aufeinander. Jeder wusste, dass sie es nicht mochte, unterbrochen zu werden.

"Das meinte ich auch nicht", sagte sie. "Ich hätte lediglich einen Bann auf sie gelegt, der sie nicht so grauenvoll Trauern lässt, damit sie trotzdem ihren Lebensmut wiederfinden kann und wieder arbeiteten tut. Mal ehrlich, es bringt nichts, zu Hause rumzusitzen und nachzudenken. Damit macht sie sich doch nur kaputt."

Ich dachte nach. Rebekah hatte Recht. Aber Kol, der der Meinung war, dass Mom die Sorge und die folgende Trauer durchstehen soll, bis sie sie selbst bekämpft hat- und für den Fall, dass sie es nicht tut und es ihr immer schlechter geht, könnte man einen Bann in Erwägung ziehen. "Ich überlege es mir", sagte Dad und verschwand zurück in der Küche. Kol ging ohne ein weiteres Wort, die Treppen nach oben und wenig später hörte ich eine Zimmertür zuknallen. Etwas zu laut, denn das ließ meine Mutter aufhorchen. "Jonah, knall nicht immer so die Türen!", rief sie kraftlos.

"Tut mir leid", entgegnete ich in derselben Lautstärke. Dann wandte ich mich zu Rebekah und Freya. "Wollt ihr was trinken? Irgendwas Alkoholisches? Das könnte ich gerade gebrauchen."

"Du bist noch nicht volljährig", sagte Freya. "Und den Kummer besaufen geht auch nicht."

"Wenn du meinst", murmelte ich und verschwand im Wohnzimmer. Die beiden folgten mir.

"Kol hat uns erzählt, was vorhin im Museum los war. Es tut ihm leid. Ihm war nicht klar, was er da gemacht hat. Sein Kopf war nach Jeremys Gelaber völlig auf Durchzug", meinte Rebekah.

"Er hat sie ja nicht getötet, von daher."

"Du gehst also nicht davon aus, dass er was mit dem Verschwinden von dieser Bella zu tun hat?"

Ich schüttelte meinen Kopf und öffnete die Globusbar. "Nein, ich denke nicht. Dafür hatte er eigentlich zu wenig Zeit. Und er hat wirklich den Eindruck gemacht, dass er das Zoey echt nicht antun wollte." Ich wandte mich zu den beiden und hielt eine Flasche guten Whiskey hoch. "Der ist gut."

"Du nimmst schon Züge von Kenzie an", bemerkte Rebekah. Freya nickte zustimmend.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass er mit Kenzies Trinkfestigkeit mithalten kann?", stellte sie die Gegenfrage und holte aus einer Vitrine fünf Whiskeygläser heraus. Rebekah schaute Freya fragend an. Diese wusste anscheinend die Frage und antwortete: "Ich war hier nach dem Verschwinden von Kenzie öfters gewesen. Dementsprechend kenne ich mich schon ein bisschen aus." Sie drückte die Tür zu und stellte die Gläser auf den Couchtisch ab. "Für den Fall, dass Kol und dein Vater auch was trinken wollen."

"Ach, Dad trinkt kaum noch Alkohol. Ich hab ihn ehrlich gesagt die letzten Monate gar nicht trinken sehen. Was auch gut ist, irgendwie. Dann ist er klar bei Verstand. Wie dem auch sei."

"Du wirkst ziemlich gefasst", sagte Rebekah noch kurzem Schweigen. "Deine Schwester ist tot und du hast noch keine Träne vergossen?"

"Weil ich schon am abschließen bin. Ich wusste, dass der Tag früher oder später kommen wird. Dad ebenfalls. Und wenn ich anfange zu heulen, dann doch lieber alleine."

"Glaubt deine Mom das auch? Das Kenzie tot ist?"

Ich schüttelte meinen Kopf. "Sie geht immer noch davon aus, dass Kenzie mit einem Typen durchgebrannt ist. Aber das ihr etwas passiert sein könnte, dass fand sie nicht so passend. Ich weiß auch nicht. Für mich war es am Anfang auch echt komisch und ich hab mir wirklich nichts dabei gedacht, weil sie damals schon abgehauen ist, als Vampir, meinte ich."

Rebekah seufzte. "Ja, es ist traurig. Sie war so eine gute Seele und hatte irgendwie ein Helfersyndrom."

"Quatsch", meinte Freya. "Sie wurde von ihren alten Freunden verstoßen und hatte irgendwann auch keine Lust mehr, immer nur diese Elena Gilbert zu retten. Das musste sie mit ihrem eigenen Menschenleben bezahlen, weshalb sie ein Vampir wurde. Und dann tauchen die Mikaelsons auf, einer davon verdreht ihr den Kopf und mit den anderen hatte sie am Anfang nur Mitleid, weil Mutter euch töten wollte."

Rebekah zuckte nur mit den Schultern. "Trotzdem schade. Eine reinste Verschwendung schöner Vampire."

"Sie starb als Mensch", erinnerte ich sie daran. "Irgendeine Hexe gab ihr ein Heilmittel, was sie zurück in einen Menschen verwandelte."

"Genau und eben diese Hexe hatte doch diesen Zauber auf sie gelegt, dass wir sie nicht finden konnten. Selbst nach ihrem Tod. Aber mit dem Tod der Hexe, verschwanden auch die ausgesprochenen Zauber. Jetzt müssen wir nur herausfinden, wer mit der Hexe zusammengearbeitet hat."

"Oder wer die Hexe herumkommandiert hat", meinte Dad, der ins Wohnzimmer kam. "Und wie kann man so etwas herausfinden?"

"Ich habe mich bereits umgehört. Die Hexe, eine Davina Claire, war eine absolute Einzelgängerin, 21 Jahre jung und lebte in ihrem Auto, wenn nicht in irgendwelchen billigen Hotels. Sämtliche Familienmitglieder sind bereits verstorben. Sie wohnte in New Orleans."

"New Orleans?", fragte ich hellhörig. "Aber residiert ihr da nicht auch wieder?"

"New Orleans haben wir damals aufgebaut, Jonah. Das ist unsere neue Heimat, nachdem wir Jahrhunderte auf der Flucht waren. Meine Geschwister leben da. Ich bin da zwischendurch zu Besuch."

"Ah, okay", meinte ich. "Wenn es eine Hexe aus New Orleans ist, dann muss sie doch, wenn es jemanden gab, der sie herumkommandiert hat, dann muss sie ihn doch dort kennengelernt haben, oder?"

Dad nickte zustimmend. "Gar nicht mal so abwegig."

"Und wollt ihr jetzt nach New Orleans und alte Hinweise nachgehen? Leute befragen?"

"Oder", Kol kam ebenfalls zurück ins Wohnzimmer. Er sah fertig aus und seine Augen waren knallrot. Aber er riss sich zusammen nicht schon wieder in Tränen auszubrechen. "Wir warten einfach ab, bis Jeremy und Damon uns anrufen. Vielleicht hat Kenzie ja mit Jeremy geplaudert und ihm alles erzählt." Als hätten Jeremy und Damon magische Ohren, klingelte in dem Moment, das Handy von Rebekah. Meins funktionierte ja nicht, da es immer noch in einem Handschuh in meinem Rucksack lag, qualvoll ertrunken in einer Toilette. Rebekah zog ihr Handy hervor und nahm das Gespräch entgegen. "Wer nervt mich?", fragte sie und sprang von der Couch auf. "Elijah."

Sämtliche Anspannung rutschte von unserem Körper herunter. Es war nur Elijah und nicht Damon, oder Jeremy. Einfach grauenvoll dieses Warten nach Gewissheit. Während Rebekah draußen auf der Veranda telefonierte, saßen wir anderen im Wohnzimmer und ich durfte vor Dads Augen ein Glas Whiskey trinken. Er aber, rührte sein Glas gar nicht großartig an, sondern starrte es nur an.

Die Zeit verging gar nicht. Die zwei Stunden fühlten sich an, wie Wochen. Keiner rührte großartig die Suppe an und als ich Mom die Suppe ins Zimmer brachte, winkte sie ebenfalls ab. Trotzdem ließ ich ihr die Schale mit der Suppe auf dem Nachtschränkchen stehen. Später schaute ich nochmal nach. Mom war am Schlafen und hatte die mittlerweile kalte Suppe nicht angerührt. Also bat ich Rebekah hinter dem Rücken von Dad, Mom kurz mit einem Bann zu belegen, damit sie was Essen konnte. Rebekah wollte erst nicht und nickte dann. Es dauerte nicht lange und Kol, der das Gespräch zwischen Rebekah und mir mitbekam, lenkte Dad super ab. Rebekah kam nickend ins Wohnzimmer und setzte sich wieder neben Freya, die kurz davor war, einzuschlafen.

"Wenn man nur wüsste, wo Damon und Jeremy suchen. Dann könnten wir helfen. Das wäre mir lieber", sagte Dad leise. Freya runzelte die Stirn und sprang auf. "Ich habe noch etwas Blut von Jeremy. Ich könnte ihn ausfindig machen."

"Wieso hast du das Blut von Jeremy?", fragte Dad irritiert.

"Irgendwie musste ich meinen kleinen Bruder wieder von den Toten holen", entgegnete Freya.

"Alles schön und gut. Aber du schleppst es doch nicht etwa mit, oder?", fragte ich.

"Ich habs im Kofferraum meines Autos, wie so andere Dinge zum Hexen."

"Wow", meinte Dad. "Ich kriege Kopfschmerzen."

"Dafür kenn ich auch einen Zauber. Wirkt besser als so manche Kopfschmerztablette."

"Ich komm darauf zurück, wenn es nötig wird", sagte Dad und kratzte sich den grau melierten Bart.

Freya wollte aus dem Wohnzimmer laufen, blieb aber an der Tür stehen. "Kleo", hörte ich sie sagen.
"Mom", nuschelte ich und sprang von der Couch auf. Meine Mutter stand auf der Treppe und schaute verwirrt zu Freya. "Was machst du denn hier?", fragte sie Freya.

"Sie ist nur kurz zu Besuch", meinte ich und nahm ihr den leeren Suppenteller ab. "Hey, du hast ja aufgegessen. Du machst ja Fortschritte."

"Ja, komisch", meinte Mom, drehte sich wieder um und verschwand zurück im Schlafzimmer. Freya und ich seufzten gleichzeitig. Während Freya zum Auto verschwand, stellte ich den Teller in die Spülmaschine. Da diese voll war, stellte ich die auch an. Dann verweilte ich eine Weile einfach in der Küche und starrte die leere Wand an, bis Kol die Küche betrat. Dieser blickte mich besorgt an und legte mir dann eine Hand auf die Schulter. Fragend blickte ich ihn an und erst jetzt bemerkte ich, dass ich weinte. Ich presste die Lippen zusammen und sagte nichts. Kol hielt ebenfalls die Klappe, bevor ich noch weiter in Tränen ausbrach. Dann nahm er mich, ohne große Vorwarnung und zu meiner Verwunderung in den Arm. Zögerlich erwiderte ich die Umarmung.

Weitere Minuten vergingen, bis Freya zufrieden auf die Landkarte Virginias blickte. Das Blut von Jeremy, welches vorher über die Karte getropft war, versammelte sich an einen Punkt auf der Karte und löste sich dann auf. Zurück blieb der Stadt der Name, der vorher schwarz und nun rot verfärbt war. Jeremy befand sich in einem Waldstück nahe Mystic Falls.

"Sie sind im nördlichen Waldgebiet von der Stadt", meinte Freya. Die wildflackernden Kerzenlichter beruhigten sich wieder und nahmen eine normale und ruhige Höhe an.

"Kol und ich fahren", sagte Rebekah.

"Nein, ich fahre, das steht fest", sagte ich.

"Laber keinen Müll, Jonah. Du bleibst hier bei den Mädels. Dein Vater und ich fahren", sagte Kol festentschlossen. Dad nickte zustimmend, während ich schmollend blickte. Dann zuckte ich mit den Schultern. "Wir melden uns", meinte Kol, als er das Wohnzimmer verließ. Dad eilte hinterher. Augenblicke später fiel die Haustür ins Schloss und ich ließ mich auf die Couch fallen, um mir das Glas voll mit Whiskey zu gießen.

"Jonah, übertreib es nicht. Du bist ein Mensch und verträgst nicht viel", mahnte Rebekah mich.

"Ach, geht schon."

"Wenn du meinst, aber ich habe dich gewarnt."

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