Szene 23
Szene 23
Eine Stunde später kam ich am College an und stellte mein Auto auf den dazugehörigen Parkplatz vor dem riesigen Wohnhaus ab. Wütend ging ich über den Campus und wollte so schnell wie möglich in mein Zimmer. Innerlich brodelte ich. Ich wollte kein bisschen auf Elena und Caroline treffen. Sie wussten sicherlich auch von der ganzen Sache. Und sie haben mich genauso angelogen.
Ich war froh, dass ich alleine im Zimmer war und April vermutlich irgendwo anders. Wer weiß was ich mit ihr gemacht hätte. Ich war wütend, sauer, enttäuscht. Alles auf einmal. Und es wurde nicht besser, als mein Vater mich andauernd anrief. Schon recht nicht, als aus dem Nebenzimmer laute Musik dröhnte.
„Ich hasse Taylor Swift!"
Knurrend sprang ich aus dem Bett, verließ mein Zimmer um an die Zimmertür der Nachbarn zu hämmern. Die Musik ging zwar nicht aus, aber dafür wurde mir die Tür geöffnet und ich blickte in das verballerte Gesicht von Tracy de Santa. Eine sehr komische Studentin, die jeden Abend unterschiedlichen Männerbesuch empfing. So wie heute.
„Ich versuche zu schlafen!", knurrte ich.
„Ja und? Ich versuche Spaß zu haben."
„Na super. Und nun?"
„Entweder kannst du mitmachen, oder du verschwindest und lässt uns beiden in Ruhe." Sie zeigte auf einen nackten Kerl in ihrem Bett. Ich schubste Tracy bei Seite und betrat das Zimmer.
„Ich stehe auf wilde Brünetten!", meinte der Typ. Lachend schloss Tracy die Tür ab und fasste mir unbeholfen an den Hintern. Wütend knurrend packte ich mir Tracy und brach ihr gekonnt das Genick. Mein Gesicht hatte sich schon längst verwandelt. Meine Reißzähne schossen hervor, meine Augen brannten, als sich deren Farbe veränderte. Der Typ schrie erschrocken auf und sprang aus dem Bett.
Grinsend blickte ich ihn an. „Oh nein, Süßer. Wir beide werden jetzt eine Menge Spaß haben." Mit einem Hechtsprung war ich auf ihn zugesprungen und rammte ihn meine Reißzähne in die Halsschlagader. Er stöhnte auf und fiel nur noch ein paar Sekunden um. „Wenn du in anderen Dingen auch so schnell bist, wie beim Sterben, na dann, Prost Mahlzeit", dachte ich und fiel wieder über ihn her. Nachdem ich Tracys Liebhaber ausgesaugt hatte, wandte ich mich zu ihr um. Ich griff unsanft nach ihrer Schulter und zog die zu mich. Auch hier rammte ich meine Zähne in die Halsschlagader hinein. Sie schmeckte genau wie mein Opfer davor, nach Gras und Alkohol, nur mit dem Unterschied, dass ihr Blut bitterer war.
Als auch Tracys Körper leer war, ließ ich frustriert von ihr ab und leckte mir die Lippen vom Blut sauber. Ja, ich könnte noch mehr vertragen, keine Frage. Aber was würde mir es bringen, dass ganze College auseinander zupflücken? Immer mal wieder, vor allen Dingen, an freien Tagen, kann ich doch meinen Ripper raushängen lassen. Benebelt vom Blut, stand ich zwischen den beiden Leichen und dachte nach. Wie kann ich die beiden am besten los werden? Ich lasse es einfach wie einem grauenvollen Mord aussehen. Ganz einfach. Einen wirklich grauenvollen Mord.
Ich begutachtete mein Werk. Selbst Jack The Ripper hätte das nicht besser hinbekommen können. Überall lagen Körperteile herum. Ihre Innereien hatte ich ebenfalls verteilt. So wirkte der Darm schon fast wie eine trostlose Geburtstagsgirlande an der Wand.
Grinsend drehte ich mich zur Zimmertür und wollte gerade gehen, als ich in das entsetzte Gesicht von Klaus blickte. Ja. Klaus Mikaelson war so ziemlich sprachlos.
„Hast du noch nie in deinem Leben solch ein Massaker gesehen?"
Klaus schluckte und dachte nach. „Ich kenne von mir weitaus schlimmere Blutfeiern. Das ist noch harmlos." Er schaute von der Darm-Girlande zu mir. „Hast wohl ein Händchen fürs Dekorieren."
„Mehr oder weniger", sagte ich knapp. „Was willst du hier?"
„Reden."
„Über was?"
„Über meine bescheuerte Familie."
„Das deine Familie nicht normal ist, hätte ich nicht gedacht."
Klaus verdrehte die Augen. „Mein Bruder will dich sehen." Ich runzelte die Stirn. „Kol."
„Wieso?"
„Es ist sein letzter Wunsch."
„Sein letzter Wunsch?"
„Finn und Kol haben sich wegen der Heilmittelsache ziemlich in die Haare bekommen. Finn verfluchte Kol zum Tode. Er hat nicht mehr lange und will dich sehen."
Klaus hielt inne, als ich zum Reden ansetzte. „Er wurde nicht manipuliert, Kenzie und hat immer noch dieselben Gefühle für dich. Er will dich ein aller letztes Mal sehen. Bitte tu mir den Gefallen."
Ich zögerte, was Klaus seufzen ließ. Dann kam er einen Schritt näher und schaute mir tief in die Augen. Noch bevor ich es realisieren konnte hatte Klaus den alten Bann mit einem neuen Bann belegt. Alles was er damals gesagt hatte, war eine Lüge. Ich würde Kol kennen, ich würde Kol lieben und mich an all die Momente mit ihn erinnern. Gute, sowohl schlechte.
Und dann fühlte ich unerträglichen Schmerz in meinem Herzen, Tränen schossen mir in die Augen und meine Gedanken drehten sich wie immer nur um eines. Kol.
„Komm mit mir, Kenzie."
Nickend stimmte ich zu und wartete darauf bis Klaus nach meiner Hand griff.
Er blickte mich für einige Sekunden an, ehe er nach meiner Hand griff und mit mir aus dem Wohnheim lief. Wir nahmen den direkten Weg durchs riesige Grover Forrest, welches Whitemore, Grove Hill, Mystic Falls und sämtliche andere Kleinstädte miteinander verbindet. In der Zwischenzeit konnte ich in einem kleinen See mein Gesicht und meine Hände sauber waschen. Meine blutgetränkten Klamotten waren mir egal.
Eine halbe Stunde und sämtliche Vampirenergieverschwendung später kamen wir auch endlich am alten Anwesen der Mikaelson an.
Klaus erzählte mir, dass Finn wieder abgehauen war, nachdem er Kol verflucht hatte. Finn hatte das Heilmittel zu sich genommen und war bereits wieder ein Hexer. Ich versprach ihn, dass wir Finn finden und dafür büßen lassen werden.
„Verspreche es nicht mir, sondern Kol", sagte Klaus und stürzte in die Villa. Ich folgte ihm.
Es war nicht der Kol, den ich in Erinnerung hatte, sondern Kaleb, der im großen Bett in diesem noch größeren Zimmer lag und am schlafen war. Sein Herzschlag ging langsam und schwach. Hinter dem Gesicht steckte also der Urvampir in dem ich mich verliebt hatte. Langsam schlich ich mich an das Bett heran und blieb davor stehen.
„Kol?"
Ich stupste mit meinem Zeigefinger an seine Schulter.
„Hm?", murmelte er. Seine Lippen waren blass und aufgeplatzt. Er hatte tiefe Augenringe und seine Haut war leicht gelblich. Vorsichtig öffnete er die Augen und blickte mich an. Als ich Kalebs Hülle in die Augen blickte, fühlte ich nichts. Es war einfach merkwürdig. In dem Körper sollte Kol stecken? Ziemlich ungewöhnlich für mich.
„Dein verfluchter Bruder, was?"
„Welcher von allen?", stellte Kol schnaubend die Gegenfrage. Ich schritt einem Stück zum Bett hervor. Kol öffnete die Augen und blickte mich mit den blauen Augen an. Aber je mehr ich ihn in die Augen sah, desto weniger sah ich den braunäugigen frechen Kol. Ich kann das einfach nicht glauben.
„Der Vollidiot der dich verflucht hat", sagte ich. „Welchen ich mir auch vorknöpfen werde. Solch ein Idiot."
„Wo auch immer er ist", Kol fuhr hoch und spuckte hustend Blut neben das Bett.
„Oh, verflucht", sagte ich. „Kommt noch was?"
„Nein, alles okay", hustete er und ließ sich wieder ins Kopfkissen sinken.
„Ist da ein Badezimmer?", fragte ich und deutete von einer auf die zwei geschlossenen Holztüren.
„Rechts."
Ich schlenderte ins Badezimmer und suchte dort mehrere Handtücher zusammen, die ich auf die Blutlache vor dem Bett legte.
„Deine Mom hat deinen bescheuerten Bruder auch zurück in seinen alten Körper geholt. Wieso will sie das nicht bei dir?"
„Finn ist ihr Liebling und war immer vernünftig", murmelte Kol. „Ich hab sie gefragt. Aber als Antwort habe ich nur das bekommen, was ich von ihr erwartet hätte. Lieber einen toten Sohn, als einen mörderischen Urvampir. Das war eindeutig."
„Wie kann sie das sagen? Wieso hilft sie dir denn nicht, dich wenigstens im Körper von Kaleb stecken zu lassen?"
„Muss ich mich wiederholen? Sie hat Angst, dass ich im Körper von Kaleb genauso viel Mist verzapfe."
„Nein, ist okay", meinte ich und setzte mich auf den Rand des Bettes. Dann legte ich meine Hand auf Kols Stirn und seufzte. „Du kochst."
„Ich fühl mich auch beschissen."
Ich rutschte vom Bett runter. „Wo gehst du hin?"
„Bin gleich wieder da."
Ich verschwand wieder im Badezimmer und griff nach einem Handtuch, welches ich unter kaltes Wasser hielt. Nachdem ich es ausgewrungen hatte, ging ich zurück ins Schlafzimmer. „Nicht erschrecken."
Ich faltete das Handtuch schnell und legte es dann auf Kols Stirn. Er seufzte erleichtert und Gänsehaut breitete sich auf seiner Haut aus. „Danke, Liebes", seufzte Kol.
„Und nun?"
„Was nun?"
„Soll ich dich ein bisschen ablenken?"
„Mit was? Willst du mir was vorsingen?"
„Du hast mich unter der Dusche singen hören", lachte ich. „Tu uns das nicht an."
Kol verzog die kaputten Lippen zu einem kleinen Lächeln. „Ich hab schon schlimmere Stimmen gehört. 1912 zum Beispiel, als Marcel, ein guter Freund von mir, seine Jazzbar eröffnet hat. Er suchte dringend eine Sängerin. So viel Katzengejammer habe ich noch nie gehört und zum Vergleich zu denen, hörst du dich wie ein Engel an."
„Ein Engel, der die Brustwarzen lang gezogen werden, Kol."
Er lachte wieder. „Bitte bring mich nicht zum Lachen. Das tut nur weh." Er hielt sich Krampfhaft den Bauch.
„Zum Weinen will ich dich auch nicht bringen."
„Kommt noch."
„Weißt du noch, damals, in New Orleans. Ich denke, Annabeth und ich hätten den Dritten Weltkrieg ausgelöst." Ich versuchte Kol abzulenken. Mit großen Augen blickte er mich an. „Woher weißt du das?"
„Klaus hat den Bann gebrochen. Ich erinnere mich an alles. Wirklich. Jedes einzelne Detail."
„Unser erstes Treffen?"
„In der abgebrannten Apotheke. Ich habe mein Abendsnack versteckt und du bist dort mit deinem aufgetaucht, du Stalker."
„Stalker?"
„Du bist mir nach Hause gefolgt. Ich habe jedes deiner Tagebücher gelesen. Dein Zeug ist, oder war bei mir, bis es mir weggenommen wurde, genau wie die Erinnerungen."
„Ich habe Klaus angeschrien, angebettelt, dass er den Bann zurücknehmen soll. Aber wie sollte er mich hören? Ich war nur ein beschissener Geist und werde es wieder sein."
„Nicht für lange", sagte ich. „Ich werde schon irgendwo eine Hexe auftreiben und sie dazu bringen, dich wieder in deinen alten Körper zurückzuholen."
„Du bist verrückt."
„Ja. Das auch. Ich will bloß nicht für immer lebe wohl sagen. Nicht schon wieder mit diesem Gedanken, dich nie wieder zu sehen. Und wenn ich weiß, es gibt eine Möglichkeit dich zurückzuholen, wird das nicht so schlimm mit dem Abschied."
Kol griff nach meiner Hand. „Du hast Recht", sagte er und verschränkte seine Finger in meinen. „Versuchen können wir das. Aber lass dir Zeit. Ich bin sowieso immer bei dir. Hab vor zwei Wochen sogar das Date mit Carolines Cousin mitbekommen. Was ein Vollidiot. Gut, dass du dich auf den letzten Drücker für mich entschieden hast, oder Kaleb."
Ich schmunzelte. „Ja." ich setzte mich ganz aufs Bett und lehnte mich zurück. Dann hob ich meine Beine aufs Bett. „Bleibst du bei mir?"
„Ja, versprochen. Ich bleib bei dir, Schönling."
Ich hob seine Hand an und drückte dort einen Kuss auf die Handfläche.
Dann schwiegen wir eine Weile. Ich erinnerte mich. An die schönen Zeiten mit Kol, an die schlechten. An alles was wir erlebt hatten. Angefangen von unserem ersten Treffen, bis hin zum letzten Abschied.
„Ich hoffe einfach nur, dass es unser letztes lebe wohl ist. Ich will mich nie wieder von dir verabschieden müssen. Das ist grauenvoll."
Kol drückte meine Hand doller. „Wird es nicht. Rede mit Bekah. Sie wird dir sicherlich bei der Suche nach einer Hexe helfen."
„Okay", seufzte ich. „Werde ich. Ich werde alles versuchen."
„Denk aber bitte nicht nur an mich. Denk auch an dich. Mach das College zu Ende. Du hast noch nicht mal richtig angefangen."
„Ich versuche es."
Kol rappelte sich auf und legte müde seinen Kopf auf meinem Oberschenkel. Ich richtete vorsichtig das nasse Handtuch auf seiner Stirn.
„Ich liebe dich", nuschelte Kol.
„Ich liebe dich", entgegnete ich. „Und jetzt Ruhe dich aus."
Eine Stunde, zwei, drei vergingen, bis plötzlich der Griff von Kols Hand lockerer wurde. Sein Herzschlag war verstummt. Normalerweise hätte ich einen totalen Zusammenbruch erlitten. Es waren nur ein paar Tränen, weil ich wusste, dass ich ihn irgendwann Wiedersehen werde. Ich schob den leblosen Körper von mir runter und legte ihn gerade ins Bett. Dann zog ich die Decke über ihn.
„Elijah wird sich um ihn kümmern", ich blickte zu Klaus, der an der Schlafzimmertür stand und mich anblickte. „Willst du 'nen Drink?"
Wie beim letzten Mal, wollte ich nicht alleine sein. Das würde mich sicherlich nur wieder kaputt machen. Ich fuhr Kaleb durchs braune Haar und seufzte. Schließlich war Kol ja nicht mehr in Kalebs Körper und lungerte sicherlich gerade hier irgendwo herum. Ich schaute mich im Zimmer um, konnte aber nichts Übernatürliches wahrnehmen. Als ich das Zimmer verlassen hatte, schloss Klaus die Tür und wir beschlossen uns auf den Weg zum Grill zu machen.
Schweigend saßen wir nebeneinander und tranken mittlerweile das dritte Glas Whiskey.
„Kanntest du außer Kaleb noch mehrere Hexen?"
„In New Orleans gibt es genügend. Wieso?"
„Deine Mutter hat es irgendwie geschafft Finn in seine alte Hülle zu zaubern. Zurück von den Toten. Ob Kol nur Mist gebaut hat, oder nicht, ist doch egal. Er kann sich ändern. Wieso holt sie ihn nicht einfach zurück?"
„Weil Kol nicht so ein Arschkriecher wie Finn ist und auch niemals sein wird. Meine Mutter hatte schon immer Finn als ihren Liebling auserkoren. Vater und sie hatten sowieso immer schon einen Groll auf Kol, weil er ein großes Mundwerk hat und nur Mist gebaut hat. Selbst damals, als Hexer."
„Das erklärt wieso er nur noch mehr Mist gemacht hat. Aber die wissen schon, dass er anders sein kann? Das komplette Gegenteil. Ich hab's doch gesehen, Klaus."
„Die haben nur das gesehen, was sie sehen wollten. Darunter immer das Schlechte in uns." Klaus seufzte und orderte noch eine Runde Drinks. „Ich werde hoffentlich nicht so gegenüber meinem Kind sein."
„Ist das Baby überhaupt schon da?"
„Hope kam bereits Ende Januar zur Welt. Sie lernt mittlerweile Gehen." Klaus lächelte.
„Hast du Fotos dabei?"
Klaus zog sein Handy hervor. „Welcher Vater hat keine Fotos seiner Tochter auf dem Handy. Das ist normal." Er suchte weiter und schob mir das Handy hin. „Ist ein ganzer Ordner."
Ich sah schon das erste Foto und war hin und weg von Hope. Alter, war die kleine Maus süß.
„Auch wenn du ihr Vater bist, sie sieht gut aus."
„Dann bist du blind. Ich bin nicht hässlich."
„Jedenfalls nicht so hässlich", meinte ich und schob das Handy nach drei Bildern zurück zu Klaus. Seufzend, da der Gedanke, dass ich selbst keine Kinder bekommen konnte, seitdem ich ein Vampir bin, einfach nur grauenvoll ist. „In New Orleans gibt es also ganz schön viele Hexen. Ich brauche da eine, die Kol wieder zurückholt."
„Das würde keine machen. New Orleans' Hexen und wir Urvampire sind auf einem Kriegsfuß. Die helfen nicht, wenn es sein muss. Kaleb hatte mir immer geholfen. Oder eher Rebekah. Der Junge hatte ein Auge auf meine Schwester geworfen."
„Ich werde da sicherlich eine Hexe finden. Die können ja nicht alle solch große Zicken sein, oder?"
„Leider doch."
„Ich habe einen Plan."
„Was kommt nun?" Klaus blickte mich an.
„Naja. Ich greife eine Hexe an, du kommst aus dem Nichts und rettest sie. Sie findet vertrauen in dich und du kannst sie um den Gefallen bitten."
„Das ist bescheuert. Keine der Hexen vertraut mir dort."
„Dann tauschen wir die Rollen. Bitte. Ein Versuch ist es doch wert, oder nicht?"
„Nein. Weil es nicht funktionieren wird. Hexen tratschen. Tot oder lebendig. Sie tratschen und deshalb werden sie uns durchschauen."
Seufzend schlug ich auf den Holztresen und war erleichtert, dass er nicht kaputt ging. Klaus seufzte und runzelte die Stirn. „Ich denke nach und mir wird sicherlich was einfallen. Aber komm ja nicht auf die Idee und begebe dich nach New Orleans. Die Hexen dort sind grauenvolle Diven. Sie führen Strichlisten von den Vampiren und Werwölfen, die sie getötet haben."
Klaus rutschte vom Hocker und stellte sich vor mich. „Wir werden sicherlich die Tage nach New Orleans zurückkehren. Wenn irgendwas ist, melde dich. Ich versuche dort unten mein Bestes. Richte hier bitte kein Chaos an."
Klaus schaute mich aufmunternd an. „Grüß Hope von mir." Dann umarmte ich Klaus einfach. Er war schon ein bisschen verdutzt, erwiderte aber die Umarmung. Dann drückte ich mich von ihm zurück. Klaus verließ das Mystic Grill. Ich wollte Geld auf den Tresen werfen, aber Klaus kam mir bereits zu vor. Die junge Bedienung nahm das Geld entgegen.
„Passt so", sagte ich und trank mein Glas leer. Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause. Dort schmiss ich meine noch blutverschmierten Klamotten in den lodernden Kamin. Meine Eltern und mein Bruder waren schon am schlafen, weshalb ich mir neue Klamotten schnappen konnte. Nachdem ich mir noch einen Apfel, aus der Küche, unter die Finger gerissen hatte, machte ich mich auf den Weg zum College.
Blaue und rote Lichter ließen mich erst aufschrecken. Ich schlenderte an den Leichenwagen vorbei. Eine Mitstudentin war völlig aufgelöst. Sie stammelte dass sie Tracy und ihren Freund Marc gefunden hatte. Unbeeindruckt stolzierte ich ins Wohnhaus, wo die anderen Studenten fassungslos auf dem Flur standen. Ich schloss meine Zimmertür auf und wollte gerade ins Zimmer gehen, als ein Polizist mich anquatschte.
„Entschuldigen Sie?"
„Ja?", fragte ich und setzte ein ängstliches Gesicht auf.
„Wer sind Sie?"
„Mackenzie Cartwright. Das ist mein Zimmer. Was ist denn hier los?"
„Ihre Zimmernachbarin Tracy de Santa und ihr Freund Marc Marcson wurden tot aufgefunden. Wo waren sie zwischen 20:30 bis jetzt?"
„Hier", sagte ich einfach. „Ich gebe Ihnen die Nummer von meinem Freund bei dem ich war. Ich hab mich mit ihm in Mystic Falls getroffen und bin gerade nach Hause gekommen. Um Ihnen weitere Arbeit zunehmen."
Der junge Polizist wirkte erst verdattert, aber bedankte sich bei mir, nachdem ich ihn Klaus Nummer gegeben hatte. Ich gab ihn noch meine Ausweis und ging in mein Zimmer. Schnell schrieb ich Klaus eine Nachricht, auf der Hoffnung, er würde sie schnell lesen. Denn der junge Polizist rief ihn bereits an.
„Mr. Mikaelson", meldete sich der Polizist zu Wort. Dann stellte er ihn fragen.
Ich lauschte weiter. Klaus bestätigte die Fragen und somit mein Alibi. „Was haben Sie gemacht?"
„Was zum Teufel, glauben Sie, macht ein Paar, wenn es nicht schläft und isst?", hörte ich Klaus knurren. Ich lachte leise.
„Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben, Mr. Mikaelson", antwortete der Polizist und legte auf. Dieser kam in mein Zimmer und gab mir mein Ausweis wieder. „Auch Danke für Ihre Geduld."
„War es eine Überdosis?", fragte ich scheinheilig.
„So wie das da ausgesehen hat, gehen wir von einem Tötungsdelikt aus."
„Was!? hier im College?"
„Schließen Sie Ihre Tür ab, wenn es geht. Sagen Sie mal, haben Sie eine Mitbewohnerin?"
„Ja. April."
„April, weiter?"
„April Anderson."
„Wo ist Sie?"
„Keine Ahnung."
„Wo kann sie sein?"
„Ich weiß es echt nicht. Wir sind nur Mitbewohnerinnen und keine beste Freundinnen."
„Melden Sie sich bitte bei mir, wenn Miss Anderson wieder auftaucht. Ich gebe Ihnen meine Nummer."
Der Polizist drückte mir eine Visitenkarte in die Hand, die ich entgegennahm. „Danke."
„Kein Problem."
Der Polizist verließ das Zimmer und ich schloss schnell die Tür hinter ihm zu, nachdem ich sie zugedrückt hatte. Ich atmete tief durch.
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