Szene 15

Szene 15

25. Januar 2011

Dienstagmorgen wurde ich vor Kol wach und beschloss uns Frühstück zumachen. Nichts mit Menschenblut, sondern nur etwas, was andere Menschen gerne zum Frühstück aßen.

Pancakes. Leckere Pancakes mit Erdbeeren. Da Kol und ich nicht gerade der Fan von Ahornsirup waren, gabs dazu Schokoladensahne. Einfach Schlagsahne mit Kakaopulver verfeinern und aufschlagen.

Ich hörte Schritte und dann ein leiches Lachen. "Wieso hast du mich nicht wach gemacht?", fragte Kol mich. Er stellte sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen Bauch. Dann folgte ein kleiner Kuss auf meiner Schulter.

"Weil ich dich mit einem Frühstück überraschen wollte."

Ich drehte die Pancakes mit dem Pfannenwender um und genoss die Nähe zu Kol. Dieser drückte mir mehrere Küsse auf die Wange. "Gut geschlafen?", wollte er von mir wissen.

"Ja."

"Gehen wir gleich eine Runde im See schwimmen?"

"Klar."

  Nachdem Kol und ich hungrig die Pancakes und die Erdbeeren verschlunken hatten, konnte Kol es kein bisschen abwarten in den für Menschen viel zu kalten See zu springen. Wir hatten Januar, Winter, Menschen würden qualvoll im Wasser erfrieren. Aber uns machte das nichts aus.

"Willst du dir nicht vorher... Kol?", ich lief aus dem Haus hinterher. "Badehose?", rief ich.

Kol lachte nur und zog sich sein T-Shirt und seine kurze Sporthose, samt Unterhose aus und lief nackt über den Steg, ehe er mit einer Arschbombe im ruhigen Wasser landete.

Ich lachte nur und blieb auf dem Steg stehen. Als Kol an der Wasseroberfläche auftauchte, blickte dieser mich grinsend an. "Kommst du auch rein?", fragte er. Gab dann aber noch frech dazu, dass ich meinen Hintern ohne Klamotten ins Wasser bewegen sollte. Ich zog mich ebenfalls, unter Kols neugierigen Blicke aus. Mit Anlauf sprang ich über Kol rüber ins Wasser. Ihm ging mein Auftauchen wohl nicht zu schnell genug, denn da hatte Kol mich an der Hand gepackt und mich an die Wasseroberfläche gezogen. Gerade als Kol mich an sich herangezogen hatte und seine Lippen auf meine presste, hörte ich Schritte. Ich wich mich von Kol zurück, der sich ebenfalls umschaute.

"Bekah", Kol klang freudig und genervt zugleich, als seine Schwester am Kieselsteinstrand stehen blieb.

"Kleine Nervensäge", gab sie freudig zurück. "Kenzie." Sie musterte mich kurz.

"Hi", sagte ich.

"Es gibt Neuigkeiten", verkündete Rebekah und legte zwei große Handtücher aus dem Ferienhaus meiner Eltern auf die Kieselsteine. "Ich warte drinnen. Keine Lust auf nackte Tatsachen."

Mit einem eleganten Dreher, war Rebekah losgelaufen und im Haus verschwunden. Kol schwamm neben mir vorbei und stieg aus dem Wasser. Ich schwamm hinterher und wickelte meinen Körper in das große Handtuch, welches mir Kol hinhielt. Dieser band sich das Handtuch um die Hüfte. Während Kol schon zum Haus ging, sammelte ich die ganzen Klamotten von uns auf.

"Neuigkeiten?", fragte ich.

Rebekah saß am Küchentisch und futterte die Erdbeeren von Kols Teller, die er nicht angerührt hatte. Ich reichte ihr den Teller mit den Pancakes.

"Danke, anscheinend kannst du Gedanken lesen."

"Ich hab nur deinen Magen knurren hören", entgegnete ich.

"Woher weißt du, dass wir hier sind? Wir haben meine Handynummer verschlüsselt, sodass ihr nicht auf die Idee kommen konntet mich zu orten."

"Da wir jedes Haus so oder so betreten konnten, bin ich bei ihren Eltern eingebrochen, nachdem diese zur Arbeit und dein wirklich süßer Bruder zur Schule ist. Hab ein bisschen durchgewühlt. Im Flur hing ein Foto. Familie vor einem Ferienhaus. Diesem Ferienhaus. Die Adresse war im Adressbüchlein deiner Mutter. Nun bin ich hier. In Lovejoy. Bei euch. Wo ich gerne wissen möchte, was das zwischen euch bitte schön ist."

Sie schaute von Kol, welcher gegenüber von Rebekah am Tisch saß zu mir. Ich lehnte am Kühlschrank und zog das Handtuch fester um meinen Körper.

"Ich kann keine Gedanken lesen. Kol?"

"Ach komm Bekah, wenn du mich aufziehen willst, lass es bleiben."

"Du hast mich aufgezogen, als ich die Nacht nach Mutters Ball mit Damon, einen wirklich schrecklichen One Night Stand verbracht habe. Und ich darf das nicht?"

"In diesem Fall ist sie aber kein One Night Stand."

Rebekah zog die Brauen zusammen. "Willst du mir etwa sagen, dass ihr beiden in einer Beziehung seid?"

"Du bist ja doch nicht so blöd, wie ich dachte, Schwesterherz."

Rebekah rollte die Augen. Dann blickte sie zu mir. "Okay. Wenn sie dich in Griff hat."

"Oh, das hat sie. Wo drückt der Schuh?"

"Jeremy Gilbert wurde zum Jäger. An seinem Körper ist ein Mal, wie ein Tattoo. Und für jeden toten Vampir, den er getötet hat, wächst das Tattoo, oder das Mal. Wenn es vollständig gewachsen ist, wird es uns zu etwas führen."

"Etwas ist was?", fragte Kol ungeduldig.

"Es soll zu einem Heilmittel führen."

"Einem Heilmittel?", fragte ich.

"Ein Heilmittel, welches Vampire zurück in Menschen verwandelt."

"Du verarschst uns?"

"Nein. Ich verarsche euch nicht. Klaus hat Damon die Pistole auf die Brust gesetzt. Jeremy soll so viele Vampire wie möglich töten, damit das Jägermal vollständig wird und wir an das Heilmittel rankommen. Er will es für Elena, damit diese wieder ein Mensch wird, um seine kleine Hybridenhorde zuerschaffen."

Kol dachte nach. "Du willst doch sicherlich etwas von uns?"

"Ich brauche eure Hilfe. Ich will zuerst an das Heilmittel kommen. Klaus soll seine Chance nicht bekommen eine ungehorsame, tötliche Hybridenarmee zuerschaffen. Das wäre ein ziemlicher Untergang."

"Du schaffst doch sonst immer alles alleine."

"Kol ich brauche dich. Während ich versuche von den anderen an Informationen zu kommen, musst du deren Spuren folgen. Ich bin mir sicher, dass sie reden werden und das wir irgendeiner Spur folgen können. Bitte. Außerdem bist du mir ja noch was schuldig."

Kol rümpfte die Nase. "Für mich war es eigentlich nicht beabsichtigt zurück nach Mystic Falls zukommen. Ich hab da ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache."

"Kol, bitte. Ich brauche dich. Ich brauche euch. Meinetwegen könnt ihr danach Damon den Kopf abreißen. Das wollt ihr beiden doch, oder?"

Kol und ich tauschten einen Blick aus. Klar, wollte ich das immer noch. Und Kol wollte seine Freunde rächen. Und wenn ich meinen Bruder wiedersehen konnte, war das alles eigentlich gar keine so schlechte Idee."

"Wir bleiben nicht lange!", mahnte Kol. "und bringen das alles schnell hinter uns."

"Dann lasst uns aufbrechen", sagte ich.

"Ja, aber bitte zieht euch vorher noch was an."

26. Januar 2011

Mystic Falls. Es war fast schon merkwürdig, nach drei Monaten hier zu sein. Kol würde sich auf Rebekahs Anweisungen bereit machen, während ich Rebekah begleiten sollte. Wir waren gerade auf eine Pflichtveranstaltung in den Wänden der Sporthalle unterwegs, als mein Handy aufsummte.

Eine Nachricht.

Falls Rebekah anfängt dir zu drohen, dass du mir ja nicht großartig wehtun sollst, nichts Falsches sagen. Dich irgendwo mit gebrochenen Genick aufzufinden, darauf habe ich keine Lust. Lass dich nicht Ärgern. Ich liebe dich, Kol.

Es breitete sich vermutlich ein ziemlich bescheuertes Grinsen auf meinen Lippen aus, was Rebekah nicht verborgen blieb.

"Du scheinst meinen Bruder ja echt zu mögen", stellte sie fest.

"Ja. Für einen Urvampir ist er gar nicht mal so schlecht."

"Du hast es nicht von mir. Aber Kol fand dich schon seid eurer ersten Begegnung toll. Deshalb hat er dich zum Ball unserer Mutter eingeladen."

"Ja, dein Bruder hat irgendwas an sich."

Ich schmunzelte leicht und schrieb Kol zurück.

Ich weiß, dass ich keinen Urvampir aufregen darf. Mach ich schon nicht. Ich liebe Dich

Ich steckte mein Handy zurück in die Hosentasche und betrat hinter Rebekah die Schule. Sie hatte mich auf den Weg schon in ihrem Plan eingeweiht, nach der Pflichtveranstaltung sollten wir Elena, Stefan, Caroline und Tyler in die Bücherrei locken und weitere Informationen herausquetschen. Und da Urvampire super normale Vampire manipulieren konnten, blieb diese Aufgabe an Rebekah hängen. Ich sollte mir schon einmal einfallen lassen, wie ich wenigstens Elena aus der Turnhalle kriegen sollte.

Die Wege von Rebekah und mir trennten sich im Flur vor der Turnhalle. Ich sah April, eine Schülerin die bei meinen Bruder in die Stufe ging an ihrem Spind stehen. Und mir kam eine Idee.

Nachdem ich April manipuliert und ihr ein bisschen von Urvampiren erzählt hatte, begab ich mich in die Turnhalle. Und da erfuhr ich, wieso es diese Pflichtveranstaltung gab. Mrs. Lockwood, die Mutter von Tyler, den Hybriden und die Bürgermeisterin von Mystic Falls war verstorben und das hier war eine kleine Gedenkfeier für sie. Ich stellte mich neben die Tribüne und schaute die vielen Schüler an. Ich sah meinen Bruder, der mit seinen Football-Kumpels zusammensaß und die Gedenkkerzen anzündeten.

Mein Blick blieb an Elena hängen, die neben Bonnie saß. Caroline saß alleine, neben ihr ein freier Platz. Es folgte eine Schweigeminute, die Sheriff Forbes einleitete. Ein Blick blieb an mir kleben. Ich schaute wieder zur Tribüne. Elena hatte mich entdeckt und schaute verwirrt weg. In der Zwischenzeit war ich auch schon wieder verschwunden. Wohlwissend, dass Elena mir folgen wird.

   Aber auf dem Flur würde sie vorerst nur auf die weinende und manipulierte April treffen.

"April, alles okay?", hörte ich Elena besorgt fragen.

"Ja", schniefte April. "Ich bin okay. Alles gut."

"Aber du weinst."

"Wegen dieser Bürgermeister-Geschichte. All das erinnert mich an meinen Dad. Und ich weiß, du bist ein Vampir."

"Warte, was?"

Schnelle Schritte, dann ein Genickbruch.

"War, war das nötig?"

"Nein, aber ich stehe drauf", antwortete Rebekah frech.

    Gelangweilt saß ich auf dem Tisch und wartete darauf bis Elena wach wurde. Fünfzig Minuten. Dann ein Raunen. Ein neuentfachter Herzschlag. Elena wurde wach. Ich sprang vom Tisch und lief in die Horrorabteilung.

"Guten Morgen, Sonnenschein!", sagte ich frech grinsend.

Elena schaute mich entsetzt und wütend zugleich an. "Was ist hier los?"

"Die Versammlung ist vorbei. Bald ist keiner mehr in der Schule."

Ich schubste Elena direkt in die Arme von Rebekah. Sofort drehte Rebekah Elena in ihren Armen um und legte einen Bann auf sie.

"Setz dich. Der Rest der Klasse wird auch gleich da sein."

Elena setzte sich an den Runden Tisch, während Rebekah einen Anruf über Elenas Handy tätigte. Ich saß auf den Tisch und blätterte in einem Buch herum, in der es um eine gewisse Temperance Bones ging- eine Antropologin.

"Pass auf sie auf. Wir kriegen Besuch", sagte Rebekah und ließ mich mit Elena alleine. Gerade mal fünf Minuten dauerte es, bis Rebekah mit Caroline wiederkam, die ebenfalls benebelt durch einen Bann wirkte.

"Ich hol eben nur Stefan. Ich hab ihn gehört." Rebekah blickte mich dankend an und verschwand wieder aus der Bücherrei.

Sie drückte Caroline grob auf den Stuhl zurück. Diese blickte zu mir. "Kenzie."

"Hi", sagte ich und wandte mich wieder dem Buch zu.

"Du hast Alaric getötet."

Ich lachte. "Kol hat mich nur beschützt. Alaric war eine Gefahr. Und jetzt halt die Klappe."

Elena blickte mich warnend an, hielt dann aber doch die Klappe. Begeistert darüber, dass sie keine Widerrede gab, blätterte ich in dem Buch weiter.

Die Tür zum Büro sprang auf und Rebekah stolzierte mit Stefan in ihren Fittiche herein.

"Stefan!", Elena stand auf.

"Hab ich gesagt, dass du aufstehen sollst?", fragte Rebekah streng. Elena setzte sich wieder hin. "Dann fängt der Unterricht wohl an. Ihr wurdet manipuliert und kennt die Regeln. Antwortet auf alle Fragen ehrlich. Kein Ungehorsam, alle bleiben. Beginnen wir mit einem kleinen Quiz." Rebekah stolzierte um den Tisch herum. "1114 erfuhr mein  Bruder dank meiner Wenigkeit von einer Bruderschaft von Vampirjägern mit Tattoos, die bei jedem Mord wuchsen. Und was offenbaren die Tattoos, Elena?"

"Eine Landkarte", antwortete Elena sofort.

"Wohin führt sie, Caroline?"

"Zu einem Heilmittel für Vampire."

"Perfekt. Wir sind alle informiert. Stefan Salvatore, bei unserem letzten Treffen hattest du zwar einen Vampirjäger, um die Karte zu entschlüsseln, brauchtest du aber noch das Schwert des Jägers. Und wo sich das befand, das hast du aus mir mit ein paar üblen Tricks rausgequetscht. Eigentlich müsstest du mit diesem Schwert das Heilmittel gefunden haben und doch seid ihr noch Vampire. Irgendwas ist wohl schiefgelaufen."

"Du verschwendest deine Zeit", sagte Stefan. "Wir wissen gar nichts."

"Heißt das, ihr habt aufgegeben? Ich dachte, um Elena zu retten, würdest du das Mittel selbst nehmen. Auf dass ihr zusammen alt und grau werden könnt und dann irgendwann den Tod findet."

Komisches Schweigen. Elena und Stefan tauschten einen noch komischeren Blick aus. "Wow, was habe ich verpasst?", wollte ich wissen.

"Das interessiert mich auch. Was habe ich verpasst?"

"Sie haben sich getrennt, ok?" Rebekah grinste belustigt. "Lass uns gehen."

"Sie haben sich getrennt, wirklich? Sekunde, ich bin verwirrt."

"Nicht nur du, Rebekah. Ich habe immer gedacht, Elena wäre deine große Liebe, Stefan."

"Das hat sich geändert."

"Also, was ist passiert? Du musst es mir sagen."

Stefan blickte von Elena zu Rebekah. "Sie hat mit Damon geschlafen."

Laut Elenas Blick in Richtung Caroline musste sich wohl diese verquatscht haben.

"Also, Vampir Elena ist ein Flittchen, das auf böse Jungs steht. Das erklärt dann auch wieder Stefans Alkoholfahne. Aber es erklärt noch nicht, warum die süße, allerliebste, unschuldige Elena dermaßen herzlos zu Stefan sein kann. Wie konnte sie dich bitte so verletzen? Antworte bitte."

"Sie wusste es zwar nicht, aber sie hat eine Erschaffungsbindung zu Damon", erklärte Stefan.

"Eine Erschaffungsbindung?", fragte Rebekah neugierig. "Wie faszinierend. Und, was denkst du darüber, Elena?"

"Dass du traurig und gelangweilt bist und dringend ein Hobby oder was Ähnliches brauchst."

"Irgendetwas verheimlichst du. Gib es zu."

"Ich hab nicht wegen der Erschaffungsbindung mit Damon geschlafen, sondern weil ich ihn liebe."

Schweigen, komische schockierte Blicke, während Rebekah nur komisch grinste. Ich war auch kein bisschen schockiert darüber.

"Was hat das alles mit dem doofen Heilmittel zu tun?", wollte Caroline genervt wissen.

"Du hast recht, wir sind abgeschweift. Das Heilmittel, wie finde ich es, Stefan?"

"Sag es, oder willst du weiter über Damons und Elenas Bettspielchen reden?", knurrte ich.

"Es gibt einen Professor, der weiß, wo es ist."

"Danke, und wo finde ich diesen Professor?"

"Withmore College in McKinley. Sein Name ist Professor Atticus Shane."

"Danke, ruf meinen Bruder an." Rebekah wandte sich zu mir und ich nickte. Nachdem ich Kol erreicht und ihn die Adresse genannt hatte, versprach er mir schnell wieder in Mystic Falls zu sein. Als ich wieder in die Bücherrei kam, war Rebekah gerade am telefonieren. "Tschüss, Tyler."

"Er kümmert sich darum", ließ ich sie wissen.

"Dann warten wir."

Zwei Stunden vergingen, bis jemand die Tür zur Bücherrei aufdrückte. "Schwesterchen", Kol steckte seinen Oberkörper zwischen die Tür und grinste. "Na, so was. Du bist ja fast so fies wie Klaus."

"Kol, na endlich", sagte Rebekah erleichtert. "Bringst du mir was mit?"

Kol packte nach Jemanden hinter der Tür und zog ihn in die Bücherrei. Es war ein Typ, Anfang 30, mit einem ziemlichen Lockenkopf und Dreitagebart.

Der Typ wusste gar nicht was los war und schaute sich erschrocken um. "Du musst wohl Shane sein."

  "Wo ist das Heilmittel?", fragte Kol sauer und drückte den Professor in das Waschbecken voller Wasser. Wir standen in dem Biologieraum. Kol knöpfte sich den Professor vor, während ich gelangweilt daneben stand. Er zog ihm am Kragen seines Pullovers wieder aus dem Wasser. "Wo ist das Heilmittel?"

Keine Antwort. Knurrend drückte Kol den Typen wieder zurück ins Wasser.

Zog ihn nach fünfzehn Sekunden wieder hoch. "Sie sind ein Mensch, wozu brauchen Sie das Mittel?", wollte ich wissen.

"Das ist das Schöne daran, ihr könnt es haben, ich will nur Silas."

Bei den Namen Silas, sah ich das erste Mal seit langem ein Gesichtsausdruck voller Furcht von Kol. Er sah ziemlich Ängstlich aus, fast schon panisch.

"Was, nein!", Kol zog den Typen auf die Beine und drehte ihn zu sich. "Was wissen Sie über Silas?"

"Er ist das älteste, unsterbliche Wesen. Und zufälligerweise ist er mit dem Heilmittel gefangen. Und ich hab vor ihn zubefreien."

"Nein", schrie Kol und drückte ihn zurück ins Wasser.

"Hör auf!", schrie Rebekah und zog Kol von dem Professor weg. Shane kniete sich vor dem Waschbecken und atmete tief durch, nachdem er fast ertränkt wurde.

"Tot hilft er uns nicht."

"Hast du nicht gehört, was er sagte, Bekah?" Fassungslos blickte Kol zu seiner Schwester. "Silas wird uns alle töten."

"Silas existiert nicht! Er ist ein Märchen. Er wurde nur erfunden, damit Kinder ihr Gemüse essen."

Kol hielt sich die Schläfe.

"Silas existiert sehr wohl", keuchte der Professor. "Ich weiß, wo er begraben ist. Und bald habe ich den Zauberspruch um ihn aufzuwecken."

Kol stierte ihn an. Genau wie ich. Der Herzschlag des Professors war zu schnell. Zu nervös. Er log. "Eine Sekunde, Sie lügen."

"Ja, Sie lügen. Sie können nicht zu ihm."

"Ohne seinen Grabstein? Ohne Dutzende, die ihr Blut vergießen müssen? Glaub mir, das weiß ich. Ich habe es getan. Diese Massaker zu vollführen ist eine Qual."

"Sie haben also den Rat in die Luft gejagt?", fragte Rebekah.

"Ist ein edles Opfer gewesen. Und nur vorübergehend. Denn sobald Silas auferstanden ist, wird er die Toten wiedererwecken. Jede einzelne Seele wird er wieder zurückholen. Jeden, der seinetwegen starb."

Ich wusste schon vorher, dass Kol wütend war. Ich sah es ihm an, ich hörte es an seinem Herzschlag. Dieser griff nach einem Skalpell und schnitt kurzer Hand den Professor die Kehle durch.

Blut spritzte, als das scharfe Messer, durch das Fleisch ritzte. Der Professor fiel um. Rebekah schlug ihren kleinen Bruder das Skalpell aus der Hand. "Was soll das."

"Du solltest mir lieber dankbar sein."

"Du hast mir das mit dem Heilmittel versaut."

"Mit Silas wär's die Hölle auf Erden, Rebekah. Und um ehrlich zu sein", er zog einen mit silberüberzogenen Holzdolch hervor. Rebekah schaute erschrocken.

"du hattest das nicht im Griff."

"Woher hast du das?"

"War leicht zukriegen", grinste Kol und verließ den Biologieraum. Ich folgte ihm. Rebekah blieb kurz zurück und folgte uns nach draußen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ Kol die Schule. Ich blickte noch mal zu Rebekah die nachdenklich zurückblieb. Dann stürzte ich Kol hinter her.

   "Ich glaube, das wird noch eine Weile hier dauern, oder?", fragte ich Kol. Ich legte mich zu ihn ins Bett und musterte sein Gesicht. Er wirkte nachdenklich.

"Ich hoffe nicht. Ich will auch wieder nach Hause. Aber erst wenn ich alle davon abhalten kann Silas wiederzuerwecken." Für mich war das Ferienhaus meiner Eltern schon lange ein zu Hause, aber das Kol das mittlerweile ebenfalls als sein Haus ansieht, machte mich irgendwie glücklich.

"Willst du mich über Silas aufklären?"

"Vor über 2000 Jahren war Silas ein sehr mächtiger Hexenmeister. Er wollte für immer mit der Frau zusammenleben, die er liebte. Qetsiyah war seine Verlobte, aber mit seiner heimlichen Geliebten Amara. die ebenfalls eine Hexe war, erschuf er den Zauber der Unsterblichkeit", fing Kol an. "Nachdem er unsterblich wurde, wollte er auch seine Geliebte verwandeln. Allerdings kam Qetsiyah darhinter und ermorderte aus gebrochenen Herzen Amara. Sie lockte Silas an einen unbekannten Ort und versiegelte ihn dort, zusammen mit dem Heilmittel, in der Hoffnung er würde es zu sich nehmen und sterben und die Ewigkeit mit ihr auf der anderen Seite verbringen. Er weigerte sich und ist seitdem über 2000 Jahre lebendig begraben. Jetzt müssen wir es verhindern, dass deine ehemaligen Freunde ihn finden. Und wir müssen verhindern, dass sich das Mal, diese Karte bei Jeremy vervollständigt. Der versteckt sich ein Zauber und der darf niemals in die Hand von dieser Bonnie kommen."

"Willst du ihn töten?"

Kol schnaubte. "Das wäre grauenvoll, Liebes. Ich will für den Rest meines Lebens keinen Geist eines Jägers hinter mir her haben, der mir das Leben zur Hölle macht und dir vermutlich weh tut." Ich schluckte. "Wir müssen Jeremy einfach nur aufhalten, dass er Vampire tötet."

"Wir haben noch nicht mal eine Ahnung wo er ist, Kol."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser eine Mensch, dieser Matt weiß, wo er ist. Bei mir würde er sofort abhauen, aber ich denke mal, dass er dir zuhören wird." Ich setzte mich auf.

"Soll ich jetzt noch mit ihm reden?"

"Ich bitte dich darum. Wir müssen ja auch irgendwie weiterkommen. Ich warte hier."

"Okay", ich rutschte vom Bett und schlüpfte in meine Boots.

"Wenn dir irgendwas komisch vor kommt, wende die Tricks an, die ich dir beigebracht habe. Wenn es nicht anders geht, meinetwegen töte. Bitte pass auf dich auf."

"Hey, ich hab von dir gelernt. Ich weiß schon wie der Hase laufen muss", sagte ich trocken und zog den letzten Reißverschluss zu. Ich rutschte zu Kol übers Bett und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. "Bis gleich."

"Bis gleich", entgegnete Kol.

Als ich vor dem Haus von Matt stand, hörte ich keine Herschläge, niemand war da. Keine Lichter, kein Lebenszeichen. Auch Matts Truck stand nicht in der Auffahrt. Ich zog mein Handy hervor und wollte Kol anrufen, als mich ein Luftzischen aufhorchen ließ. Ich drehte mich um und nahm meinen Arm runter. "Klaus", sagte ich.

"Kenzie. Schön dich zu sehen."

"Das kann ich ausnahmsweise mal zurückgeben", sagte ich trocken und steckte mein Handy zurück in die Hosentasche. "Wie geht es dir?"

"Ich kann mich nicht beschweren. Rebekah sagte mir, dass es meinen Bruder wohl ziemlich erwischt haben muss. Was ist das zwischen euch? So was wie eine Beziehung."

"Es ist definitiv soetwas für eine Beziehung."

"Ah, das ist schön. Ich hätte niemals gedacht, dass der glückliche Amokläufer jemals eine Frau findet, die ihn akzeptiert wie er ist. Ein unberechenbarer Urvampir, der gerne mal die Fassung verliert und wahllos tötet. Gut, wie dem auch sei." Ich sagte darauf nichts.

"Ich bin ein bisschen aufgebracht, weil ich unbedingt das Heilmittel haben will. Ohne Elena, kein Blut eines Doppelgängers und so keine Hybriden. Jeremy beeilt sich auch kein bisschen das Jägermal wachsen zu lassen. Soweit warst du doch im Klaren?"

"Ja."

"Was machst du vor dem Haus des Quarterbacks?"

"Ich will wissen wo Jeremy ist, damit er mal schneller Arbeitet. Alleine schon wegen dem Heilmittel. Laut deiner Laune ist er noch nicht soweit."

"Ganz recht, Kenzie. Er lässt sich Zeit. Ich habe den aber ein bisschen Abhilfe geschafft und ein paar Vampire erschaffen, die er töten darf. Ich kann mich aber nicht die ganze Zeit darum kümmern und habe noch andere Dinge zuerledigen und da du immer sehr Loyal gegenüber meiner Familie warst und uns gerne hilfst, weiß Gott wieso und warum, bitte ich dich, dass du die im Auge behältst. Wenn es an Vampiren mangelt, verwandel du die bitte. Kol soll dir behilflich sein."

"Wo befindet Jeremy sich?"

"Dir sagt sicherlich das Ferienhaus der Gilberts was?"

Ich wollte gerade mit "Ja" antworten, da redete Klaus auch schon weiter. "Klar, weißt du das. Du warst ja mal da gewesen. Anfang 2010. Mit Jeremy. Weiß Elena überhaupt, dass ihr mal eine kleine Beziehung hattet?"

Ich blickte Klaus grimmig an. "Woher weißt du das?"

"Jeremys Träume sind manchmal echt zu viel Informationen für mich."

"Das geht dich nichts an. Und das ist Vergangenheit."

Klaus hob unschuldig die Hände. Wieder ein Luftzischen und Klaus war weg. Ich machte mich sofort auf den Weg zum Motel, wo Kol auf mich wartete.

"Matt ist nicht zu Hause, aber ich habe herausgefunden wo sich Jeremy herumtreibt und was Klaus schon wieder vor hat."

Ich ließ die Zimmertür zufallen und blickte zu Kol, der aus dem Badezimmer kam. "Was?"

Ich erzählte Kol alles im Schnelldurchlauf und schmiss mich dann aufs Bett. "Sollen wir uns jetzt schon auf den Weg machen und das verhindern?"

"Ja, desto schneller wir sind, umso besser." Kol zog mich an den Händen zurück auf die Beine. "Ist es weit dorthin?"

"Eine Stunde mit dem Auto, aber zu Fuß sind wir schneller am Dunham See."

Wenig später kamen Kol und ich in der kleinen Stadt Dunham an und hielten noch irgendwelchen merkwürdigen Menschen ausschau, die vermutlich ein neuer Vampir war. Dank Klaus.

Ich war diejenige die etwas Merkwürdiges heraushörte. Eine Männerstimme, die sich wütend darüber beklagte, dass er nur noch in der Nacht raus kann und Tagsüber mit den anderen in der Bar schmorren musste. Schnell klärte ich Kol auf, der sich neugierig umschaute.

"Was machen wir?", wollte ich wissen und rannte hinter Kol her.

"Abschlachten. Was sonst."

Kol stürzte in die Bar und erntete natürlich die ganze Aufmerksamkeit der Jungvampire.

"Mittagessen?", fragte ein älterer Vampir.

Ich ließ die Tür zufallen und schnaubte belustigt.

"Nein, nur euer letzter Tag auf Erden. Entgültig", verkündete Kol. Noch bevor die Jungvampire reagieren konnten, stürzte Kol auf den Ersten zu und riss ihm das Herz aus. Ein weiterer Vampir wollte ihn attackieren, aber Kol reagierte schnell und riss auch diesem Vampir das Herz aus der Brust.

Eine rothaarige Jungvampiren stürzte auf mich los und drückte mich an die Wand mit dem Harley-Davidson Foto, welches durch die Wucht auf den Boden knallte. "Aufpassen!", knurrte ich und holte mit der Hand aus. Meine Finger bohrten sich in ihren Brustkorb und ich griff im warmen Körper nach ihrem Herz. Erschrocken schaute sie mich an. Grinsend zog ich am Herz, die Venen und Adern rissen. Blut quoll heraus, als ich ihr ganz langsam das langsam pochende Herz aus der Brust zog. Sie sackte zu Boden, ich ließ das Herz auf den Boden fallen und wandte mich mit großem Spaß den anderen sechs übrig gebliebenen Jungvampiren zu. Durch deren nicht gerade großen Kampffähigkeiten, war der ungleiche und eigentlich unfaire Kampf zwei gegen zehn nach drei Minuten vorbei. Kol stand in Mitten einen Haufen toter Vampire mit fehlendem Herz, während ich ein weiteres Herz in eine Blutlarche fallen ließ.

"Wohin bringen wir die Leichen?", fragte ich Kol, der den Stehtisch, welcher umgekippt war, wieder aufstellen wollte, aber er ließ es doch sein.

"Ich bin mir sicher, dass jede Bar einen Kühlraum hat."

Ich nickte nur. Während Kol vier Leichen pro Schulter in den Kühlraum trug, sammelte ich gelangweilt alle Herzen auf und schmiss diese ebenfalls in den Kühlraum. "Und nun?"

"Warten wir." Kol ging Richtung Ausgang.

"Wo denn?"

"Auf dem Dach. Da können wir sie am besten hören oder sehen."

    Wir beide lungerten auf dem Dach, fünf Minuten, zehn, fünfzehn, zwanzig, dreißig, bis ich aus der Ferne die Stimme von Jeremy hörte. Ich lauschte. "Denkst du, die sind wirklich alle wieder in der Bar?"

"Was glaubst du denn? Wo sollen die sonst mitten am Tag hin?", wollte Damon genervt wissen.

Kol und ich duckten uns, hörten die Schritte immer näher kommen. Wenig später quietschte eine Tür. Nervöse Herzschläge aus der Bar.

"Na, super", hörte ich Damon seufzen.

"Das ist ja ein Massaker."

"Ach was du nicht sagst. Irgendeiner ist uns zuvorgekommen."

Weitere Schritte. "Ach, du Scheiße. Wie's aussieht, müssen wir uns wohl neue Vampire suchen. Guck dir die Leichen an. Die Herzen wurden rausgerissen."

"Hätte ich nicht gedacht", meinte Jeremy ängstlich. "Guck dir doch mal den Haufen von Herzen da an."

Verdutzt blickte ich zu Kol, der lautlos vom Dach sprang und in der Bar verschwand. "Du wartest", hatte er mir vorher noch gesagt.

"Was ist hier nur passiert?"

"Ich gestehe, das war ich", hörte ich Kol belustigt sagen.

"Kol?"

"Jeremy, schön dich zu sehen." Was eine Lüge von Kol. Und die Lügen gingen weiter. "Tut mir leid, wegen der Sauerrei. Ich hatte eine ziemlich heiße Unterstützung, was das ganze Abschlachten noch besser gemacht hatte. Ich denke, wir sollten uns mal unterhalten. Wollt ihr einen Drink?"

"Er ist noch viel zu jung dafür und ich kann dich nicht leiden", hörte ich Damon sagen. "Komm doch einfach zur Sache."

"Mein Bruder hat geprahlt, wie er das Mal vervollständigen will. Den Haufen aufzuspüren, war einfach. Sie haben sich alle im Dunkeln versteckt. Junge Vampire zu töten, ist leicht. Alte auch, im Übrigen."

"Warum? Was geht dich das Ganze eigentlich an?"

"Ihr weckt jemand Gefährliches, wenn ihr versucht, das Heilmittel zu finden."

"Ooooh", machte Damon verspielt. "Du sprichst wohl von Silas." Damon wirkte belustigt, vermutlich weil er ahnte, dass Kol ziemliche Angst vor diesen Silas hat.

"Was weißt du über ihn?"

"Nichts. Ist nicht mein Problem."

"Achja?"

"Ja."

Kol schnaubte. "Vor ein paar 100 Jahren traf ich eine Gruppe, die Silas verehrte. Die Anhänger sagten, er würde auferstehen, was den Weltuntergang einleiten würde. Du verstehst, als Unsterblicher, habe ich etwas gegen den Weltuntergang. Also habe ich sie alle getötet. Und jetzt taucht ihr auf und wollt riskieren, ihn auf der Suche nach dem bescheuerten Heilmittel zu wecken. Ich kann nicht zugucken und euch das machen lassen."

"Wir werden das Heilmittel suchen, davon wird uns keine Gruselgeschichte abhalten."

"Jeremy? Wir waren Kumpel, in Colorado. Du bist gar nicht so ein dummer Kerl. Wieso lässt du diese dämliche Suche nicht einfach sausen?"

"Ich lasse gar nichts sausen, Kumpel."

"Ich könnte dich töten", drohte Kol. "Aber dann hätte ich den Jägerfluch an den Hacken. Ich habe keinen Bock, heimgesucht zu werden, für das nächste Jahrhundert, oder mehr. Bessere Idee. Ich reiße dir die Arme aus."

Luftgezische und Kampfgeräusche ließen mich erschrocken aufhorchen. Ich sprang vom Dach runter und wollte gerade durch die Tür der Bar laufen, als mir Jeremy entgegen kam. Er sah mich erschrocken an und hob die Armbrust an. Ich hob beschwichtigend die Hände und trat bei Seite.

"Tut mir leid", meinte Jeremy nur.

Ein widerlich brennender Schmerz durchzuckte mich, als Jeremy mir einen verfluchten Holzpflock in den Magen rammte. Ich stöhnte auf und sank auf die Knie. Jeremy ließ mich so zurück und lief weg. Und vor meinen Augen wurde alles Schwarz.

"Du wirst meine Worte vergessen", hörte ich Kol sagen. Ich kam solangsam wieder zu mir und saß an einer Wand gelehnt im Kühlraum. Damon saß auf einer leeren Obstkiste, den Holzdolch der mir vorher im Bauch gesteckt hatte, steckte im Bauch von Damon. Kol lehnte vor ihn und blickte ihn eindringlich an. Mir war sofort klar, dass Kol Damon manipuliert hat. "Aber du wirst Jeremy Gilbert finden. Und wenn du ihn hast, dann bringst du ihn um."

Kol manipulierte wieder Damon, welcher Kol einen wütenden Blick zuwarf. Aber trotzdem konnte er sich nicht gegen den Bann wehren. Dann zog er ihm den Pflock aus dem Bauch und ließ diesen auf den Boden fallen. "Verschwinde, Damon."

Damon stand stöhnend vor Schmerz auf und stürzte dann aus dem Kühlraum heraus. Kol wandte sich zu mir. "Bist du okay?"

"Ja, alles gut", sagte ich. "Ich hätte niemals gedacht, dass Jeremy das Hinterhältige drauf hat." Kol schmunzelte. "Der wird bald nicht mehr unser Problem sein, Liebes." Kol griff mir unter die Arme und zog mich auf die Beine. "Wir sollten zurück ins Motel. Wir brauchen eine Dusche."

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