Das Buch

Indessen versuchte Henry die letzten drei Monate fieberhaft eine Verbindung zwischen der Retterin und der Königin zu finden. Oft folgte er Spuren die letztendlich zu keinem Ergebnis führten. Er durchforstete vor allem die Stadtbibliothek, in welcher sich einige Bücher aus dem Zauberwald befanden. Jedoch fand er nichts Aussagekräftiges. Seine intensiven Nachforschungen führten dazu, dass sowohl Regina als auch Emma ihren Jungen immer weniger zu Gesicht bekamen. Sicher, er war immer pünktlich zum Abendessen zu Hause, doch am Nachmittag und am Abend steckte er seine Nase pausenlos in Bücher.

Normalerweise hätte er heute zur Brautkleidanprobe seiner Mutter anwesend sein sollen, doch er wollte unbedingt einen Beweis finden, dass seine Mütter zusammen gehören.

Etliche Bücher hatte er schon durchforstet, aber nichts, was ihn so langsam an seiner Annahme zweifeln ließ. Vielleicht wollte er auch einfach nur eine heile Familie und ein Happy End für seine beiden Mütter. Sich mit diesen Gedanken befassend saß er an einem Tisch der Bibliothek den Kopf auf den Arm abgestützt und blätternd in einem Buch. Genervt klappte Henry dieses Buch, wie all die anderen vor diesem zu.

Vielleicht habe ich mir auch einfach nur eingebildet die beiden würden zueinander passen. Nirgendwo scheint ein Hinweis zu sein, dass die beiden Menschen, die ihr Happy End noch nicht gefunden haben zusammen gehören könnten.

...doch bei dem Wort Happy End viel es dem Jungen wie Schuppen von den Augen, das Märchenbuch. Er rügte sich selbst für diese Dummheit, denn war nicht das Märchenbuch immer eine Hilfe gewesen, wenn es um Regina und Emma ging und deren mögliche Zukunft.

Henry wusste, dass seine Familie sich nach der Rettung der Stadt durch Emma, dazu entschieden hatte das Buch zu Rumple zu bringen. Weder die Charmings und Emma noch Regina trauten ihm zu dieser Zeit, jedoch schien es der sicherste Ort für das Buch zu sein. Denn Rumple schützte alle magischen Objekte, das Märchenbuch eingeschlossen, mit seiner Magie. Also blieb ihm nichts anders übrig als seinen Großvater nach dem Märchenbuch zufragen. Er rannte voll neuer Hoffnung aus der Bibliothek, in Richtung des Ladens seines Großvaters. Dort angekommen schob er die Ladentür auf und das vertraute Klingeln ertönte. Nach einigen Schritten, durch den schmalen Gang, der von rechts und links mit Glasvitrienen und allem Möglichen magischen Firlefanz umsäumt war, vernahm er Belles warmes Lächeln hinter der Theke.

,,Hey Henry, schön dich zu sehen, wie geht's dir und deiner Mum...also ich meine Regina?" fügte Belle noch hinzu, um mögliche Missverständnisse direkt zu vermeiden.

,,Hey Belle, mir geht's super, ich bin im Moment sehr beschäftigt aber sonst ist alles in Ordnung. Ja also Mum geht's soweit gut aber sie lacht weniger als sonst, sie ist oft traurig und sie trifft sich auch weniger mit Emma...aber vielleicht kannst du mir helfen, dass Mum in der Zukunft vielleicht glücklich ist!" sprudelte es enthusiastisch aus dem Jungen heraus.

Belle verzog verwundert ihr Gesicht, da sie nicht recht verstand, wie genau sie dem Jungen dabei helfen könne, dass dessen Mutter wieder glücklich ist. Sie hatte keine besonders gute Beziehung zu Regina, im Grunde hatte das niemand außer Henry...und Emma. Aber wenn sie Regina helfen könnte würde sie dies ohne zu zögern tun, allein schon weil es Henry glücklich machen würde. Und Henry war schließlich ihr Enkel, den sie in ihr Herz geschlossen hatte.
,,Wie kann ich dir denn helfen, mein Junge?"

,,Ich brauche das Märchenbuch!" platzte Henry voller Ungeduld heraus.

,,Klar kannst du das haben, warte eine Minute ich hole es von Hinten." schnell verschwand sie in den hinteren Teil des Ladens und kam, wie sie es versprochen hatte mit dem Märchenbuch unter ihren Arm geklemmt, nach einer Minute wieder.

,,Henry jetzt musst du mir aber erklären, was du damit anstellen willst? Ich meine wie soll dir das Buch helfen deine Mum glücklich zu machen ?" fragte Belle voller Neugierde als sie mit dem Buch zurück zu Henry ging. Dort legte sie das Buch auf die Ladentheke und schob es in die Richtung des Jungen.

Henry verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen, zu einem Grinsen, welches auch seine Mutter gut beherrschte. Regina fand dieses Grinsen auf dem Gesicht ihres Jungen bezaubernd aber das gleiche Grinsen auf Emmas Gesicht löste in Regina etwas aus, dass sie nicht in Worte fassen konnte. In jedem Fall fing Henry an Belle seine Vermutung zu schildern.
,,Meine Mütter sind die einzigen Beiden hier in Storybrook, die ihr Happy End noch nicht bekommen haben." versuchte Henry zu erklären.

,,Aber das haben sie doch, wie wir alle hier?" entgegnete Belle fragend.

,,Nein eben nicht, Regina hat zwar mich aber das ist nicht alles, was es zu ihrem Happy End braucht, glaube ich zumindest. Jedenfalls ist sie in sich gekehrt, ist nachdenklicher und weint immer öfter. Das ist doch kein Happy End. Naja und Hook ist sicherlich nicht Emmas Happy End. Vielleicht sind...sie sind..."

Als sie die Worte des Jungen vernahm erinnerte sich Belle plötzlich wieder an den Tag des Unfalls, wie aufgelöst Regina war, als sie von Emmas Unfall erfuhr, wie ihr eiskaltes Herz auf einmal taute und sie so etwas wie Liebe in Reginas Augen erkennen konnte...Liebe für Emma. Jetzt machte es einen Sinn.
,,ihr gegenseitiges Happy End" schlussfolgerte Belle und war erstaunt über den Geistesreichtum des Jungen.
,,Wenn du Recht hast Henry, dann gehören Emma und Regina zusammen. Dann sind sie ihre gegenseitige Erlösung." fuhr sie fort.

,,Genau! Danke für deine Hilfe Belle. Aber ich muss los!" rief Henry und ehe seine Worte im Raum verhallten war er auch schon aus dem Laden gerannt.

Zu Hause angekommen, schlug Henry die Haustüre etwas zu schwungvoll hinter sich zu, was Regina auf sein Erscheinen aufmerksam machte.

Regina war mit Kochen beschäftigt bis ihre Gedanken zu Emma schweiften. Regina wusste, dass heute ihre Brautkleidanprobe war. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Emma diese Woche Hook heiraten würde. Als sie die Haustür zufallen hörte, wischte sie sich eine Träne, die ihr übers Gesicht gelaufen war, mit ihrem Handrücken weg. Sie lief ins Foyer in der Hoffnung ihren Jungen seit Tagen wieder einmal in den Arm nehmen zu können. In letzter Zeit hatte sie ihren Sohn kaum zu Gesicht bekommen, denn er schien mit irgendetwas sehr beschäftigt zu sein.
,,Henry, bist du das?" rief Regina in Richtung Treppe.

Doch keine Antwort, Henry war bereits in seinem Zimmer verschwunden. Also beschloss Regina die Treppe hinauf zu dem Zimmer ihres Sohnes zu laufen, um nachzusehen ob es ihrem Sohn gut ging. Regina war schon immer eine sehr besorgte und liebevolle Mutter, zumindest gab sie ihr Bestes. Die Brünette klopfte an die Zimmertür des Jungen.

,,Ja?" sagte Henry, nicht wirklich über den Fakt verwundert, dass sich seine Mutter vor der Tür befand.

Regina drückte die Türklinke hinunter und schon die Tür auf. Sie sah ihren Jungen auf seinem Bett sitzen. Er versteckt das Buch unter seiner Bettdecke, da er sich nicht sicher war, ob sich sein Verdacht bewahrheiten könnte. Würde er keine Verbindung zwischen Emma und Regina finden, würde niemand davon wissen und dementsprechend auch niemand enttäuscht....naja bis auf Henry. Er saß auf seinem Bett und lächelte Regina entgegen, worauf sie eine Augenbraue nach oben zog, wohl wissend, dass Henry dieses Lächeln aufsetzte, wenn er etwas im Schilde führte.

,,Ist alles in Ordnung, mein Schatz?" fragte sie.

,,Ja klar alles super Mummy, wann gibt es denn Essen? Ich habe richtig Hunger!" wollte Henry wissen.

Regina lachte über die Direktheit ihres Sohnes und sagte ,,Ich habe gerade angefangen zu kochen, das Essen sollte in einer halben Stunde fertig sein. Es gibt Lasagne." Regina wusste dass es etwas Besonderes für Henry war, wenn sie Lasagne machte, denn dieses Gericht aß er besonders gern.

,,Ok, Mummy danke, ich freue mich schon! Aber jetzt habe ich noch zu tun!" entgegnete er seiner Mutter mit einem Lächeln, welches sie natürlich erwiderte auch wenn sie sich, in ihrer derzeitigen Situation nicht danach fühlte. Sie versuchte alles, damit Henry nichts von dem Gefühlschaos in ihrem Innern mitbekam, was jedoch nicht wirklich funktionierte. Henry war viel zu sensibel, um die Trauer und den Schmerz seiner Mutter nicht mitzubekommen, denn auch wenn sie lachte, sah man in ihren Augen wie verletzt sie wirklich war, auch in diesem Moment.

,,Nun gut Henry, ich rufe dich dann, wenn das Essen fertig ist." Henry nickte ihr zu, um zu signalisieren, dass er ihr zugehört hatte und mit seiner Bestätigung kehrte Regina sich im Türrahmen um und schloss anschließend die Tür hinter sich. In der Küche angekommen, widmete sie sich wieder dem Abendessen.

Henry kramte das Buch wieder hervor und strich mit seiner Hand über die Vorderseite des Buches.

Schon fast drei Jahre waren vergangen, seitdem er mit der Hilfe des Buches seine Mutter gefunden, den Fluch gebrochen und eine richtige Famile gefunden hatte. Und jetzt könnte er vielleicht mit dessen Hilfe seinen beiden Müttern zu ihrem Happy End verhelfen. Er zögerte also nicht lange und schlug das Buch auf, blätterte durch all die alten Geschichten, die er bereits auswendig zitieren konnte, aber was war das? Hinter der Geschichte, wie Emma den Fluch gebrochen hatte, erschien auf den leeren Seiten auf einmal eine ganz Neue. Sie trug den Titel ,,Magie hat ihren Preis" und Henry begann zu lesen.

》Es war einmal...

Heyho, die Geschichte nähert sich so langsam dem Ende...nach fast 2 Jahren. Ein bisschen traurig bin ich ich schon. Ich bin Euch sehr dankbar für Euren Support und ich freue mich immer sehr über Kommtare. Falls ihr noch mehr von Regina wollt könnt ihr gerne demnächst mal bei meiner neuen Fanfic reinlesen "Hogwarts Hoffnung" (natürlich mit wlw Content, versteht sich). Bis dahin;)

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