Kapitel 5
Kennt ihr diese Situationen in der ein Schweigen aller Anwesenden so erdrückend ist wie das Gewicht eines Wals an Land? Ja? Dann wisst ihr wie es mir in diesem Moment ergangen ist.
Nachdem mein bester Freund diese Bombe hat platzen lassen. Hatte er zusammen mit den Damen die Flucht zur Toilette ergriffen. Schöne Freunde habe ich da.
Nun saß ich hier allein. Zwischen Mr. Parker und Mr. Morgan.
Wobei der Riese schaute wie ein gestrandeter Wal und Mr. Morgan wie Napoleon als er den Preußen den Krieg erklärte. Nur halt in Mannesgröße.
Während ich den Tisch musterte.
War ein hübscher Tisch, so holzig und…
Ein tiefes Knurren ließ mich zusammenzucken. Ich war sowas von tot.
Aber eines schwöre ich dir Joshi auf meinem Grabstein wird stehen „Mein bester Freund ist schuld!“ Zwar erschloss sich mir nicht der Grund, warum Mr. Morgan so sauer war. Oder Vielleicht…Nein ich blieb bei der null Ahnung Nummer.
In den grauen Iriden tobte ein Sturm und erinnerten mich an ein Gewitter. So mit den Ausmaßen Orkans und so.
Ich habe eine Fabel für diese Wetter Phänomene. Könnte man sich glatt darin verlieren.
Ok Stopp, nein, aus, pfui. Böse Libido, du hast Sendepause!
Ob er beim Sex auch so knurrt?
Ok jetzt reicht es, noch ein Wort und du bekommst 'n Maulkorb! Ist ja furchtbar, ich war doch kein Teenager mehr!
Mr. Morgans raue und gefährlich leise Stimme holte mich aus meinem inneren Disput
„Mr. Wolf hätten sie die Freundlichkeit uns die Aussage ihres Freundes zu erläutern.“
Das Angstmachen hatte er drauf. Hat wohl zu oft der Pate gesehen. Nur zu seinem Leidwesen war ich niemand der daraufhin den Kopf einzog. Nein, ich fand Angriff war die beste Verteidigung. Vor allem da sich mir die Kenntnis entzog, warum Mr. Morgan auf diese Aussage hin wütend war. „Was verstehen sie denn daran nicht? Meine Familienclan stellt seit 1800 Whisky her. Unter anderem den Midleton Very Rare, als teuerstes Produkt.“ Gespielt verständnislos sah ich ihn an und legte den Kopf leicht schief. Man sah ihm an das er innerlich kochte. Wenn er mir gleich eine reinhaut würde die Mehrheit für verdient abstimmen.
Aber aus irgendeinem Grund konnte ich es nicht lassen ihn zu reizen. Zu meiner Verteidigung, sein Knurren ist echt heiß.
Er wollte gerade wieder ansetzen als sich Mr. Parker wieder zu fangen schien und einschritt. Wahrscheinlich, weil er Angst hatte das Blut floss.
„Ethan möchte damit fragen, warum sie uns das nicht erzählt haben.“
Er versuchte versöhnlich zu lächeln. Na, zumindest kassierte er jetzt den Todesblick.
Ich zuckte mit den Schultern „Warum sollte ich? Es hat mit meinem Beruf nichts zu tun. Und ich werde den Betrieb nicht übernehmen.“ Unglaube spiegelte sich in beiden Gesichtern. Auch wenn Mr. Morgan es sehr gut verbergen konnte.
Ich seufzte „Wissen sie, ich mag meinen Beruf und gerade sie sollten wissen welche Last ein erfolgreiches Unternehmen mit sich bringt. Natürlich kann man ein riesiges Finanzunternehmen nicht mit einer Brennerei vergleichen, aber dennoch braucht man das nötige Gefühl dafür. Und ich scheuche lieber eine Person herum, als verantwortlich für alles und jeden zu sein.“ Dabei grinste ich Mr. Morgan an. Und tatsächlich kurz zuckten seine Mundwinkel, ehe er wieder ernst wurde.
Vielleicht sollte ihm mal jemand sagen das Humor nicht gefährlich ist.
Die Situation änderte sich jedoch schlagartig, als Amy angehetzt kam.
„Alex, du…du musst…Joshi…“ keuchte sie aufgebracht.
„Amy langsam was ist mit Joshi?“
Ich war bereits aufgesprungen und hielt sie an den Schulten damit sie mich ansah.
„Wir waren auf Toilette. Er muss auf uns gewartet haben. Als wir rauskamen war da so ein Riese und drängte ihn in die Ecke. Sarah ist unten geblieben. Der Typ versucht die ganze Zeit ihm die Zunge in den Hals zu schieben!“
Scheiße!
Ich drückte Amy in den Sessel und stürmte die Treppen hinunter. Kaum das ich den kleinen Flur zu den Toiletten erreicht hatte sah ich den Fleischberg. Und wie Joshi durch seine Panik zur Salzsäule erstarrt war.
Das wird jetzt weh tun war mein einziger Gedanke als ich Anlauf nahm und mich mit meinem ganzen Gewicht gegen den Fleischklops schmiss. Er löste sich zwar von dem Kleinen, allerdings hatte ich gehofft ihn zu Fall zu bringen, doch er taumelte lediglich ein paar Schritte, ehe er sich fing und mich grimmig ansah.
„Hey, das ist meiner! Such dir deinen eigenen Fick!“ Die Alkoholfahne, die er mir dabei entgegenblies, verursachte einen Würgereiz. Na lecker!
„Verpiss dich. Der Kleine gehört zu mir!“
Leicht schwankend baute er sich vor mir auf, während ich Joshi hinter mich zog und damit Richtung Ausgang.
„LAUF!“ zischte ich auf Deutsch.
Schubste ihn zu Sarah und wich einer Pranke aus, die auf meinen Kopf zuhielt.
Gut, dass Alkohol kein Zielwasser war. Das hätte mehr als nur Kopfschmerzen gegeben.
Oh, oh jetzt wurde der Berg auch noch wütend. Brüllte mich an und knurrte. Klang auch nicht so sexy wie bei meinem Chef. Eher wie ein Troll. Und genauso schlug er auch zu. Von diesem Rumgefuchtelt wird einem noch ganz schwindelig.
„Hör auf, du tust dir noch weh!“ hätte ich vielleicht auch nicht zu ihm sagen sollen. Naja, jeder irrt sich mal. Gab es denn hier keine Security oder so.
Knapp verfehlte er mich erneut und traf die Wand, die jetzt ein Loch hatte! Fuck!
Ich wurde immer weiter in die Ecke gedrängt. Zwei Schläge wehrte ich mit den Armen ab. Adrenalin verhinderte, das es zu sehr weh tat. Aber ich würde es morgen spüren. Wieder brüllte er Dinge, die ich nicht verstand. Ich sprach 3 Sprachen aber besoffen gehörte nicht dazu.
Er packte mich am Kragen und presste mich gegen die Wand. Mein Kopf prallte gegen die Wand und ließ mich Sterne sehen. Es war ein Wunder, das er überhaupt dazu fähig war, so wie er schwankte. Ich röchelte und sah entsetzt zu wie seine Faust auf mein Gesicht zu schnellte.
Panisch zappelte ich und versuchte seine Weichteile zu erwischen. Vergebens. Ich kniff die Augen zusammen.
Es endete abrupt. Der Druck auf meinem Schlüsselbein löste sich und ich sackte zu Boden. Hustend versuchte ich meine Lungen mit Luft zu füllen. Ich versuchte gar nicht erst vom Boden aufzustehen. Vorsichtig öffnete ich die Augen. Der Fleischklops tobend auf den Boden und wurde von Mr. Parker der größer und stärker war zu Boden gedrückt und mein Chefchen schnauzte gerade das verdatterte Wachpersonal an, dass sie ein Haufen inkompetenter Warmduscher wären dann noch etwas von Anwälten und zack kam Bewegung in die Bitbulls mit den Bomberjacken. Sie hievten den randalierenden Troll hoch und schafften ihn weg. Langsam versuchte ich aufzustehen.
Stöhnte aber nur gequält und ließ es. Ich will in mein Bett!
Das Geräusch machte auch alle anderen auf mich aufmerksam. Joshi fiel mir tränenüberströmt um den Hals sagte aber keinen Ton. Musste er auch nicht. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken. „Geht es dir Gut? Hat er dir was getan?“
Zu meiner Erleichterung schüttelte Joshi den Kopf. Erst jetzt hob ich meinen Blick und sah das uns alle stumm anstarrten.
„Sarah, Amy fahrt doch schon mal mit dem Taxi nach Hause. Ich nehme Joshi mit zu mir.“
Langsam stand ich auf und versuchte ein neutrales Gesicht zu machen.
„Nein!“
Erschrocken sah ich meinen Chef an.
„Was?“
„Ich habe nein gesagt. Jason fahr du die drei nach Hause ich begleite Mr. Wolf ins Krankenhaus.“ Okay…
„Hören sie mir geht es gut. Joshi braucht…“
„Er ist nicht derjenige der grade zusammengeschlagen wurde…“
Übertreiber!
„Jason wird sich um ihn kümmern, denken sie mal an sich!“
So wie du immer, oder was? Wütend funkelte ich ihn an.
Doch Joshi schob sich zwischen uns. „Alex bitte es…es geht mir gut. Bitte! Das letzte Mal war es fast zu spät gewesen. Bitte fahr mit ihm!“
Resigniert schloss ich die Augen. Er hatte ja recht! Auch wenn ich es ungerne Zugeben mag.
„Also gut!“ wandte mich aber an Parker „Passen sie bitte gut auf.“
Dieser nickte mir Stumm zu.
Mit zusammengebissenen Zähnen folge ich meinem Chef zur Tiefgarage des Gebäudes.
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