Kapitel 4

"Alex ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, ich fühle mich nicht wohl"

Durch den Spiegel sah Joshi mich mit seinen Bambi Augen an, während ich an seinem Kragen rumzupfte.

„Kleiner du siehst großartig aus und ich habe den Mädels versprochen, dass wir mitkommen. Es sind doch nur Sarah und Amy du kennst sie und sie können dir nichts tun."

Es kam mir vor wie zu Studienzeiten. Wenn ich den Kleinen nicht ab und an zum Ausgehen zwingen würde, wäre er wahrscheinlich längst mit seinem Laptop verwachsen.

"Aber muss es denn eine Disko sein?"

Seufzend strich ich seine Haare zurück. "Es ist keine Disco, sondern eine beliebte Lounge Bar. Es hat Sarah alle Hebel gekostet dort einen Tisch zu bekommen. Vertrau mir dir wird nichts passieren, versprochen."

Endlich bekam ich ein zaghaftes Lächeln von ihm.

Na, geht doch.

Es klingelte an der Tür.

Ein letztes Mal überprüfte ich den Sitz meines violetten Hemdes und machte probehalber die ersten zwei Knöpfe auf, während ich auf den Öffner drückte. Perfekt! So Konnte ich die Tür öffnen.

Aus dem Flur hörte ich Stimmen hörte.

"Guten Abend die Damen ihr seht reizend aus." und das taten sie wirklich.

Sarah hatte ihre dunkelblonden Haare kunstvoll hochgesteckt und trug ein schwarzes Etuikleid.

Amy hingegen hatte ihre roten Locken offen und das grüne Babydoll-Kleid machte sie noch niedlicher.

"Du siehst aber auch gut aus, der Mann, der dich bekommt, darf sich echt glücklich schätzen" plapperte die kleine Irin drauflos und schlug sich im selben Moment auf den Mund. Ihre Augen wanderten zu Sarah.

Die lachte nur "Mach dir keine Sorgen Amy ich habe mir so etwas schon gedacht. So süße Kerle sind immer schwul"

"Was Joshi auch?" Oh Amy! Drei Köpfe nickten unison. Amy begann zu strahlen.

Das konnte heiter werden.

Das Seven Sin's erreichten wir mit einem Taxi. Zu meiner Überraschung lag es im Herzen des Finanz Distriktes. Es war fast als hätte dieser Stadtteil Manhattans eine Käseglocke.

Wie du bist nicht von hier? Dann kommst du auch nicht rein!

Die Lounge Bar war ein Insider und befand Sich in dem 60. Stock eines Bürokomplexes. Tagsüber gingen Anwälte ein und aus und nachts trank man hier.

Die Bar besaß ihren eigenen Lift, so dass sich niemand in die ansässigen Firmenräume verlaufen konnte. Das i-Tüpfelchen war jedoch die Dachterrasse. Die einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von New York zu bieten hatte.

Kein Wunder das man auf dieser nie einen Tisch bekam. So auch wir nicht. Wir sind ja auch nur Fußvolk. Ohne Sarah hätten wir hier nicht einmal einen Stehtisch bekommen. Gab hier auch keine.

Lässig ließen wir uns in die weichen Sessel fallen und gaben unsere Bestellung bei der emsigen Bedienung auf die wahrscheinlich nur darauf gewartet hatte das unsere Hintern das Polster berühren. Und während Joshi und die Mädels sich dazu entschlossen hatten die Cocktailkarte durch zu probieren blieb ich bei Whisky, Klassisch Jack Daniels Cola. Zumindest boten sie hier den teureren Nr. 1 an und nicht die Supermarkt Plörre. Sie hatten auch irischen Midleton, doch dafür würde ich nicht 400 Dollar oder mehr bezahlen. Nicht wenn mich eine ganze Flasche nur einen Anruf kostete. „Und Alex, freust du dich schon auf die Dienstreise?" Ja genau Sarah sprich das an was mein Verstand zu verdrängen versucht!

„Ja und wie, kann es kaum erwarten. So gut wie wir uns verstehen! Lasst uns doch wetten auf welche Weise wer wen zuerst umbringt!" Hilflos warf ich die Hände in die Luft.

„Aber Alex so schlimm kann es doch nicht sein. Ihr müsst nur warm werden!" Ich weiß warum Amy's Freund Polizist ist. Solch ein Optimismus darf nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. „Amy, Kleines hast du allein mal seinen Blick gesehen? Nicht nur, dass er scheinbar seine Augen überall hat. Nein! Sie versuchen auch einen zu töten!" Ich trank einen kräftigen Schluck aus meinem Glas und wartete auf die Reaktion.

Doch stattdessen sah ich wie sich die Augen meiner Freunde weiteten. Als mir der Geruch eines mir nur zu gut bekannten Aftershaves in die Nase kroch musste ich schlucken, warmer Atem streifte mein Ohr und ich hatte Mühe nicht zu keuchen.

„Mr. Wolf, sie sollte meine guten Ohren nicht vergessen."

Scheiße! Seine Stimme lies mich erzittern. Automatisch krallte ich meine Hände in die Sitzfläche.

„Das ist aber eine nette Überraschung, Mr. Morgen, Mr. Parker" ging Sarah rettend dazwischen.

„Na aber Sarah ich hätte ihnen nichts empfohlen das ich nicht selbst kenne. Wir sind hier des Öfteren."

Ganz toll. „Warum sitzen sie drinnen. Die Terrasse ist doch viel schöner?"

Oh nein, bitte nicht!

„Wir...uhm... haben keinen Tisch bekommen..." presste mein bester Freund hervor und starrte den Riesen an wie ein Reh das Scheinwerferlicht.

„Ethan was hältst du von etwas Gesellschaft?" Sprach Hulk ohne Joshi aus den Augen zu lassen. „Warum nicht, es sei denn Mr. Wolf hat Angst das er vom Dach fällt."

Hatte ich tatsächlich, aber das behielt ich für mich.

Wieso war der auf einmal so freundlich?

Flehend sah ich zu meinen Freunden. Doch die Aussicht auf der Terrasse zu sitzen schien ihnen das Hirn zu blenden, denn ich sah zustimmendes Nicken.

Oh, man mir blieb auch nichts erspart! Wie die Lemminge folgen wir unseren Chefs nach oben.

Mir wurde mulmig, als wir auf den Rand zusteuerten.

Etwas abseits von den anderen Tischen nahmen wir in weichgepolsterten Korbsesseln Platz. Ein Heizstrahler spendete die nötige Wärme gegen die kalte Oktoberluft. „Ich war so frei und habe bereits etwas bestellt." Meinte mein Chef während wir uns setzten. Wann bitte hat er das den gemacht? Die kalten Augen ruhten auf mir und ich wand mich leicht unter der Musterung. Eine Reaktion die seine Mundwinkel gefährlich zucken ließ. Wütend funkelte ich zurück. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich Parker direkt neben Joshi gesetzt hatte. Der daraufhin dichter zu mir rutschte. Instinktiv legte ich meine Arme um seine Schulter und redete ihm auf Deutsch zu.

„Es ist alles in Ordnung, er tut dir nichts."

„Ich weiß aber...ich... du weißt."

„Wenn es gar nicht mehr geht gehen wir."

Beruhigend strich ich mit dem Daumen über seinen Arm. Es musste merkwürdig für alle Anwesenden aussehen und ich spürte die Blicke auf mir. Doch es störte mich nicht. Das hier war wichtiger. „Danke"

Langsam lösten wir uns und ich sah in die Runde, als ein Räuspern erklang.

„Sie sind ein Paar?" Ich war überrascht, dass diese Frage ausgerechnet von Mr. Morgan kam.

Schnell schüttelten wir beiden den Kopf. Doch noch mehr überraschte mich als Joshi, statt meiner antwortete, während sein Blick immer wieder zu Parker glitt. Joshi du erstaunst mich immer wieder! „Alex... er ist für ich wie mein Bruder...er beschützt mich...ist immer für mich da...so oft schon...Derjenige der diesen Sturkopf da abbekommt brauch Nerven wie Drahtseile... muss sich durchsetzen können...Alex ist es gewohnt zu planen, zu organisieren, das...er kann nicht abschalten. Dabei würde es ihm nicht schaden mal ab und zu anderen die Führung zu überlassen. "

Ein schelmisches Funkeln stahl sich in Joshis Augen.

Ich machte nur ein „pff ", konnte aber nicht verhindern rot zu werden.

Ohne es zu wollen glitt mein Blick zu Mr. Morgan. Doch der Blick, den er mir schenkte, konnte ich nicht deuten. Hilflos zuckte ich mit den Achseln.

„Aber dazu braucht es vertrauen und das gibt's nicht auf Kredit!"

Gott sei Dank kam die Kellnerin mit den Getränken. Ich brauchte jetzt dringend Alkohol.

Das Thema Beziehungen war für mich ein rotes Tuch eingeschlossen in einem Buch mit sieben Siegeln, einem Vorhängeschloss und versenkt an der tiefsten Stelle des Ozeans!

Ich hatte es versucht und war gescheitert. Als ich die kühle Flüssigkeit auf meiner Zunge schmeckte, stutzte ich und schmunzelte. Und das schien die Reaktion zu sein auf die Mr. Morgan gewartet hatte. „Schmeckt er ihnen?"

Ich nickte „Ein 45 Jahre alter Midelton Single Malt schmeckt immer. Nicht war Joshi."

Der verzog das Gesicht. „Es wäre auch schlimm, wenn dir das was deine Familie da brennt, nicht schmecken würde. Ich bleib beim süßen Alkohol." In diesem Moment verschlucke sich Mr. Parker an seinem Getränk und meinem Chef entglitten sämtliche Gesichtszüge. Na, jetzt vergeht dir das Lachen was? In der Zeit wünschte ich mir wieder besagtes Loch im Boden zur Rettung. 

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