Epilog
„Ethan ich glaube nicht das ich das schaffe! Was ist, wenn sie mich nicht akzeptieren und ich Mist baue? Oh Gott, das wird so schief gehen!" mit jedem Wort rutsche meine Stimme eine Oktave höher und ich bekam Schnappatmung. Jetzt klang ich langsam echt wie ein hysterisches Weib. Hektisch zupfte ich dabei an meiner Krawatte, die mir zusätzlich die Luft abschnürte. Warum war es hier nur so warm? Himmel ich hasse dieses scheiß Ding. Nur ein Masochist konnte sich sowas ausdenken! Warme Hände legten sich behutsam auf meine Schultern und drehten mich sanft um. Unsicher sah ich Ethan in die Augen. Sein Blick ruhte sanft und verständnisvoll auf mir, ehe er mich an seine Brust zog. „Ganz ruhig mein Liebling! Natürlich schaffst du das. Ihr beide habt hart dafür gearbeitet, dass die Software ein Erfolg wird. Ihr seid ein gutes Team und werdet schnell auf eigenen Beinen stehen. Es ist vollkommen normal vor der ersten Vorstandsversammlung nervös zu sein."
Seine Worte wirkten wie Balsam auf mein meine Nerven. Wie so oft im letzten Jahr, seit er seine Prophezeiung, er würde mich nicht als Angestellter beschäftigen, war machte. Jason und mein Mann hatten nämlich beschlossen Joshuas Software Salonfähig zu machen und zu vermarkten. Und zwar unter einer Tochtergesellschaft die ab jetzt für sämtliche IT zuständig war mit mir und Joshi als Geschäftsführer. Mit eigenen Assistenten und Büros und so weiter. Es war wirklich ein turbulentes Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Aber wir hatten es geschafft. Heute würde es offiziell werden, sozusagen raus aus der Beta-Phase rein in die Marktwelt. Dementsprechend war ich nervös.
Ich mochte mir gar nicht ausmalen wie es Joshi ging. Der Kleine starb wahrscheinlich tausend Tode. Auch wenn man sagen muss das er sich ebenfalls entwickelt hatte. Jason und dieses Projekt taten wahre Wunder. Eigentlich ist es sein Baby, doch ohne mich wollte er nichts machen. Er ist The Brain und ich, seine Präsenz nach außen und für den Vertrieb zuständig. Den das war etwas was ich konnte, hatte ich doch von der Technik null Ahnung. Natürlich würde Ethans Firma immer Hauptbestandteil bleiben, wir arbeiteten quasi für sie und waren doch eigenständig. Verzwickt, aber so ist Firmenpolitik nun mal. Doch darüber wollte ich gerade gar nicht nachdenken. Viel lieber wollte ich mich in dem herrlichen Duft meines Mannes räkeln.
„Du riechst so gut...lass uns Bett gehen, die kommen sicher noch ein paar Stunden ohne uns aus!" nuschelte ich in den Stoff seines Hemdes, während ich meine Körpermitte gegen ihn presste.
Leise lachend versuchte er mich wieder auf Abstand zu bekommen. „Alex die Versammlung findet wegen euch statt, also nein sie kommen nicht ohne uns aus. Außerdem willst du Joshua doch nicht allein den Haien überlassen, oder?" oh ich hasse es, wenn er Recht hat!
„Alter Spielverderber!"
„Das Alt überhöre ich jetzt, weil du nervös bist! Und jetzt sei brav und hör endlich auf deine Krawatte zu verunstalten!" mahnend schlug er meine Hände beiseite und richtete das Chaos um meinen Hals. „Warum muss ich das dumme Ding überhaupt tragen, die kennen mich doch alle!"
Ethan seufzte kellertief und trat noch einen Schritt von mir weg. „Weil sie dir ausgezeichnet steht und nun mal dazu gehört. Und jetzt hör endlich auf zu meckern und vor allem daran herumzuzerren! Du treibst mich noch in den Wahnsinn!" würde er nicht so belustigt klingen, könnte ich ja fast Mitleid mit ihm haben. Stattdessen stahl ich mir einen Kuss und wand mich dann wieder meinem Spiegelbild zu.
„Ach komm du liebst meinen Wahnsinn!" ein letztes Mal richtete ich meine Haare. „Aber du hast recht wir sollten gehen ehe Amy und Susann uns holen kommen." Mich schüttelte es kurz.
Susann war Joshis und meine Assistentin und ein Drill-Sergeant, der ihres gleichen suchte. Und machten das Damen-Trio der Assistenz komplett. Als hätten sie sich gesucht und gefunden. Sie waren gut in ihrem Job, aber konnten doch sehr furchteinflößend sein, wenn was nicht nach Plan lief. Da zog selbst Ethan den Kopf ein und gab klein bei. War am Anfang noch ziemlich lustig, bis es mich dann auch traf. Ich hatte den Fehler gemacht einen Telefontermin zu verschwitzen, weil ich mit Jason und Joshi die Köpfe zusammengesteckt hatte. Am Ende kam ich mir vor wie ein kleiner Schuljunge, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Himmel war Susann sauer gewesen. Und trotzdem ist es genau das was die Führungsebene von J.P. Morgan & Company so besonders macht. Wir sind quasi eine große Familie geworden. Damit hatte Gregory Harrison und Co. genau das Gegenteil erreicht was sie eigentlich versucht hatten. Dieser entpuppte sich als Drahtzieher des ganzen Komplottes inklusive des Anschlags von Cassidy Rayder auf unser Leben und den Systemfehlern verursacht durch Rodrigez dem ehemaligen IT-Chef. Harrison wollte Ethan vom Thron stoßen und die Firma übernehmen. Dabei hat er auch noch versucht den Armen Tyler Backer mit reinzureiten. Der einfach nur das richtige tun wollte. Zum Glück war dieser nicht so dumm und hat Ethan den Rücken freigehalten, als dieser wegen mir zu abgelenkt war. Momentan sträubt er sich ja noch, aber Ethan arbeitet permanent daran Ihn mit in unsere Familie zu holen. Chef der Rechtsabteilung ist er schließlich schon. Ein leises Lachen entkam mir bei dem Gedanken daran wie Ethan und Jason, Tyler immer wieder zu feiern einlud und dieser fast flüchtete, mit teilweise sehr fragwürdigen Begründungen. Es liefen bereits Wetten über die Gründe. Mein Stimmungswechsel entging auch Ethan nicht. „Ich wüsste nur zu gerne was gerade in deinem hübschen Kopf vorgeht mein Schatz. Du träumst schon wieder, obwohl wir wirklich losmüssen."
„Das könnte daran liegen das ich nicht loswill?!" Er wollte gerade etwas erwidern als synchron unsere Handys klingelten. „Die Zeit ist wohl um, komm du schaffst das Alex. Und zur Not rette ich dich aus den Fängen des bösen Vorstandes!" Gespielt schlug ich nach ihm. „Ja genau in Ritterrüstung und weißem Ross, oder was? Das will ich sehen! Amy kann dafür sicher Eintritt verlangen. Das wird die Sensation!" Schnell flüchtete ich in Richtung Aufzug, ehe Ethan mir einen Klapps verpassen konnte. Das Leben konnte mit den richtigen Menschen einfach nur perfekt sein...
Ende?
Nicht ganz diese Geschichte ist zwar abgeschlossen, doch freut euch auf den zweiten Teil der Reihe
Love & Company Joshua
Und blickt noch tiefer hinter die Kulissen der J.P Morgan Company
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