002 | Harry

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Ich ging mit den beiden zu ihm rüber und setzte mich auf das Bett. Es brachte mich zum lächeln, als er Mathilda auf seinen Arm nahm und die zwei kleinen sich beruhigten. "William war nach dem Aufwachen etwas unruhig und als Mathilda angefangen hat zu weinen, hat er auch angefangen."

Louis sah mich erschrocken an und fing leicht an zu zittern. "Lou", murmelte ich und legte meine Hand an seine Wange. "Es ist doch alles in Ordnung. Es ist nicht so schlimm wie du dir es vielleicht gerade vorstellst. Etwas gefällt ihnen nicht und deswegen weinen sie", sprach ich leise und küsste seine Stirn. "Außerdem haben sie beide die Kraft zu schreien. Es ist alles gut."

Doch Louis schüttelte seinen Kopf und legte seine Hand auf Williams Brust. "D-Denkst du... Meinst du er hat Schmerzen, wenn es ihm nicht gut geht?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, er hat keine Schmerzen und wird auch keine haben. Es ist vielleicht anstrengend für ihn, aber William leidet nicht an Qualen." Allerdings schien es Louis nicht genug zu sein. "U-Und was ist, wenn er Schmerzen hat? Was machen wir dann?"

Er sah mich traurig an und blickte dann zu unserem Sohn, welcher wieder ruhig schlief. "Wir können ihm nur beistehen, Liebe vermitteln und viel mit ihm kuscheln. William ist noch viel zu klein, um irgendwelche heilenden Kräuter einzunehmen. Es würde ihm mehr schaden, als wenn er keine Kräuter bekommt."

Louis nickte langsam und schaute zu Mathilda, welche seelenruhig in seinen Armen schlummerte. Gerade wollte ich ansetzten etwas zu sagen, da schluchzte Louis leise und presste seine Augen fest zusammen, als würde er sich die Tränen verkneifen wollen. In meiner Brust breitete sich ein unangenehmes und beklemmendes Gefühl aus. Es brachte mein Herz zum Stolpern. "Lou", raunte ich, fuhr ihm durch die Harre und legte meine Hand an seinen Nacken. Vorsichtig legte ich meine Stirn an seine und versuchte ihn mit aufmunternden Worten zu trösten.

Allerdings schien es egal zu sein, was ich sagte, es zeigte keine Wirkung und er weinte stumm und leise weiter.

Ich küsste William kurz und legte ihn in die Kissen und tat bei Mathilda das gleiche. Beide deckte ich zu und fuhr ihnen mit meinen Fingern sanft über die Stirn, um ihre Temperatur zu kontrollieren.

Ich wand mich wieder Louis, welcher immer noch weinte zu, und zog ihn in meine Arme und drückte ihn fest in meine Brust. "Hör auf zu weinen, Lou", murmelte ich und wiegte ihn sanft hin und her. "Es ist doch alles gut. William ist hier und Mathilda auch. Beide atmen und sie leben." Behutsam legte ich meine Lippen auf seine Stirn und verteilte zarte Küsse.

Meine eigenen Sorgen schluckte ich hinunter. Natürlich hatte ich auch Angst. Ich wollte mir nicht einmal annähernd vorstellen was passierte, wenn es William auf einmal schlechter ging und sein kleines Herz womöglich noch aufhörte zu schlagen. Er musste es einfach schaffen. Allerdings hatte er wie seine Schwester die Geburt überstanden und auch die erste Nacht. Und trotz seines geringen Gewichts und seines kleinen Körpers schlummerte ein unglaublicher Lebenswille in seinem Inneren. Sonst hätte er es nicht bis hier hingeschafft.

"Louis?" Er schüttelte nur seinen Kopf und sah mich unendlich traurig an. "I-ich will jetzt nicht", spielte er gebrochen. Louis legte seine Hände an meine Brust und drückte sich von mir weg. Ich sah ihm zu, wie er sich neben unsere Kinder legte und beide an sich heranzog. "Bitte hör mir kurz zu... Bitte", flehte ich, doch er schüttelte seinen Kopf und fing wieder an zu weinen.

Überforderte schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Wie sollte ich ihm den meine Gedanken mitteilen, wenn er so abblockte? Wenn ich ihn jetzt dazu zwang mir zuzuhören, was machte er dann?

Sein Weinen wurde leiser und er strich den beiden immer wieder über ihre Bäuche. Louis murmelte immer wieder, wie sehr er die beiden liebte. Ich legte mich hinter ihn und schlang meinen Arm um seinen erschöpften Körper. Sanft strich ich mit meinen Fingern über seine Seite und zog die Decke über uns beide.

"Er schafft das Lou. William hat dich, eine Mama, die sich so um sein Wohlergehen kümmert, dass ihr das eigene vollkommen egal ist. William hat eine Schwester, welche ihn in deinem Bauch gehalten und beschützt hat. Und ihr alle habt mich. Ich werde auf euch drei immer aufpassen. Versprochen."

Louis Körper zitterte leicht, da er wieder zu weinen begonnen hatte. "Außerdem haben die zwei die besten Schutzengel, die sie haben können. Deine Eltern und Zayn passen auf, dass William nicht zu früh zu ihnen kommt. Sie werden es verhindern, weil seine Zeit noch nicht abgelaufen ist. Er und auch Mathilda werden noch lange bei uns bleiben."

Sein Schluchzten wurde immer lauter. Louis drehte sich in meinen Armen um und blickte mich an. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und er hielt seine Hand an die Stellte, wo ich ihn aufgebissen hatte. Sanft drückte ich sein Kinn hoch und verband unsere Lippen miteinander. Durch die Tränen war der Kuss ziemlich feucht, doch das interessierte mich nicht im Geringsten.

Ich steckte so viel Liebe und Hingabe in den Kuss, wie ich nur konnte. Langsam löste ich mich wieder von ihm und legte meine Stirn an seine. "Ich liebe dich Louis. Vergiss das bitte nicht, niemals. Hast du das verstanden?"

Er nickte zaghaft und schniefte. Mit seinem Handrücken rieb er sich über die Augen und zog seine Nase hoch. Es sah unglaublich niedlich aus, doch ihm das jetzt zu sagen wäre vielleicht nicht ganz so gut. "I-Ich hab' A-Angst und... und du überschüttest mich mit so Liebe, dass..." Ich unterbrach ihn in dem ich seine Lippen liebkoste, bis er endlich lächelte und sich an mich kuschelte.

"D-Danke Hazza, ich liebe dich auch", flüstere er leise und schmiegte sich näher an meine Brust. Zufrieden brummte ich und war froh, dass er sich langsam wieder beruhigte. Fest umschloss ich ihn mit meinem Arm, richtete mich etwas auf und legte meine Hand an die Stirn der Kleinen.

"Wir müssen sie wieder wärmen. Möchtest du William nehmen?" Er nickte und gemeinsam setzten wir uns auf, wobei er jedoch zusammenzuckte. Ich drückte ihn in die Kissen zurück und zog eine Hose leicht hinunter. Die Wunder war noch viel zu stark gerötet und sah überhaupt nicht gut aus. "Ich versorge das schnell und dann kümmern wir uns um die Kleinen." Besorgt, dass sich die Wunde vielleicht noch entzündete cremte ich sie mit einer Wundsalbe ein und legte ihm einen Verband an.

"Das wird wieder", murmelte ich und sah zu Louis, welcher leicht nickte. Nach dem ich meine Hände gewaschen hatte legte ich William in Louis Arme und nah Mathilda an mich. Gemeinsam kuschelten wir uns mit den kleinen Wundern hin und wärmten sie mit unseren Körpern.

Lange hielt die Ruhe allerdings nicht an, denn Mathilda muckte leise und wurde zunehmend unruhig. "Ich glaube wir müssen einmal tauschen", lachte ich leise. Und so nahm ich William an mich, während Louis unsere Tochter stillte. Sie wurde direkt ruhig und hielt sich mit ihren kleinen Händen an Louis' Brust fest.

Stolz blickte ich auf unsere Kinder und auf meinen Omega. Ein Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen. "Haz?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf und blinzelte ein paarmal. "Mhm?" Ich sah ihn fragend an. "Gibst du mir William? Und... Kannst du dann etwas zu essen machen?" Ich half ihm sich Ewas aufzusetzen und gab ihm dann William. "Natürlich. hast du einen besonderen Wunsch?" Doch er schüttelte nur seinen Kopf. Ich küsste seine Stirn und ging dann in die Küche und fing an zu kochen.

Vielleicht sollte ich Louis noch öfter in die Arme nehmen und ihn mit meiner Liebe überschütten. Womöglich hatte er dann gar keine Zeit sich Sorgen zu machen.

Gerade wollte ich die Küche verlassen und Louis das Essen hochbringen, doch er stand bereits mit William auf dem Arm im Flur. "Louis", zischte ich. "Du sollst dich doch nicht so viel bewegen. Vor allem sollst du keine Treppe laufen. Warum hast du mich nicht gerufen?"

Anstatt zu antworten schüttelte er nur seinen Kopf. "E-Er trinkt wieder nicht... Kannst du... Kannst du das nochmal mit meiner Brust machen? Ich bekomme das einfach nicht hin." Louis sah mich hilflos an und schluckte. "Er muss doch was trinken", flüsterte er traurig und sah auf William herab.

Das Tablett stellte ich schnell ab und küsste seine Stirn. "Nicht weinen, Lou. Es wird alles gut. Atme tief durch, okay?" Ich massierte wieder seine Brust und nahm etwas von der Milch auf meinen Finger und bestrich Williams Lippen damit, er schmatze leise und fing an zu jammern. Sanft half ich Louis ihn an seine Brust anzulegen und richtig zu halten.

Wir beide atmeten erleichtert auf, als der kleine Mann wieder trank. "W-Woher weißt du das alles? Ich komme mir so ahnungslos vor", wimmerte Louis und sah mich verzweifelt an. "Du bist nicht ahnungslos Lou... Ich habe schon bei so vielen Geburten geholfen. Irgendwann hatte ich die Übung und das Wissen. Vieles weiß ich aber auch von meiner Mutter. Fühl dich bitte nicht schlecht. Ich habe dir auch ein paar Jahre voraus. Vergiss das nicht."

Louis schien noch nicht ganz zufrieden zu sein, doch er nickte und sah wieder zu William, welcher sich mit seinen kleinen Händen von Louis' Brust wegdrückte und leise winselte. "Ich würde so gerne seine Augenfarbe wissen", murmelte Louis und strich William über den Kopf. "Bald wissen wir es. Komm wir gehen wieder hoch ins Bett."

Doch anstatt nach dem Tablett zu greifen, legte ich meinen Arm um Louis. "Halt William gut fest." - "Was hast du vor?" Ich grinste nur, nahm Louis kurzerhand hoch und brachte ihn zurück ins Schlafzimmer. Vorsichtig legte ich die beiden auf dem Bett ab und ging schnell wieder hinunter und holte sein Essen.

Ich stelle es gerade ab, da sah ich zu Mathilda und war mehr als verwirrt. "Louis?" - "Sie sollte nicht frieren", verteidigte er den ganzen Stapel an Decken, welcher auf ihr lag. Ich musste etwas Schmunzeln und befreite sie von den ganzen Decken. "So schnell frieren sie nun auch wieder nicht." - "Schuldigung", nuschelte Louis und sah mich nachdenklich an. "War es falsch?"

"Alles gut. Mach dir keine Gedanken. Sie ist jetzt so warm, dass sie vermutlicher den Rest des Tages nicht mehr friert."

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27/01/2020


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