Kapitel 6

(Laura POV)

Seit drei Tagen waren wir jetzt schon in Bruchtal und morgen wollten wir weiter. Kili hatte bis jetzt noch keinen Deut darauf gelegt sich in irgendeiner Weise bei mir zu entschuldigen. Ich war echt nicht mehr sauer auf ihn nur verletzt von seinen Worten. Er kann ja gern so denken, doch sowas behält man im Kopf und sagte das nicht zu demjenigen, dem man kurz vorher noch Komplimente gemacht hat.

Er sollte sich einfach nur bei mir entschuldigen, mehr wollte ich nicht. Nur eine kleine Entschuldigung. Mehr nicht! Aber nicht mal das machte er! Mir war bewusst, dass er nicht mehr wusste was er gesagt hatte, aber dennoch konnte er sich bei mir entschuldigen und eingestehen, dass er einen Fehler gemacht hat. Mehr wollte ich nicht!

Seufzend ging ich um die nächste Ecke und blieb sofort stehen.

"Gott, Leute! Sucht euch ein Zimmer", rief ich entrüstet. Fili und Melissa stoppten ihre Rumknutscherei und grinsten mich an. Die zwei waren sich in den letzten drei Tagen ziemlich schnell ziemlich nahe gekommen.

Fili flüsterte Melissa irgendwas ins Ohr, sodass sie leicht kicherte. Fili zog sie mit sich und die beiden verschwanden kichernd in einem Raum.

Kopfschüttelnd schlenderte ich weiter und stolperte bald darauf in Gandalf rein.

"Nicht so hastig", grinste er und hielt mich zurück.

"Wollen wir nicht ein Stückchen gehen?", fragte Gandalf.

"Klar", meinte ich und folgte ihm auf eine kleine Terasse. Wir setzten uns auf eine kleine Bank und schwiegen uns erstmal an. Irgendwann räusperte ich mich und schaute Gandalf an.

"Du willst doch was von mir oder?"

"Ja. Das stimmt. Ich bin besorgt. Du hast seit Tagen nicht mit Kili geredet und niemand weiß was passiert ist", Gandalf schaute mich fragend an.

"Ach das", seuftze ich. Ich hatte mich schon gefragt, wann jemand mich darauf anspricht.

"Was ist denn vorgefallen?"

"Dass mich Kili aus Versehen in den Fluss geschubst hat, weißt du schon", sagte ich. Gandalf nickte.

"Ja, aber deswegen bist du doch nicht so sauer?", fragte er.

"Nein", ich schüttelte den Kopf.

"Es ist das was er gesagt hat. Er war so betrunken, dass er sich nicht mehr daran erinnert was es war. Ich denke deswegen, entschuldigt er sich auch nicht bei mir. Ich wünsche mir aber schon eine. Er muss sich nicht erinnern was er gesagt hat, nur eine Entschuldigung. Seine Worte haben mich echt verletzt", meinte ich und blickte auf den Wasserfall in der Ferne.

"Das verstehe ich", murmelte Gandalf und bließ einen Rauchkringel aus seiner Pfeife.

"Weißt du Kili mag dich echt wirklich. Er ist total verzweifelt, dass du nicht mit ihm redest."

"Echt?", fragte ich überrascht.

"Ja. Er hat dich den ganzen Weg hierhin getragen und ist nicht von deiner Seite gewichen. Er mag dich mehr als du denkst", Gandalf schaute zu mir.

"I...Ich finde ihn ja auch echt nett, aber...", ich blickte auf meine Hände.

"Du magst ihn auch mehr als nur einen Freund?", fragte Gandalf.

"Ich weiß es nicht. Im Moment ist er einfach nur ein guter Freund, aber vielleicht kommt da irgendwann noch etwas. Ich war noch nie wirklich verliebt oder so und ich weiß nicht was ich für Kili empfinde", traurig schaute ich auf meine Hände. Ja, ich mochte Kili wirklich, trotz den Sachen, die er zu mir gesagt hat. Ob das mehr als nur guter Freund ist, wusste ich noch nicht.

"Ja, ja die Liebe. Melissa und Fili hat es ganz schön getroffen", Gandalf grinste breit.

"Mmh", murmelte ich geistesabwesend und starrte wieder auf den Wasserfall.

Umsomehr erschreckte ich mich als mein Handy anfing zu vibrieren. Das hatte ich ja total vergessen.

"Tschuldigung", sagte ich zu Gandalf und stand auf. Ich ging ein paar Meter von Gandalf weg und zog meine Handy aus der Hosentasche.

"Hallo", sagte ich, als ich abhob.

"Endlich gehst du mal ran." Es war meine Mutter.

"Wo bist du?", fragte meine Mutter.

"Mittelerde", meinte ich zu ihr.

"Gut", ich konnte hören wie meine Mutter erleichtert seufzte.

"Aber pass gut auf dich auf. Ist Melissa bei dir?", fragte sie.

"Ja sie ist auch hier", antwortete ich ihr.

"Warte kurz", sagte meine Mutter und ich hörte wie sie das Telefon an jemand anderen gab.

"Hallo Laura", hörte ich die Stimme von Melissas Mutter.

"Oh, hallo."

"Könnte ich meine Tochter sprechen?", fragte sie.

"Ähh, das ist vielleicht etwas schwer. Sie ist gerade etwas, äh beschäftigt. Aber ich kann mal gucken, ob die beiden fertig sind", verlegen murmelte ich dies in mein Handy, doch Melissas Mutter hatte alles verstanden.

"WAS?", kreischte sie mehr oder weniger in den Höhrer.

"Beruhigen sie sich. Melissa weiß schon was sie tut und außerdem ist sie alt genug", versuchte ich sie zu beruhigen. Ich hörte wie sie ein paar Mal tief durchatmete.

"Na gut. Kann ich sie trotzdem sprechen?", wiederholte sie ihre Frage.

"Eben warten", sagte ich und lief zum Zimmer in dem die beiden verschwunden waren. Ich klopfte ein paar mal an die Tür.

"Missey! Kann man ohne Gefahr reinkommen?", schrie ich durch die Tür. Ich musste nicht lange warten, da öffnete sich die Tür und Melissa kam mit verwuschelten Haaren aus dem Zimmer. Fili folgte ihr.

"Für dich. Deine Mutter", sagte ich und reichte ihr mein Handy. Sie schaute mich an wie ein Auto, nahm aber zögerlich das Handy und verschwand um die nächste Ecke. Kopfschüttelnd schaute ich ihr hinterher.

"Und wie gehts dir so?", fragte plötzlich Fili. Verdutzt schaute ich ihn an.

"Äh ganz gut, denke ich", sagte ich.

"Du solltest wirklich mal mit meinem Bruder reden."

"Fängst du da auch schon mit an. Gandalf meinte das auch schon zu mir. Du kannst deinem Bruder ausrichten, dass er sich einfach nur entschuldigen soll. Es ist mir egal, ob er sich erinnert was er gesagt hat", sagte ich zu ihm.

Melissa kam breit grinsend um die Ecke.

"Das werde ich", sagte Fili.

"Was wirst du?", fragte Melissa.

"Nicht so wichtig", meinte ich und nahm mein Handy wieder.

"Was wollte deine Mutter?", fragte ich sie.

"Sie meinte einfach nur ich solle auf mich aufpassen. Weißt du vielleicht warum die das meinte?", Melissa schaute mich fragend an.

"Ich glaube ich hab etwas von euch beiden und allein in einem Raum erwähnt. Tut mir leid", sagte ich und hob entschuldigend die Schultern.

"Das ergibt natürlich Sinn", lachte Melissa und wand sich an Fili.

"Ich lass euch dann mal allein", sagte ich und verkrümmelte mich. Zu viel Lieb in der Luft. Das ertug ich gerade im Moment nicht. Klar freute ich mich für die beiden. Ich habe mich immer für meine Freundinnen gefreut, doch ebenso war ich schon etwas deprimiert. Nachdem Melissa jetzt Fili hatte, waren ich und Lena die einzigen, die noch nie einen Freund hatten. Naja, mich störte es nicht und wer weiß was auf dieser Reise alles noch passiert.

Ich habe keine Ahnung warum, aber im Moment habe ich sehr große Lust zu schreiben, deshalb schon wieder ein neues Kapitel u.u
Das nächste wird denke ich auch nicht lange auf sich warten lassen. :))
Laura

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