Kapitel 51
(Laura POV)
Alles um mich herum war pechschwarz, kalt und eintönig. Ich wusste nicht wo ich war, noch wie spät es war! War ich tot? Ich konnte es nicht sagen....
Nach Minuten des elendigen Wartens veränderte sich die Situation. Gemurmel drang an mein Ohr, auch wenn ich kein einziges Wort verstand. Alles war noch so als wäre ich unter Wasser. Mit der Zeit wurden die Stimmen klarer, auch wenn es mir noch immer so vorkam, als würde dort in einer anderen Sprache gesprochen werden.
"Laura?", hörte ich plötzlich meinen Namen. Ich versuchte zu antworten, doch konnte ich nur meine Finger bewegen.
"Sie wird wach", schrie jemand, jemand weibliches. Melissa!
"Missey", krächzte ich leise und schaffte es endlich meine Augen einen Millimeter zu öffnen, dann noch einen und schließlich öffnete ich die Augen ganz und starrte gegen die weiße Wand eines Zeltes.
"Laura! Gott sei Dank geht es dir gut", rief Melissa überglücklich und legte die Arme um mich.
"Wo bin ich?", fragte ich leise und hustete kurz darauf.
"In einem Heilzelt", antwortete jemand neben mir und als ich aufschaute sah ich Alarion.
"Hallo Alarion", flüsterte ich mit kratziger Stimme und brachte ein schwaches Lächeln zustande.
"Wo ist Kili?", fragte ich und versuchte mich aufzurichten.
"Liegenbleiben", befahl Alarion, legte seine Hände auf meine Schultern und drückte mich zurück ins Kissen.
"Er liegt gleich dort neben dir", meinte Melissa und zeigte auf ein Bett direkt neben mir. Schwerfällig drehte ich den Kopf in die Richtung und sah Fili, der am Bett seines Bruders saß und ihn nur anstarrte.
"Wie geht es ihm?", fragte ich besorgt und konnte meinen Blick nicht von meinem Verlobten abwenden.
"Es ist so, dass es zu Beginn schlecht um ihn stand, doch mittlerweile ist er über den Berg. Wir wissen noch nicht wie lange es dauern wird, bis er aufwacht. Aber Laura, du hast ihm das Leben gerettet, so riskant deine Aktion auch war", flüsterte Alarion und seufzte kopfschüttelnd. "Nunja ich habe noch viel zu tun und ich muss diesen schwarzen Stein noch Arya zurückbringen. Sie gab ihn mir gestern Morgen und irgendwie hat der vorhin gewackelt und etwas kratzte im Inneren", meinte Alarion und wand sich von meinem Krankenbett ab.
"Warte Alarion! Hast du den Stein berührt?", fragte ich erschrocken.
"Ja", meinte Alarion und kam langsam zurück. Etwas verunsichert blieb er wieder neben dem Bett stehen.
"Gib es nicht an Arya zurück. Alarion das ist ein Drachenei, ein schwarzes! Ich hörte nur ein einziges Mal von einem schwarzen Ei. Es hat dich als seinen Reiter gewählt, deshalb hat es sich bewegt. Geh sofort zurück zum Ei und warte ab. Der Drache wird bald schlüpfen. Wende dich an Arya falls du Fragen hast", erklärte ich und ließ mich erschöpft zurück in das Kissen sinken. Der lange Redeschwall hatte mich sehr erschöpft und noch immer fühlte ich mich ganz schwach. Alarion verschwand ohne ein weiteres Wort zu sagen und ließ uns wieder alleine.
Fili erhob sich von dem Bett seines Bruders und kam zu uns herüber. Er setzte sich neben Melissa und legte seinen Arm um sie. Liebevoll strich er ihr über den gerundeten Bauch. Man sag es gut, doch dauerte es immer noch ein paar Wochen bis es so weit sein würde.
"Danke, dass du Fili wiederbelebt hast", flüsterte Melissa leise und legte ihren Kopf an seine Schulter.
"Keine Ursache, doch wie lange war ich weg?", fragte ich leise.
"Zwei Tage", antwortete eine tiefe Stimme direkt hinter uns. Schritte gingen um das Bett herum und ein großer, grauhaariger Mann trat auf der anderen Seite neben mein Bett.
"Mithrandir", flüsterte ich und lächelte schwach.
"Was ist denn alles passiert?", fragte ich leise und versuchte mich aufzusetzen. Nur mit Gandalfs Hilfe schaffte ich es und saß schließlich aufrecht im Bett. Halten konnte ich mich nur durch das Kissen, das Fili hinter meinen Rücken geklemmt hatte.
"Nunja die Adler erschienen und mit ihnen Beorn. Es entschied die Schlacht, auch wenn wir viele Opfer zu beklagen haben. König Thranduil reiste zurück nach Hause nachdem Thorin beerdigt worden ist. Das war vorgestern Abend und gestern Morgen reiste er ab. Jetzt ist es Nachmittag", erklärte Gandalf und nahm ebenfalls auf einem Stuhl Platz.
"Tut mir Leid, dass ich Thorin nicht auch noch helfen konnte", entschuldigte ich mich und schaute zu Fili, der mich nur traurig anlächelte.
"Wer ist denn jetzt König?", fragte ich leise, auch wenn ich es mir schon denken konnte!
"Das werde ich sein. In zwei Tagen wird die Krönung sein, denn dann werden unsere Verwandten und Freunde eintrefen, auch Kilis und meine Mutter. Ihr beide werdet sie also auch kennenlernen", erklärte Fili und strich Melissa über den Arm. Sie hatte ihren Kopf immer noch an seine Schulter gelehnt und lächelte ihm sanft zu.
"Schau mal", flüsterte meine Freundin leise und streckte mir ihre Hand entgegen. Der kleine Saphir blitzte auf und brachte mich zum Lachen. Grinsend hob ich einfach meine Hand und zeigte ihr meinen Ring.
"Kili hat dich also gefragt", stellte Fili verwundert fest und warf einen Blick zurück zu seinem Bruder.
"Ja wenige Sekunden später dachte ich ich hätte ihn für immer verloren", flüsterte ich traurig und senkte den Kopf.
"Laura!"
Brüllte eine tiefe Stimme in meinem Kopf und sofort schoss mein Kopf wieder hoch.
"Rubin", rief ich und drehte mich um, um den Eingang des Zeltes zu sehen. Die Plane flatterte und kurz darauf erschien eine rote Schnauze und Rubin steckte seinen Kopf ins Zelt.
"MACH DAS NIE WIEDER!"
knurrte er wütend und fauchte mich leise an.
"Es tut mir Leid Rubin, aber ich musste ihn retten", verteidigte ich mich und schob die Decke von mir runter.
"Nicht Laura! Du musst dich ausruhen!", meinte Melissa und stand von ihrem Stuhl auf.
"Nein Kleine! Lass sie ruhig. Wir müssen das Zelt sowieso verlassen. Kili muss auch in den Erebor verlegt werden", erklärte Gandalf und kam um das Bett herum auf mich zu.
"Ja der Erebor ist soweit aufgeräumt, dass das möglich ist", erklärte Fili und ging auf das Krankenlager seines Bruders zu. Vorsichtig hob er ihn hoch in seine Arme und verließ gefolgt von Melissa das Zelt. Ich stellte meine Beine auf den Boden und stand langsam auf. Sofort zitterten meine Knie und gaben schießlich nach. Verzweifelt seuftzte ich auf und schaute hoch zu Gandalf.
"Helft Ihr mir?", bat ich leise und musste nicht lange warten, denn Gandalf nickte und half mir hoch auf die Beine. Auch wenn sie immer noch zitterten, konnte ich einigermaßen laufen, da ich von Gandalf gestützt wurde. Mit jedem Schritt den ich mehr machte wurde ich sicherer und als wir endlich die Plane am Eingang erreichten, konnte ich ohne die Hilfe des Zauberers stehen.
Ich schob die Zeltplane zur Seite und kniff sofort die Augen zusammen, als mich die Strahlen der tief stehenden Sonne trafen. An die plötzliche Helligkeit mussten sich meine Augen erst wieder gewöhnen, doch nach einer Weile ging es wieder und ich trat vor das Zelt.
Was ich dort sah, überraschte mich sehr, positiv! Die Leichen waren weggeräumt worden und so auch die Steinbrocken, die von der Steinmauer übrig geblieben waren. Jetzt sah alles wirklich schön aus, besonders aufgrund der Sonne, die den Schnee an den Hängen des Erebors zum Glitzern brachte. Jetzt endlich konnte ich aufatmen!
Auch wenn andere Probleme auf und zukamen...
Kilis Mutter und auch dass er noch immer nicht aufgewacht war. Solange er es noch nicht war, machte ich mit weiterhin Sorgen um ihn.
"Die Drachenreiterin", hörte ich Balins Stimme und drehte meinen Kopf in seine Richtung. Er lächelte mich schwach an, die Trauer um den Tod des Königs sah man ihm an. Sie stand allen Zwergen ins Gesicht geschrieben. Ich ging langsam auf die Zwerge zu, die sich alle um ihren zukünftigen König und den Prinzen versammelt hatten. Fili drehte sich zu mir um und lächelte aufmunternd.
"Laura wir müssen uns bei Euch bedanken", begann Balin und trat nach vorne.
"Ihr habt unsere Prinzen gerettet", erklärte er und verneigte sich vor mir.
"Balin seit wann denn so förmlich? Ich bin immer noch ich, auch wenn ich verschwieg was ich wirklich bin. Es war zu meiner eigenen Sicherheit", meinte ich und legte meine Hand auf die Schulter des alten Zwerges.
"Und das verstehen wir. Du bist eine großartige Kriegerin. Es wäre mir eine Ehre ein Duell mit dir auszufechten, wenn es deine Gesundheit wieder zulässt", übernahm Dwalin das Wort und gesellte sich zu seinem Bruder.
"Die Ehre wäre ganz auf meiner Seite", erwiderte ich und lächelte die Zwerge glücklich an, doch als mein Blick auf Kili in seines Bruders Armen fiel, verschwand mein Lächeln wieder.
"Wir sollten den Prinzen nach drinnen bringen. Es ist kalt hier draußen", meinte Balin und alle stimmten ihm zu. Ich schloss zu Fili auf und streichelte Kili durch die schokobraunen Haare. Ich hoffte so sehr, dass er bald erwachen würde.
Wie ihr vielleicht bemerkt, habe ich sehrrrrrrrrrr viel Zeit zu schreiben xD
Noch ist die FF nicht zu Ende und ein paar Kapitel werden noch folgen :)
Laura
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