Kapitel 49
(Laura POV)
Ich stellte mich langsam auf meine Beine und sah mich um. Die Zwerge hatten die Orkreihen bereits erreicht und kämpften verbittert. Ich hörte ihre Schreie, das Klirren der Schwerter und Todesschreie beider Seiten, auch wenn das Grunzeln und Grölen der Orks lauter und schrecklicher war. Ich war auf der anderen Seite gelandet, auf einer Fläche zwischen Stadt und Orks.
Überall lagen Tote herum, Orks, Elben, Zwerge und sogar ein Mensch, der es nicht mehr geschafft hatte zurück in die Stadt zu rennen. Ich kommte sie nicht mehr retten. Es wwar zu spät und meine Kräfte reichten bei weitem nicht für alle. Das war der Nachteil! Ich musste entscheiden wer leben durfte und wer nicht. Eine schwere Entscheidung, die mir so oft schwerfiel. Es kam erst einmal vor, dass ich mich zwischen zwei meiner Freunden entscheiden musste und da fiel mir die Entscheidung schwer. Noch heute fühlte ich mich verantwortlich für den Tod des eines, obgleich ich nicht diejenige war, die ihn tötete.
E
ntschlossen riss ich mich von meinen Gedanken los. Die konnte ich jetzt überhaupt nicht gebrauche! Schreiend rannte ich auf die Orks zu, zuerst verwirrt, dass auf einmal jemand hinter ihnen war, drehten sie sich um und kämpften schnell wieder normal. Ihre Schwerthiebe waren ungenau, aber hart und brutal. Wenn sie denn Schwerter hatten.
"Ach Laura, die Drachenreiterin", rief Thorin gefällig und lachte laut auf, als er einem Ork den Kopf abhieb.
"Es ist mir eine Ehre mit Euch kämpfen zu dürfen", flüsterte er und neigte kurz den Kopf. Völlig verdattert starrte ich ihn an und rammte einem zweiten Ork mein Schwert in den Bauch.
"Die Ehre ist auch meinerseits", erwiderte ich und konzentrierte mich wieder auf die Orks. Was zum Geier war mit Thorin passiert?! Wer hatte dem denn das Gehirn gewaschen? Etwas verwirrt kämpfte ich weiter und war dementsprechend auch etwas unvorsichtig.
(Kili POV)
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Laura die ganze Zeit, ihre geschmeidigen Bewegungen, wie sie elegant und zugleich unglaublich verbissen tötete. Sie war wahrlich eine begnadete Kämpferin! Und sie war meine! Ich lächelte sanft, doch mit einem Mal verschwand mein Lächeln. Erschrocken weiteten sich meine Augen und so schnell es ging hastete ich auf sie zu. Ich sprang über einen Toten, schnitt einigen Orks die Kehle durch und rannte weiter, so schnell ich konnte. Panik machte sich in mir breit. Panik und Angst!
Mit einem Schrei bohrte ich mein Schwert in den Rücken eines Orks. Er grunzte auf, schwankte und ging schließlich zu Boden. Schwer atmend drehte ich mein Schwert, das sein Herz durchstoßen hatte und zog es wieder heraus. Erst jetzt schaute ich auf und blickte auf Laura herab, die schwer atmend auf dem Boden lag und mich anstarrte. Die Angst spiegelte sich in ihren Augen und mir wurde mit einem Mal bewusst, dass auch sie verwundbar war.
"Alles in Ordnung?", fragte ich und reichte ihr meine Hand. Dankend nahm sie an, ich zog sie hoch und küsste sie augenblicklich. Mitten auf einem Schlachtfeld, doch das war mir egal!
(Laura POV)
Durch meine fehlende Konzentration hatte ich den großen Oek nicht gesehen. Er hatte mir das Schwert aus der Hand geschlagen und mich zu Boden geworfen. Gerade als er den tödlichen Schlag setzen wollte, kam zum Glück Kili und rettete mich. Jetzt erwiderte ich überglücklich seinen Kuss, küsste ihn hungrig und löste mich schwer atmend von ihm.
"Gibt's du mir Yórmaica, mein Schwert?", bat ich leise, als ich es hinter Kili auf dem Boden liegen sah.
"Warum hat es solch einen Namen?", fragte Kili und hob es auf. Rubin hatte die Orks so weit es ging mit Feuerstrahlen ferngehalten und auch Arya und Fìrnen kämpften Seite an Seite ganz in unserer Nähe. Doch langsam durchbrachen die Orks wieder die Linie und kamen auch auf uns zu.
"Ich habe doch gerade den Namen des Schwertes gesagt", meinte ich und Kili nickte während er es mir reichte.
"Jedes Schwert hat seinen wahren Namen, den der Reiter nur selten herausfindet, doch ich habe es. Jedes Mal wenn ich ihn sage passiert dies ohne meinen Willen", erklärte ich und stellte mich in Kampfposition hin, das Schwert erhoben. Kili tat es mir gleich, doch achtete er noch auf mich.
"Yórmaica", flüsterte ich den Namen meines Schwertes, dachte nichtmal an einen Zauber und doch durchströmte mich eine unglaubliche Hitze. Die blutrote Klinge glühte auf und schließlich züngelten hellblaue Flammen über die Klinge, als wenn sie es verzehren wollten, doch es änderte nichts an der Härte der Klinge. Es machte mein Schwert nur noch gefährlicher.
Grinsend schwang ich das Schwert und schlitzte den Bauch eines Orks auf. Den nächsten traf ich nur leicht, doch die Flammen gingen auf ihn über und setzten ihn in Flammen. Bereits nach wenigen Sekunden stoppte ich den Zauber wieder, der, auch wenn ich ihn nicht wollte, meine Energie verbrauchte.
"Das ist unglaublich!", schrie Kili zu mir rüber. Er kämpfte etwas weiter neben mir und köpfte einen Ork. Ich grinste und konzentrierte mich stark auf die Orks. Ich blendete alles aus, die Schreie, das Klirren. Einzig die Verbindung zu Rubin blieb erhalten und das war auch gut so.
"LAURA!"
rief er in meinen Kopf. Seine Stimme klang verzweifelt und aufgewühlt. Sie hallte noch lange in meinem Kopf nach. Augenblicklich hielt ich inne und fuhr herum. Rubin kreiste am Himmel und war in Sicherheit.
"Was ist?"
Fragte ich deshalb und kämpfte weiter.
"Kili reitet zum Berg. Zusammen mit dem König, seinem Bruder und einem Zwerg ohne Haare"
Meinte Rubin und mir rutschte das Herz in die Hose. Verdammt! Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Kili zum Rabenberg aufgebrochen war.
"Rubin hol mich ab!"
Schrie ich verzweifelt in seinen Geist, er schlug verärgert mit den Flügeln und brüllte, aber kam im raschen Sinkflug auf mich zu. Auf ihn auszuspringen hatte ich schon oft geübt und so war es für mich auch dieses Mal eine Leichtigkeit. Rubin flog tief, fegte über die Köpfe aller hinweg und öffnete die Krallen seiner Vorderklaue. Vorsichtig umgriff er damit meinen Körper und gewann mit kräftigen Flügelschlägen wieder an Höhe. Ich kletterte seinen Fuß nach oben und schwang mich schließlich in den Sattel, wo ich mir erstmal einen Überblick verschaffte und meine Gedanken ordnete, was denn als nächstes passieren würde!
(Kili POV)
Ich hätte Laura gerne mitgenommen, doch mein Onkel meinte, so gut sie auch kämpfte, dass sie dort unten bei ihrem Drachen sicherer sei. Azog und Bolg seien nichts für sie! Ich war da anderer Meinung, dass sie kämpfen konnte. Nur in dem Punkt mit Azog und seinem Sohn stimmte ich Thorin zu und so waren wir ohne sie zum Rabenberg aufgebrochen.
Die Bergziegen brachten und schnell und leise nach oben, mit ihren Hufen fanden sie überall Halt und so erreichten wir sicher den Ravenberg. Ein paar Orks waren hier, doch schnell fanden sie ihren Tod durch unsere Schwerter.
"Azog ist verschwunden", flüsterte Thorin verwirrt, als er über den zugefrorenen Wasserfall zum Aussichtsturm blickte. Wir alle stellten uns hinter ihn und versuchten im aufkommenden Nebel etwas zu erkennen, doch der ganze Rabenberg lag im Dunkeln. Bedrohlich im Dunkeln!
Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, doch ich versuchte es zu ignorieren.
"Kili, Fili schaut nach, aber seid vorsichtig", befahl Thorin uns und wir nickten. Leise schleichend machten wir uns daran und schlichen über die zugefrorene Eisfläche auf den Aussichtsturm zu. Ohne gesehen zu werden, gelangten wir nach drinnen und erreichten bald darauf eine Weggablung.
"Bruder geh du dort entlang. Ich gehe dann nach links", meinte Fili und zeigte auf den rechten im Dunkeln liegenden Gang.
Ich nickte und machte mich leise auf den Weg. Das ungute Gefühl verschlimmerte sich mit jedem Schritt, ich bekam wirklich Angst und in mir kam das Gefühl auf, dass ich meinen Bruder nie wiedersehen würde!
Ich wusste nicht was ich machen sollte, blieb unschlüssig stehen, bis ich plötzlich ein lautes Stampfen hörte. So schnell ich konnte rannte ich los!
(Laura POV)
Ich durfte einfach nicht zu spät kommen! Nein!
"Schneller Rubin", rieb ich meinen Freund an, er holte alles aus sich heraus und schoss auf den Rabenberg zu. Knurrend fegte er über die Ruinen hinweg, ich sah niemanden, doch plötzlich erblickte ich Thorin, Dwalin und den wie aus dem Nichts erscheinenden Bilbo.
"Rubin bleib in der Nähe", flüsterte ich und sprang aus dem Sattel. Geräuschlos landete ich auf einer schneebedeckten Mauer und lief über sie in die Richtung der anderen.
"Ihr müsst hier sofort weg. Es gibt noch ein zweites Herr, angeführt von Bolg", rief Bilbo ängstlich und zeigte in die Richtung, aus der sie kommen sollten.
"Wir haben ein größeres Problem", schrie ich, sprang von der Mauer auf eine andere und von der auf den Boden. Schnell stand ich bei den drei.
"Azog ist hier!", flüsterte ich.
"Woher willst du davon wissen?", fragte Thorin sofort und griff nach meinem Arm, ließ aber sofort wieder los.
"Ich habe es nie gesagt, doch ich kenne die Zukunft. Die ganze Zukunft! Ich weiß wie diese Schlacht endet!", erklärte ich und blickte mich um. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und erst jetzt realisierte ich was Bilbos Anwesenheit bedeutete.....
Kili und Fili waren bei Azog!
"Nun sag schon! Was passiert!", rief Thorin aufgebracht, doch ich starrte nur zum Aussichtspunkt, in dem ein Licht aufgetaucht war.
"Es ist zu spät. Es hat bereits begonnen", hauchte ich und musste mit Tränen in den Augen zusehen wie Fili von Azog nach vorne gezogen wurde.
Was sollte ich jetzt nur tun?
Hey :) ich schreibe jetzt erstmal hier alle restlichen Kapitel und mache eine kleine Pause bei meinen anderen, da es hier jetzt richtig aufs Ende zugeht und das möchte ich gerne ohne größere Unterbrechung schreiben. Ist für mich einfacher :)
Laura
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