Kapitel 48

(Laura POV)

Rubin flog tief über das Schlachtfeld entlang. In seinen Flügeln verfingen sich immer wieder Pfeile, doch konnten sie ihn nicht verletzen. Das konnte allein eine einzige Waffe und diese gab es nur vor langer Zeit in Alagaësia. Ab und zu sandte Rubin einen gezielten Feuerstrahl zur Erde und verbrannte Orks zu Asche. Ich steckte mein Schwert gerade zurück in die Scheide und holte meinen Bogen hervor, als die Orks die Mauer Thals durchbrachen.
"Schneller Rubin", flüsterte ich und setzte mich auf. Ruhig legte ich den ersten Pfeil in meinen Bogen, spannte und schoss! Der Pfeil durchschnitt die Luft, es zischte und schon ging ein Ork zu Boden. Von Rubins Rücken aus zu schießen stellte für mich kein Problem dar. Oromis hatte es mir sehr schnell beigebracht in einem Team mit Rubin zu kämpfen und mittlerweile waren wir großartig zusammen. Ein Vorteil, da sich dadurch keiner von uns beiden töten ließ, denn wir beschützten uns gegenseitig.
"Lass mich irgendwo in der Stadt runter", bat ich Rubin leise, während ich weitere Pfeile abschoss. Jeder einzelne traf sein Ziel. Ich benutzte von meiner Magie kein bisschen und das würde ich auch nicht! Meine Kräfte sparte ich mir noch auf, für später, wenn die drei Zwerge tödlich verwundet werden würden. Mit viel Glück könnte ich zwei wiederbeleben und den anderen musste ich irgendwie anders retten. Dich das würde sich dann herausstellen.
Unter mir sah ich die Orks Thal stürmen, Thranduil kämpfte mit seinen Elben, Bard mit den Männern Thals und die Frauen hatten sich bereits in Sicherheit gebracht.
Rubin verlor an Höhe, der Geruch von Tod und Blut stieg mir in die Nase und ich rümpfte die Nase.
"Ich hoffe die Schlacht ist schnell zuende", knurrte ich und schüttelte den Kopf.
"Laura ich setze dich dort drüben ab und lande dafür auf dem großen Gebäude dort. Danach kehre ich auf das große Feld zurück und fackel ein bisschen weiter. Pass bitte auf dich auf"
Bat Rubin und setzte zum Landeanflug an auf das große Gebäude an.
"Ist in Ordnung mein Großer. Pass du aber auch auf"
Meinte ich grinsend und lehnte mich nach vorne. Rubins Flügel fegten den Wind von den umliegenden Dächern und auch Sand wurde aufgewirbelt. Sanft landete er auf dem dünnen Dach und schnell hüpfte ich von seinem Rücken. Auf den Füßen rutschte ich zum Dachrand, sprang ab und landete direkt vor einer großen Tür auf dem schneebedecktem Boden. Sicherheitshalber zog ich Yórmaica und hielt es vor mich, als ich durch einen Eingang das große Gebäude betrat.
Ich hörte ein erschrockenes Gemurmel, doch dann lautes Geschreie.
"Wir haben unseren Männern im Leben beigestanden, jetzt sterben wir auch an ihrer Seite! Wer kommt mit mir!", schrie eine ältere Frau und hob eine Axt in die Höhe. Jubelnd stimmten alle mit ein, nur eine ältere Frau nicht.
"Nein nein", krächzte sie und augenblicklich verdrehte ich die Augen. Das der überhaupt noch lebte!
"Frauen können nicht kämpfen", beschwerte sich Alfrid mit piepsiger und äußerst übertriebender Stimme. Wollte der mich verarschen?!
"Sag noch einmal, dass Frauen nicht kämpfen können und ich ramm dir mein Schwert durch die Kehle", knurrte ich wütend, denn was ich am meisten hasste, waren Männer, die behaupteten, dass Frauen nicht kämpfen könnten. Alfrid drehte sich erschrocken um und als er Yórmaicas blutrote Klinge sah und dazu meinen Blick, sprang er auf und die Haube fiel ihm vom Kopf.
Meine zerzausten Haare und das Blut an meiner Rüstung taten das Übrige und er stolperte nach hinten.
"Das ist erbärmlich, Alfrid. Selbst für dich!", meinte die ältere Frau und blickte dann zu mir.
"Ich kenne Euch. Ihr seid die Drachenreiterin von der man sich erzählt", sagte sie und ich nickte.
"Ja die bin ich", erwiderte ich und schaute mich um, bis ich an einem bekannten Gesicht hängen blieb.
"Arya", rief ich überglücklich und schloss die Elfenkönigin in die Arme. Auch an ihr klebte Blut und ihr giftgrünes Schwert war in Blut getränkt.
"Wollen wir?", fragte ich und deutete nach draußen, wo plötzlich lautes Gebrüll laut wurde.
"Laura ich habe da jemanden für Arya geholt"
Teilte Rubin mir mit und sofort wusste ich wer gemeint war. Arya rannte blitzschnell an mir vorbei, ich folgte und mit mir auch all die anderen Frauen. Draußen bot sich uns ein überraschendes Bild. Mehrere tote Orks lagen auf dem Boden verteilt und auf ihnen hockte Aryas grüner Drache Fìrnen. Er brüllte erfreut als Arya auf ihn zukam und sofort die Arme um seinen Hals schlang.
Fìrnen begrüßte mich mit einem Nicken, das ich nur liebend gerne erwiderte. Er war wahrlich groß geworden, hatte aber immer noch nur die Größe eines Hauses. Dafür war er umso gefährlicher, gewieft und hinterlistig! Die besonders gefährliche Sorte von Drache.
"Laura, Arya, Fìrnen! Das solltet ihr euch mal anschauen!"
Meinte Rubin in unseren Gedanken. Verwirrt schauten wir uns an und als wir uns umsahen waren die ganzen Frauen bereits zum Kampf gestürmt.
"Komm Laura. Fìrnen bringt uns hin!", rief Arya mir zu und saß bereits auf dem Rücken ihres Drachen. Ich sprang hinter ihr in den Sattel und schon hob Fìrnen vom Boden ab und schwang sich in die Lüfte. Vereinzelt kämpften unter uns noch Orks gegen die Reste der Elben und Menschen. Ich machte mir große Sorgen um Alarion, aber noch größere um Kili. Was wollte Rubin uns zeigen? Besorgnis machte sich in mir breit.

(Kili POV)

Seit gefühlten Stunden saß ich gefrustet auf einem Steinblock und starrte ins Leere. Thorin war verschwunden und von draußen drangen die Kampfgeräusche zu uns herein.
"Es sind unsere Brüder, die dort draußen für uns kämpfen!", rief ich und sprang wieder auf die Beine. Im Nebel sah ich meinen Onkel auf uns zukommen, seiner Rüstung entledigt und ohne Krone auf dem Kopf. Das war wieder der alte Thorin!
"Ich werde mich nicht länger verstecken, während andere für uns in den Kampf ziehen!", schrie ich und kam auf meinen Onkel zu. Verständnisvoll nickte er und lächelte schwach. Vor mir blieb er stehen und legte seine Hand auf meinen Hinterkopf.
"Ich weiß", knurrte er leise und drückte seine Stirn gegen meine. Langsam ließ er mich los und drehte sich zu den anderen.
"Was ist? Werdet ihr für mich kämpfen? Ein letztes Mal?", fragte Thorin und ein Lächeln machte sich in jedermans Gesicht breit.
"Ja", sprach Balin und trat nach vorne. Wir alle hoben unsere Waffen auf und stellten uns zu Thorin. Endlich konnten wir kämpfen! Unsere Heimat verteidigen! Unseren Brüdern helfen! Endlich konnte ich zu Laura!
"Bombur das Horn!", befahl Thorin, dann bedeutete er uns ihm zu folgen. Das taten wir auch und folgten ihm zum großen Tor. Dort angekommrn lösten wir die Halterung der großen Glocke und als das Horn über die ganze Ebene hallte, ließen wir los.
Es erschien mir als bräuchte sie Stunden, doch dann endlich durchbrach sie mit einem lauten Knall die Steinmauer und kam zurückgeschwungen.
"Jetzt!", schrie Thorin und rannte los. Brüllend folgten wir ihm alle. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und es wurde noch schöner, als ich Rubin am Himmel kreisen sah. Von der Stadt her näherte sich schnell ein kleinerer, grüner Drache, auf dessen Rücken ich dann auch Laura und Arya ausmachte.
"Für den König!", schrie Dain und schon stürmte Thorin durch seine Reihen. Fili und ich folgten unserem Onkel. Nur schwer hatte er sich von Melissa trennen können, die wir sicher im Berg gelassen hatten!
Die Orkreihen kamen näher, ich schaute ein letztes Mal zum Himmel und sah direkt in Lauras Augen. Selbst über diese Distanz sah ich die Besorgnis in ihnen, doch da erreichten uns schon die Orks und ich konzentrierte mich auf den Kampf.

(Laura POV)

Mir war natürlich bewusst gewesen, dass die Zwerge irgendwann kämpfen würden, also auch Kili.
"Fìrnen ich verabschiede mich mal", meinte ich und ließ mich von seinem Sattel rutschen. Rubin brüllte wütend, schließlich hatte ich ihn nicht vorgewarnt, doch da landete ich schon auf dem Boden, rollte mich ab und kniete schließlich auf dem Boden.
Langsam schaute ich auf, wilde Entschlossenheit funkelte wie Feuer in meinen Augen und ich grinste verschmitzt.
Der Kampf konnte beginnen!

Und wieder einmal die Mittagspause genutzt xD
Es geht langsam in die heiße Phase o.O
Laura

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