Kapitel 40
(Laura POV)
Ich hatte Rubin in der letzten Stunde alles erzählt. Es ging bereits auf den Mittag zu und die Sonne stand senkrecht über der kleinen Lichtung auf der ich mit Rubin war. Er hatte es sich im Gras gemütlich gemacht und den Kopf auf seine Vorderfüße gelegt. Kleine Rauchkringel verließen seine Nüstern.
Rubin hatte mir natürlich auch erzählt, was mit ihm alles passiert war. Er war auch in Mittelerde gelandet, hatte mich aber nicht spüren können und deshalb hatte es auch so lange gedauert, bis er auf meine Spur gestoßen war. Alarion saß noch immer gespannt neben uns und hörte uns zu. Es interessierte ihn wirklich sehr, da ich seinen Vater gekannt hatte.
Laura jetzt erzähl mir mal mehr von diesem einem Zwerg. Jedes Mal wenn du etwas über ihn erzählt hast, dann haben deine Augen geglitzert und dein Herz hat schneller geschlagen.
Meinte Rubin nur in meinen Gedanken und schaute mich aus seinen großen roten Augen an. Seine Nüstern blähten sich schon auf, doch ich konnte nur rot werdend den Kopf senken und leise kichern.
Nunja.... er liebt mich und ich liebe ihn. Er ist einfach wundervoll.
Schwärmte ich und grinste Rubin schief an.
Wie weit ist er schon gegangen? Hat er dich bedrängt, zu etwas gezwungen oder falsch angefasst?
Fragte Rubin und erhob sich knurrend. Jeder einzelne seiner Muskeln war angespannt und sein Körper bebte. Ein leises Grollen war aus seiner Kehle zu hören.
"Alles in Ordnung", beschwichtigte ich Rubin schnell und hatte doch über alles seine Überführsorglichkeit vergessen.
Rubin alles gut! Kili hat nichts dergleichen getan. Er ist zuvorkommend und vorsichtig. Wir haben uns bisher nur geküsst und ich liebe ihn wirklich. Bitte bleib ruhig!
Flehte ich leise, aber eindringlich. Rubin enstpqnnte sich tatsächlich wieder etwas und stieß eine kleine Rauchwolke aus.
Na gut, aber ich werde mir selbst ein Bild von ihm machen. Und wehe er tut dir was....dann kann er sich warm anziehen und sein Testament schreiben.
Knurrte Rubin wütend. So kannte ich meinen Drachen. Er war sehr fürsorglich, aber das lag auch daran, dass, wenn ich starb, ihm dasselbe Leid wiederfuhr. Ich schüttelte den Kopf und lachte leise.
"Ach Rubin was hab ich dich vermisst", meinte ich und drückte meine Stirn an seine. Unsere Verbindung war stärker als alles andere und auch ich würde daran zerbrechen wenn er sterben würde.
Erst ein Räuspern hinter mir brachte mich dazu, mich von Rubin zu lösen und umzudrehen. König Thranduil stand in seiner Rüstung vor mir.
"Laura Ihr seid eine Drachenreiterin. Ich weiß, dass Ihr Euch von niemandem etwas sagen lasst und Ihr frei seid und diese Freiheit auch liebt, aber ich frage Euch: Wollt Ihr an meiner Seite kämpfen?", fragte der Elbenkönig. Rubin schnaufte leise hinter mir, was hieß, dass es ihm nichts ausmachte.
"Ihr wisst, dass ich mit den Zwergen unterwegs bin. Ich würde sie verraten wenn ich es täte, aber ich kann Thorin nicht leiden und ich weiß was er tun wird. Der Erebor, der Schatz in diesem Berg hat ihn verändert. Er ist nicht mehr derselbe und er kann mich nicht leiden. Ich werde an Eurer Seite stehen und mit Euch kämpfen, doch mein einziges Ziel ist, dass das Gute gewinnt", erklärte ich und der Elbenkönig nickte.
"So sei es", erwiderte er und wand sich an Alarion.
"Ich kann dich zwar nicht als Krieger mitnehmen, doch als Knappe könntest du mich begleiten", sagte Thranduil und sofort stimmte Alarion kopfnickend zu.
"E-es wäre mir eine Ehre", stammelte er und folgte dem König in den Palast. Thranduil wollte ihm noch eine Rüstung zum Schutz geben.
"Ich erwarte Euch fertig in einer viertel Stunde", sagte Thranduil noch zu mir, dann wand ich mich an Rubin und ging zu meinem Sattel. Daran baumelte ein kleiner Stoffsack und eine kleine Tasche. Ich öffnete die Tasche und zog meine eigene Rüstung heraus. Zusammen mit Arya hatte ich sie entworfen.
Rubin wusste schon was ich wollte und stellte sich zwischen mir und dem Palast, damit ich mich in Ruhe umziehen konnte. Schnell schlüpfte ich aus meinen alten Sachen, die ich jetzt in die Tasche stopfte. Ich zog mir schnell eine dünne, aber wärmende hellgraue Hose an und darüber meine Stiefel. Die Stiefel direkt gingen nur bis kurz unter mein Knie, bestanden aus festem braunem Leder und wurden mit drei Verschlüssen befestigt. Dennoch waren sie sehr edel und sehr bequem. Über mein Knie bis hin zur Mitte des Oberschenkels ging noch ein Stofffell, das zu den Stiefeln dazugehörte.
Daraufhin zog ich mir ein schwarzes Shirt über, das auch wohl lange Ärmel hatte und gut wärmte. Mein Oberteil bestand aus zwei Teilen, die dennoch irgendwie zusammenpassten. Einem Rock aus festem schwarzem Leder über dem auch der Gürtel für mein Schwert gelegt wurde. Den Gürtel legte ich um, aber hatte ich nicht mein Schwert um es daran zu befestigen. Mein Oberkörper wurde von einer Rüstung bedeckt, die bis zur Taille ging.
Schnell band ich mir noch meinen Köcher mit dem Bogen um und zog die zwei Armschienen an. Die blutroten Armschienen und das blutrote Oberteil passten perfekt zu Rubins Schuppenfarbe und deshalb waren sie auch rot, wie auch die Schnallen der Verschlüsse an meinen Stiefeln.
(Das Bild zeigt wie ich mir Lauras Outfit in etwa vorstelle ^-^ Ps: die Frau ist nicht Laura xD)
Ich fuhr mir noch kurz durch die langen blonden Haare, dann kam ich hinter Rubin hervor. Leise klopfte ich Rubin auf die Schulter und strich über seinen muskulösen Hals. Gerade als ich mich umdrehte, kam Thranduil auf mich zugeritten. Unter ihm trabte der wunderschöne große Hirsch, edel und königlich. Alarion folgte ihm noch etwas unbeholfen auf seinem schokobraunem Pferd. Grinsend beobachtete ich ihn, bis Thranduil sich an mich wand.
"Wie ich sehe seid Ihr auch fertig", sagte er und schaute auf mich herab. Ich nickte und ergriff das Wort.
"Ich werde auf Rubin vorausfliegen. Ich habe noch etwas zu erledigen und werde Euch irgendwann wieder antreffen, wahrscheinlich gegen Abend", erklärte ich und erhielt ein Nicken des Königs. Ich wand mich von ihm ab und ging zurück zu Rubin.
"Bereit?", fragte ich, stieg mit einem Bein auf seines und schwang mich in den Sattel. Rubin wuchs sein Leben lang, doch erst jetzt bemerkte ich wirklich, dass er gewachsen war. Erst mit dem Alter wurde der Wachstum langsamer.
Ich bin immer bereit. Bist du es denn auch? Dann halt dich gut fest!
Meinte Rubin und breitete seine Flügel etwas aus. Er brüllte kurz.
"Ja bin ich", flüsterte ich und beugte mich weit nach vorne, als Rubin sich auch schon mit seinen kräftigen Krallen vom Boden abstieß und in den Himmel schoss. Freudig brüllte er und breitete die Flügel aus. Schnell flogen wir höher und höher, den Wolken entgegen. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und meine Haare flatterten im Wind. Endlich fühlte ich mich wieder frei und der Wind trug meinen Freudenschrei weit hinaus. Wie hatte ich dieses Gefühl vermisst.
Rubin zog den Kopf an, öffnete das Maul und ein großer Feuerstrahl durchdrang eine Wolke. Ich lachte und beugte mich weit über ihn, als er wieder nach unten flog. Seine Flügel waren weit ausgebreitet und unsere Geschwindigkeit hatte sich merklich verringert, dennoch spürte ich das Pulsieren seiner Muskeln in meinen Beinen.
Wir flogen immer tiefer und schließlich überquerten wir den Düsterwald und den Langen See. Die Mendchen aus Esgaroth sah ich nicht, sie hatten sich schon auf den Weg nach Thal gemacht und ich flog extra die andere Seite des Sees entlang.
Mein Ziel war ein ganz anderes!
(Kili POV)
Wir hatten vor vielen Stunden das Boot zurückgelassen und überquerten jetzt zu Fuß die Berge und sanften Hügeltäler zum Erebor. Mir ging es von Stunde zu Stunde besser und um mein Bein war nur noch ein Verband aus Stoff gewickelt. Dennoch verlangte mein Herz noch immer nach Laura.
"Arya? Kommt Ihr?", fragte plötzlich Fili und blieb stehen. Fragend drehte ich mich um und sah zu Arya, die plötzlich stehen geblieben war und tief in Gedanken versunken vor sich hinlächelte.
"Wir sollen hier warten", meinte sie und grinste und wissend an. Was war denn jetzt los, fragte ich mich.
"Auf wen?", fragte ich verwirrt und jetzt drehten sich auch die anderen um.
"Ihr werdet sehen", meinte sie geheinisvoll und ging einige Schritte von der Bergkante weg, die fast senkrecht hinter ihr abfiel und für die wir eine halbe Stunde gebraucht hatten. Doch wieso tat sie das? Die Bergkante war Meter entfernt.....
Doch plötzlich weiteten sich meine Augen, als ich ein Brüllen hörte.
"Smaug", rief Bofur und stolperte rückwärts.
"Nein", flüsterte ich leise.
"Smaug ist tot. Das ist ein anderer Drache", meinte ich und endlich verstand ich.
"Das ist Laura", rief ich und schaute auf. Kaum dass ich das gesagt hatte, fuhr eine heftige Böe über die Bergkante, ein weiblicher Ruf drang durch die Stille, wurde aber von einem erneuten Brüllen übertrumpft. Und dann sah ich ihn....
Seinen großen Kopf und die roten Augen. Große federnde Flügel und ein langer geschuppter Schwanz. Zwar war er rot wie auch Smaug, doch er schien netter zu sein. Der Drache zog kurz seine Kreise über uns und ging dann in einen Sinkflug über. Der Boden erbebte als er hinter uns landete. Ich fuhr herum und erblickte jemanden auf seinem Rücken sitzend.
"Laura!", riefen Melissa und ich gleichzeitig und schon rannte sie auf den Drachen zu, der langsam auf uns zugetrottet kam. Irgendwann hielt er einfach an und legte sich hin. Seine Flügel legte er an und beobschtete mich durchgehend aus seinen roten Augen.
Ich behalte dich im Auge, Zwerg!
Hörte ich eine tiefe Stimme in meinem Kopf und blieb verwundert stehen. Laura war mittlerweile von seinem Rücken geklettert und stand jetzt vor uns in ihrer Rüstung.
"Rubin bitte!", meinte sie entsetzt und verdrehte lachend die Augen. Ich achtete gar nicht mehr auf ihren Drachen. Mir war der Mund aufgefallen, als ich sie in ihrer Rüstung erblickte. Sie sah einfach wundervoll aus und mein Herzschlag verdoppelte sich augenblicklich.
"Kili", flüsterte sie mit ihrer lieblichen Stimme, als sie direkt vor mir stand. Grinsend blickte sie mir in die Augen, als ich sie auch schon an mich zog und leidenschaftlich küsste.
Endlich hatte ich sie wieder....
Hehe ich hab keine Klausuren in der nächsten Zeit und kann schreiben ^-^
Laura
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