Kapitel 34

(Kili POV)

Zusammengesunken lehnte ich mit dem Rücken an der Holzwand von Bards Haus und döste vor mich hin. Ich hatte mich so ausgelaugt gefühlt und war einfach eingeschlafen. Die Wunden zerrten an meinen Kräften und je länger sie nicht behandelt wurden, desto schmerzhafter wurden sie und desto schwächer ich.

"Kili?", fragte eine Stimme direkt neben mir und ich wurde hin- und hergeschüttelt. Genervt grummelte ich und ließ meine Augen geschlossen. Doch so schnell gab Fili nicht auf!

"Bruder! Wach auf!", rief er mir ins Ohr und schüttelte mich durch. Jetzt überwand ich mich doch und öffnete langsam die müden Augen.

"Was gibt's denn?", nuschelte ich schläfrig und schaute meinen Bruder fragend an. Melissa saß nicht weit weg von mir und ihr leises Kichern drang bis an mein Ohr.

"Onkel Thorin möchte mit uns reden", erklärte Fili, griff nach meiner Hand und zog mich hoch. Stöhnend hielt ich kurz inne, als ein stechender Schmerz sich durch meinen gesamten Körper zog und ich das Gesicht verzog. Besorgt wurde ich von Fili beäugt.

"Geht schon", wunk ich schnell ab und zwang mir ein schiefes Grinsen auf die Lippen. Fili sah sofort, dass es nur erzwungen war, doch ließ er mich in Ruhe und schleppte mich stattdessen zu Thorin und Balin, die bereits angeregt miteinander redeten.

"Der Durinstag ist bereits bald", sagte Balin mit gesenkter Stimme. Dieses Gespräch war nicht für jeden bestimmt und deshalb musste er seine Stimme auch senken, so wie es wir anderen auch taten.

"Wir müssen zur exakt der richtigen Zeit am richtigen Ort stehen. Denn nur dann öffnet sich die Tür", erklärte der weißhaarige Zwerg eindringlich. Der Ernst der Lage war jedem von uns klar. Nur an einem einzigem Tage, ließ sich der geheime Eingang in den Berg öffnen.

"Wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen...", begann Fili.

"...dann war alles umsonst", beendete ich den Satz meines Bruders und schaute in die Runde. Die anderen nickten mir zustimmend zu. Thorin drehte sich von uns weg und wand sich an Bard.

"Ihr habt unser Geld genommen. Wo sind die Waffen?", fragte Thorin.

"Wartet hier", meinte Bard leise und verschwand kurz nach unten wo der See war. Nichtmal eine Minute später war er wieder oben und schleppte unter seinem Arm einen Beutel mit sich, der noch triefend nass war.

Ich beäugte ihn misstrauisch und schaute noch misstrauischer als Bard die Stoffbahnen langsam entfernte und die 'Waffen' zum Vorschein kamen. Einige der Zwerge nahmen skeptisch eine davon in die Hände.

"Was ist das?", fragte Dwalin.

"Das ist ein Krähenschnabel. So nennen wir es", erklärte der Fährmann.

"Wir haben für Waffen bezahlt. Waffen aus Eisen und Stahl", meinte Thorin und schmiss seine zurück auf die Stoffbahnen.

"Thorin. Wir sind alle schon mit weniger ausgekommen. Das weißt du", ermahnte Balin meinen Onkel, doch schon an dessen Blick, sah ich, dass er sich nicht umstimmen ließ.

"Die geschmiedeten Waffen befinden sich alle in der Waffenkammer", meinte Bard und stockte, als er bemerkte was die Zwerge vorhatten.

"Ihr geht nirgends hin", zischte er.

"Das Haus wird bewacht. Geht in der Nacht", flüsterte er und wand sich seinem Sohn zu. Auf einen Stock gestüztz setzte ich mich zurück auf die Bank und verzog schmerzvoll das Gesicht. Mit der Hand griff ich mein Bein und bemerkte nicht nur, dass die Wunden noch immer bluteten, sondern auch, dass Bard verschwunden war.

(Laura POV)

Mein Körper schwebte lange Zeit zwischen Tod und Leben. Ab dem Zeitpunkt wo ich Rubins Brüllen hörte, wusste ich gar nichts mehr. Es hallte mir die ganze Zeit in den Ohren wieder, während ich in diesem lichtlosem und gefühllosem Nichts schwebte.

Ich spürte keinen Zentimeter meines Körpers mehr, nicht einmal die Fingerspitze meines kleinen Fingers oder meine Zehen. Selbst, dass mein Herz noch schlug, bemerkte ich nicht.

Lena tat das worum Arya sie gebeten hatte und wovon ich überhaupt nichts mitbekam. Wie die Elfenkönigin sagte, ließ Lena meine Hose an, doch die Überreste des Pullovers zog sie mir mit Bedacht über den Kopf. Sie ging dabei äußerst vorsichtig vor, weil sie mir nicht wehtun wollte.

Sie wusste ja nicht, dass ich nichtmal gespürt hätte, wenn sie mir einen Amboss aufs Bein hätte fallen lassen. Lena ließ mir auch noch meinen BH an und legte nur die Stoffetzen neben mich auf das Bett. Vorsichtig bugsierte sie meinen Oberkörper in eine aufrechte Position und zog mir ein hellgraues Leinenhemd über den Kopf. Darüber kam dann noch ein enges Stoffoberteil, das aber aus festerem Material bestand als das Leinenhemd. Der Stoff besaß einen satten Grünton, wie die Blätter eines Ahorns wenn er im Frühjahr keimte.

Lena legte meinen reglosen Körper zurück in das Kissen und zog eine Decke über mich, bis ich bis zur Brust untergedeckt war. Sie lächelte schwach und legte eine nach vorn gefallene Haarsträhne wieder hinter mein Ohr.

"Werd bitte schnell wach", flüsterte sie, dann verschwand sie mit dem was von meinem Pullover übrig geblieben war, aus dem Zimmer und ließ mich wieder allein in meinem kaltem, schwarzem  Raum, aus dem ich nur liebend gern entfliehen wollte und tatsächlich!

Langsam wurde es wärmer, zwar nur schleichend, aber ich merkte einen Unterschied und musste lächeln.

(Kili POV)

"Kili schaffst du das?", fragte Thorin besorgt und schaute mir tief in die Augen. Ich nickte tapfer und biss mir auf die Zähne. Solche zwei kleinen Kratzer hielten mich noch nie davon ab ein paar Waffen zu tragen. Was ich nicht wusste war, dass einer der Pfeile vergiftet gewesen war und dieses Gift sich in meinem Körper ausbreitete wie ein Lauffeuer.

Genau das wurde mir zum Verhängnis. Als ich gerade die ersten Stufen der kleinen Treppe in der Waffenkammer, in die wir jetzt in der Nacht eingebrochen waren, herunterging, knickte mein verletztes Bein weg und ich rutschte die Treppe nach unten. Irgendwann blockierten mir die herunterhefallenen Waffen den Weg und ich blieb liegen.

Jedoch hatten die Waffen laht gescheppert und schon hörten wir von draußen die Rufe der Wachen.

"Lauft", rief mein Onkel leise, doch da wurde mir und auch den anderen schon eine Klinge an die Kehle gehalten. Ich musste schlucken und schaute hoch in die blauen Augen meines Onkels.

Von draußen hörte ich, dass auch die anderen, die nich draußen geblieben waren, gefangen genommen waren. Jetzt hatten wir ein großes Problem!

Was würde der Bürgermeister sagen? Wir hatten schließlich versucht seine Waffen zu entwenden, aus der Waffenkammer, in die wir eingebrochen waren. Wie würde der Bürgermeister urteilen?

Was würde passieren, wenn herauskam, wer Thorin wirklich war? Die Menschen dieser Stadt mussten doch noch Geschichten kennen von Smaugs Angriff auf Thal und der Zerstörung dieser Stadt und des Zwergenkönigreiches Erebor.

Sie mussten wissen, welche Reichtümer in den Hallen aus Stein lagen, bewacht von einer riesigen und roten feierspeienden Schlange. Würden sie uns womöglich unterstützen bei unserem Vorhaben? Oder würden sie uns davon abhalten?

Hey ich melde mich auch mal wieder ^-^
Ich hoffe es stört euch nicht so viel, dass ich nicht so oft ein neues Chap bei egal welcher FF hochladen kann :/
Das liegt an der Schule -_-
Laura

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top