Kapitel 33

(Kili POV)

Sanft schaukelte der Kahn hin und her, aber schlecht wurde mir davon nicht. Es war eher der miefige und modrige Fischgestank, der mir leicht auf den Magen schlug. Ich fragte mich wie so oft wie es Laura wohl geht.

Ihr Schwert hatte ich fest an mich gedrückt um es ja nicht zu verlieren. Es war das einzige, was ich neben meinen Erinnerungen noch von ihr hatte. Ich hoffte so sehr, dass sie noch lebte.

"Bitte Durin lass sie es überstehen", flüsterte ich und eine einzelne Träne rollte über meine Wange.

"Ruhe!", zischte Bard und ich vernahm ein dumpfes Poltern, als er gegen eines der Fässer trat. Nach dem Grummeln aus dem Fass, schloss ich, dass es sich um Dwalin handelte, der wohl auch geredet hatte.

Wahrscheinlich waren wir bald da und tatsächlich! Nur wenige Minuten später wurde der Kahn langsamer.

"Papierkontrolle", rief eine männliche Stimme.

"Oh Ihr seid es Bard. Auf dem Weg nach Haus, nehme ich an", sagte der Kontrolleur und dann hielt der Kahn von Bard auch schon an.

"Ja", meinte Bard mit gedämpfter Stimme und ich konnte meinen, er hätte auch noch einen Namen gesagt, aber die Geräusche aus der Stadt und die Möwen waren zu laut, als dass ich das hören konnte.

"Wie immer?", fragte der Kontrolleur.

"Wie immer", erwiderte Bard und ich hörte Schritte von uns weg.

"Dann kommt gut nach Hause", meinte der Kontrolleur, setzte sein Siegel auf die Papiere von Bard und wollte es gerade zurückgeben, als jemand drittes dazutrat.

"Nicht so hastig!", sprach die widerlichste und schleimigste Stimme, die ich je gehört hatte. Selbst hier, verletzt hockend in einem Fass voller Fische, verspürte ich den dringenden Drang, ihn zum Schweigen zu bringen. Egal wie!

"Lieferung von leeren Fässern aus dem Waldlandreich", las er wahrscheinlich von dem Papier ab.

"Nur sind diese Fässer nicht leer", meinte er und ich konnte förmlich die Schleimspur spüren, die ihn umgab. Ich erschauderte im Fass und war schon fast froh, dass ich in diesem Fass saß bei den Fischen und nicht dort draußen bei diesem Widerling.

"Nicht genehmigt!", meinte er endlich und ich konnte mir schon denken, dass er sich bei allem und jedem einschleimte. Wenn der schon so war, dann wollte ich keine Bekanntschaft mit dem Bürgermeister machen.

"Werft die Fische über Bord!", befahl er und jetzt wollte ich ihn wirklich umbringen. Zwei Wachen begannen die Fässer zum Rand zu schieben und ich hörte wie der Fisch in den See platschte.

"Kommt schon Alfrid", meinte Bard und sprang von der erhöhten Plattform auf dem Kahn. Allein schon der Name brachte mich zur Weißglut!

"Seid gnädig. Die Menschen brauchen Nahrung!", versuchte er diesen Alfrid umzustimmen.

"Das ist nicht meine Angelegenheit! Sollen sich selbst ernähren", meinte Alfrid und die Wachen kippten weiterhin den Inhalt der Fässer in den See. Bald würden sie die ersten von uns entdecken!

"Was würde das Volk sagen, wenn sie erfahren, dass der Bürgermeister Fisch in den See schmeißen lässt? Wenn die Aufstände beginnen! Ist es dann deine Angelegenheit?", fragte Bard und brachte Alfrid zum Nachdenken.

"Stop!", rief er und das Geräusch wie Fische in den See fielen stoppte. Erleichtert atmete ich auf und drückte Lauras Schwert dichter an mich.

"Öffnet die Tore!", rief der Kontrolleure und endlich hörte ich das Rasseln der Ketten und eine Eisentor wurde hochgezogen.

"Diesmal kommt Ihr damit durch Bard, aber seid gewarnt. Wir wissen wo Ihr wohnt", warnte Alfrid noch.

"Das ist eine kleine Stadt, Alfrid. Jeder weiß, wo jeder wohnt", erwiderte Bard und steuerte den Kahn durch das Tor. Endlich waren wir in der Seestadt!

(Arya POV)

Ich lief mit schnellen Schritten durch die langen Gänge des Palastes, auf der Suche nach dem Prinzen. Es wäre um einiges einfacher gewesen, wenn ich mich hier auskennen würde.

"Dann eben anders", murmelte ich, blieb stehen und konzentrierte mich auf das Gesicht des Elbenprinzen, bis ich es vor meinem geistigem Auge sehen konnte. Ich konzentrierte mich stark auf seinen Geist und plötzlich spürte ich schwach die Richtung in der er sich befand. Ich war noch nicht so lange Drachenreiterin und deshalb waren meine Kräfte noch nicht so stark wie die von Laura oder Eragon, obwohl niemand jemals die von Laura erreichen würde.

Ich begann wieder durch den Palast zu rennen, bog mal rechts und mal links ab. Das Gefühl Legolas näher zu kommen, wurde stärker und stärker. Schließlich bog ich um eine letzte Ecke und erblickte nicht weit vor mir die blonden Haare des Prinzen. Neben ihm stand die Elbin mit den rötlichen Haaren. Auch meine Haare hatten einen kleinen Orangestich, waren ansonsten aber eher bräunlicher. Besonders in der Sonne konnte man diesen Farbstich sehen.

Legolas und die Elbin, dessen Namen ich noch gar nicht wusste, drehten sich um, als sie meine Schritte vernahmen.

"Ah da seid Ihr ja Arya", begrüßte Legolas mich und lächelte erfreut.

"Hallo", erwiderte ich und begrüßte ihn. Dann wand ich mich an die Elbin neben ihm.

"Und Ihr seid?", fragte ich.

"Tauriel", stellte sie sich vor und lächelte schwach.

"Ich begleite Euch, weil ich versprach mich um die Wunden von Lauras Freund zu kümmern", erklärte sie freundlich.

"Erfreut Euch kennen zu lernen, Tauriel. Ich bin Arya, Königin der Elfen von Ellesmera", stellte auch ich mich vor.

"Dann können wir ja aufbrechen", unterbrach Legolas die Vorstellungsrunde und erhielt von Tauriel und mir ein Nicken.

"Gut", meinte er und ging voraus durch weitere lange Gänge. Ich folgte ihm einfach, da ich immer noch nicht wusste wo ich mich hier genau befand.

(Kili POV)

Der Kahn hielt an! Wieso hielten wir an? Plötzlich rummste es und eines der Fässer fiel auf den Holzboden des Kahns. Verwirrt darüber kämpfte ich mich durch die Fische nach oben und schnappte erleichtert nach etwad frischerer Luft. Wir befanden uns mitten in Esgaroth, der Stadt auf dem Langen See.

Als ich um mich blickte, sah ich wie auch die anderen aus ihren Fässern kletterten und tat es ihnen gleich. Mit einem leisen Aufstöhnen landete ich auf meinem verletzten Bein, konnte mich aber noch auf den Beinen halten.

"Ihr habt nichts gesehen", meinte Bard zu einem älterem Herrn, der alles gesehen hatte und steckte ihm Geld zu.

"Den Fisch gibt's umsonst", flüsterte Bard, dann bedeutete er uns mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Ich lief hinter Fili und Melissa her, die mit ihrer Größe kaum unter uns auffiel. Man könnte sagen, sie wäre eine Zwergenfrau, nur hatte sie keinen Bart. Das gleiche galt für Laura. Für Menschen waren die beiden wirklich klein!

"Dad! Dad!", rief plötzlich eine junge Jungsstimme und ein junger Mann kam auf Bard zugerannt.

"Unser Haus wird beobachtet", erklärte er und Bards Augen weiteten sich genervt.

"Icb habe eind Idee", meinte plötzlich Melissa und trat zu Bard.

"Welche?", fragte Bard und drehte sich zu ihr um. Sie druckste zuerst etwas herum, erzählte dann aber auch von ihrer Idee. Jetzt verstand ich auch, warum sie so herumgedruckst hatte. Wir sollten in den eiskalten See springen und dann durch das Klo ins Haus von Bard gelangen!

"Melissa?", fragte ich die Freundin meines Bruders, als wir dort ankamen wo wir ins Wasser springen sollten.

"Kannst du Lauras Schwert mitnehmen?", bat ich sie. Sie nickte,  nahm es an sich und versteckte es unter ihrem Pullover so gut es ging. Bard hatte gesagt, dass es nicht so auffallen würde, wenn eine Frau ihn begleitete und deshalb konnte Melissa trocken ins Haus.

"Danke", flüsterte ich, dann sprang ich ins kalte Wasser. Ich riss erstaunt die Augen auf und versuchte mich mit Beweghng warm zu halten. Schnell folgte icb den anderen zu Bards Haus und war erleichtert als mir sein Sohn durch die Toilette ins Haus half.

Zitternd ging ich eine Treppe nach oben und erhielt dort eine trockene Decke, in die ich mich einhüllte. Melissa gab mir auch Lauras Schwert zurück und lächelte aufmunternd.

"Es geht ihr gut", flüsterte sie, dann setzte sie sich zu Fili, der sofort einen Arm um sie legte und an sich drückte. Seine andere Hand legte er auf ihren Bauch und lächelte überglücklich.

Ich vermisste Laura dadurch um so mehr!

Hey Leute! EIN GROßES FETTES DANKE FÜR 157 FOLLOWER!!!!! DANKE. ALS ICH ANFING HIER ZU SCHREIBEN HÄTTE ICH NIE MIT SO VIELEN GERECHNET! DANKE :))
Laura

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