Kapitel 31

(Kili POV)

Mit gesenktem Blick saß ich auf dem Kahn, den dieser Fremde aus der Seestadt über den See lenkte. Mich interessierte es nicht ob wir lebend überkamen oder nicht, alles war mir egal! Auch wenn es eigentlich nicht sollte! Ich hatte Verpflichtungen und ein Ziel. Den Erebor! Gab ich das jetzt einfach so auf? Laura hätte nicht gewollt, dass ich mich selbst, mein eigenes Leben so vernachlässigte! Sie hätte gewollt, dass ich lebte und den Erebor zurückeroberte, für sie! Und das tat ich!

Voller Tatendrang hob ich meinen Kopf und schaute mich um. Der Kahn war nicht groß und bot nicht viel Platz, dennoch hatten wir alle Platz gefunden und auch die Fässer, mit denen wir aus dem Waldlandreich geflohen waren, hatten nich auf den Kahn gepasst.

"Bard. Sein Name ist Bard", meinte Bilbo gerade.

"Woher weißt du das?", wollte Dwalin wissen.

"Ich hab ihn gefragt", erwiderte Bilbo und sprach noch etwas anderes, doch wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Fili und Melissa kamen nämlich etwas bedrückt auf mich zu und schauten mitleidig auf mich herab.

"Kili, ich....wir...", begann Fili und wusste selbst nicht mehr weiter, weil er die richtigen Worte nicht fand. Stattdessen schaute er einfach zu Melissa und ich folgte seinem Blick. In ihren Augen konnte ich Tränen glitzern sehen und von Zeit zu Zeit schniefte sie leise.

"Wir.... Also ich.....Ich weiß, dass Laura es nie gewollt hätte, dass wir darunter so leiden und immer noch habe ich die Hoffnung, dass sie lebt. Ich kenne sie seit vielen Jahren und seit sie...du weißt was ich meine, ist, hat sie sich sehr verändert. Ihr Wille zu Leben ist stärker denn je und einmal sagte sie mir, dass Rubins Schrei, wenn sie selbst starb, lauter sein würde, als das Brüllen was wir hörten. Laura lebt das weiß ich!", ermutigte Melissa mich und schloss alles mit einem kleinem, aufmunterndem Lächeln ab. Ich konnte nichts anderes tun, als zu nicken und in ihr von Besorgnis und Trauer gezeichnetes Gesicht schauen.

"Ich glaube dir Melissa. Du kennst Laura länger und besser als ich es tue und du magst recht haben, auch wenn ich es erst glaube, wenn ich Laura mit eigenen Augen wieder sehe und in die Arme schließen kann", erklärte ich flüsternd und seufzte.

"Und Melissa. Du solltest dich ausruhen. So viel Stress ist nicht gut für das Kind, auch wenn es zur Hälfte Zwerg und somit robust ist, besonders was meinen Bruder angeht", meinte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Fili bemerkte es und knuffte mir brüderlich in die Seite.

"Mein Bruder hat ausnahmsweise mal Recht", stimmte er mir zu und legte seine große Hand auf Melissas Bauch, der sich schwach unter ihrem Pullover abzeichnete.

"Hey!", rief ich empört und sprang auf die Beine. Bevor ich Fili das irgendwie heimzahlen konnte, hob er beschwichtigend die Arme und sein Blick wurde wieder ernster.

"Ich habe noch etwas für dich", meinte er leise und schon schaute ich ihn fragend an und ging einen Schritt zurück.

"Was?"

"Während des Kampfes in den Fässern hatte ich einige Minuten lang keine Waffe, wurde aber von einem Ork angegriffen, der auf mein Fass sprang. Auf jeden Fall wehrte ich mich um auch Melissa zu schützen und ohne Laura hätte ich es nicht geschafft." Ich hob verwirrt eine Augenbraue in die Höhe, als er Lauras Namen erwähnte. Mein Bein schmerzte wieder und so setzte ich mich zurück auf die Bank.

"Sie schleuderte ihr Schwert in den Rücken des Orks und tötete ihn damit. Er fiel leblos in den Fluss und ich konnte das Schwert gerade noch so aus seinem Körper ziehen. Und....naja ich habe es immer noch", erklärte mein Bruder, griff unter seinen Mantel und zog langsam ein Schwert heraus. Meine Augen weiteten sich sofort, als ich die Klinge im fahlen Mondlicht schimmern sah. Sie war blutrot, aber nicht vom Blut. Nein! Der Stahl war blutrot und glänzte silbern. Fili hielt den schmalen Griff fest umschlossen, löste aber langsam den Griff und legte das Schwert waagerecht auf seine Hände.

"Es gehört Laura und wir alle denken, dass du es solange haben sollst bis sie es zurückbekommen kann", erklärte Fili leise und Melissa bekräftigte es mit einem Nicken und breitem Grinsen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und starrte meinen Bruder und Lauras beste Freundin abwechselnd fassungslos an. Behutsam schloss ich meine Finger um den normal langen, aber schön verziertem Griff und hielt es senkrecht vor mir in die Luft. Die Klinge war lang und und wurde zum spitzen Ende hin immer dünner und schmaler. Es war zugleich eine Schlag- und Spießwaffe.

"Danke", murmelte ich gerührt und strich mit den Fingern über den Stahl, der sich aber besser als Stahl anfühlte. Es war perfekt gefertigt und schien fast die Elbenklingen zu übertreffen. Das Ende der Klinge war sogar leicht gebogen, was typisch war für elbische Schmiedekunst.

"Steckt es weg so gut es geht", meinte der Fährmann Bard. Ich nickte und verstaute es unter meinem Mantel, dicht an der Haut.

"Das Geld schnell", ergänzte er als er den Blick in die Ferne richtete und von der Plattform sprang, die vorm Ruder war.

"Bezahlt wird erst später", meinte Dwalin.

"Wenn ihr überleben wollt, dann hört ihr besser auf mich. Da vorne sind Wachen", hatte Bard sofort ein Gegenargument und schließlich vertraute Thorin darauf und gab dem Mann aus der Seestadt das Geld.

"Jetzt steigt in die Fässer", ordnete er an und steckte das Geld in die Innentasche seines Mantels.

"In die Fässer?", beschwerte sich Dwalin erneut kam damit aber nicht lange durch, da die meisten der anderen auf Bard hörten und in die Fässer stiegen. Fili half Melissa in eines der Fässer und kletterte dann hinterher. Auch wenn mein Bein schmerzte wie sonst was schaffte ich es in das Holzfass aus dem Waldlandreich und setzte mich mit schmerzvoll verzogenem Gesicht hin.

(Arya POV)

Ein leises Rascheln weckte mich aus meinem tiefen Schlaf. Er war sehr tief, weil ich so viel Energie für die Zauber verwendet hatte und mein Körper, auch wenn ich eine Elfe war, regenerieren musste. Vorsichtig linste ich durch mein rechtes Auge und kniff es sofort wieder zu, als mir die Sonne direkt hineinschien.

"Seid Ihr wach?", fragte eine tiefe Stimme direkt vor mir und ich erkannte sie nicht sofort.

Erst als ich mich erneut bemühte die Augen zu öffnen, sah ich einen großen Elb vor mir stehen. Weißblonde Haarsträhnen fielen über die muskulösen Schultern nach vorne und ich wurde aus zwei eisblauen Augen förmlich durchlöchert. Der Blick behagte mir nicht wirklich, aber ich ließ es mir nicht anmerken.

"Ja", murmelte ich und setzte mich vorsichtig im Stuhl wieder auf. Die Decke war von mir heruntergerutscht und lag jetzt auf dem Boden zu meinen Füßen. Schne hob ich sie auf und legte sie auf den Stuhl neben mir, der nicht mehr besetzt war.

Langsam erhob ich mich, ließ den König einfach stehen und ging mit wenigen Schritten auf Laura zu. Sie lag immer noch auf dem Tisch und hatte sich keinen Millimeter bewegt. Ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig und so machte ich mir keine Sorgen.

"Ihr sagtet gestern, dass Ihr auch Königin seid", meinte der Elbenkönig und trat neben mich. Ich nickte während ich Lauras Wunde checkte.

"Ja das bin ich. Ich herrsche über die Elfen, die in Alagaësia leben, hauptsächlich in Ellesmera, aber einige leben sich in den Wäldern. Mein Volk unterscheidet sich nur im Namen von Eurem, König der Elben", meinte ich, drehte mich zu ihm um und stützte eine Hand auf den Tisch.

Meine elfischen Augen hatten schon längst das kleine Bett ausgemacht, das in der hinteren Ecke schräg unter dem Fenster stand.

"Laura sollte von diesem Tisch herunter", meinte ich, legte eine Hand in ihre Kniebeuge und die andere auf ihre Schulterblätter. Mit wenig Kraftaufwand hob ich sie hoch, ging die paar Meter bis zum Bett und legte sie vorsichtig auf der weichen Matratze ab.

"Ich hoffe sie nimmt jetzt niemandem das Bett weg", sagte ich und drehte mich zu dem blonden Elb um. Er schüttelte den Kopf und verneinte.

"Wieso seid Ihr hier?", fragte ich leise denElbenkönig, dessen Namen ich immer noch nicht wusste.

"Ich soll Euch nur eine Nachricht von meinem Sohn überbringen. Er und Tauriel wollen den Zwergen folgen", der König machte eine kurze Pause und ich konnte sehen, dass es ihm missfiel was sein Sohn vorhatte.

"Und Ihr könnt sie gerne begleiten. Und ich wollte mich nach der Gesundheit der Drachenreiterin erkunden", beendete er und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.

"Danke, dass Ihr mir das mitteilt. Ich werde mitkommen. Ich denke ich bin es Laura schuldig mich auch um ibre zweite Freundin zu kümmern, die noch bei den Zwergen ist. Wann wollte Euer Sohn denn aufbrechen, König..... ", fragend schaute ich ihn an.

"Thranduil", erwiderte er.

"Thranduil", murmelte ich leise und grinste plötzlich breit.

"Interessanter Name. Ich heiße Arya", stellte ich mich vor und neigte kurz meinen Kopf.

"Das kann ich nur zurückgeben", meinte der blonde König und schmunzelte ein wenig.

"Zurück zu Eurer Frage. Mein Sohn wollte so bald wie möglich heute aufbrechen, also sagt es ihm bald", antwortete Thranduil und trat an Lauras Bett.

"Sie wird es schaffen", flüsterte ich, als ich seinen Blick bemerkte und mit einem Nicken sah er wieder auf.

"Seid Ihr auch eine?", fragte mich der blonde Sinda plötzlich. Ich war zuerst zu perplex und überrascht von seiner Frage, dass ich nicht antwortete. Doch irgendwann nickte ich langsam.

"Ja bin ich, aber mein Drache blieb in Alagaësia, weil es so besser ist. Rubin, Lauras Drache, brachte mich her und sagte mir auch warum Fîrnen besser nicht mitsollte, aber ich denke, dass wisst Ihr auch", meinte ich leise und schaute aus dem Fenster heraus in den Himmel und das Blätterdach des Waldes.

Ein leises Klopfen an der Tür ließ mich wieder aufhorchen und ich kam mit meinen Gedanken zurück in die Realität.

Sorry, dass das so lange gedauert hat, aber ich bin sehr beschäftigt in letzter Zdit und komm meist nur abends/nachts dazu weiterzuschreiben. Ich hoffe ihr verzeiht mir und wartet lieber etwas länger auf ein neues Kapitel, als dass ich zu kurze schreibe, in denen ksum etwas passiert ^-^
Noch ist hier der 13.1, also kann ich es noch schreiben XD
HAPPY BIRTHDAY ORLANDO BLOOM ^-^
Laura

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