Kapitel 29
(Laura POV)
Ein stechender Schmerz durchfuhr mich und ich zuckte zusammen. Mein Mund war weit aufgerissen, genauso wie meine Augen, aber kaum ein Ton kam heraus. Ruckartig hielt ich die Luft an und gab ein erstickendes Geräusch von mir. Röchelnd ging ich zu Boden, sackte zuerst auf die Knie und riß meine Augen nur noch weiter auf, als der Ork das Schwert aus mir herauszog.
Blut tropfte daran herunter und beschmutzte den Boden.
"Nicht Tauriel!", rief Legolas, als diese den Ork töten wollte.
"Den lassen wir am Leben", meinte er noch, dann kam er auch auf mich zugerannt. Arya sprang nach vorne als ich nach vorne kippte und fing mich auf. Ein tiefes Brüllen drang an mein Ohr, gefolgt von einer Stimme, die ich überall erkennen würde.
"Kili! Rubin!", hauchte ich und fing plötzlich an zu husten. Mein Körper zitterte und immer wieder zog sich mein Bauch krampfhaft zusammen. Ich spuckte Blut aus meinem Mund, dass Arya erschrocken von meiner Wange wischte. Sie strich mir eine Haarsträhne von der Wange und blickte hoch zum Elbenprinzen.
"Ich brauch sofort Kräuter und am besten eure Heiler", meinte die Elfenkönigin, griff mit ihrer Hand unter mein Knie und meinen Oberkörper und liftete mich hoch.
"Tauriel, rette Kili, bitte", flehte ich leise und starrte in den Himmel. Ich nahm um mich herum gar nichts mehr. Allein den unendlichen Schmerz fühlte ich und ich fühlte wie Rubin mit mir mit litt. Meine Augen wurden immer glasiger und meine Sicht immer verschwommener.
"Natürlich! Folgt mir!", meinte Legolas und rannte schnell zurück in Richtung Palast. Tauriel schubste den Ork vor sich her und wurde von Lena begleitet. Arya hingegen folgte Legolas geschwind mit federleichten Schritten. Unterdessen schaffte ich es irgendwie meine Hand auf die Wunde zu legen.
"Waíse heill! (Werde gesund!)", hustete ich mit letzter Kraft und fühlte die Magie durch meine Adern und Nerven strömen.
"Nein! Nicht!", rief Arya, doch es war zu spät. Der Zauber war ausgesprochen und ich hatte bereits das Bewusstsein verloren.
Tiefe Schwärze umschloss mich!
(Kili POV)
Wie könnte Laura mir das nur antun? Wie konnte sie nur? Ich liebte sie! Und was tat sie?! Sie ließ sich umbrimgen! Sie, eine Drachenreiterin. Eine Kämpferin, die es mit meinem Onkel aufgenommen hat! Ich konnte es einfach nicht glauben, dass sich so jemand von einem einfachem mickrigem Ork töten ließ.
Diesen Ork! Ich wollte ihn umbringen! Ganz langsam töten! Ich will ihn leiden sehen, für das was er Laura antat!
Während ich meinen Gedanken nachhing und mir in den verschiedensten Varianten überlegte wie ich den Ork leiden lassen wollen würde, wurde das Wasser des Flusses immer sanfter und langsamer. Leise schwappten die Wellen an mein Fass, erinnerten mich fast an mein Inneres.
Kalt und verlangsamt. Keine Reaktion, träge, melancholisch. Traurig war ich, sehr sogar, doch im Gegensatz zum Fluss blieben meine Augen staubtrocken. In Wirklichkeit flossen Tränen aus meinen Augen, unendlich viele, doch bemerkte ich sie nicht dank des Flusswassers.
"Paddelt zum Ufer", rief Thorin und wie ein Roboter gehorchte ich ihm. Ich paddelte mit den Händen durch das eiskalte Flusswasser, doch ich realisierte diese Kälte nicht. Mein Gefühl war verschwunden, mein Herz zerrissen und es schmerzte.
Es blieb die Frage nach dem 'Warum'! Warum Laura? Warum jetzt? Warum hatte nur der Ork hinter ihr gestanden? Warum hatte sie ihn nicht bemerkt? Warum? Warum? Warum.........
Ich fiel mehr aus meinem Fass, als ich das rettende Ufer erreicht hatte. Ich realisierte keine einzige meiner Bewegungen, sie waren mechanisch, wie einstudiert. Ich war mehr tot als lebendig und genau das wünschte ich mir immer wieder. Tot zu sein um bei Laura zu sein! Aber es ging nicht! Ich hatte Aufgaben zu erledigen, ich hatte Pflichten, denen ich nachkommen musste, so weh es mir auch im Herzen tat!
Ich riß mich zusammen und schleppte mich die harten kalten Felsen nach oben. Mein Bein schmerzte fürchterlich und jeder weitere Schritt war gefolgt von stechenden Schmerzen. Doch was war das schon im Gegensatz zu den Schmerzen in meiner Brust! Nichts!
Schlussendlich gab das Bein unter mir nach und ich sackte zu Boden. Schnell riss ich ein Stück Stoff von meiner Tunika ab und tupfte damit die Wunde sauber. Es brannte furchtbar und ich biss die Zähne zusammen. Dwalin blickte auf mich herab und ich schaute zu ihm hoch.
"Ist nicht schlimm. Mir geht es gut", versicherte ich und senkte wieder den Blick. Glatt gelogen! Das komplette Gegenteil war die Wahrheit. Mir ging es total beschissen!
"Kommt weiter", rief Thorin, doch wurde er von Fili aufgehalten.
"Onkel, Kili ist schwer verwundet. Sein Bein muss verbunden werden", rief er und schon kniete mein Bruder zusammen mit Oin neben mir und schauten sich mein Bein an.
"Ihr habt fünf Minuten. Beeilt euch", meinte Thorin, dann wand er sich anderen Dingen zu.
(Arya POV)
Ich war so erstaunt und entsetzt zugleich wie sehr Laura sich verändert hatte. Sie war unaufmerksam geworden, was auch vielleicht an diesem Zwerg liegen könnte. Aber er musste schon etwas besonderes sein, wenn er das Herz einer Drachenreiterin erobert hatte. Das musste ich ihm lassen, auch wenn ich ihn noch nie gesehen hatte.
Ebenso sah der Elbenprinz gut aus, selbst für jemanden seiner Rasse, die sich auch nur um Namen von meinem Volke unterschied. Aber ich verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr an ihn. Ich war Königin eines Volkes und ich machte mir größere Sorgen um Laura.
Sie war schwach, sehr schwach und stand an der Schwelle des Todes. Auch Rubin hatte es gemerkt, was sein Brüllen erklärte. Tot war sie dennoch noch nicht! Mit viel Glück und Geschick wird sie es schaffen. Hoffentlich gab es hier die Kräuter, die ihr helfen könnten. Hoffentlich sind die Heiler gut gelehrt und können mir helfen.
"Hier entlang", meinte der blonde Prinz vor mir, öffnete eine schmale unscheinbare Tür, durch die ich schnell nach drinnen schlüpfte.
"Folgt mir", flüsterte er und führte mich weiter durch einen niedrigen wenig beleuchteten Gang. Bald darauf erreichten wir einen großen Gang. Am Ende befand sich eine große Eichentür und viele Lichter erhellten den Gang. Elben liefen herum und vor der Doppeltür posierten Wachen.
"Wir müssen zu meinem Vater. Er wird wissen wo du hinkannst und welcher Heiler der beste ist", meinte der Elbenprinz und stürmte auf die große Tür zu. Die Wachen erkannten ihren Prinzen und öffneten die zwei Türflügel. Der blonde Elb rannte hindurch, dicht gefolgt von mir. Noch immer drückte ich meine Hand auf Lauras Wunde. Ein wenig Kraft hatte sie noch übrig gehabt und die Wunde war ansatzweise geheilt. Ob Laura es schaffen würde, stand aber immer noch in den Sternen.
"Ada!", rief der blonde, junge Krieger und rannte auf einen groß gewachsenen Elb mit weißblonden Haaren zu. Er stand vor einem Thron und auf seinem Kopf trug er eine Krone mit rotem Zweigen. Meine Krone lag Zuhause in Ellesmera. Ich trug mein Diadem auf der Stirn, was an sich schon beeindruckend war.
"Legolas! Was ist los?", fragte der König, überrascht von dem plötzlichen Auftauchen seines Sohnes. Ich verlangsamte mein Tempo und trat aus dem Schatten des Elbenprinzes hervor.
"Sie schwindet!", flüsterte ich erschrocken, legte meine Hand auf ihre Stirn und schloss die Augen.
"Vakna! Wiol põmnuria llian! (Erwache! Mir zuliebe! )", flüsterte ich, ließ die Magie durch meine Fingerspitzen fließen und öffnete wieder meine Augen. Nichts passierte. Vergebens! Ich seufzte leise.
"Wer seid Ihr?", fragte der Elbenkönig mich, mit einer schneidemd scharfen Stimme, eiskalt wie der tiefste Winter.
"Ada!", rief Legolas empört.
"Wir müssen Laura helfen! Sie stirbt!", rief er aufgebracht und zeigt auf den regungslosen Körper in meinen Armen.
"Ist gut. Folgt mir!", meinte er und rauschte aus dem Thronsaal. Legolas und folgten ihm.
"Mein Name ist Arya", stellte ich mich vor.
"Wie Laura eine Drachenreiterin und Königin von Ellesmera, der Hauptstadt des Elfenreiches in Alagaësia", erklärte ich noch, dann öffnete der König auch schon eine Tür und bedeutete uns hereinzutreten.
"Mein König! ", stammelte jemand im Raum und der Heiler verbeugte sich tief vor seinem König.
"Bringt sie hier rein", meinte der blonde Elbenkönig.
So, es ist noch nicht alles für Laura verloren, also tötet mich nicht. Sie ist der Hauptcharakter!!!!
Laura
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