Kapitel 24
(Kili POV)
Ich drückte Lauras zierlichen Körper an mich und lächelte glücklich. Ich war so glücklich wie noch nie zuvor in meinem ganzen Leben.
Ich drückte sie noch näher an mich, bis sie leise brummte und sich an mich kuschelte. Ihre Augen hatte sie geschlossen und auf ihren wundervollen Lippen lag das schönste Lächeln das ich je gesehen habe.
Sie schien eingeschlafen zu sein und so schloss ich ebenfalls meine Augen und lehnte mich leicht nach hinten. Lauras Kopf rutschte auf meine Brust und hob und senkte sich mit meiner Atmung.
Ich seufzte und hing meinen Gedanken nach. Eine Frage blieb mir immer noch im Gedächtnis. Wie kommen wir hier wieder raus? Bilbo! Er war der einzige, der nicht in einer Zelle steckte!
Aber was war mit Laura? Konnte sie uns nicht mit ihren Zauberkräften aus den Kerkern befreien? Nein! Das würde sie nicht machen. Sie würde mir sagen, dass sie ihre Zauberkräfte für so etwas zu gebrauchen.
Laura regte sich plötzlich in meinen Armen und öffnete schließlich ihre Augen. Den Grund hörte ich einige Sekunden später. Draußen vor den Zellen wurde plötzlich Gebrüll laut.
Verwirrt hob ich auch meinen Kopf und schaute Laura fragend an. Sie zuckte entschuldigend mit der Schulter und erhob sich langsam.
"Öffnet die Zelle!", befahl der Elbenprinz einer der Wachen.
"Aber mein Prinz....", wand die Wache mit den Schlüsseln ein.
"Sofort!", rief Legolas und ich filterte die Wut und auch die Angst in seiner Stimme heraus. Die Wache gehorchte und öffnete die Tür zu einer Zelle, die ich für leer gehalten hatte.
Legolas schritt mit großen Schritten in die Zelle und kniete sich hin. Vor ihm auf dem Boden lag etwas oder besser jemand.
"Holt einen Heiler! Sofort!", rief Legolas. Diesmal war die Angst in seiner Stimme sehr gut zu hören. Wer auch immer in dieser Zelle lag, der Elbenprinz mochte denjenigen.
"Laura kann helfen", sagte ich ohne lang nachzudenken. Laura schaute mich verwirrt an nickte aber mit dem Kopf.
"Das stimmt", meinte sie.
(Laura POV)
"Bringt sie her", befahl Legolas mit kalter Stimme. Dennoch hatte ich schon längst mitbekommen, dass Legolas die Person in der Zelle liebte.
Eine der Wachen kam protestlos auf die Zelle von mir und Kili zu und öffnete die Tür. Er packte mich am Handgelenk und zog mich aus der Zelle raus. Bevor Kili mir folgen konnte, schmiss die Wache die Tür wieder in ihre Angeln.
Als ich an der Zelle von Melissa und Fili vorbeigezogen wurde, sah ich wie sie mich angrinste und ihren Daumen in die Höhe streckte. Ich verdrehte genervt die Augen, grinste aber auch breit.
Die Wache führte mich zur Zelle und ließ mich dort endlich wieder los. Legolas war wieder aufgestanden und stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor mir. Sein Blick zeigte alles. Angst! Besorgnis! Aber warum und für wen?
"Hilf ihr", befahl er und schaute mich eindringlich aber flehend an.
"Bitte", ergänzte er noch leise und trat zur Seite. Der Blick war jetzt frei auf die Person in der Zelle. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück und riss den Mund auf. Meine Augen weiteten sich merklich, während ich auf die Person auf dem Boden starrte. Es war nicht irgendeine Person.
"Lena!", rief ich panisch und kniete mich neben meiner besten Freundin auf den kalten Zellenboden.
"Lena?", hörte ich Melissa verwirrt fragen.
"Ihr kennt sie?", fragte Legolas zu derselben Zeit.
"Ja", antwortete ich beiden und strich Lena eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie war leichenblass und sah nicht gut aus. Ich legte zwei meiner Finger an ihren Hals und spürte einen schwachen Puls. Aber ich spürte ihn, weshalb ich erleichtert seufzte.
"Was ist mit ihr?", fragte Legolas besorgt.
"Sie ist ausgetrocknet. Wann hat sie das letzte Mal etwas zu trinken bekommen?", fragte ich und schaute Legolas neben mir. Er hatte sich neben mir auf den Boden gehockt und schaute auf Lena hinab. Seine für einen Mann sehr zierlichen Finger strichen Lena über die blasse Wange. Natürlich so dass nur ich es sehen konnte.
So war das also! Legolas hatte anscheinend Gefühle für Lena. Was würde auf dieser Reise noch alles passieren?
"Sie hatte etwas bekommen. Heute morgen noch eine volle Schale", meinte Legolas und zeigte auf eine Holzschale neben der Pritsche.
"Sie hat es nicht getrunken. Seht doch nur! Neben der Schale ist eine große Wasserpfütze", meinte ich leise und zeigte auf einen nassen und deshalb dunklen Fleck auf dem Boden.
Legolas Augen weiteten sich und er wollte schon aufstehen, um neues Wasser zu holen, als ich ihn zurückhielt und den Kopf schüttelte.
"Adurna ri'sa un malthinae unim Bõllr (Wasser steige empor und verdichte dich zu einer Kugel) ", flüsterte ich leise und streckte meine Hand in die Richtung der Wasserlache.
Langsam stiegen kleine Rinnsalen von Wasser nach oben und bildeten dort eine kleine Kugel. Vorsichtig zog ich meine Hand zu mir und mit ihr bewegte sich auch die Kugel in meine Richtung.
Stark konzentrierte ich mich, um ja nichts von dem kostbaren Wasser zu vergeuden. Legolas beobachtete mich genauestens und folgte mit seinen eisblauen Augen jede kleinste meiner Bewegungen.
Vorsichtig bewegte ich die Wasserkugel auf Lenas Kopf zu und ließ sie über ihrem Mund in der Luft schweben. Langsam ließ ich das komplette Wasser in Lenas Mund laufen. Sie schluckte es auch runter, doch war das nicht mehr als ein Reflex und sie bliebt weiterhin bewusstlos.
"Vakna (Erwache) ", murmelte ich und strich mit meiner Handfläche einmal knapp über Lenas Kopf entlang. Kaum das ich das gesagt hatte, regte sie sich und ihre Augenlider flackerten.
Nach und nach kam ihre normale Gesichtsfarbe zurück. Lenas Augen flackerten auf und ein blau wie der Himmel schaute mir entgegen. Schwach lächelte sie.
"Laura", hauchte sie mit schwacher Stimme.
"Hey!", meinte ich und klopfte ihr leicht auf die Schulter. Ich half ihr sich aufzusetzten und stützte sie danach. Sie drehte sich nach Legolas um und ihre Augen funkelten erfreut und..... verliebt!
"Legolas", flüsterte sie leise und lächelte. Legolas erwiderte das Lächeln und legte seine Hand auf Lenas Wange.
"Muss ich überhaupt noch fragen, was da zwischen euch läuft? ", fragte ich leise. Lena schüttelte stumm ihren Kopf und schaute weiterhin Legolas an. Als Legolas sich nach vorne beugte und Lena auch noch einen Kuss geben wollte, räusperte ich mich.
"Bitte nicht jetzt", meinte ich in normaler Lautstärke. Lena kicherte leise, während Legolas sich errötet zurückzog.
"Tja Laura. Jetzt bist du wohl, die einzige, die noch keinen Freund hat", meinte Lena und erhob sich langsam auf ihre Beine. Sie zitterten noch, aber von Legolas gestützt konnte sie stehen.
"Ähhhmm....", meinte ich breit grinsend und schaute zu Boden. Meine Wangen wurden leicht rosig.
"Laura hat gerade mit Kili rumgeknutscht", rief Melissa durch die Gegend. Ich verdrehte genervt die Augen und seufzte.
"Wir haben nicht 'rumgeknuscht'", entrüstete sich Kili aus der Zelle.
"Und außerdem, Missey, wer ist denn diejenige, die ich in Imladris wild knutschend auf dem Gang angetroffen habe?", fragte ich mit breitem Grinsen. Melissa sagte gar nichts mehr. Ich hörte Kilis Lachen und wand mich wieder an Lena.
"Wie du es vielleicht mitbekommen hast, bin ich nicht mehr single", erklärte ich Lena und schüttelte grinsend den Kopf.
"Aber jetzt was anderes. Wie bist du hergekommen und wie lange bist du schon hier?", fragte ich.
"Und achja. Ich kann dich jederzeit zurück nach Deutschland bringen, wenn du willst", ergänzte ich noch.
"Ich weiß nicht genau seit wann ich hier bin. Ein paar Monate vielleicht. Und ich bin hier gelandet, als ich dir und Missey in den Wald gefolgt bin. Rubin war auch dort." Das letzte flüsterte sie so leise, dass nur ich und Legolas es hörten. Ich nickte.
"Das kann natürlich sein. Wenn du uns gefolgt bist und dich das Potal erwischt hat, dann ergibt es Sinn", erklärte ich leise.
"Und bitte erwähne weder Rubins Namen noch was ich bin. Außer dem Elbenkönig, Legolas, Kili und Fili weiß es niemand", flüsterte ich ganz leise. Lena nickte zustimmend.
"Das werde ich nicht", versprach Lena und lächelte mich an.
"Sie kommt aber nicht mit uns. Noch so ein Weib nehme ich nicht mit", schrie Thorin. Mich hatte es schon gewundert, dass er so lange so ruhig geblieben war.
"Ach du bist ja auch noch da", rief ich zurück und versuchte erstaunt zu klingen. Thorin hatte es sich echt mit mir verspielt, dadurch dass er meine Kampfkünste in Frage gestellt hatte. Thorin grummelte genervt und sagte nichts mehr. Ich wand mich wieder an Lena.
"Also möchtest nicht zurück nach Deutschland? ", fragte ich nochmal nach. Lena schaute zu Legolas, welcher sie anlächelte, dann wieder zu mir.
"Nein", meinte sie und schüttelte den Kopf.
"Gut. Dann musst du dir aber klar sein, dass du in Mittelerde bist und dass gerade das passiert was in den Filmen passiert", warnte ich Lena. Tief in meinem Inneren wollte ich einfach nur, dass sie doch nach Hause wollte, weil ich sie nicht verlieren wollte. Doch Lena hatte sich noch nie leicht von einer Sache abhalten lassen, wie auch diesmal.
"Ich weiß", sagte sie und nickte leicht mit dem Kopf.
"Aber ich weiß ja was passiert und kann der Gefahr aus dem Weg gehen. Außerdem bist du ja auch noch da und kannst mich beschützten", erklärte Lena breit grinsend.
"Und auch ich werde auf deine Freundin aufpassen und sie mit meinem Leben beschützten", erklärte Legolas mir und trat einen Schritt vor. Ich nickte zustimend. Mit einem:
"Ich muss mal kurz mit dir reden." Zog ich Legolas in die andere Ecke der Zelle.
"Was gibt es denn?", fragte dieser leise und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Wehe du spielst nur mit Lena. Sie ist meine beste Freundin und hat keinerlei Erfahrung mit Männern, noch weniger mit Elben. Noch dazu einem Prinzen. Sorg dafür, dass ihr nichts passiert, sonst bin nicht nur ich sondern auch ihre Familie wütend. Also kümmere dich um sie und sorg dafür, dass sie schnellsten in eine andere Umgebung kommt. Die Zelle ist nichts für sie. Sie ist auf dem Land aufgewachsen und liebt die Natur. Zeig ihr wie schön die Liebe sein kann, aber zeig ihr nicht wie schrecklich sie zugleich auch sein kann", redete ich auf Legolas ein.
Er hörte mir genau zu und nickte immer wieder mit dem Kopf.
"Ich hatte nie vor sie zu verletzten", flüsterte er und ging an mir vorbei zurück zu Lena. Kopfschüttelnd folgte ich ihm, bis mich eine der Wachen wieder am Handgelenk packte.
"Bringt sie zurück in die Zelle", sagte Legolas mit gefühlskalter Stimme, doch wusste ich, dass er es nicht so meinte.
"Ich sorge dafür, dass du hier rauskommst", hörte ich Legolas noch zu Lena flüstern, dann schloss er auch diese Zellentür. Langsam verließ er den Zellentrakt wieder, während die Wache mich zurück zu Kili in die Zelle schubste.
"Autsch", grummelte ich genervt, als ich auf den Knien landete.
"Alles in Ordnung, Laura?", fragten Lena und Missey gleichzeitg. Auch Kili schaute mich besorgt an und half mir auf die Beine.
"Ja. Ich bin echt froh, euch beide zu haben. Ohne euch wäre es bestimmt langweilig geworden", rief ich zurück und kicherte leise.
"Auf jeden Fall", bestätigte Melissa. Och grinste und lehnte mich an Kili, der sofort einen Arm um mich legte.
Was für ein Tag, dachte ich und lauschte Kilis Herzschlag. Grinsend legte ich meinen Kopf noch weiter auf Kilis Brust und schloss die Augen.
Wann Bilbo uns wohl rausholen würde?
Ich hatte große Lust hier weiterzuschreiben :)))
Überraschung Lena ist auch in Mittelerde XD
Laura
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