Kapitel 10
(Laura POV)
Unentschlossen stand ich an einer Zweigstelle der Holzbrücken. Ich war mit hundertprozentig sicher, dass der linke der Richtige war. Er führte geradeaus weiter und stieg leicht an. Es war der Weg den die Zwerge von den Goblins im Film entlangeführg werden. Also musste ich auch dort lang um sie einzuholen.
Und doch hatte ich das Gefühl, dass ich den rechten Weg nehmen sollte. Er führte nach unten, tiefer in den Berg hinein. Sein Ende konnte ich nicht sehen, da er ins Dunkle führte.
Ich war mir sicher, dass die Zwerge nicht dort entlangegangen sind, doch andererseits hat mein Bauchgefühl mich noch nie enttäuscht und es war immer gut gewesen auf ihn zu hören.
"Ach, man", seufzte ich und schlich mich den rechten Pfad entlang in die Tiefe.
Ich kam hier schneller voran, als auf dem anderen Weg. Der Weg war dunkler und weniger von Goblins gefüllt.
Stimmen in der Dunkelheit ließen mich stocken. So schnell es ging huschte ich hinter einen Felsvorsprung und presste mich an den kalten Stein. Eine Gruppe Goblins stürmte an mir vorbei und lief in Richtung der Zwerge. Zumindest vermutete ich sie in der Richtung.
Ich wartete noch einige Minuten, dann schlich ich vorsichtig weiter.
Es war dunkel und irgendwie lag etwas modriges in der Luft. Man konnte kaum atmen in dieser Luft. Sie war voller Gestank von den Goblins. Angewiedert hielt ich mir die Nase zu, als ich plötzlich ein Husten hörte. Erschrocken horchte ich auf und starrte in die Dunkelheit. Es hustete ein zweites Mal. Das war ein menschliches Husten, definitiv. Es war nicht weit von mir entfernt, doch dank der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen.
"Naina hvtr un Bõllr. (Mache ein rundes weißes Licht.) ", flüsterte ich. In meiner Hand bildete sich eine hell leuchtende Kugel. Sie erhellte die Umgebung und ich konnte endlich sehen, von wem das Husten kam.
"Melissa", rief ich erstaunt und lief zu ihr herüber.
"Laura", hustete sie und setzte sich vorsichtig auf. Ein paar Kratzer waren auf ihren Armen zu sehen, aber nichts lebensbedrohliches.
"Was ist passiert?", fragte ich und kniete mich neben sie.
"Diese komische Schwabbelding hat mich diesen Abhang heruntergeworfen", sagte sie mit schwacher Stimme und zeigte nach oben.
"Du hattest echt Glück, Missey", meinte ich und drückte sie.
"Wi...Wie meinst du das?", fragte sie und löste sich aus der Umarmung.
"Du hättest tot sein können, wenn du nicht auf diesen komischen Pilzen oder was das auch ist gelandet wärst. Sie haben deinen Sturz abgefangen", erklärte ich ihr. Sie zog erschrocken die Luft ein und schaute mich aus geweiteten Augen an.
"Oh, Gott", flüsterte sie und hielt sich plötzlich die Hand an den Bauch. Auf einmal wurde sie wieder kalkweiß und übergab sich.
"I...Ich glaub nicht, dass das nur die Aufregung ist", flüsterte sie, als nichts mehr aus ihrem Magen rauswollte.
"Das habe ich schon vorhin nicht geglaubt. Was meinst du, wo ich war, als ich auf der Erde war? Nicht nur zu Hause, um meine Jacke zu holen", sagte ich holte den Schwangerschaftstest aus meiner Jackentaschen. Melissa schaute mich blöd an.
"Nicht erlich?", fragte sie und schaute mich schief an.
"Doch erlich. Siehste doch", grinste ich sie breit an.
"Ich hab mir Sorgen um dich gemacht."
"Danke! Aber den Test brauchen wir nicht mehr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich schw....schwanger bin", murmelte sie und schaute auf die Hand, die noch auf ihrem Bauch ruhte.
"Hä? Wie? Woher?", fragte ich verdutzt.
"Dieses Schwabbelding"
"Du meinst den Goblinkönig", unterbrach ich meine Freundin.
"Gut, dieses Schwabbelding von Goblinkönig hatte mich ja genommen und über den Abgrund gehalten. Er forderte die anderen auf ihre Waffen niederzulegen, oder ich zitiere 'den beiden passiert etwas'. Er hielt nur mich in den Händen und außerdem passt das auch mit der Zeit."
"Bruchtal", unterbrach ich sie ein zweites Mal.
"Ja", nickte sie.
"Aber am sichersten bin ich mir, da ich vor einer Woche eigentlich meine Tage hätte kriegen sollen und normalerweise sind sie pünktlich", endete Melissa. Ich schaute sie einige Sekunden lang nur geschockt an, seuftze dann aber auf.
"Mann, mann, mann! Was machst du nur für Sachen", murmelte ich kopfschüttelnd.
"Komm schon! Fili ist der Richtige. Da bin ich mir sicher. Er ist so nett, ganz anders, als die Jungs aus unserem Jahrgang, die sich wie Kinder verhalten", sagte Melissa.
"Ich habe auch nicht gesagt, dass Fili nicht gut ist", lachte ich und stupste Melissa in die Seite.
"Ich freu mich doch für dich"
"für euch", verbesserte ich mich einige Sekunden später. Melissa fing ebenfalls an zu lachen, schaute mich aber nach einigen Sekunden so komisch an.
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Tu doch nicht so", meinte sie und knuffte mir in die Seite.
"Wo wir schon von süßen Zwergen sprechen. Was ist denn mit dir und Kili?"
"Was soll da schon sein?", fragte ich unschuldig.
"Komm ich kenn dich, Laura. Da läuft doch was oder nicht?", fragte sie schmollend.
"Ich weiß nicht, ob da was läuft, wie du es sagst. Er hat sich endlich bei mir entschuldigt, dass ist schon was", meinte ich schulterzuckend.
"Ja und was war das in der Höhle?", hackte sie nach.
"Ich hab gezittert und mit den Zähnen geklappert, weil mir arschkalt war. Kili hat es gemerkt und mich ein wenig aufgewärmt, mehr nicht", betonte ich.
"Aha", breit grinsend schaute mich Melissa an.
"Jaja, mehr nicht", wiederholte sie ironisch und grinste noch weiter.
"Ja, mehr nicht", betonte ich.
"Noch nicht", ergänzte ich leise, doch Melissa hörte es dennoch.
"Wusst ichs doch", rief sie und sprang auf.
"Du magst ihn", freudig tanzte sie durch die Gegend.
"Laura liebt Kili", flötete sie.
"Schhhhh, leise!", zischte ich.
"Die Goblins hören uns sonst."
"Oh, tschuldige", flüsterte Melissa und kam immer noch fröhlich hüpfend auf mich zu.
"Habt ihr das auch gehört?", fragte plötzlich eine grunzende Stimme nicht weit von uns entfernt. Erschrocken schaute ich zu Melissa herüber, doch sie schaute nur genauso erschrocken zurück.
"Ja! Und seht nur ein Lichtschein", grunzte eine weitere Stimme. Panisch blickte ich auf meine Hand, in der immer noch die Kugel hell leuchtete.
"Scheiße", fluchte ich leise und sprang auf meine Füße.
"Komm, Melissa. Wir müssen hier weg, aber leise", flüsterte ich und zog Melissa hinter mir her. So stolperten wir einige Sekunden durch die Gegend. Ich hatte mich nicht getraut das Licht zu löschen, da es so dunkel war.
"Da drüben. Zwei der Zwerge", schrie plötzlich jemand hinter uns.
"Lauf!", rief ich zu Melissa und sprintete los. Melissa folgte mir. So ging es durch den Berg, über Holzstege und über Abgründe, an vielen Abzweigungen entlang.
"Da vorne!", rief Melissa nach einiger Zeit und zeigte nach vorne. Tatsächlich! Aus einem der Gänge kam uns das letzte Licht der Sonne entgegen.
"Los, komm", rief ich und beendete meinen Zauber. Die Lichtkugel in meiner Hand verschwand, doch das Licht von draußen reichte aus. Der Zauber für das Licht hatte mich nur ein wenig geschwächt. Manche Zauber schwächten mich, wie dieser, andere ließen mich bewusstlos werden und wieder andere töteten mich.
Endlich stürmten wir aus dem Berg nach draußen. Das letzte Sonnenlicht schien uns entgegen, oder war es das erste? Ich hatte keine Ahnung wie lange wir in diesen Höhlen gewesen waren.
"Weißt du wo die Zwerge sind?", fragte mich Melissa völlig außer Atem. Ich lehnte wie sie an einem Baumstamm und zog gierig die frische Luft in meine Lungen.
"Ich denke schon. Wenn ich den Film noch richtig in Erinnerung habe, dann müssten wir denselben Ausgang wie sie genommen haben", sagte ich und blickte mich um.
Weit im Osten schien es zu leuchten, wie als stünden die Bäume in Flammen. Warggeheul durchbrach plötzlich die Stille. Erschrocken schaute mich Melissa an.
"Was war das?", fragte sie ängstlich.
"Warge", beantwortete ich ihre Frage.
"Komm! Da wo die Warge und das Feuer sind, sind auch die Zwerge", sagte ich und rannte weiter. Melissa folgte mir und zusammen rannten wir in die Richtung aus der das Warggeheul zu vernehmen war.
Endlich ein weiteres Kapitel fertig. Ich hatte keine Ahnung was ich schreiben sollte, deshalb nur das hier. :)
Laura
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