Kapitel 38

1 Woche später
„Rede mit mir Dylan!", sagte ich wütend und sah, wie er die Akte schloss. „Was willst du hören Lia? Diese scheiß Mission ist zu gefährlich! Deine Wunde ist gerade mal seit ein paar Tagen geheilt und dann willst du gehen?", fragte er nun, weshalb ich aus dem Fenster sah. Er würde es nicht verstehen. Niemand tat dies, außer Bellamy. Es war meine Schuld, wieso er angeschossen wurde. Meine Schuld, wieso er in Gefahr war. Also mache ich es wieder gut, indem ich seinen Feind eliminiere. Einen besonderen Grund habe ich natürlich schon. Immerhin schickte dieser hier zwei Briefe hin, an Thomas gerichtet, welche aber noch immer im Koma lag. Seine Worte stachen in mein Herz. Wie er schrieb, dass er Thomas umbringen wird, wenn er es nicht erwartete. Dass er seine Familie töten wird, damit es ihm genauso weh tut, wie dem Typen. Dass er seine gesamte Gang auslöschen wird und mich, ja er hat sogar mich da mit reingezogen, zu sich holt. Dazu hat er ihm noch gedroht Dylan zu foltern und seine folter Ideen sind sehr interessant. Wenn man jemanden foltern sollte, dann richtig und nicht so. Niemand außer Bell wusste von den Briefen und das sollte so bleiben. „Diese Mission ist wichtig Dylan! Sie geht um..", doch weiter konnte ich nicht reden, da redete er mir dazwischen. „Ich kann dich nicht weg lassen Lia! Thomas bringt mich verdammt nochmal um, wenn er wieder wach ist!", zischte er, weshalb ich nickte. „Nagut, dann erzähle es ihm nicht. Sag ihm, dass ich bei meiner Oma sei", meinte ich, was ihn auflachen ließ. „Lia, tu das nicht, ich bitte dich", flehte er schon fast, weshalb ich seufzte. „Ihn meinem Schlafzimmer sind Briefe in meinem Safe in der obersten Schublade in meinem Schrank. Knack den Code alleine, ohne eine Hilfe und du wirst erfahren, wieso ich das tu. Bitte lass mich das machen Dylan", sagte ich, weshalb ich ihn nun leicht nicken sah. „Nagut, Nagut! Er bringt mich um", flüsterte er zu sich selbst, weshalb ich leicht lächelte. Zum ersten Mal in der letzten Woche konnte ich etwas lächeln. „Ich hab dich lieb Dylan, danke für alles!", sagte ich ernst, was ihn lächeln ließ. „Sind wir nicht schon sowas wie beste Freunde, nach der interessanten Woche? Also geh dahin und komm wieder her, sonst hol ich dich persönlich ab", sagte er mit zusammen gezogenen Augenbrauen, weshalb ich nickte und ihn lächelnd ansah. „Danke!", sprach ich noch, bevor ich mich von ihm distanzierte und zu den Krankenzimmern lief.

Ich lief in das Krankenzimmer von Thomas, wo ich Ava auf dem Hocker sitzen sah. Wir erlaubten ihr sozusagen eine kleine Pause, weshalb sie hier viel Zeit verbrachte. Jede Stunde musste Chris nach ihm sehen und seine Werte messen, damit es ihm auch wirklich gut geht. Immerhin gab ich mir selber die Schuld und deshalb will ich auch nur das beste für ihn. Die Kugel hätte mich erwischen sollen und nicht ihn, dass war mir bewusst. Seitdem dies passiert ist bin ich daran den Täter zu finden. Immer wieder sah ich mir die Bänder unserer Kameras an und wusste dadurch, dass es einer von unseren Leuten sein muss. Der Täter kannte genau verstecke, wusste wo jede Kamera steht und alles mögliche.

Ava sah nun zu mir auf, als ich mich Thomas Bett näherte. „Du willst wirklich gehen?", fragte sie nur, weshalb ich nickte. „Sag es niemanden, nicht einmal deinem Bruder, wenn er aufwacht. Es wird unter den 4 Leuten von uns bleiben, sonst darf es kein anderer wissen", befahl ich förmlich, doch sie wusste was passiert, wenn es mehr Leute wissen. Sie stand nun von dem Hocker auf und sah mich mit ihren Glasigen Augen an. Sie stellte sich vor mich, bevor ihre Arme um mich fielen. Ihren Kopf vergrub sie in meiner Halsbeuge und ein leises Schluchzen war zu hören. „Bitte tu dir nicht weh. Ich will nicht, dass dir auch noch etwas passiert. Bitte Lia", flehte sie, weshalb ich nickte. „Ich versuche es ja? Ich bring Bell und mich wieder hier her, versprochen", erwiderter ich leise und ließ meine Arme einfach um sie herum. „Darf ich dich nach draußen begleiten?", fragte sie, weshalb ich nickte. „Selbstverständlich", antwortete ich nur und merkte, wie sie mich los lief. Mit ihrer Handfläche wischte sie sich ihre Tränen weg, welche sie die ganze Woche über schon zu oft vergoss. Sie war tapfer, aber selbst das, ging an ihre Nerven, sie war verletzt, zu verletzt.

Nachdem sie ihr Handy holen ging, lief ich auf sein Bett zu. Seine freie Hand, welche nicht mit Schläuchen bedeckt war, nahm ich in meine und setzte sanfte Küsse auf seinen Handrücken. „Es tut mir leid, für alles. Das du die Kugel abbekamst und nicht ich, dass genau du hier liegen musst an meiner Stelle. Ich liebe dich Tommy, bitte denk immer daran. Ich werde dir jeden Abend schreiben, versprochen", flüsterte ich und seufzte nun leise auf. Die aufkommenden Tränen blinzelte ich weg, bevor ich aufstand und mich zu seinem Gesicht umdrehte. Seit heute Morgen war sein Atemgerät ab, sodass er bald aufwachen müsste. Seine Haare strich ich von seiner Stirn und vorsichtig drückte ich dort einen Kuss hin. „Ich liebe dich Tommy", flüsterte ich in sein Ohr, bevor ich seine Hand vorsichtig zurück aufs Bett legte und sein Zimmer verließ. Ich konnte ihn nicht länger ansehen, zu sehr plagten die Schuldgefühle, welche ich immer besitzen werde, immer....

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