Lucas
Am nächsten Morgen wachte ich auf und mir ging es beschissen. Nicht nur körperlich - ich hätte ein schlechtes Gewissen. Und das war noch untertrieben. Ich hatte es mir mit Theresa versaut und das brachte mich geradezu um den Verstand.
"Guten Morgen mein Sohn", sagte Dad, als ich in die Küche kam.
"Morgen", erwiderte ich.
"Ich habe gestern dieses Mädchen kennengelernt. Die, die dich vor Lungenkrebs beschützt",erzählte er.
"Theresa O'Leod", erklärte ich und mein Herz machte einen schmerzlichen Hüpfer.
"Der Name kommt mir bekannt vor".
"Kann sein. Ich kenne sie seit der Vorschule."
Dad blickte nachdenklich drein.
"Wieso war sie dann noch nie hier?".
"Weil ich vorher noch nicht wusste, wie toll sie ist", antwortete ich und rührte seufzend in meinem Kaffee.
"Das klingt ja jetzt nicht so freudig" bemerkte mein Vater.
Ehrlich antwortete ich:"Ich hab's mir mit ihr versaut". Ich war so ein Idiot. Idiot Idiot Idiot.
"Kannst du das nicht irgendwie wieder hinbiegen?", fragte er und das Mitleid in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Ich zuckte mit den Schultern und antwortete:"Ich weiß nicht wie".
Daraufhin atmete er hörbar aus und legte seine Hände ineinander. Das tat er immer, bevor er mir eine Geschichte aus seinem Leben erzählte.
"Damals, als ich deine Mutter kennengelernt hatte, konnte sie mich nicht sonderlich gut leiden, weil ich immer wieder Mist gebaut habe. Zwischendurch, hatten wir auch gute Zeiten, aber irgendwie ist es mir immer wieder gelungen, es zu vermasseln. Doch sie hat mich dazu gebracht, ein besserer Mensch sein zu wollen. Ein besserer Mensch für sie sein zu wollen.
Ich wollte sie unbedingt an meiner Seite haben und mich für alles entschuldigen. Und so fasste ich einen Entschluss. Ich komponierte ein Stück auf dem Klavier für sie, dass ich bei dem Konzert ihres Orchesters spielte. Das hatte sie so berührt, dass wir seit dem ein Herz und eine Seele waren.
Gibt es irgendetwas, was Theresa so begeistert, wie deine Mutter die Musik?".
"Literatur. Sie liebt Literatur", brachte ich ohne zu zögern hervor und plötzlich klickte es in meinem Kopf.
"Ich weiß, was ich tun kann".
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