In der Schule sprach ich mit Brian.
"Und? Wie ist die CD?", fing er an und ich schaute ihn fragend an. "Woher weißt du davon?".
"Ich weiß alles, mein Freund", antwortete er zwinkernd und ich verdrehte die Augen. Warum musste er so anstrengend sein?
"Fest steht jedenfalls, dass dieses Mädchen sowas von auf dich steht. Ich hätte es zwar nicht für möglich gehalten, aber wie es aussieht ist sogar der allwissende Brian nicht unfehlbar", sprach mein bester Freund von sich selbst in der dritten Person.
"Das glaube ich nicht. Sie ist so ein Gutmensch - ich glaube, sie hatte bloß ein schlechtes Gewissen, weil sie mich gestern weggeschickt hat",wehrte ich ab. Mir mangelte es eigentlich nie an Selbstbewusstsein - trotzdem hatte ich das Gefühl, nicht gut genug für Theresa zu sein. Niemals könnte sie mich auf diese Weise mögen.
"Das vielleicht auch. Aber hinzu kommt auch, dass sie auf dich steht.",erwiderte Brian.
Ich versuchte ihn abzublocken. "Wir werden sehen".
Später in Literatur saß ich in der hinteren Reihe neben einem Typen, Seth, der stark nach Alkohol und Zigaretten roch.
Der Gedanke, dass ich vor ein paar Wochen noch genauso hier gesessen hatte, gefiel mir ganz und gar nicht.
Mrs. Curtis, unsere Lehrerin in Literatur hatte jedem von uns vor einer Woche die Aufgabe gegeben, einen Vortrag über ein Buch unserer Wahl vorzubereiten.
Heute war Theresa mit ihrem Vortrag an der Reihe. Sie saß in Musterschüler-Manier in der ersten Reihe neben Jolene und ging nach vorne.
Sie sprach über ein Buch namens "Als der Bach verstummte" von Matthew Cole. Es war auch eines meiner liebsten Bücher.
Während sie über das Buch sprach blendete ich alles aus und hing gebannt an ihren Lippen. Sie hatte so ein selbstsicheres und trotzdem zurückhaltendes Auftreten und ihre samtige Stimme wirkte beruhigend.