Lucas
Am Montag stand ich in der Pause mit Brian am hinteren Ende des Schulhofes. Ich war jetzt schon froh, nächstes Jahr meinen Abschluss zu haben. Dann konnte ich hier verschwinden. Aber noch war es nicht so weit. Ich zündete mir eine Zigarette an und zog daran.
"Da ist Theresa", sagte Brian und nickte in ihre Richtung.
Sie lief aufrecht und mit erhobenem Kinn aus der Cafeteria. Die Haare waren zu einem Zopf gebunden.
"Das sehe ich. Na und?", fragte ich.
"Machst du jetzt einen auf Verleugnung, oder warst du am Samstag wirklich dermaßen dicht?", erwiderte er und lachte.
Ich hob fragend eine Augenbraue und zog nochmal an der Zigarette. Wovon sprach er bloß? Naja, meinem gestrigen Kater nach zu Urteilen, war ich am Samstag wohl wirklich ziemlich voll.
"Dein Ernst, man? Du erinnerst dich nicht?".
"Woran denn?", fragte ich nun eindringlicher und war langsam schon echt genervt.
"Ging ziemlich heiß her bei euch am Samstag", antwortete mein bester Freund und wackelte mit den Augenbrauen.
Ich hielt inne und drückte die Zigarette auf dem Mülleimer aus. Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Mit ihr?", fragte ich ungläubig und nickte zu Theresa.
Sie saß nun auf einem Stein und hielt ein Buch in der Hand.
"Ja, Theresa", versicherte Brian.
Ich lachte.
"Krass", sagte ich. Ich hatte Mutter Theresa, die kleine, fromme Streberin rumgekriegt. Ich konnte mich zwar nicht erinnern, sie eingeladen zu haben, aber vielleicht hatte irgendwer sie ja mitgeschleppt.
Soweit ich wusste trank sie nie Alkohol. Sie hatte mich also nüchtern geküsst. Interessant.
"Dein Grinsen verheißt nichts Gutes", bemerkte Brian. Ohne ihm zu antworten lief ich in Theresas Richtung. Jetzt würde es lustig werden.
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