Kapitel 75 - Ein Grund zum Feiern

In diesem Kapitel wird es gegen Ende einen Erwachseneninhalt geben. 

Sobald Armitage und ich in dem für die Feierlichkeiten kurzfristig umfunktionierten Hangar angekommen waren, sahen wir Peavey, der uns schon entgegeneilte. Dank unserer Besichtigungseinlage des Planeten Coruscant von Hux' Quartier aus waren wir etwas zu spät dran.

Außer Atem begann er mit seiner Erklärung. "General Hux. Victoria. Der Oberste An ..."

"Für Sie immer noch Offizierin Deveron", stellte Armitage umgehend klar. Dass er dem anderen General damit ins Wort fiel, schien ihn recht wenig zu stören. 

Peavey sah alles andere als begeistert aus, als er den Blick abwechselnd zwischen Hux und mir hin und her wandern ließ. Ich dagegen konnte sein Missfallen sehr gut nachvollziehen. Armitage war ihm mit seiner Zurechtweisung rigoros mitten ins Wort gefallen. 

Um die Spannung etwas abzumildern, drückte meine Hand auf Hux' Arm etwas fester zu. "Ist schon okay, Hux." In meinen Augen lag die stumme Bitte es damit gut sein zu lassen, als ich zu ihm aufsah. Nachdem Armitage fast unmerklich genickt hatte, widmete ich meine Aufmerksamkeit wieder Edrison. "Was wollten Sie uns mitteilen, General Peavey?"

Noch immer lag der Unmut auf seinen Zügen, aber Peavey hatte sich weit besser unter Kontrolle als der Mann an meiner Seite. "Der Oberste Anführer wünscht Ihrer beider Anwesenheit am Eingang der Halle. Als ranghöchste Generäle auf diesem Schiff, sollen wir mit ihm gemeinsam die geladenen Gäste begrüßen."

"Natürlich." Hux drehte sich von Peavey weg. Da ich bei ihm eingehakt war, folgte ich der Bewegung automatisch. "Komm, Ria."

Im Weggehen warf ich einen schnellen entschuldigenden Blick zu meinem Vater zurück. Scheinbar hatte Edrison aber die Entscheidung getroffen, nicht mehr alles hinzunehmen, was sich Hux ihm gegenüber herausnahm, denn er beschleunigte seine Schritte, bis er zu uns aufgeschlossen hatte. Mit einem "Sie erlauben" hakte er sich an meinem anderen freien Arm ein. Als Resultat war ich jetzt zwischen zwei Generälen eingeklemmt, die sich über meinen Kopf hinweg ein Blickduell der besonderen Art lieferten. 

Ernsthaft? Ich meine ... ernsthaft?

Ich hielt den Kopf stur geradeaus gerichtet und schielte nur ab und zu aus den Augenwinkeln einmal nach rechts und einmal nach links. 

Unvermittelt stoppte Armitage ab. "Was genau glauben Sie da eigentlich zu tun?" Der nur mühsam beherrschte Zorn war schwer aus seiner Stimme zu verbannen und musste demnach in all seiner Deutlichkeit bei Peavey angekommen sein. Voller Absicht zog Armitage an meinem linken Arm, um mich näher zu ihm zu bringen. Seufzend schloss ich für einen Moment die Augen. 

Oh verdammt, ich wollte eine Szene eigentlich vermeiden. 

Kylo Ren, der nur wenige Meter entfernt von uns an der Tür Position bezogen hatte, war ebenfalls schon aufmerksam geworden. Auf seinem Gesicht lag jedoch ein Ausdruck, der Sensationsgier schon recht nahe kam. Es war eindeutig, dass er nur darauf wartete zu erfahren, wer aus diesem Konflikt als Sieger hervorgehen würde. 

Der Kindergarten, der sich Erste Ordnung nennt! 

Im Bruchteil einer Sekunde traf ich eine Entscheidung, schüttelte die Arme von Edrison und Armitage gleichermaßen ab, tat so, als wäre nie etwas vorgefallen und marschierte alleine nach vorne Richtung Kylo. Die verdatterten Blicke der beiden Männer konnte ich mir bildhaft vorstellen, aber ich wollte mich nicht umdrehen, um meine Vermutung bestätigt zu sehen. 

Ren sah mir schmunzelnd entgegen und wartete mit seinem Kommentar, bis ich neben ihm Stellung bezogen hatte. "Damit haben die beiden definitiv nicht gerechnet." Seine Augen huschten über meinen Kopf hinweg um zu sehen, was die zwei Generäle jetzt taten. "Falls du wissen willst was Hux und Peavey machen, sie stehen immer noch wie festgewachsen auf ihrem Platz." 

"Schadenfreude steht dir nicht, Kylo Ren." Mit hochgezogener Augenbraue warf ich ihm einen tadelnden Blick zu. 

Meine Anmerkung vertrieb das überlegene Grinsen nicht von seinem Gesicht, ganz im Gegenteil. "Du siehst unglaublich attraktiv aus, Ria. Sieh es den beiden nach, dass jeder dich für sich alleine haben wollte." 

Ich öffnete den Mund zu einer passenden Antwort, als eine mir nur allzu vertraute Person die Halle betrat. "Yra!" Freudestrahlend lief ich ihm entgegen. Als er meinen Ausruf hörte, huschte ebenfalls ein Lächeln über sein Gesicht. Allerdings fiel mir zu spät auf, dass ich mit meiner Handlung gerade jegliches Protokoll eiskalt über den Haufen gefahren hatte. 

"Victoria!" Yra streckte beide Arme aus, um mich freundschaftlich zu umarmen, was ich nur zu gerne geschehen ließ. Dann hielt er mich auf Armeslänge von sich weg, um mich zu begutachten. Ein leiser Pfiff folgte. "Ria, Süße, erlaub mir die Bemerkung, aber du siehst wirklich zum Anbeißen aus." 

Im Hintergrund räusperte sich Asron vernehmlich, vermutlich um uns darauf hinzuweisen, dass wir die Anderen warten ließen. Nach einem letzten Blickwechsel drehten wir uns gleichzeitig um. Während Yra auf Kylo Ren zuging und ihm noch einmal offiziell für die Amtsübernahme gratulierte, entdeckte ich, dass Armitage und Erdison ihre Plätze schräg versetzt hinter dem Obersten Anführer eingenommen hatten. Auf den Gesichtern beider lag die unverhohlene, gegenseitige Abneigung füreinander. 

Sobald ich den Blickkontakt zu Armitage hergestellt hatte, streckte er mir auch schon seine Hand entgegen und bat mich somit stumm, wieder an seine Seite zu kommen. Ein Lächeln zupfte an meinen Lippen, als ich ihm seinen Wunsch erfüllte, die ausgestreckte Hand ergriff und mich dicht neben ihn stellte. Mein Partner drückte mir einen schnellen Kuss auf die Schläfe und legte einen Arm um meine Schultern. 


Die folgende Stunde standen wir wie festgewachsen an Ort und Stelle und durchliefen immerzu das gleiche Prozedere, um die hereinströmenden Neuankömmlinge zu begrüßen. Zuerst gratulierten alle Kylo Ren, bevor sie zu Armitage und mir und dann schließlich zu Peavey kamen. Nicht wenige waren überrascht, Hux mit einer Frau an seiner Seite zu sehen und noch weniger machten einen Hehl aus ihrer Verwunderung. Was mich im Gegenzug stark irritierte war die Tatsache, dass viele Unterstützer der Ersten Ordnung ihre Töchter mitgebracht hatten. Die stolzen Väter versäumten es nicht, die jungen Damen schon bei ihrer Ankunft Kylo Ren ebenso wie Armitage sehr genau vorzustellen, wobei meine Nähe zu Hux mir den ein oder anderen ärgerlichen, missgünstigen Blick einbrachte. 

In einem ruhigen Moment beugte ich mich noch weiter zu Armitage hinüber. "Irre ich mich, oder artet das ganze gerade zu einem Schaulauf aus?" 

"Du irrst dich nicht", stimmte Hux zu. "Natürlich nutzen unsere Unterstützter eine solche Gelegenheit, zu der die Erste Ordnung offiziell einlädt schamlos aus, um uns ihren attraktiven Nachwuchs zu präsentieren. Es könnte ja sein, dass die Eine oder Andere Gefallen erweckt, vor allem, da es allgemein bekannt ist, dass Ren und ich Junggesellen sind." 

"Begehrte Junggesellen, wenn ich mir den Aufwand betrachte, den einige hier betrieben haben", gab ich flüsternd zurück, als ich dem erneuten, unfreundlichen Blick einer jungen Frau ausgesetzt wurde. 

Hux schmunzelte, bevor er mich ein Stück näher an sich zog. "Sie dürfen ihr Glück gerne beim Obersten Anführer versuchen. Ich dagegen habe meine zukünftige Frau bereits gefunden." Da Armitage gerade niemandem die Hand schütteln musste, hob er mein Kinn mit seinem Zeigefinger an, bevor er seine Lippen auf meine legte. 

Der Kuss war kurz und flüchtig, dennoch registrierte ich nach einem Blick in die Runde, dass ihn viele der jungen Damen gesehen hatten und mich infolge dessen abschätzig anstarrten. "Bei den Sternen, einige würden mir am Liebsten die Augen auskratzen!", murrte ich entgeistert vor mich hin. Mein Kommentar entlockte Hux lediglich ein belustigtes Schnauben.

Irgendwann gab uns Kylo Ren mit einer Geste zu verstehen, dass wir ihm an unseren Tisch folgen sollten, da alle Gäste eingetroffen waren und ihre Plätze eingenommen hatten. Inzwischen sah Ren auch sichtlich genervt aus, was vermutlich dem Umstand geschuldet war, weil er jeden einzelnen persönlich hatte begrüßen müssen. Die Blicke aller Personen folgten uns, bis wir an unserem Tisch angekommen waren. Zu meiner Freude entdeckte ich Yra und Asron, die uns beim Essen Gesellschaft leisten würden. Armitage zog mir galant den Stuhl zurecht, damit ich mich darauf niederlassen konnte, erst dann nahm er selbst an meiner Seite Platz. Unter dem Tischtuch verborgen spürte ich, wie er nach meinen Fingern tastete um sie, sobald er sie erwischt hatte, deutlich sichtbar miteinander verschränkt auf dem Tisch zu platzieren. 

Als Hux meinen fragenden Blick aus dem Augenwinkel bemerkte, lehnte er sich zu mir herüber. "Nicht, dass eine der ... übereifrigen jungen Damen auf die spontane Eingebung kommt, mich dir abspenstig machen zu wollen. Jeder soll sehen, dass wir beide zusammen gehören."

Hux' Worte schickten ein Lächeln über mein Gesicht. Gleichzeitig erblühte ein Gefühl tiefer Zuneigung in meinem Inneren und schickte eine wohlige Wärme durch mich hindurch. Meine freie Hand wanderte automatisch nach oben, um über Armitages Wange zu streicheln, dann überwand ich das kurze Stück zwischen uns, um noch einen Kuss zu bekommen. In diesem Moment war es mir nur recht, dass wir unsere Zuneigung so offen zeigten, denn ich spürte gleichzeitig wie Besitzansprüche in mir aufkamen. 

Wehe der jungen Frau, die es auch nur wagt, meinem Partner schöne Augen zu machen. 

Eifersucht war eigentlich keiner meiner Wesenszüge, aber bei Armitage lagen die Dinge nun einmal grundlegend anders. Er war mir wichtig, denn ich liebte ihn aus ganzem Herzen. In diesem Moment konnte ich nachvollziehen, wie Hux sich fühlen musste, wenn er das Gefühl hatte, dass Kylo Ren mich ihm wegnehmen wollte.

"Du siehst müde aus", erklärte ich nach einem prüfenden Blick in sein Gesicht. 

"Die Folgen der schlaflosen Nacht", erklärte Hux gleichgültig. 

Kylo Ren erhob sich an seinem Platz und zog die Aufmerksamkeit damit auf sich. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er den heutigen Abend mit einer Rede eröffnen würde. Das ihm so etwas überhaupt nicht lag, merkte man bereits nach den ersten Sätzen. Weitere deutliche Anzeichen waren seine verkrampfte Körperhaltung und die hochkonzentrierte Mimik. Die geballten Fäuste an seinen Seiten übersah ich gekonnt. Kylo Ren thematisierte den Machtwechsel innerhalb der Ersten Ordnung, er legt aber auch gleichzeitig Wert darauf zu vermitteln, dass er weiterhin an einer engen Zusammenarbeit mit den heute Abend anwesenden Personen legte. 

An meiner Seite schnaubte Armitage immer öfter auf, als er Rens Worte vernahm. Das ging schließlich so weit, bis ich ihm irgendwann meinen Ellbogen in die Rippen stieß. "Lass das!", zischte ich Hux im Flüsterton zu. "Oder willst du, dass Kylo Ren auf deine abfälligen Äußerungen anspringt? Ich wollte einen Zusammenstoß zwischen euch beiden heute Abend eigentlich vermeiden. Noch dazu vor Publikum." Mit einer dezenten Geste schloss ich den gesamten Raum ein.

"Er macht das total Scheiße, Ria!", tat Armitage trocken seine Meinung mit einem Kopfschütteln kund. "Das hier sind unsere Unterstützer, keine potenziellen Feinde."

"Glaub mir, das weiß er selbst. Aber ..."

"Das mit den Feinden, oder der beschissenen Rede?"

Ich drehte mich direkt zu Armitage. "Beides dürfte ihm mit Sicherheit bewusst sein." Meine Augen wanderten über Hux' Schulter hinweg zu Kylo. Dummerweise entdeckte ich, dass er auf unseren geflüsterten Austausch aufmerksam geworden war.

Oh shit!

Armitage setzte gerade dazu an, etwas sagen zu wollen, aber mein hektisches Kopfschütteln ließ ihn innehalten.

"Haben Sie meinen Aussagen noch etwas hinzuzufügen, General Hux?", fragte Kylo Ren weithin hörbar. 

Armitage sah mich leicht panisch an, dann drehte er sich um. "Nein, Oberster Anführer. Ich bitte um Entschuldigung für diese Unterbrechung."

Ren sah seinen General noch einen Moment lang prüfend an, bevor er seine Rede wieder aufnahm. Neben mir sackte Hux merklich erleichtert zusammen. Sein Blick sprach Bände, als dieser mich streifte, denn auch er hatte mit einem schlimmeren Ausgang gerechnet. 

"Das nächste Mal hörst du auf mich!", belehrte ich meinen Partner tadelnd.

Die Eröffnungsrede dauerte nach diesem Zwischenfall nicht mehr lange, aber wenn ich gedacht hatte, dass diese Situation noch glimpflich für Hux ausgegangen war, dann wurde ich von Ren schnell eines besseren belehrt. Ich wurde gleichzeitig durch Hux' unterdrücktes Wimmern und seine um meine Hand gekrallten Finger darauf aufmerksam, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Sofort ruckte mein Kopf zur Seite. Armitage wurde nicht gewürgt, sonst hätte er eine andere Gesichtsfarbe bekommen. Aber seine krampfhaft zusammengepressten Lippen ließen darauf schließen, dass er Schmerzen litt, dies aber nicht öffentlich zeigen wollte. 

"Liebling?" Ich rückte näher zu ihm. Das Ren der Auslöser seiner Schmerzen war, lag auf der Hand. Scheinbar musste er sich mithilfe der Macht an seinem vorlauten General rächen und ging dabei sehr gerissen vor, denn würde Armitage aufschreien, wäre das ein deutlicher Beweis seiner Schwäche. Mein Blick glitt weiter zu Kylo, der Hux ununterbrochen fixierte. "Kylo, bitte hör auf", bat ich ihn in gedämpfter Lautstärke. "Armitage hat sich doch bei dir entschuldigt."

Die Tonlage des Wimmerns gewann deutlich an Intensität. Inzwischen krampfte Hux seine Finger regelrecht um meine. "Bitte! Lass es gut sein. Bitte, Kylo!", flehte ich erneut. Mit meiner freien Hand streichelte ich über Armitages Schulter. General Peavey war auch schon aufmerksam geworden, genauso wie Yra und Asron. Neben mir stieß Hux den Atem in krampfhaften Stößen zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, sein hilfesuchender Blick huschte zu mir. Unvergossene Tränen schossen ihm in die Augen. 

"Ihre Vorspeise, Oberster Anführer." Die Rettung für Hux erschien in Form des Kellners, als der sich an Kylo Ren vorbeibeugte, um einen Teller Suppe vor ihm auf den Platz zu stellen. 

Sowie der Blickkontakt unterbrochen wurde, ebbten auch die Schmerzen ab, was Hux' Reaktion verdeutlichte. Aufatmend sank er gegen mich, weswegen ich schnell meine Arme um ihn legte. "Wo hat Ren dich verletzt mein Schatz?" 

"Hier." Armitages zitternde Hand kam auf seinem Oberschenkel knapp oberhalb des Knies zu liegen. 

"Victoria, was ist passiert?" Yra war so frei und beugte sich über meine Schulter. 

In der Zeit die ich benötigte, um ihm eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse zu geben, hatte der Kellner weiterhin die Vorspeise serviert. Gerade als der Mann gehen wollte, hielt Yra ihn zurück. "Bringen Sie mir bitte so schnell wie möglich einen Kühlakku in ein Tuch eingeschlagen." Yras Forderung verwunderte den Mann zwar, aber er hinterfragte die Anweisung nicht. Wenig später reichte der dem Grafen diskret das Gewünschte. Genauso verdeckt gab Yra den Kühlakku an mich weiter, damit ich ihn umgehend auf Hux' Bein platzieren konnte. 

"Danke, Yra. Gleich wird es besser, Armitage." Mitfühlend streichelte ich seinen Handrücken. 

Hux nickte meinem Sitznachbarn dankbar zu, dann streifte sein schneller Blick über mich. Lautlos formte er mit den Lippen das Wort "Danke", bevor er sich stumm seinem Essen widmete. 

Als ich ebenfalls nach dem Besteck greifen wollte, registrierte ich, wie sehr meine Hände zitterten. Zudem war mir der Appetit schlagartig vergangen. Mit leerem Blick fixierte ich stumm meinen Teller und ließ die Tischgespräche einfach über mich hinwegspülen.

Diese Situationen zwischen Armitage und Ren häufen sich mittlerweile ziemlich stark. 

Armitages Hand, die sich unter dem Tisch auf meine legte, ließ mich wieder aufblicken. Ich zwang ein Lächeln auf mein Gesicht. "Hilft dir die Kühle etwas?" Mein Daumen zeichnete währenddessen kleine Kreise auf seiner Haut.

"Ja, etwas", gab er zu. Unvermittelt streifte sein zorniger Blick Kylo Ren, welcher davon zum Glück aber nichts mitbekam. 

"Nicht! Lass ihn!", lenkte ich Armitages Aufmerksamkeit wieder auf mich zurück, dabei drückte ich seine Hand fester. "Lass es gut sein. Ich bitte dich."

Hux nickte ergeben. Über sein Gesicht huschte kurzzeitig ein Ausdruck der nahelegte, dass er hoffte, dieser Abend möge schnell vorbeigehen. Insgeheim stimmte ich ihm zu. 


Ironischerweise sollte unser Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Nachdem alle Gänge des Menüs abgeschlossen waren -Armitage stellte inzwischen auch wieder einen entspannteren Gesichtsausdruck zur Schau- bildete sich eine lange Schlange vor dem Tisch des Obersten Anführers. Scheinbar hielten die Väter die Gunst der Stunde jetzt für gekommen, um ihre mitgebrachten Töchter und deren Vorzüge dem Obersten Anführer und, zu meinem Leidwesen auch Hux, noch einmal vor Augen zu führen. Wo mein Partner alles stoisch über sich ergehen ließ und jeglichen Tanzversuch geschickt aber gleichzeitig galant ablehnte, war Kylo Ren schon bald anzusehen, wie sehr ihn diese Zurschaustellung nervte, weswegen er auch immer öfter zu seinem Glas griff, um dessen Inhalt in sich hineinzuschütten. 

Obwohl mich die Tatsache übel nervte, dass die jungen Damen Armitage schöne Augen machten, obwohl sie alle seine Zuneigung zu mir gesehen haben mussten, bemerkte ich doch einen leicht zufriedenen Zug um seine Mundwinkel. In einem ruhigen Moment beugte ich mich zu ihm vor. "Möchtest du mir verraten, was dich so amüsiert?"

Armitage neigte seinen Kopf so weit zu mir, das seine Lippen beim Sprechen fast mein Ohr streiften. "Nachdem Ren dem Getränk auf Fondor so eifrig zugesprochen hat, habe ich mir erlaubt, die Getränkeauswahl heute Abend ein wenig ... abzuändern. Und so, wie er dem Alkohol gerade zuspricht, möchte ich wetten dass es nicht lange dauert, bis wir zum Unterhaltsameren Teil des Programms übergehen werden." Sein warmer Atem auf meiner Haut schickte einen wohligen Schauer über meinen Rücken, erst dann realisierte ich seine Worte.

"Armitage!", stieß ich entrüstet hervor. "Bist du ..." 

Eine weitere Vorstellung unterbrach mich mitten im Satz. Als die junge Frau endlich wieder abgeschwirrt war, sprach ich schnell weiter. "Bist du wahnsinnig? Wenn Kylo das herausfindet, dann bist du fällig!" 

"Er wird es nicht herausfinden", gab Hux selbstsicher zur Antwort. Meine skeptisch erhobenen Augenbrauen veranlassten ihn dazu, seine Erklärung fortzuführen. "Ich habe die Anweisung verdeckt gegeben. Niemand weiß, von wem genau diese geringfügige Änderung stammt."

"Du kannst es einfach nicht lassen, oder?", zischte ich ihn an. Es ärgerte mich, dass Armitage Kylo auch immer provozieren musste. Gleichwohl musste ich aber zugeben, dass diese Eigenschaft auf Gegenseitigkeit beruhte. Beide Herren der Schöpfung konnten es einfach nicht lassen, sich gegenseitig zu reizen. Da Armitages Verhalten meine Nerven strapazierte, wandte ich mich Yra zu. 

Aufmerksam wie er war, hatte er natürlich alles mitbekommen. "Wittere ich da negative Schwingungen, meine Liebe?", fragte er mitfühlend. 

Ein Seufzen entschlüpfte mir. "Leider ja." Verdeutlichend ruckte mein Kopf in Richtung Hux und Ren. 

"Ja, es ist eindeutig nicht zu übersehen, dass die beiden sich nicht wirklich gut miteinander verstehen." Yra beobachtete die zwei Männer aufmerksam, bevor sich seine Augen wieder auf mich richteten. "Ich habe etwas für dich dabei, Victoria." Er senkte seine Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. "Nur wenn ich es dir jetzt gebe, dann bekommt dein Zukünftiger alles mit. Und das wollen wir doch nicht." 

Ich seufzte erneut. "Danke, Yra, wirklich! Du bist meine Rettung! Der Zeitpunkt könnte nicht günstiger sein. Was schulde ich dir dafür?" Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, was ein echtes, antikes Lichtschwert kosten könnte. Zu meiner Verwunderung winkte Yra nachlässig ab. 

"Nichts, Victoria."

"Yra! Das kannst du doch nicht machen!" 

"Du siehst doch, dass ich es kann", gab er keck zurück.

"Das kann ich nicht annehmen." Gleich darauf meldete sich mein schlechtes Gewissen. 

Aber wenn ich das Lichtschwert nicht annehme, dann habe ich nichts für Armitages Geburtstag morgen. 

"Nun gut. Wenn du mir unbedingt eine Gegenleistung dafür geben möchtest ...", begann Yra nachdenklich, "dann tanzt du heute Abend mit mir. Und ... ich würde zusammen mit Asron gerne zu eurer Hochzeit eingeladen werden."

Ich konnte nicht anders als aufzulachen, als ich Yras krampfhafte Versuche entdeckte, seinen ernsten Gesichtsausdruck beizubehalten, obwohl es bereits verräterisch um seine Mundwinkel zuckte. Verwundert warf Armitage einen Blick über seine Schulter zurück. Als er entdeckte, das der Sohn des Grafen der Urheber meiner Erheiterung war, widmete er sich wieder seinen Pflichten. Vermutlich war er deshalb so gelassen da er wusste, dass ihm von Yra keine wirkliche Konkurrenz drohte. 

Unauffällig sah ich mich um, bis ich entdeckte, was ich suchte. "Wir könnten das Geschenk einem Droiden geben. Er kann es dann in unser Quartier bringen." Ich gab einem vorbeifahrenden Droiden einen Wink, worauf er die Richtung wechselte und zu uns kam. Leise flüsternd erklärte ich ihm alles und übergab das Geschenk für Hux dann seiner Obhut. Die Signalleuchte des Droiden wechselte in einem kurzen aufflackern von rot zu grün, was einem verschwörerischen Zwinkern wohl am Nächsten kam, dann rollte er davon um seinen geheimen Auftrag auszuführen.

"Danke, Yra!" Es war mir noch einmal ein Bedürfnis, meine Dankbarkeit in Worte zu fassen. 

"Du kannst mir danken, indem wir miteinander tanzen. Darf ich bitten?" Galant reichte Yra mir seine Hand, die ich ohne zu zögern ergriff um mir aufhelfen zu lassen.

Armitage war durch die Bewegung wieder aufmerksam geworden. "Ria? Wohin gehst du?" 

"Ich habe Yra einen Tanz versprochen", erklärte ich, schon im Weggehen begriffen.

"Ja, aber ...", warf Hux im Hintergrund noch ein, doch Yra zog mich schon in Richtung Tanzfläche, wo sich bereits einige Paare im Takt der Musik bewegten. 

"Hux schien etwas sprachlos zu sein", wisperte Yra mir grinsend zu. 

Ich wartete mit meiner Antwort, bis wir unsere Ausgangsposition eingenommen hatten. "Er teilt nicht gerne." 

Sobald die Musik des neuen Liedes einsetzte, übernahm Yra die Führung. Er führte uns geschickt und sicher über die Freifläche, ohne dabei einem anderen Tanzpaar in die Quere zu kommen. Überall um uns herum wogten die schimmernden Stoffe der anderen Frauen, glitzerten im Licht. "Dein Hux hat nur Augen für dich", sagte Yra nach einer Drehung. "Vermutlich überlegt er gerade, ob er mich hassen soll, weil ich dich kurzfristig entführt habe." 

Ich warf einen Blick über seine Schulter hinweg. Armitage hatte einen so grimmigen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der genau das vermuten ließ. Sogar die Gäste ignorierte er jetzt völlig, sondern behielt allein mich im Visier. 

Wer dem ganzen natürlich die Krone aufsetzte und Hux regelrecht zur Weißglut trieb, war mein Vater, der den nächsten Tanz mit mir für sich selbst einforderte, sobald ich mich von Yra gelöst hatte. "Offizierin Deveron, darf ich bitten?" Ganz Gentleman, reichte Edrison mir seine Hand. Yra verabschiedete sich derzeit mit einem Nicken und überließ dem General das Feld. 

Ich dagegen schielte zu Armitage hinüber. Vor Wut hatte er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst, aber noch saß er an seinem Platz. Peavey deutete meinen Blick zwar richtig und registrierte auch mein Zögern, ergriff aber trotzdem meine Rechte. Ich ließ es zu. Auf der einen Seite wollte ich meinen Partner nicht mit meinem Verhalten vor den Kopf stoßen und auf der anderen Seite wollte ich unbedingt mit meinem Vater tanzen. Wenigstens ein einziges Mal. 

Nach einem Moment der Stille eröffnete Edrison das Gespräch. "Du siehst heute Abend ganz bezaubernd aus, Victoria." Seine Hand umfasste meine Rechte fester, wogegen die andere Hand von ihm zwischen meinen Schulterblättern lag. Die Musik spielte auf, ein langsamer Walzer begann und dann tanzte ich zum ersten Mal in meinem Leben mit meinem Vater.

"Danke." Ich lächelte ihn an. Bei einem Seitwärtsschritt entdeckte ich, dass Armitage aufgestanden und bereits auf dem Weg zu uns war. Ein leichtes Humpeln begleitete seinen Gang, wohl um das verletzte Bein etwas zu schonen. 

Auch Peavey hatte meinen Partner schon erspäht. "Dein selbsternannter Retter naht." 

Ich bedachte ihn mit einem tadelnden Blick. "Armitage ist einzig und allein um mein Wohlergehen besorgt."

Peavey schüttelte den Kopf. "Ich denke eher, dass er dich mir am Liebsten aus den Armen reißen würde, um dich wieder für sich selbst zu haben. Mal sehen, ob er es wagt."

"Unwahrscheinlich. Hux wird sich hüten, dem Obersten Anführer noch weiter negativ aufzufallen. Und eine Szene zu machen würde diesem Vorsatz definitiv zuwiderlaufen", hielt ich dagegen. 

Das Lied neigte sich seinem Ende zu, die Melodie wurde langsamer, bis sie schließlich ganz verklang. Mein Vater und ich verharrten einander gegenüber und sahen uns für einen langen Moment nur schweigend an. "Du siehst genauso zauberhaft aus wie deine Mutter damals", sagte Erdison, Ergriffenheit schwang deutlich hörbar in seiner Tonlage mit und zauberte ein melancholisches Lächeln auf meine Lippen. 

"Danke. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich euch beide endlich wieder vereint sehen kann."

"Ich mich auch, Victoria. Ich mich auch." Galant verbeugte Peavey sich vor mir, dabei hielt er aber immer noch meine Hand umfangen. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel verriet, dass Hux inzwischen bei uns angekommen war. "General Hux." Mit einem Nicken gab Edrison meine Hand frei und verließ uns. 

Armitage sah ihm noch eine Sekunde hasserfüllt nach, dann wandte er seinen Blick mir zu. "Ist der nächste Tanz für mich reserviert?", fragte er noch leicht angekratzt. 

"Natürlich." Passend dazu war das nächste Stück das gespielt wurde, ein sehr romantisches, dass es uns erlaubte, in enger Umarmung zu tanzen. Wobei Armitages verletztes Bein eher ein langsames Bewegen auf der Stelle zuließ. Meinen Kopf an seine Schulter gelehnt, genoss ich diesen Moment in vollen Zügen. "Bist du mir böse?"

"Nein, Ria. Aber die anderen beiden könnte ich ..."

"Nicht Hux!" Ich hob meinen Kopf und sah hinauf in seine grünen Augen. "Weder von Yra noch von General Peavey droht dir irgendeine Form der Konkurrenz, glaub mir." Ich spürte, wie seine Arme mich fester hielten, ganz so, als wollte er meinen Worten nicht so recht glauben schenken. 

"Und warum tanzt du dann mit ihnen?", wollte Armitage wissen. Noch immer klang seine Stimme angespannt, aber ich meinte, auch einen Hauch Unsicherheit herauszuhören. Die Musik umspielte uns mit ihren sanften Klängen, doch wo sie bei mir vollkommene Zufriedenheit hervorrief, löste sie bei meinem Partner wohl Verlustängste aus. Es tat mir weh zu sehen, wie sehr gewisse Situationen Armitage triggerten und ihn wieder in Selbstzweifel versinken ließen. Das sie in ihm eine Stimme laut werden ließen, welche ihm zuflüsterte, er könne niemals gut genug sein. Es tat weh, die tiefen Wunden in seiner Seele immer wieder aufreißen zu sehen, welche jahrelange Misshandlung und Demütigung durch seinen Vater geschlagen hatten. Gleichzeitig überfiel mich ein schlechtes Gewissen, weil auch ich meinen Teil dazu beigetragen hatte, dass es Hux jetzt so ging. 

"Armitage." Ich löste meine Hände von seinen Schultern und legte sie stattdessen um seine Wangen. "Lass diese Zweifel nicht zu, sie sind völlig unbegründet. In meinem Herzen ist nur Platz für dich! Du allein wirst mir immer das Wichtigste sein und niemand sonst." Tränen der Rührung traten in seine Augen, aber ich sprach weiter, denn ich wollte diese nagenden Selbstzweifel ein für alle mal aus Hux vertreiben. "Ich liebe dich, Armitage! Du bist voller Zweifel wegen deinem elenden Vater. Weil er dir jahrelang eingeredet hat, dass du zu nichts gut bist. Aber er hat sich geirrt! Er hat dich völlig falsch eingeschätzt. Du bist ein wertvoller Mensch, der tief in sich verborgen eine gute Seite hat. Und es ist falsch zu glauben, dass wenn du einen Fehler machst, du keine Liebe mehr verdienst. Ich liebe dich, Armitage! Ich liebe dich genauso, wie du bist, mit all deinen Facetten! Und ich werde niemals aufhören, dich zu lieben!" 

"Victoria." Hux rang sichtlich um Selbstbeherrschung, als er mich ganz eng an sich zog. Seine Arme verschränkten sich hinter meinem Rücken, sein Atem streifte meinen Hals entlang. Eine lange Zeit tanzten wir so eng umschlungen auf der Stelle, auch über das romantische Lied hinaus. Ich hielt meinen Partner fest, genauso, wie er sich an mich klammerte. 

"Außerdem", flüsterte ich ihm zu, "ist auch Yra bereits in festen Händen. Er ist mit Asron zusammen. Und Peavey ist viel zu alt für mich, also musst du dir auch wegen ihm keine Sorgen machen."

"Yra und ... Asron sind ein ... Paar?" Armitage bekam gerade richtige Stielaugen und brachte mich mit diesem leicht dümmlichen Gesichtsausdruck zum Lachen. 

"Ja, sind sie. Schockiert dich das?"

"Nun ... das kam auf jeden Fall ... unerwartet." Es war Hux förmlich anzusehen, dass er nicht so recht wusste, wie er mit diesem Wissen umgehen sollte. Das zeigte schon allein die Art und Weise, wie er seinen Satz so vorsichtig formulierte.

Ich musste lachen. "Gegen die Liebe ist man machtlos. Egal, wo sie hinfällt. Das solltest du selbst doch am allerbesten wissen." Ich stupste ihm mit dem Zeigefinger sanft an die Nasenspitze. 

"Touche." 

Die restliche Zeit auf der Tanzfläche beanspruchte Hux mich ganz für sich allein und schickte jede Person die sich uns näherte, egal ob Mann oder Frau unverrichteter Dinge davon. Wir beide genossen diesen Moment in vollen Zügen, denn wer wusste schon, wann wir wieder die Gelegenheit dazu bekommen würden. Ich blendete alles andere um uns herum aus und konzentrierte mich nur noch auf die Gegenwart von Armitage. Ließ mich von ihm führen und halten, eingehüllt in seinen Duft, mit dem ich inzwischen mein Zuhause verband. Versank in seinen grünen Augen, die voller Liebe auf mich herabblickten.


Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu. Kylo Ren hatte, ganz Hux' Erwartungen entsprechend, dem alkoholischen Getränk gut zugesprochen und dementsprechend eine sehr amüsante Tanzeinlage aufs Parkett gelegt. Zum Glück nicht mit mir, denn seine Partnerin tat mir immer noch leid. Ich hatte etwa ab dem siebten Mal aufgehört mitzuzählen, als er der jungen Frau entweder auf den Fuß oder den Rocksaum getreten war, was dazu führte, dass die beiden etwas unelegant wieder versuchten in den Takt zurückzufinden. Ren sah das aufgrund seines Alkoholpegels recht entspannt, der jungen Frau dagegen glühte der Kopf, so peinlich war es ihr. Dadurch bekam Armitage noch einmal die stille Genugtuung, Kylo Ren heimlich ausgetrickst zu haben, wie der zufriedene Zug um seine Mundwinkel verriet. Ich dagegen konnte nur kopfschüttelnd daneben sitzen und hoffen, dass Kylo niemals Lunte roch und Hux dafür verantwortlich machte. An meiner Seite versuchte Hux gerade, ein Gähnen zu unterdrücken. 

Ich beugte mich auf den Ellbogen abgestützt zu ihm hinüber. "Sollen wir gehen? Es ist schon recht spät geworden und du hast die Nacht zuvor nicht geschlafen. Außerdem ...", ich beugte mich noch näher zu ihm und streifte mit meinen Lippen absichtlich sein Ohr, als ich die nächsten Worte aussprach. Meiner Stimme verlieh ich dabei bewusst einen verführerischen Klang. "Außerdem wartet in unserem Quartier noch eine Überraschung auf dich."

Eine Augenbraue von Armitage wanderte langsam immer höher, in Richtung Haaransatz. "Welche Überraschung?"

"Wenn ich dir das jetzt verrate, dann ist es doch keine Überraschung mehr. Hab noch ein klein wenig Geduld." Ich lächelte über die kindliche Neugier, die für den Bruchteil einer Sekunde über Hux' Gesicht huschte. Dann zeichnete Erkenntnis seine Züge, als ihm ein Licht aufging, was ich gemeint hatte. 

Gleich darauf siegte die Ungeduld. "Worauf warten wir? Lass uns gehen!" Euphorisch schnappte Armitage meine Hand. 

Gemeinsam beieinander untergehakt steuerten wir auf den Ausgang zu, aber der Oberste Anführer machte uns gekonnt einen Strich durch die Rechnung. Kylo Ren stand ganz in der Nähe, in ein Gespräch mit einer älteren, gut beleibten Dame vertieft, doch sobald er uns erblickte, rief er uns zu sich. 

"Auch das noch", murrte Armitage. Das ihm die Verzögerung nicht passte, spiegelte sich nur allzu deutlich in seiner Mimik.

"Immer schön lächeln!", raunte ich ihm aus dem Mundwinkel zu.

"Hux. Victoria." Ren nickte uns beiden zu. "Das hier ist -Hicks- die Lady Tefaya, Witwe von Graf Tefaya."

"Mein Beileid, Mylady", richtete ich das Wort an die Frau, nachdem ich diesen Satz vernommen hatte. 

"Ach was." Zu meiner Verwunderung winkte die ältere Dame mein Mitleid mit einer wegwerfenden Handbewegung beiseite. "Es ist besser so. Jetzt habe ich wenigstens meine Ruhe vor ihm."

Etwas perplex starrte ich die Frau an und wusste gerade wirklich nicht, was ich darauf erwidern sollte. 

"Jetzt sehen Sie mich nicht so schockiert an. Ich kann verstehen, dass wenn man so innig verliebt ist wie sie beide, mein Standpunkt absolut nicht nachvollziehbar ist."

Armitage und Ren hielten sich beide aus dem Gespräch heraus, aber zumindest in Hux' Fall konnte ich mir denken, was in seinem Kopf vorging. Kylo wirkte lediglich amüsiert über diese schonungslose Direktheit. 

"Ach und bevor ich es vergesse", sinnierte Lady Tefaya weiter und stemmte dabei eine Hand in die Hüfte, "mir wurde ein Tanz mit General Hux versprochen." Verdeutlichend blickte sie Kylo Ren an, genauso wie Armitage und ich, die wir ihrer Blickrichtung folgten. 

Als Kylo Ren auch noch bestätigend nickte und dabei schadenfroh grinste -natürlich hinter dem Rücken der Gräfin, damit sie es nicht sah- geriet Hux' gleichgültige Fassade ins Wanken. "Bitte was?", fragte er pikiert. Ich für meinen Teil war einfach nur fassungslos. 

"Jetzt stellen Sie sich nicht so an, junger Mann!" Mit diesen resoluten Worten packte die ältere Frau Armitage ohne Vorwarnung am Arm und schleifte ihn hinter sich her in Richtung Tanzfläche. 

Hux schaffte es noch, mir einen hilfesuchenden Blick über seine Schulter zuzuwerfen, dann war er auch schon dazu gezwungen, der Gräfin gegenüber Aufstellung zu nehmen. 

Mit offenem Mund starrte ich auf das sich mir bietende Bild, zumindest solange, bis ich Ren an meiner Seite leise lachen hörte. Vorwurfsvoll, die Arme vor der Brust verschränkt, sah ich zu ihm hoch. "Ist das ... wirklich ... dein Ernst?" 

"Sieh es als kleine Retourkutsche für Hux' Unverschämtheit an." 

Ich dreh hier bald durch. 

Tief durchatmend, um die Ruhe zu bewahren, richtete ich mein Augenmerk wieder auf die Tanzenden. Armitage gab in Kombination mit der untersetzten, etwas dicklichen Gräfin Tefaya ein Bild der besonderen, oder besser gesagt, unvergesslichen Art ab. Sein leidender Gesichtsausdruck sprach Bände, als er immer wieder den Blickkontakt mit mir suchte. Ich dagegen konnte nur in einiger Entfernung daneben stehen und hilflos mit den Schultern zucken. Was dann geschah hätte ich niemals geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Die Gräfin packte ihre Hand ungeniert auf Armitages Kehrseite und kniff ihm ohne die geringste Scham ins Hinterteil. Hux, der keinesfalls mit solch einer Taktlosigkeit gerechnet hätte, tat einen absolut uneleganten Hüpfer, inklusive Quietscher. Dann schnellte sein Kopf zu mir herum, mit einem dermaßen geschockten Ausdruck auf dem Gesicht, das Kylo Ren an meiner Seite in eine wiehernden Lache ausbrach. 

"Bei den Sternen!", entfuhr es mir geschockt. 

Ren lacht nur noch lauter. Die ganze Situation amüsierte ihn so sehr, dass er sich sogar die Tränen aus den Augenwinkeln wischen und sich auf den Knien abstützen musste. 

"Na, wenigstens einer hat Spaß!", murrte ich, bevor ich in einer Kurzschlussreaktion auf die Tanzfläche eilte, um meinen Zukünftigen vor weiteren Übergriffen zu retten. 

Armitage reagierte überaus dankbar, als ich ihn aus den Fängen von Lady Tefaya befreite. Die Proteste derselbigen ignorierte ich kurzerhand. "Der Oberste Anführer war von Ihrem tänzerischen Können so fasziniert, dass er sich höchstpersönlich zu weiteren ... Testzwecken ihrerseits zur Verfügung stellt."

Na warte, Kylo Ren. Den Spieß kann man auch umdrehen. 

"Ist das wahr? Na, dann wollen wir den Obersten Anführer nicht warten lassen." Mit Feuereifer im Blick eilte die Frau davon, auf ihr neues Opfer zu. 

Armitage sah mich noch immer sprachlos an, deswegen ergriff ich die Initiative. "Komm. Nichts wie weg hier." Ich nahm seine Hand und verließ mit ihm den Hangar. In den langen Gängen ging es wesentlich ruhiger zu, wodurch wir beide mehr Zeit hatten, um unser Nervenkostüm von dem gerade erlebten wieder einigermaßen zu sammeln. Zudem verlangsamte Hux' schmerzendes Bein unser Tempo zusätzlich. 

"Wird es denn gehen, bis wir in unserem Quartier angekommen sind?", fragte ich besorgt.

"Ja, Ria." Armitage schob seinen Arm über meine Schultern und stützte seinen Kopf an meinem ab. "Danke meine Süße."

"Gern geschehen."

"Beim Schwarzen Loch, die Alte hatte wirklich ihre schmierigen Finger an meinem Hintern." Ein Schauder durchlief ihn, gefolgt von einem schweren Seufzer. "Das wird morgen das Gesprächsthema Nummer eins sein, ich sehe es schon kommen."

"Lass sie reden. Es soll uns nicht kümmern." Ich stoppte kurz ab, um die Eingaben am Turbolift vorzunehmen, worauf sich die Tür vor uns zischend öffnete. Sobald wir in der Kabine alleine waren umfasste ich seine Wangen und zog Hux für einen stürmischen Kuss zu mir herab. 

Armitage ging nur allzu bereitwillig auf meine Liebkosungen ein und erwiderte meine Zuneigung in derselben Heftigkeit, der ich mich ebenfalls bediente. "Du hattest etwas von einer Überraschung erwähnt", brachte er nach etlichen atemberaubenden Küssen hervor. "Und so wahr ich hier stehe, eine Ablenkung von dem Vorfall gerade eben kann ich gut gebrauchen."

Ein Lächeln legte sich über meine Lippen. "Dein Wunsch ist mir Befehl." Sanft brachte ich Hux dazu mich loszulassen, als der Lift gerade auf unserer Etage stoppte. An der Hand führte ich ihn in unser Quartier, doch sobald wir über die Schwelle traten, fiel Armitage wieder über mich her. 

Eng aneinander gepresst küssten wir uns bis zur Atemlosigkeit. Es konnte fast den Anschein erwecken, als gäbe es kein Morgen mehr. Fahrige Finger nestelten am Verschluss auf meinem Rücken, dann streifte kühle Luft über meine Haut. Behutsam brachte ich Armitage dazu, innezuhalten, was er nur widerstrebend zuließ. 

"Gib mir einen Moment um mich frisch zu machen." Verstohlen sah ich mich um, auf der Suche nach dem Lichtschwert, welches der Droide irgendwo hier abgelegt haben musste. Auf dem Schreibtisch wurde ich schließlich fündig, weswegen ich einen Schlenker lief um das Geschenk an mich zu nehmen, bevor ich weiter ins Badezimmer ging. Eine kribbelnde Vorfreude durchzuckte mich bei dem Gedanken, wie überrascht Armitage reagieren würde. 

Im Schnelldurchlauf zog ich das Kleid von meinem Körper und schlüpfte hinein in das schwarze sexy Negligee, das Hux mir ganz am Anfang unserer Beziehung geschenkt hatte. Während ich mich frisch machte, wanderten meine Augen automatisch zu dem Lichtschwert in seiner dunklen Hülle, bis ich es schließlich nicht mehr aushielt und hineinspähte. Die Waffe war in schwarzem Samt eingeschlagen. Daneben lag eine rote Schleife, damit ich den Stoff einer Geschenkverpackung gleich, darum festbinden konnte. Aber sobald ich nach dem Band griff, entdeckte ich, dass es zwei davon gab. Ich platzierte das Lichtschwert neben dem Waschbecken, um den dunkel schimmernden Samt akkurat um den silbern glänzenden Griff zu legen. Als ich das rote Band zu einer Schleife gebunden hatte, hielt alles an Ort und Stelle. Dann wanderten meine Augen zu dem übriggebliebenen Band. Kurzerhand band ich dieses in einer Schleife um meinen Hals. 

Wenn Yra dieses zweite Band nicht genau für so einen Zweck vorgesehen hat, dann weiß ich auch nicht. 

Zufrieden beäugte ich das Gesamtbild im Spiegel, dann trat ich, das Geschenk in beiden Händen, wieder in unseren Wohnbereich. Auch Armitage war nicht untätig gewesen. In der Zeit die ich im Bad benötigt hatte, hatte er das elektrische Licht im Raum vollständig ausgeschaltet, um überall flackernde Kerzen und Teelichte aufzustellen. Ein sanfter Duft nach Vanille waberte durch die Luft und schuf eine vorfreudige, erwartungsvolle Stimmung. Die Anspannung jagte meinen Pulsschlag in die Höhe und entfachte gleichzeitig ein verlangendes Ziehen tief zwischen meinen Beinen. Armitage war gerade dabei die letzte Kerze zu entzünden, dann drehte er sich zu mir um. 

Sein Anblick ließ mich zufrieden schmunzeln, denn Hux war einzig und allein nur noch mit seinem Mantel bekleidet, darunter war er vollkommen nackt. Er strahlte eine sexuelle Erregung aus, als er langsam auf mich zukam, sein erigierter Penis wippte bei jedem Schritt. Gierig wanderten seine Augen über meinen Körper, nahmen jede Einzelheit in sich auf. Dann stand er direkt vor mir. "Was hast du da in deinen Händen, Ria?" 

Es war bereits weit nach Mitternacht, also war heute Hux' Geburtstag. Ich schenkte Armitage mein schönstes Lächeln, als ich ihm das Geschenk hinhielt. "Alles gute zum Geburtstag, mein Schatz!"

Schon als ich meine Worte aussprach, weiteten sich seine Augen vor ehrlicher Verblüffung. Ein überraschter Ausdruck herrschte auf seinem Gesicht vor. "Aber ... woher?", stammelte er, machte jedoch keine Anstalten, nach seinem Geschenk zu greifen. 

"Das bleibt mein Geheimnis. Hier. Mach es auf." Ich streckte meine Hände mit dem schwarzen Samt noch einmal in seine Richtung. Das etwas nicht stimmte, erkannte ich nach einem schnellen prüfenden Blick in Armitages Augen. In ihnen sah ich Tränen schimmern, die er hastig wegzublinzeln versuchte. "Armitage? Was hast du?" Ich ließ sein Geschenk sinken, um meine freie Hand auf seine Schulter zu legen. Als Hux auch noch den Kopf senkte, um zu Boden zu blicken, wusste ich, dass etwas ziemlich stark im Argen lag. "Hey." Sanft hob ich sein Kinn mit meinen Fingern an, um wieder Blickkontakt herzustellen. Tränen zeichneten nasse Spuren auf seinen Wangen. Mit dem Daumen wischte ich über seine Haut. "Armitage, was ist denn? Habe ich etwas falsch gemacht?" 

Auf meine Frage hin schüttelte er heftig den Kopf und presste dabei Augenlider wie Lippen gleichermaßen zusammen. "Nein hast du nicht", brachte Hux erstickt hervor. Ich wollte gerade zu einem neuen Versuch ansetzten zu erfahren was los war, als er von sich aus weitersprach. "Es ist nur ... du bist die Erste Person, die mir an meinem Geburtstag jemals etwas geschenkt hat. Die sich überhaupt die Zeit genommen und sich Gedanken darum gemacht hat, was mir gefallen könnte." 

"Oh Huxi." Schlagartig war alles wieder präsent. Seine Vergangenheit, in der er so sehr gelitten hatte. Auf sich alleine gestellt und immer wieder mit dem Gefühl konfrontiert, dass er als Mensch nichts wert wäre. Schnell überwand ich die Distanz zwischen uns mit einem Schritt, um ihn an mich zu ziehen. Ich spürte das Gewicht seiner Arme, als sie sich um meine Taille legten. Ich hielt ihn so lange, bis er sich wieder gefasst hatte und sprach dabei weitere tröstende Worte in sein Ohr. Wie wichtig er mir war und wie viel er mir bedeutete. Wie sehr ich ihn doch liebte. 

Als Armitage sich von mir löste, die Augen in einem intensiven Grünton schimmernd, schenkte er mir ein entschuldigendes, leicht unsicheres Lächeln. "Entschuldige. Ich wollte dir deine Überraschung nicht verderben."

"Mach dir keine Sorgen, das hast du auch nicht", hielt ich schnell dagegen. "Hier. Mach es auf, ich bin neugierig, was du dazu sagst."

Mit zitternden Fingern nahm er sein Geschenk entgegen. "Danke, Victoria. Wirklich. Das ist ...", Hux musste erneut abbrechen. Langsam, fast schon andächtig löste er die Schleife. Der flackernde Schein der überall im Raum verteilten Kerzen tauchte die Szene in eine stimmungsvolle Atmosphäre. Angespannt hielt ich die Luft an und verfolgte jeder seiner Bewegungen. Wenn Armitage jetzt schon so überwältigt davon war, dass ich ihm überhaupt an seinem Geburtstag ein Geschenk machte, dann konnte ich mir bildhaft vorstellen wie er reagierte, wenn er es erst einmal ausgepackt hatte. Schließlich schlug er die letzte verhüllende Lage Samt zur Seite. Das deaktivierte Lichtschwert lag auf seiner offenen Handfläche. 

Aufmerksam richtete ich meinen Blick auf sein Gesicht um keine Reaktion zu verpassen. Fassungslosigkeit spiegelte sich darin, abgelöst von Unglauben. Schließlich folgte Dankbarkeit. "Du ... hast es dir gemerkt, Ria. Ich habe es doch nur einmal kurz erwähnt."

"Natürlich habe ich das. Gefällt es dir?" 

Schneller als ich hinsehen konnte, hatte Armitage das Lichtschwert neben sich auf das Sofa geworfen, dann lag ich auch schon in seinen Armen. "Danke!" Seine warmen Hände umfingen meine Wangen, als er mich stürmisch und voller Leidenschaft küsste. "Danke!" Armitage drängte sich enger an mich, wodurch ich seine neu erwachte Erektion an meinem Bauch spüren konnte. "Danke, Ria", wiederholte Hux noch einmal. Sein warmer Atem streifte über mein Gesicht, dann senkten sich seine Lippen wieder auf meine. "Und du bist dann mein zweites Geschenk für diesen Abend, wenn mich nicht alles täuscht?", fragte er, sobald er sich wieder von meinen Lippen gelöst hatte. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand zupfte er die Schleife an meinem Hals auf, die linke Hand schob den Träger des Negligees von meiner Schulter. 

"Ganz richtig", antwortete ich, bevor ich ihn mit meiner Hand im Nacken wieder zu mir herabzog. Ich spürte, wie er seine Hände um meine Oberschenkel legte und mich mit einem Ruck nach oben hob. Automatisch schlangen sich meine Beine um seine Hüfte, damit ich einen besseren Halt bekam. Sein Penis drückte sich durch den dünnen Stoff meines Höschens, als Hux mich auf Händen zu seinem Schreibtisch trug. 

"Lass das Kleidchen an!", forderte Armitage, als er aus seiner Manteltasche ein Kondompäckchen zog, es geübt aufriss und den Schutz über seinen Penis rollte. Ich richtete mich derzeit auf der Tischplatte so bequem wie möglich ein. Sobald Hux fertig war, beugte er sich über mich um unsere Küsse fortzusetzen. Seine Zunge schob sich zwischen meinen Lippen hindurch und eroberte meinen Mund, während seine Hände dabei waren, mir die Unterhose auszuziehen. Von Leidenschaft getrieben, erwiderte ich seine Zuneigung hemmungslos und neckte seine Zungenspitze mit meiner. Sobald Armitage meine Unterwäsche in hohem Bogen hinter sich geworfen hatte, packten seine Hände meine Hüfte um mich in die richtige Position und somit näher an ihn zu ziehen. 

Unser beider Atem ging schwer und stoßweise, als Armitage langsam in mich eindrang, bis er seine komplette Länge in mich geschoben hatte. Dann hielt er kurz inne um mir die Zeit zu geben, mich an seinen Penis in mir zu gewöhnen. Unsere Augen sahen einander unverwandt an, als Hux schließlich seine stoßenden Bewegungen aufnahm. Immer wieder glitt er aus mir heraus, nur um sich gleich darauf wieder komplett in mich zu schieben. Wir vereinten unsere Körper in diesem uralten Tanz zwischen zwei Liebenden, der so alt war wie die Menschheit selbst. 

Unablässig fuhren meine Hände über seinen Körper, streichelten hier, liebkosten dort. Als es mir irgendwann zu anstrengend wurde, meine Beine oben in der Luft zu halten, verschränkte ich sie oberhalb seines Hinterns. Was ich allerdings nicht bedacht hatte war, dass meine Klitoris aufgrund dieses minimalen Positionswechselns besser bei jedem Stoß stimuliert wurde. Schon bald trieb mich jeder Hüftstoß von Armitage näher zu meinem Höhepunkt, die Lust baute sich einem tosenden Feuer gleich zwischen meinen Beinen auf. Immer höher und höher schlugen die Wellen und einzig und allein Hux konnte diesen Brand stillen. Wie nah ich bereits meiner Erfüllung gekommen war, spiegelte sich auch in der Lautstärke meines Stöhnens wieder. 

Ein siegessicheres Grinsen zupfte an den Mundwinkeln von Hux, denn ich signalisierte ihm genau, wie sehr ich unsere intime Vereinigung genoß. "Ich liebe dich, Victoria!" Auch dieser Satz verließ seinen Mund mit einem Keuchen, weil Hux seine Leidenschaft genauso wenig zügelte wie ich.

"Ich dich auch, Armitage!" 

Wenige Stöße später kamen wir zu einem gemeinsamen Orgsamus. Einander festhaltend genossen wir den Höhenflug hemmungsloser Lust und Hingabe, der tosend über uns hinwegfegte und uns mit sich in die Höhe riss. Als die Wellen schließlich abgeebbt waren, sank Armitage zu mir herab, beide Ellbogen seitlich von mir abgestützt. Versonnen lächelnd streifte er mit einem Finger die Kontur meiner Unterlippe nach. Ich spürte die nach wie vor anhaltende Verbindung an den intimsten Stellen unseres Körpers. 

"Danke, meine Geliebte. Wirklich. Das du dir das mit dem Lichtschwert gemerkt hast, obwohl ich es nur einmal ganz kurz erwähnt habe ...", er brach kopfschüttelnd ab. 

"Gefällt es dir denn?", fragte ich lächelnd.

Armitage nickte ergriffen. "Du hast ja keine Ahnung, wie sehr." 

"Das freut mich." Sanft zog ich ihn zu mir herab, um ihn noch einmal küssen zu können. Zärtlich streifte ich mit meinen Lippen über seine und als Hux den Mund öffnete, vertiefte ich den Kuss. "Willst du es denn nicht ausprobieren?", fragte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst und Hux mir vom Schreibtisch herunter geholfen hatte. Ich erkannte die Nervosität, die Armitage auf meine Frage hin erfasste. Skeptisch warf er der Waffe auf dem Sofa einen Blick zu. "Hey." Ich schmiegte mich an seinen Rücken. "Versuch es einfach. Vielleicht lässt sich die Klinge ja von dir aktivieren. Wäre das nicht toll?"

"Doch schon." Armitage warf mir über die Schulter zurück einen Blick zu. "Bleibst du an meiner Seite? Wenn ich es probiere?" 

"Aber sicher." Ich umrundete meinen Partner, nahm das Lichtschwert vom Sofa und hielt es ihm auf meinen Handflächen entgegen. 

Ein leichtes Beben hatte Hux' Finger erfasst, als er sie nach der Waffe ausstreckte. Vorsichtig, fast schon zaghaft berührten seine Fingerkuppen den silber glänzenden Griff. Andächtig hob er die uralte Waffe auf und wog ihr Gewicht in seinen Händen. "Sie ist schwerer als erwartet." 

Ich spürte seine Unsicherheit. "Zögere nicht, Armitage." Mir war klar, wie wichtig dieser Moment für ihn war. Wie sehr Armitage hoffte, das Lichtschwert aktivieren zu können und somit empfänglich für die Macht zu sein. Insgeheim flehte ich im Stillen eben jene Macht an, es möge klappen, weil ich mir genau das für Hux wünschte. 

Seine Zunge leckte nervös über seine Lippen, als er den Daumen auf dem Regler platzierte, doch bevor er die Waffe aktivierte, suchten seine Augen meinen Blick. Als würde er nochmal eine Bestätigung brauchen. 

Ich neigte meinen Kopf in Zustimmung. "Du schaffst das." 

Eine winzig kleine Bewegung von Armitage reichte aus, um die grüne Laserklinge summend erwachen zu lassen. Ein Ausdruck ungläubiger Freude huschte über Armitages Züge. "Ich hab es geschafft, Ria!"

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