Kapitel 7 - Ich bin bei dir, wenn du mich brauchst
Zurück in meinem Quartier nahm ich erst einmal eine schöne warme, ausgiebige Dusche. Während das heiße Wasser über meinen Körper strömte, ging ich die vorherige Situation zwischen Hux und mir immer und immer wieder durch. Zum Teil war ich wirklich irritiert von mir selbst, denn die Faszination welche dieser Mann auf mich ausübte, war nicht zu erklären, aber auch nicht von der Hand zu weisen. Dennoch würde ich zunächst einmal an meinem Plan festhalten, so nahe wie möglich an ihn heranzukommen. Dieses Vorgehen war absolut nicht eingeplant gewesen und mir war klar, dass ich mich äußerst umsichtig würde verhalten müssen, doch diese Chance konnte ich einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Seufzend stellte ich das Wasser aus und hüllte mich in einen flauschigen Bademantel, tappte barfuß zurück in mein Zimmer. Auf dem Bett liegend ging ich die anstehenden Aufgaben für morgen früh durch. Kapitän Peavey hatte mir in der Zwischenzeit eine Übersicht auf mein Datenpad zukommen lassen. Es war nicht gerade wenig, um dass ich mich würde kümmern müssen. Die Zeit auf dem Bildschirm im Auge behaltend, laß ich mich noch ein wenig in die Abläufe morgen ein bevor es Zeit wurde, schlafen zu gehen. Ich begab mich noch einmal ins angrenzende Badezimmer, um mich endgültig fertig zu machen, da hörte ich, wie mein Pad zweimal kurz hintereinander Piepte. Neugierig tappte ich wieder zurück, nahm das Gerät in die Hand und ging die zwei neuen Nachrichten durch. Eine war von Tara, welche mir ankündigte, mich morgen früh vor Schichtbeginn an meinem Quartier abzuholen und zwar um 0500. Ich würde also verdammt früh aufstehen müssen.
Die zweite Nachricht war von General Hux. Seine Nachricht ließ mich lächeln, ja, da hatte ich definitiv einen großen Fisch an der Angel. "Ich habe unsere gemeinsame Zeit sehr genossen, Victoria, und kann es kaum erwarten, dich morgen auf der Kommandobrücke wieder zu sehen. Gute Nacht." Unterzeichnet hatte er mit A. Hux.
Ich runzelte die Stirn als mir auffiel, dass ich ihn gar nicht nach seinem Vornamen gefragt hatte und nahm mir vor, das bei sich bietender Gelegenheit nachzuholen. Das sollte eine noch bessere Vertrauensbasis schaffen. Aber eines war sicher, der Umstand, dass der General anscheinend einen Narren an mir gefressen hatte, erleichterte mir meine Arbeit auf der einen Seite. Von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet, machte es die Sache aber auch komplizierter, denn ich spielte jetzt praktisch zwei Rollen. Ich kam möglicherweise leichter an wichtige Informationen heran, musste dem General aber auch permanent die ganze Zeit über etwas vorspielen.
Der Timer an meinem Datenpad riss mich unsanft aus dem Schlaf. Mit verquollenen Augen rollte ich mich aus dem Bett und eilte blindlings durch mein Quartier, mit dem Ziel, das nervige Quäken des Weckers auszustellen. Dabei unterschätzte ich allerdings die Entfernung zwischen Bett und Tisch, denn ich stieß mir richtig heftig den Fuß am auserkorenen Zielobjekt an. Fluchend hüpfte ich weiter, nicht daran denkend, dass mir leider auch noch ein Sessel den Weg versperrte, über welchen ich dann wirklich gekonnt fiel. Die Tischkante bremste den Schwung meines Kopfes mit einem ordentlichen Rumpeln, kurz darauf schoss auch schon ein stechender Schmerz über meine Wange, bis hinauf zum Auge.
Kacke verdammte!
Stöhnend lag ich auf dem Boden, das Datenpad piepste über mir fröhlich und unbeeindruckt weiter. Nachdem ich mich einen Moment lang völlig meinem Schmerz gewidmet hatte, denn mein ganzer Kopf pochte entsetzlich, rappelte ich mich langsam wieder auf. Fester als nötig schlug meine Hand auf dem verfluchten Datenpad auf, welchem ich jetzt der Einfachheit halber die ganze Schuld in die Schaltkreise schob. Mit einem Ächzen stand ich schließlich auf meinen Füßen, doch leider hatte mein Quartier begonnen, sich wie wild um mich zu drehen. Ich musste mir den Kopf wohl doch fester als erwartet angeschlagen haben. Doch leider half alles Jammern nichts, denn mein erster Dienst stand unmittelbar bevor. Auszufallen war also keine Option. Langsam an der Wand entlang tastend, bewegte ich mich auf das Badezimmer zu, um einen Blick in den Spiegel zu riskieren. Der Anblick ließ mich erneut aufstöhnen.
Schöne Scheiße, mein Aussehen werde ich auch nicht unter einer Schicht Make-up versteckt bekommen.
Prüfend beugte ich mich näher an die spiegelnde Oberfläche. Um mein rechtes Auge herum bildete sich schon ein Bluterguss ab, der mit ziemlicher Sicherheit sehr schnell richtig dunkel werden würde. Meine Wange sah leider auch nicht viel besser aus, dort war sogar die Haut über dem Knochen aufgeplatzt und blutete.
Irgendwie manövrierte ich mich in meine Uniform und flocht mein Haar zu einem Zopf, immer wieder unterbrochen vom Wegwischen des frischen Blutes, welches mir immer noch ungehindert die Wange hinunterfloss. Genau in diesem Moment gab mir meine Tür zu verstehen, dass jemand mich sprechen wollte.
Vermutlich Tara.
Mit einem Handtuch auf der Wange machte ich ihr schnell die Tür auf.
Als Tara mich erblickte, holte sie erschrocken Luft. "Meine Güte, Ria! Was ist denn mit dir passiert?"
Ich packte sie kurzerhand am Arm und zerrte sie zu mir in mein Zimmer. Es musste ja nicht gleich jeder auf dem Flur mitbekommen, dass etwas nicht stimmte.
"Ria, war das Hux?", wollte Tara von mir wissen.
Irritiert sah ich sie an. "Nein. Wie kommst du denn darauf? Ich bin heute morgen nur mit dem falschen Fuß aufgestanden. Ganz nebenbei bin ich dem Tisch etwas näher gekommen, als gut für mich war." Ich versuchte mich an einem Lächeln, was mir meine verletzte Wange leider mit einem fiesen Stechen dankte. "Tara, du hast nicht zufällig eine Schmerztablette, oder?"
"In deinem Bad müssten sich auch welche befinden. Darf ich?" Aber schon bevor Tara ausgesprochen hatte, lief sie an mir vorbei. Ergeben folgte ich ihr wieder ins Bad. Nachdem Tara mir eine Tablette aus dem Schrank geangelt hatte, verarztete sie meine Wunde, indem sie ein Zugpflaster darauf platzierte. Alle nötigen Utensilien dafür hatte sie aus meinem Schrank gezaubert. "Willst du dich so in der Kantine blicken lassen?", wollte Tara von mir wissen.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe keinen Appetit. Außerdem würde mein Auftreten nur weiter für Gesprächsstoff sorgen."
"Worauf du dich verlassen kannst", bestätigte Tara. "Außerdem fängt deine Schicht um 0600 an. Meine wurde ein wenig nach hinten verlegt, ich komme also eine halbe Stunde später."
Auch das noch.
Dann musste ich jetzt sofort los. "Tara, bringst du mir bitte einen Kaffee mit, wenn du deinen Dienst antrittst? Würdest du das machen?"
"Natürlich", versicherte sie mir. "Soll ich dich noch begleiten?"
"Nein danke", wiegelte ich ab. "Es geht mir soweit gut, den kurzen Weg schaffe ich auch alleine. Bis später."
Ich spürte schon die vielen neugierigen Blicke die mir folgten, sobald ich die Kommandobrücke betrat. Da sich der General und ich uns gestern einen so lautstarken Abgang geliefert hatten, würde der ein oder andere jetzt sicherlich in dieselbe Richtung denken wie Tara, dessen war ich mir bewusst. Ich versuchte die Blicke zu ignorieren und steuerte direkt auf Kapitän Peavey zu, dessen Umriss ich vor dem Sichtfenster ausgemacht hatte. Neben ihm stand ein großer Mann, der in eine Galauniform gekleidet war, eine Art langer Mantel. Zu spät erkannte ich General Hux in dieser Person.
Kapitän Peavey registrierte meine Schritte hinter sich wohl als erster und drehte sich um. Er wollte gerade etwas sagen, doch bei meinem Anblick blieben ihm die Worte im Hals stecken, um einem besorgten Gesichtsausdruck zu weichen. "Offizierin Deveron, was ist passiert?"
Noch bevor ich antworten konnte, hatte Hux sich ebenfalls umgedreht. Seine Augen weiteten sich besorgt, er trat sogar einen kleinen Schritt näher. Hoffentlich ließ er sich seine Besorgnis um mich nicht anmerken, denn nach unserem gestrigen Verhalten würde das nur unnötige Fragen aufwerfen.
Deshalb richtete ich meine Antwort auch direkt an Kapitän Peavey, ließ Hux offensichtlich außen vor. "Eine kleine Unachtsamkeit heute morgen, Kapitän. Nichts schlimmes."
Peavey sah mich noch einen Moment prüfend an eher sich mit einem Nicken umwandte und mir bedeutete, ihm zu folgen. Bevor ich das tat, warf ich noch einen schnellen Blick zu Hux hinüber. In seinen Augen stand aufrichtige Besorgnis geschrieben. Ich sah ihm an, dass er sich am Liebsten mit mir unterhalten hätte, aber zu viele Augen auf uns gerichtet waren.
Und so folgte ich Kapitän Peavey, der mich zu meinem Terminal führte. Nachdem ich Platz genommen hatte, beugte sich Peavey ein wenig zu mir herunter. Mit gesenkter Stimme hakte er noch einmal nach. "Ist wirklich nicht mehr vorgefallen als Ihre Unachtsamkeit? Oder wurden Ihnen diese Verletzungen absichtlich zugefügt?"
Es sollte mich eigentlich nicht wundern, dass Peavey in genau denselben Mustern dachte wie die anderen. "Nein, Sir, es war wirklich nur meine Unachtsamkeit, welche mir diese Erscheinung eingebracht hat."
Mit einem Nicken wandte Peavey sich ab, um mich meine Arbeit tun zu lassen. Ich verfolgte seinen Weg mit den Augen und bemerkte, dass Hux immer noch in meine Richtung sah. Betont demonstrativ blickte ich auf meinen Terminal und fing an zu arbeiten. Nachdem ich mich mit dem Computersystem vertraut gemacht hatte, fand ich schnell heraus, wie ich die mir übertragenen Aufgaben am Besten bewältigen konnte. Es kamen nämlich immer ganze Schwünge von Datenpaketen herein. Diese musste ich nach Wichtigkeit beurteilen und an die entsprechende Person weiterleiten. Dermaßen in mein Tun vertieft, erschrak ich leicht, als plötzlich eine Kaffeetasse neben mir abgestellt wurde. Dankbar sah ich zu Tara auf.
"Alles in Ordnung?", wollte Tara flüsternd von mir wissen.
Mit einem Nicken bestätigte ich dies, worauf Tara auch schon davoneilte, um ihren Pflichten nachzukommen. Hux schlich die meiste Zeit während meiner Schicht auf der Kommandobrücke herum. Überprüfte die Personen, die gerade ihren Dienst versahen mit kritischem Blick. Dabei fiel mir auf, dass jene, denen Hux' ungeteilte Aufmerksamkeit gerade galt, sich sehr unwohl in ihrer Haut zu fühlen schienen. Was allerdings kein Wunder war, denn der General hatte wieder einmal seinen gefühllosen, eiskalten Blick aufgesetzt. Seine Kontrollrunden führten ihn auch an meinem Platz vorbei. Ich konnte seinen Blick geradezu zwischen meinen Schulterblättern spüren.
Mit normaler Stimme, für jeden hörbar sprach er mich an. "Ich gratuliere Ihnen, Offizierin Deveron. Sie haben es geschafft, ohne Orientierungsverlust auf der Brücke zu erscheinen. Wenn ich mir Ihre Erscheinung jetzt allerdings ansehe glaube ich, spätestens ein paar Stunden nach Dienstende einen Suchtrupp losschicken zu müssen. Auf dem Weg in die Krankenstation werden Sie mit Sicherheit verloren gehen."
Genervt verrollte ich die Augen in Richtung Computer.
Ernsthaft?
Wollte er den Anwesenden etwa eine Show bieten? Aber es war wohl besser so, den Schein zu wahren. Mit einem knappen, "Wir werden sehen, Sir", arbeitete ich weiter.
Hux beugte sich leicht zu mir vor und flüsterte, "Check dein Datenpad, Victoria."
Mir wurde mulmig. Hoffentlich hatte niemand diesen Austausch, so kurz er auch gewesen war, bemerkt.
Mit zielsicheren Schritten verließ Hux die Kommandobrücke.
Nach seinem Abgang arbeitete ich noch ein Stück weiter, bevor ich mir mein Datenpad angelte. Drauf war eine ungelesene Nachricht vermerkt. Ich öffnete diese und laß den Text durch, den Hux mir geschickt hatte. "Victoria, was genau ist passiert? Antworte mir umgehend, sobald du das gelesen hast!"
Schnell tippte ich meine Antwort ein. "Meine Ungeschicklichkeit ist passiert. Es ist alles in Ordnung." Nachdem die Nachricht abgeschickt war wollte ich gerade weiterarbeiten, da piepte mein Datenpad erneut. "Komm nach Dienstende sofort in mein Büro, Victoria. Keine Umwege. Sofort!"
Mit einem Blick auf die Zeitanzeige registrierte ich, wie viel Zeit bereits schon vergangen war. Ich hatte gerade noch eine halbe Stunde Dienst, da plopte ein Datenpaket auf meinem Terminal auf. Diese Informationen sollten alle an General Hux weitergeleitet werden und waren mit dem Vermerk "Streng vertraulich" gekennzeichnet. Ließ sich darin vielleicht etwas brauchbares finden? Schnell öffnete ich die Daten, um mir einen groben Überblick zu verschaffen. Hauptsächlich ging es um fertiggestellte Arbeiten auf einem Planeten mit Namen Ilum. Irgendwie kam mir der Name vertraut vor, aber im Moment wollte mir einfach nicht einfallen, woher. Vielleicht konnte ich später die Koordinaten herausfinden. Jetzt fiel mein Augenmerk erst einmal auf die ganzen Waffensysteme, welche zu besagtem Planeten geliefert worden waren. Mir wurde ganz flau im Magen, denn offensichtlich war ich gerade über etwas gestolpert, dass möglicherweise wichtig sein konnte. Hektisch sah ich auf die Zeitanzeige, mir blieben noch knappe zehn Minuten, bevor meine Ablösung kam. Weiter im Text erfuhr ich, dass der Großteil der gelieferten Waffensysteme bereits auf dem Planeten eingebaut worden waren, ganz nach Plan. Diese Aussage machte mich stutzig.
Auf dem Planeten eingebaut? Was hat das zu bedeuten?
War ich etwa über die Hinweise gestolpert, die der Widerstand so dringend benötigte? Uns war bekannt, dass die Erste Ordnung an einem Geheimprojekt arbeitete. Hatte das möglicherweise etwas mit diesem Planeten zu tun? Schnell schloss ich alle Fenster wieder, packte die Daten in eine Nachricht und schickte alles zu Hux. Gerade noch rechtzeitig, denn meine Ablösung kam mit zügigen Schritten auf mich zu. Ich würde mich an einem späteren Moment wieder mit dem Thema befassen.
"Kapitän." Salutierend ging ich an Peavey vorbei, um die Kommandobrücke zu verlassen.
"Offizierin Deveron?", hielt mich die Stimme des Kapitäns zurück.
Ich drehte den Kopf um ihn anzusehen. "Ja, Sir?"
Er deutete auf meine Verletzung. "Melden Sie sich umgehend bei unserem Stationsarzt."
"Jawohl, Sir." Ich nickte Kapitän Peavey dankbar zu, denn anscheinend war ihm mein Gesundheitszustand wichtig, dann verließ ich endlich die Brücke.
Mittlerweile waren die Flure wieder so gut wie leer gefegt, da der Schichtwechsel schon vorbei war. Inzwischen sollte jeder wieder auf seinem Posten sein, sodass ich ungesehen im Offiziersbereich an meinem Quartier vorbeigehen konnte, um Hux' Büro anzusteuern. Unterwegs piepte mein Datenpad.
Mit Sicherheit dauert es ihm zu lange, bis ich endlich bei ihm eintreffe.
Ein kurzer Blick auf den Bildschirm bestätigte mir meine Vermutung, eine Nachricht von Hux war eben angekommen. Gegen meinen Willen musste ich schnauben. Geduld schien nicht gerade seine Stärke zu sein. Ich tippte ein knappes, "Bin schon unterwegs, stehe gleich vor deiner Tür", ein. Ich hatte gar nicht die Möglichkeit meine Ankunft anzumelden, da wurde die Tür vor mir schon aufgerissen. Ehe ich mich versah, wurde ich auch schon in Hux' Büro gezerrt und fand mich prompt in einer Umarmung wieder.
Hux hielt mich ganz fest in seinen Armen, die Nase in meinem Haar vergraben. Ich ließ diese Zärtlichkeit einen Moment zu, da blickte er mich auch schon an. "Victoria, was zum Teufel ist mit dir passiert?" Er gab mir keine Gelegenheit um zu antworten, denn es folgte sogleich die nächste Frage. "Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Gedanken ich mir seit heute morgen um dich gemacht habe?"
Erstaunt schüttelte ich den Kopf. Nein, dass war mir nicht klar gewesen. Aber irgendwie fand ich seine Besorgnis rührend. "Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Ich bin heute morgen im Dunkeln über meinen Sessel gefallen und mit dem Kopf an die Tischkante geschlagen."
Voller Unglauben blickten mich diese grünen Augen an, bevor Hux nachhakte. "Ernsthaft?"
Ich nickte bestätigend.
"Passiert dir so etwas öfter, Victoria?"
Jetzt musste ich lachen, der Gesichtsausdruck von ihm war einfach unbeschreiblich fassungslos. "Manchmal passiert mir so etwas, ja."
Hux ließ wieder einmal eine Augenbraue auf Wanderschaft gehen, bevor er sagte. "Du willst mir allen Ernstes weismachen, dass du ein Tollpatsch bist, Victoria?"
Ich nickte voller Ernst. "Ja, genau." Verdammt, ich konnte einfach nicht mehr ernsthaft bleiben, daher gab ich dem Drang laut zu lachen einfach nach. "Oh, Hux, du solltest dein Gesicht sehen!"
"Das ist nicht witzig, Victoria! Du hättest dich noch viel schlimmer verletzen können, verdammt." Er packte mich am Arm. "Komm. Ich begleite dich zur Krankenstation. In diesem Zustand lasse ich dich nicht alleine auf der Finalizer herumirren."
Schlagartig verging mir das Lachen. "Hux, nein. Warte!" Ich stemmte ich gegen den Zug an meinem Arm. "Es wäre nicht gut, wenn wir uns zusammen blicken lassen."
Hux hielt einen Moment inne, bevor er etwas auf seinem Datenpad eintippte. "Du hast Recht. Setz dich kurz hier hin", er deutete auf die Sitzgarnitur vor dem Fenster. "Ich habe den Stationsarzt hierher bestellt. Er soll sich hier um dich kümmern."
Ich war gerade auf dem Weg zum Sofa, als Hux' Bemerkung mich mitten im Schritt stocken ließ. Der Arzt kam hierher? Versorgte mich hier? Verdammt, das würde genauso blöd aussehen, schließlich war er ebenfalls ein Spion des Widerstands. Aber vielleicht hatte ich ja Glück und es gab noch andere, diensthabende Ärzte.
Hux war mein Zögern nicht entgangen, weshalb er fragte, "Ist alles in Ordnung mit dir?" Mit zwei schnellen Schritten war er an meiner Seite.
Mist, lass dir eine Ausrede einfallen Ria.
"Mir ist nur ein wenig schwindlig", beeilte ich mich zu sagen.
Hilfsbereit legte Hux seinen Arm um meine Schultern, um mich zu dem Sitzmöbel zu begleiten. Gemeinsam nahmen wir Platz, Hux zog mich wieder in eine Umarmung, das Kinn auf meinem Kopf abgestützt. An ihn gelehnt genoss ich die Wärme seines Körpers und das Streicheln seiner Finger auf meinem Arm.
"Wieso nennst du mich eigentlich immer Hux?", brummte es über mir.
"Weil du mir deinen Vornamen nie verraten hast", gab ich zurück. Ich lehnte meinen Kopf etwas nach hinten, um in seine Augen blicken zu können. "Sagst du ihn mir?", bat ich.
Hux erwiderte meinen Blick einen langen Moment, dann beugte er sich vor, um mich zu küssen. Sanft und vorsichtig.
"Versuchst du etwa, mich abzulenken?", hakte ich nach.
"Funktioniert es denn?", wollte er lächelnd wissen.
Ich tat so, als müsste ich überlegen. "Hm, keine Ahnung. So gut war der Kuss jetzt auch nicht", neckte ich ihn.
"Ach nein?" Seine Augen funkelten, offensichtlich hatte ich gerade seinen Kampfgeist geweckt.
Zum Antworten kam ich nicht mehr, denn jetzt küsste er mich so leidenschaftlich wie gestern.
Der Türsummer meldete einen Besucher, was uns sehr effektiv in unserem Tun innehalten ließ. Schnell stand Hux auf und ordnete seine Uniform. "Bereit?", wollte er wissen.
Ich nickte bestätigend.
Der General öffnete die Tür, um den Besucher hereinzulassen, welcher sich tatsächlich als der gerufene Arzt herausstellte.
Ich versank etwas tiefer in dem Sofa, denn zu meinem Leidwesen war es mein Kollege aus der Spionageabteilung.
Shit.
"General, was kann ich für Sie tun?", salutierte er.
Hux deutete zu mir, was die ungeteilte Aufmerksamkeit beider Männer auf mich lenkte. Der Blick des Arztes sprach Bände, als er mich in Hux' Büro sitzen sah, noch dazu verletzt.
Ich konnte ihm förmlich ansehen, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten. Dass hier würde noch ein Gespräch erfordern, so viel stand fest. Zielstrebig kam der Arzt auf mich zu und auch bei ihm fiel mir auf, dass ich seinen Namen gar nicht kannte. Er setzte sich auf das Sofa neben mich und wollte von mir erfahren, was genau passiert war.
Hux stand daneben und hörte einen Moment interessiert zu. "Brauchst du mich Victoria? Oder kann ich mich kurz meinen Aufgaben zuwenden?" Hux legte seine Hand auf meine Schulter.
Oh Mann. Ich wünschte, dass hätte mein Gegenüber jetzt nicht zu sehen bekommen.
"Alles in Ordnung, mach nur", gab ich schnell zurück.
Hux nickte mir noch einmal zu, dann nahm er an seinem Schreibtisch Platz und widmete sich seinem Datenpad.
Der Blick den mir mein Kollege zuwarf, schwankte zwischen Neugier, Fassungslosigkeit und Unglauben.
Oh ja, da besteht tatsächlich Redebedarf.
"Darf ich mir Ihre Verletzung näher ansehen?" Nachdem das Pflaster von der Wunde an meiner Wange abgezupft war - autsch - träufelte der Arzt eine Lösung auf ein Tuch, um die Wunde noch einmal gründlich zu reinigen.
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Hux, anstatt zu arbeiten, an seinem Schreibtisch saß und alles mit Argusaugen beobachtete.
"Halten Sie bitte kurz still, dass wird gleich ein wenig wehtun", wurde ich vorgewarnt.
Genau diesen Moment suchte Hux sich aus, um sich zu Wort zu melden. "Einen Moment!" Der herrische Ton ließ den Arzt und mich gleichermaßen zusammenzucken. Hux stand von seinem Schreibtisch auf, um mit schnellen Schritten zu uns zu kommen. Hinter mir blieb er stehen, über das Sofa nach vorne gebeugt, um mir beruhigend seine Hände auf die Schultern zu legen. Mit großen Augen beobachtete der Arzt die Szene vor sich, doch Hux schien das nicht im Geringsten zu stören. "Willst du meine Hand nehmen, Victoria? Ich bleibe die ganze Zeit bei dir", bot Hux an.
Vor Rührung musste ich ein paarmal heftig blinzeln, ehe sich meine Hand auch schon selbstständig machte. Ich ergriff die mir dargebotene Hand und verflocht unsere Finger miteinander. Stumm beobachtete der Mann uns gegenüber alles ziemlich genau. Hux bedeutete ihm, mit seiner Arbeit fortzufahren.
"Tief einatmen", wurde ich noch vorgewarnt, da schoss auch schon ein brennender Schmerz durch meine rechte Gesichtshälfte.
Mit einem Zischen holte ich tief und zittrig Luft. Nebenbei registrierte ich, wie Hux mir sachte mit seiner freien Hand über die Schulter streichelte. Nachdem das getrocknete Blut endlich von der Verletzung gewischt war, wurde meine Wunde eingehend gemustert. Verstohlen nutzte ich den kleinen Moment, um mir ein paar Tränen aus den Augen zu reiben. Ich war zwar nicht zimperlich, aber diese Desinfektionslösung brannte wirklich ziemlich heftig.
Leider war ich damit noch nicht vom Haken, wie der Arzt gerade verkündete. "Diese Wunde muss genäht werden. Zwei Stiche sollten schon ausreichend sein, möglicherweise drei."
Scheiße, jetzt wurde mir richtig schlecht. Ich war kein Freund von Nadeln, in welcher Form auch immer. Meine Finger mussten sich unbewusst ziemlich fest an die von Hux geklammert haben, denn er beugte sich weiter über die Sofalehne zu mir vor. "Victoria, ist alles in Ordnung?"
Halbherzig nickte ich in seine Richtung, verkündete aber gleichzeitig, "Das ist nicht nötig, wirklich. Ein Pflaster hilft bei mir schon Wunder!"
Bitte lass es damit gut sein, bitte lass es damit gut sein!!
Doch der Arzt schüttelte den Kopf. "Ich fürchte damit ist es nicht getan Offizierin Deveron, bedauere. Leider habe ich keine Örtliche Betäubung mitgebracht, aber ich denke, die beiden Stiche sollten wir auch ohne schaffen."
Verdammt, hast du meinen inneren Monolog nicht gehört?
Ich betrachtete mein Gegenüber entsetzt. Dieser beugte sich jedoch in aller Seelenruhe über den mitgebrachten Koffer, um Nadel und Faden zu richten. Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen, daher wandte ich mich zu dem Mann hinter mir um. Das "Hux" welches mir über die Lippen kam, kombiniert mit dem verzweifelten Gesichtsausdruck musste wohl Bände sprechen, oder zumindest sehr überzeugend sein. Das hier musste ich gar nicht vorspielen, mein Entsetzen war absolut real.
"Einen Moment", wies der Angesprochene den Arzt an. Schnell nahm er auf dem Sofa hinter mir Platz, worauf ich mich umdrehen musste. Inzwischen hatte ich zu zittern angefangen, und das auch noch ziemlich offensichtlich. "Victoria, was hast du?" Hux zog mich in seine Arme.
Diesmal ließ ich mich bereitwillig in die Umarmung fallen, erleichtert, einen Moment Aufschub erwirkt zu haben. Das Zittern ging allerdings weiter.
"Du zitterst ja. Victoria, rede mit mir, was ist los? Hast du Angst?"
Da Hux damit zielsicher ins Schwarze traf, nickte ich einfach nur.
Der General blickte über meinen Kopf hinweg den Arzt an.
"Es ist notwendig", beeilte sich dieser zu sagen.
Hux versuchte mich zu beruhigen denn während er sprach, streichelte er mir unablässig über den Rücken. "Ich bleibe die ganze Zeit über bei dir, versprochen. Du musst das nicht alleine durchstehen."
Als zitterndes Häufchen Elend nickte ich, war aber noch nicht bereit, mich dem Kommenden entgegenstellen.
"In Anbetracht der Umstände denke ich, dass es ohnehin besser wäre, wenn Sie die Patientin ein wenig festhalten, General."
Auf diese Worte hin klammerte ich mich noch fester an Hux.
Bitte was? Ich muss mich wohl verhört haben.
"Bei dir piept's wohl!", schoss ich einen giftigen Kommentar über die Schulter hinweg ab, was einen konsternierten Gesichtsausdruck von Seiten des Betroffenen mit sich brachte. Über mir hörte ich Hux belustigt schnauben.
"Sei friedlich Victoria." Mit ein wenig Kraftaufwand drückte er mich von sich weg - festklammern zwecklos - und sah mir in die Augen. "Gemeinsam schaffen wir das. Komm, lehn dich an mich. Ich bin die ganze Zeit bei dir", versicherte er mir wieder, während er mich bestimmt aber nachdrücklich umdrehte.
Scheiße, ich bin noch nicht bereit!
Hux zog mich wieder zu sich, damit ich mit dem Rücken an seiner Brust lehnen konnte. Um irgendwelche Fluchtversuche meinerseits zu verhindern, schlang er seine Arme über Kreuz um mich, hielt dabei aber gleichzeitig meine beiden Hände mit den seinen fest umschlossen.
Der Arzt hatte alles kommentarlos mit angesehen, jetzt rückte er noch ein Stück weiter zu mir vor, um mit seiner Arbeit zu beginnen.
Ruckartig drehte ich den Kopf zu Seite, doch weit kam ich nicht, denn Hux' Körper hinter mir bremste die Bewegung schnell wieder ab. Dummerweise hatte ich den Kopf genau so gedreht, dass der Arzt jetzt viel besser an die Wunde herankommen konnte, was dieser natürlich auch sofort ausnutzte.
Mit einer Hand versuchte er, meinen Kopf in dieser Position still zu halten, während er mit dieser verfluchten Nadel immer näher kam.
Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen, also begann ich mit dem Versuch, mich freizukämpfen.
Hux hielt mich unterdessen weiter unnachgiebig fest, allein von der Körperkraft her hatte ich keine Chance. "Halt still, Victoria. Es ist gleich vorbei. Ich bin ja bei dir." Mit den Daumen zog er kleine Kreise auf meinen Handrücken.
Als ich das erste Stechen und Brennen an meiner Wange spürte, gefolgt von einem ziehenden Schmerz, gab ich meine Gegenwehr schließlich auf und hing zitternd in Hux' Armen. Er stützte sein Kinn ganz leicht auf meinem Kopf ab und murmelte mir unablässig beruhigende Worte zu. Die Luft anhaltend, versuchte ich diese Tortur zu überstehen, ohne einen Laut von mir zu geben. Aber scheiße, es tat so weh! Ein Wimmern entschlüpfte meinen Lippen, gleich darauf fühlte ich auch schon heiße Tränen mein Gesicht hinunterlaufen.
Bitte mach, dass es aufhört. Lass es gleich vorbei sein!
Meine Finger klammerten sich mit jeder neuen Schmerzwelle, die über mich hinwegrollte fester an die von Hux.
"Gleich hast du es geschafft, Victoria. Nur noch einmal." Anscheinend hatte der General die Stiche mitgezählt und wollte mich mit dieser Bemerkung beruhigen.
Antworten konnte ich in der jetzigen Situation unmöglich, und so gab ich nur ein leises Wimmern von mir, als die Nadel ein letztes Mal in meine Haut stach.
"So fertig", kommentierte der Arzt.
Ein Aufatmen ging durch alle drei Beteiligten. Da ich aber mit mir selbst und damit beschäftigt war, kraftlos in Hux' Armen zu hängen, registrierte ich die Erleichterung der beiden Männer nicht wirklich.
Hux ließ mich ein wenig seitlich von sich hinunter, sodass ich in einer viel bequemeren Position in seinen Armen zum Liegen kam. Aus seinen Augen sprach unendlich viel Mitgefühl, als er zu mir hinabblickte. "Es ist vorbei. Du hast es geschafft, meine tapfere Victoria." Mit diesen Worten wischte er meine Tränen behutsam weg.
Geborgen lag ich in seinen starken Armen und spürte ein unbändiges Gefühl der Dankbarkeit in mir aufwallen, während ich ununterbrochen Blickkontakt mit ihm hielt. Er hätte mich auch einfach meinem Schicksal überlassen können, allein mit meiner Angst. Aber das hatte er nicht getan, nein, er war stattdessen an meiner Seite geblieben. Bis zum Schluss. Erneut überschwemmten Tränen meine Augen. In mir tobte ein Gefühlschaos. Niemals hätte ich solche Wesenszüge bei einem Mann vermutet, der der Ersten Ordnung diente. Der schon unzählige Leben auf dem Gewissen hatte, vermutlich skrupellos ausgelöscht. Ich hätte ihm niemals eine solche Zärtlichkeit und aufrichtige Besorgnis um eine andere Person zugetraut. Besonders nicht nach unserem ersten Aufeinandertreffen. Das Durcheinander in mir tobte weiter, was mir letztendlich ein Aufschluchzen entlockte.
Zum Glück führte Hux die Tränen auf meinen Schmerz zurück und sah nicht hinter die Fassade, welche ich nur noch mit Mühe aufrecht erhalten konnte. "Es ist alles gut."
Er zog mich wieder in eine feste Umarmung, um mich zu trösten und mir Halt zu geben, was meine Selbstbeherrschung mit wehenden Fahnen verabschiedete. Mit einem steten Tränenstrom klammerte ich mich an ihm fest.
"Weine nicht. Es ist vorbei." Hux nickte an mir vorbei in Richtung Arzt. "Ihre Dienste werden nicht länger benötigt. Legen Sie das Verbandmaterial auf den Tisch, ich kümmere mich später selbst darum."
"Natürlich, Sir." Salutierend verabschiedete sich der Arzt.
Das leise Klicken der zufallenden Tür registrierte ich schon nicht mehr. Wir waren wieder allein. Als meine Tränen endlich versiegt waren, konnte ich mich nicht dazu aufraffen, meine geborgene Position an der Schulter von Hux aufzugeben.
Er hatte während der gesamten Dauer meines Gefühlsausbruchs still neben mir gesessen, mich im Arm gehalten, ab und an ein beruhigendes Wort gemurmelt. Er gab mir die Zeit, die ich brauchte, um wieder einigermaßen zu mir zu kommen. Dann fasste er mit seinen Fingern unter mein Kinn, um meinen Kopf etwas anzuheben. Lange blickten wir uns an. "Geht es wieder? Wie fühlst du dich?", wollte er wissen.
"Gut, danke Hux", fing ich an. "Dafür, dass du bei mir geblieben bist. Das bedeutet mir sehr viel."
Ein Lächeln zog seine Mundwinkel leicht nach oben, ehe er erwiderte, "Natürlich Victoria." Hux hauchte mir einen unglaublich zärtlichen Kuss auf den Mund, dann lehnte er sich wieder etwas zurück. "Darf ich deine Wunde versorgen? Ich verspreche auch, sanfter zu sein als der Arzt."
Mit einem Nicken gab ich mein Einverständnis.
Hux rückte ein Stück von mir ab, um nach dem Verbandmaterial auf dem Tisch zu greifen. Während er an dem Verband herumfummelte um einen Anfang zu finden, huschten seine Augen immer wieder zu mir zurück.
"Was ist?", wollte ich erfahren.
"Du bist wunderschön, wenn du verweinte Augen hast, Victoria."
Ich verschluckte mich beinahe. Ihm schien es wohl wirklich ziemlich ernst mit seinen ganzen Bemerkungen zu sein. Aus Ermangelung einer einfallsreicheren Erwiderung murmelte ich ein verschämtes "Danke."
"So, jetzt. Halt kurz still." Er hatte endlich den Anfang an dem Verband ausfindig gemacht. Behutsam klebte er die Kompresse über meine Wunde wobei seine Finger unendlich vorsichtig vorgingen, um mir ja keinen Schmerz mehr zuzufügen. Nachdem das erledigt war, bedeutete Hux mir mit ausgestrecktem Arm, mich noch einmal an ihn zu kuscheln.
Ohne Zögern folgte ich der Einladung.
"Du hast mich vorhin nach meinem Namen gefragt, Victoria. Willst du ihn wissen?"
Ich blickte zu ihm auf, sah die Zuneigung in seinen Augen, als er zu mir hinunterblickte. "Ja", gab ich zu.
"Bis auf ein paar Ausnahmen kennt niemand meinen Vornamen. Aber ich möchte, dass du ihn weist, Victoria."
Unwillkürlich schlug mein Herz ein paar Takte schneller. Hux bewies damit, dass er mir sein Vertrauen schenkte. Dass er mir etwas anvertraute, was sonst nur sehr wenige Auserwählte wussten. Für ihn musste dieser Schritt wirklich etwas bedeuten, das war mir klar. Um die Stimmung nicht zu zerstören, die uns wie magisch umgab, blieb ich still. Zeigte ihm meine Einwilligung durch meine Augen.
Hux hielt mich immer noch im Arm, sein Handrücken liebkoste meine unverletzte Wange, ehe er antwortete, "Armitage."
"Armitage Hux", wiederholte ich. "Der Name passt zu dir."
Er lächelte und schenkte mir noch einen Kuss, so zärtlich und voller Aufrichtigkeit, dass ich mich wirklich krampfhaft daran zu erinnern versuchte, was alles auf dem Spiel stand. Eigentlich konnte ich mir solche Sentimentalitäten gar nicht leisten, aber dennoch. Ich scheuchte mein schlechtes Gewissen in den hintersten Winkel meines Kopfes, um die Aufmerksamkeit des Mannes zu genießen, der mich gerade in seinen Armen hielt.
Ich hätte wissen müssen, dass das nicht lange gut gehen würde.
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