Kapitel 8
Verschlafen rieb sich Kalea über die Augen und setzte sich im Schneidersitz auf's Bett. Leise schloss ich die Tür hinter mir. Mein Longboard lehnte ich an den Schrank und den Rucksack ließ ich daneben liegen, bevor ich mich auf den mintgrünen Sessel fallen ließ. Ich fand die Farbe wirklich hässlich, doch Kalea liebte sie. Einen kurzen Moment herrschte Stille, in welchem ich mit geschlossenen Augen meinen Kopf in den Nacken legte.
"Also?", fragte meine beste Freundin. "Alsoooo?", fragend blickte ich sie an. Sie zog eine Augenbraue hoch und half mir auf die Sprünge: "Na, warum bist du hier? Nicht, dass es mich stört, aber warum?" Ich zuckte mit den Schultern und meinte einfach nur: "Ich musste einfach raus und wusste nicht wohin sonst." Ungläubig betrachtete sie mich, sie glaubte mir kein Stück. Aber hätte ich bei ihr auch erwarten können. "Also du willst mir erzählen, dass du einfach mitten in der Nacht zu mir kommst, ohne irgendeinen logischen Grund? Ausgerechnet du?" So scheinheilig wie möglich schaute ich sie an, ließ die Maskerade dann aber doch sein und seufzte. "Na gut, ich brauchte einfach einen freien Kopf und jemanden der mich vom denken abhält." "Was bringt dich zum nachdenken?" Sie nahm sich die Wasserflasche, die immer neben ihrem Bett stand und trank einen Schluck, nachdem sie sie aufschraubte. "Mein Vater... er war nur irgendwie komisch und hat etwas gesagt. Heute ist doch der Todestag meines Onkels und ja, ich weiß auch nicht." "Was hat er gesagt?" Interessiert beugte sie sich vor und stellte dabei auch die Flasche zurück. "Ach nichts", versuchte ich nicht gerade effektiv das Thema zu beenden. Mit einem strengen Blick sah sie mich an. "Die Wahrheit?", wollte sie wissen. In meinem Gehirn ratterte es, ich musste mir etwas einfallen lassen. Ich merkte wie mein Herz schwerer wurde. Mein Kopf war wie leergefegt. Es waren nur noch irgendwelche Schnipsel von schlechten Ausreden die sich darin befanden. Ich schaute zu Kalea, abwartend sah sie mich an. Letztendlich gab ich es auf. Ich wollte es ihr sowieso schon lange sagen, mein Geheimnis endlich mal mit jemanden teilen können und es war Kalea. Meine aufgedrehte beste Freundin, die der toleranteste Mensch der Welt war und niemanden wegen irgendwas verurteilen würde. Außerdem konnte ich ihr vertrauen. Aber war das nicht doch etwas zu krass und vor allem unglaubwürdig? Nur musste ich etwas sagen. Was wenn sie mich zwar nicht als gestört abstempelte, aber mir dafür einfach nicht glaubte? Ich meine, ich würde es mir selbst auch nicht abkaufen. Wenn sie es als eine Lüge ansah, konnte ich mich vielleicht immer noch anders da rausreden.
"Darian!", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Verwirrt blickte ich zu dem Rotschopf, welcher den Blick mindestens genauso verwirrt erwiderte. "Was war denn jetzt los? Ich hab dich dreimal ansprechen müssen?", fragte sie mit etwas Besorgnis in der Stimme. "Ich hab nur überlegt, wie du reagieren würdest", ich hatte mich entschieden. Perplex sah sie mich an. "Reagieren worauf?" Ich warf kurz einen Seitenblick zur Tür und meinte daraufhin: "Kann vielleicht etwas dauern." Ich fing an zu erzählen, wie alles begann. Von dem Tag vor acht Jahren bis heute, ich erzählte von Luc, wie das mit meinen Bildern funktionierte und letztendlich davon, was mein Vater sagte, meine Vermutung brachte ich ihr noch näher und auch den heutigen Vorfall. "Auf jeden Fall war mein Kopf kurz vorm explodieren, also bin ich her gekommen", beendete ich meinen Monolog.
Sie öffnete ihren Mund um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch wieder. Dann presste sie die Lippen aufeinander und zog die Augenbrauen zusammen. Kurz sah sie mich an und dann in ihren Schoß, bevor sie ein Stück nach hinten rutschte und ihre Beine ausstreckte. Ich blieb still, es war doch etwas viel auf einmal, also gab ich ihr einen Moment. Ich schaute durch den Raum und versuchte in irgendwas eine Beschäftigung zu finden, was jedoch nicht wirklich funktionierte. Ich war nervös, hatte etwas Angst, fühlte mich wie ein Vollidiot und gleichzeitig fiel mir ein riesen Stein vom Herzen. Ich wollte gerade nichts mehr, als irgendeine Reaktion von ihr, die mir sagte, was sie davon hielt. Im selben Moment antwortete sie leise: "Ich glaube dir." Ich drehte meinen Kopf zu ihr. "Wirklich?", fragte ich nochmal sicherheitshalber. Sie nickte und augenblicklich fielen die Zweifel von mir ab. Ich war unglaublich glücklich, aus dem einfachen Grund, dass sie nicht dachte ich wäre verrückt. Ohne dass ich es verhindern konnte, bildete sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht und ich bedankte mich. "Nichts zu danken, aber ein paar Sachen musst du mir erklären." Ich nickte. "Luc lebt dort alleine, seit... immer?" "Ja." "Und er ist dein bester Freund?" Ich nickte wieder nur. "Und du hast es mir einfach nicht erzählt", empörte sie sich. Doch ich verteidigte mich sofort mit: "Ich hatte bis vorhin Angst du würdest mich in die Klapse schicken, wenn ich dir das erzähle! Und ist das wirklich das was dich am meisten interessiert?" Sie schien einen kurzen Moment wirklich zu überlegen, bevor sie dann widersprach: "Mich interessiert am meisten, wie du das machst. Also wie kommst du dort hin? Sagst du irgendwas oder führst du einen kleinen Tanz auf oder, ich versteh's nicht." Ich wollte gerade antworten und merkte dann, dass ich es nicht genau wusste. Beim ersten Mal, wünschte ich mir dort zu sein. Aber mittlerweile... ich dachte, ich wünschte es mir nicht mehr offensichtlich wie früher und doch irgendwie tat ich es. Immerhin schloss ich meine Augen, um danach dort zu landen, also wollte ich unterbewusst unbedingt da hin, wenn auch nur noch wegen Luc. Ok, jetzt verwirrte ich mich selbst noch. Ich schüttelte meinen Kopf und erklärte: "Ich schließe einfach meine Augen und... wünsche mir bei Luc zu sein." "Du wünschst dir also bei Luc zu sein?" "Ähm, ja?" "Aha." Sie schmunzelte und sagte nichts weiter dazu. Ich wusste wirklich nicht, was sie gerade dachte, wahrscheinlich war ich einfach wieder mal zu engstirnig, aber es war bestimmt auch besser, wenn ich keine Ahnung hatte. "Und du kannst nur vier Stunden in dieser Welt" "Lucania", unterbrach ich sie. "In Lucania bleiben?" "Jap." "Und du denkst wirklich, dass dein Onkel das auch konnte? Und dein Vater?" "Ich weiß es nicht, mein Vater sagte, ich könne das, was sein Bruder konnte und ich hab die ganzen Zeichnungen von ihm gesehen. Ob mein Vater das konnte oder kann weiß ich nicht, aber ich denke mal nicht." "Ich möchte ihn aber danach fragen." Etwas missmutig besah sie mich. "Ist das schlau? Also nach dem, was du erzählt hast, bin ich mir nicht so sicher, ob er da so positiv reagiert. Und wie willst du das überhaupt anstellen? Einfach hingehen und sagen 'Hey Dad, erzähl mir mal was darüber, was dein toter Bruder konnte.'?" Ich verdrehte die Augen. "Man Kalea, das kann man auch ganz anders tun, ich dachte du bist die optimistische von uns? Außerdem hat die Welt heute angefangen zu zerbröckeln, ich muss wissen warum und wenn mein Vater wirklich was weiß, muss ich es herausfinden." Sie schien immer noch nicht wirklich überzeugt und doch versicherte sie mir: "Ich werde dir helfen. Aber hey, vielleicht war das auch nur ein einmaliger Vorfall." "Wer weiß, aber unergründet werde ich es trotzdem nicht lassen. Und ich weiß absolut gar nichts über diese Welt. Seit fast 9 Jahren reise ich hin und her und weiß nicht mal wo genau ich da bin. Luc weiß auch nichts und ich will was herausfinden. Das kann...", mit einem Gähnen unterbrach ich mich selbst. "Ok,ok, wir werden was herausfinden, aber du solltest schlafen", entschied Kalea. Sie stand kurz auf, holte die aufklappbare Matratze aus ihrem Schrank, zusammen mit einem Kissen und einer Decke. Sie reichte mir alles und legte sich dann in ihr Bett. Die Decke zog sie bis zur Nase hoch. Ich breitete alles auf dem Boden aus und legte mich auch hin. "Schlaf gut", nuschelte sie und drehte sich auf die andere Seite, mit dem Gesicht zum Fenster. "Du auch", und damit kuschelte auch ich mich in die Decke.
Hellouuu
Also ich schreibe jetzt wieder mal in der Nacht um drei einfach mal das Kapitel, because I was lazy and watched series the whole day so I had to do it now. I'm going to read the chapter again now and will correct a few tense mistakes and something like that.
Ok, tut mir leid, mir macht es Spaß auf Englisch zu schreiben. Auf jeden Fall hoffe ich euch hat das Kapitel gefallen und ich werde jetzt weiter machen, weil ich auch noch zwei Bilder bearbeiten muss.
Tschiii 👋
- Arian
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