|:| 1 |:|

Ich schüttele den Kopf und aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Harry mich anstarrt.

Er schaut erschrocken und es genau so wenig zu glauben wie ich.

„Wieso wollen wir eure Aufmerksamkeit? Um das mal klarzustellen: Wir sind keine Kinder, die nach ihren Vätern suchen. Wirklich, um ehrlich zu sein seid ihr uns in der Hinsicht ziemlich egal." Venus lacht.

„Aber gut, dass ihr glaubt, dass wir die drei da umbringen würden, denn ja, das hätte passieren können." Sie geht einige Schritte näher zu mir. „Aber der wahre Grund wieso ihr hier seid, ist, dass wir euch aus dem Weg haben wollten. Drei Tage bedeutet nichts, wenn man keine Zeitmaschine hat. Aber wenn man eine hat, kann man in drei Tagen die Welt verändern." Sie schmunzelt.

Ich gefriere förmlich bei diesem Blick und das Grauenhafteste an all dem, ist das sie die gleichen Augen hat wie ich.

„Und schaut euch an: Ihr seid hier. Fantastisch." Sie wendet sich an Harry. „Wir werden jetzt verschwinden und ihr seht zu wo ihr bleibt. Ich bin gespannt was ihr noch so alles gegen uns versuchen werdet."

Frederick richtet weiterhin das Gewehr auf uns, als er aus dem Türrahmen verschwindet und in der letzten Sekunde, in der wir Venus noch hinterher starren, meint sie: „Oh, die Schlüssel sind dort drüben in dem Schrank."

Unsere Blicke gehen zu dem Schrank, auf dem sie mit ihren Fingern gezeigt hat und als ich wieder zur Tür sehe, sind die Zwillinge weg.

Und wir allein.

Ich bleibe eine Minute noch genauso stehen. Erstarrt und schwitzend. Wer weiß: Vielleicht planen sie noch einmal zurück zu kommen und ich möchte niemanden verärgern.

Doch nach dieser Schweigeminute höre ich ein Husten. „Die Schlüssel", krächzt Niall da.

Harry geht langsam zum Schrank, öffnet ihn und findet ein Schlüsselbund. Genau drei Schlüssel für drei Schlösser.

Ich gehe ihm etwas perplex aus dem Weg, als er sich zu Niall und den anderen beiden herunter beugt und ihre Schlösser aufschließt. Die Ketten fallen von ihren Handgelenken und Liam versucht sofort aufzustehen, was keine allzu gute Idee ist.

Ich stehe derweil am Fenster und beiße mir meine Unterlippe kaputt.

„Ich..." Niall sieht zu mir, etwas traurig, und schüttelt den Kopf. „Ich glaube dir die Sache mit der Zeitmaschine jetzt."

Ich müsste schmunzeln, wenn ich mich nicht so grauenhaft fühlen würde.

„Ihr habt nicht zufällig Essen dabei?", murmelt Zayn und sieht auf seine zitternden Hände. „Es fühlt sich an als hätte ich seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen."

Harry bleibt still während Zayn und Liam über Essen reden und Niall mich ansieht.

Ich sehe, dass er versucht zu verstehen wie es denn sein kann, dass ich ein Kind habe, obwohl es erst Tage her ist, dass ich in 2093 war.

Und um ehrlich zu sein sorgt das auch für kurze Verwirrung bei mir. Aber wenn man die Struktur der Zeit erst einmal verstanden hat, fällt es einem nicht mehr so schwer es zu verstehen.

Es geht in meinem Kopf jedoch nicht um das Verstehen. Es geht um Harry.

Denn nicht nur ich habe einen Fehler begangen sondern auch Harry. Ich weiß, dass ich Harry nicht verantwortlich für das Chaos und die Entführung machen kann, denn alles was er tat war mit seiner Verlobten zu schlafen.

Ich jedoch habe aus Wut auf Harry mit Carmen einen Nachmittag verbracht, getan als wäre dieser niemals passiert, und das alles während Harry mit ihr verlobt war.

Harry hätte sie heiraten sollen.

Und ich habe das zerstört.

Oder?

****

Wir bringen die drei aus dem Gebäude. Ich stütze Liam und Harry stützt Zayn und Niall.

Niall scheint von allen am meisten mitgenommen zu sein und so beschließen Harry und ich, dass es am besten wäre ein Hotelzimmer zu buchen und die drei essen zu lassen, bis sie wieder richtig reden können.

Wir finden in der Nähe ein Hotel und als wir im Zimmer sind, rufen wir sofort den Room Service.

Als Niall wie wild bestellt, sitze ich neben Zayn auf dem Bett.

Dieser sieht mich eine Weile sprachlos an. Bis er endlich spricht: „Also... Du und Harry, ja?"

Ich zucke mit den Schultern. „Eher nicht."

„Wie kann es sein, dass ihr Carmen... egal", winkt er ab und schüttelt den Kopf.

„Ich weiß es nicht", kann ich nur leise murmeln.

Ich weiß es, aber ich will es nicht sagen. Denn seinen eigenen Kodex zu brechen und aus Wut zu handeln, ist eigentlich nicht so mein Ding.

Vielleicht sollte ich das auf den Gott der Wut schieben. Der ist schuld.

Wir verbringen nicht lang im Hotelzimmer. Die drei, die wir gerade gerettet haben, haben nicht die Ruhe um zu schlafen und Harry und ich schweigen uns unangenehm an.

Ich hasse das, aber was soll ich schon sagen? Sorry, dass ich deine Verlobte geschwängert habe und nun unsere Kinder irgendwie die halbe Welt erobert haben?

Acksmurf stellt sich als eine sehr bepackte Stadt heraus und so ist fast an jeder Straßenecke ein Autoverleih. Wir stiefeln zu fünft zum Verleih und Harry bucht mit seinen letzten Geldstücken ein Auto, in das wir fünf gerade so rein passen.

„Ihr Führerschein, Sir?", fragt der Mensch, der Harry die Papiere unterschreiben lässt, bevor er überhaupt seinen Führerschein gesehen hat.

Harry wird blass. Und ich denke ihm wird klar, dass er diesen Menschen nicht austricksen kann, weil dieser die gleichen Superkräfte hat wie er.

„Ich habe einen", sage ich seufzend und zeige dem Menschen meinen Führerschein, den ich noch in meiner Jackentasche habe.

Er runzelt die Stirn, sieht auf das Bild und dann wieder auf mich und sieht mich fragend an. „London, England, Erde?"

Ich nicke. Ja, du hast richtig gesehen: ich bin ein waschechter Alien.

Harry schenkt mir nicht einmal einen dankenden Blick. Stattdessen gibt er mir die Autoschlüssel, murmelt etwas über einen Magneten und strakst davon.

Niall sieht meinen verzweifelten Blick und klopft mir auf die Schulter. „Er kriegt sich sicher wieder ein, Louis. Harry ist doch immer so kühl."

„Ist er nicht", nuschele ich. „So ist er nur, wenn er mir nicht vertraut."

was denkt ihr über venus und frederick? und was haltet ihr von der ganzen situation zwischen harry und louis? jamie xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top