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Es dauert eine Weile bis wir das Haus gefunden haben, aber wirklich schwer haben es uns die Entführer nicht gemacht.
Denn um den Signal-Turm herum gibt es nur wenige Häuser und von dem Blick aus dem Fenster, den Harry wohl sehr gut behalten hat, kann man schließen, dass es sich um ein sehr berühmtes Gebäude handelt.
Und um das Ganze noch offensichtlicher zu gestalten, hat Harry wohl die Inneneinrichtung verraten, dass es das ehemalige Büro seines Vaters ist.
„Sie haben den Sitz des Botschafters vor ein paar Jahren verlegt, hat Gemma mir erzählt. Aber ich bin mir sicher, dass es das Gebäude sein muss. Ich war mir anfangs nicht sicher und habe zur Not noch mal nachgeguckt, aber ja. Es muss das Gebäude sein."
Er eilt voraus und ich poltere hinterher. Ich habe unsagbare Kopfschmerzen, aber sage es Harry nicht. Ist sicherlich nichts Wildes.
Ich renne also hinterher und dann stehen wir vor diesem großen Gebäude, dass sicher bereit für seinen Abriss ist.
„Sie dürfen es nicht abreißen", murmelt Harry.
„Vor allem nicht, wenn meine Freunde da drin gefangen sind, Harry", sage ich bissig.
Harry sieht mich an. Wir stehen vor der Tür. „Nein, hier steht, dass es nicht abgerissen werden darf, da es unter dem Schutz der Clementine-Familie steht." Er runzelt die Stirn. „Wer genau sind diese Clementines, Louis?"
„Wirklich, ich habe keine Ahnung, aber können wir einfach rein gehen?" Ich seufze gedehnt, bis Harry endlich die Tür aufschiebt.
Sie ist nicht einmal abgeschlossen.
Im Treppenhaus riecht es komisch. Nicht nach Urin wie man es aus Großstädten auf der Erde kennt... Es riecht anders.
Es scheint so als sei dieses Gebäude mal sehr prächtig und schön gewesen, doch es wurde schon lang nicht mehr gepflegt oder renoviert. Sicherlich schon Jahre nicht mehr betreten.
Mir läuft ein kleiner Nager vor die Füße und ich quietsche.
„Louis", warnt mich Harry und hält sich einen Finger vor den geschlossenen Mund.
Ich rolle mit den Augen. Ist es wirklich so wichtig, dass wir leise sind? Immerhin haben es uns die Entführer einfach gemacht und das mag schon was heißen. Sie wollen uns hier und sie rechnen nicht einmal damit, dass wir zu spät kommen.
„Wir hätten Waffen mitbringen sollen", flüstere ich dann, als Harry und ich die Treppenstufen hochgehen.
Unsere Schuhe quietschen auf den Stufen und meine Stimme hallt durch das ganze Treppenhaus.
„Wir haben mich, Louis. Ich bin stark."
Wäre das hier eine andere Situation, hätte ich ihn jetzt gehauen, denn: Was fällt ihm ein? Ich bin auch stark und kann mich sehr wohl gut verteidigen!
Doch es ist nicht der Zeitpunkt für ein solches Gespräch und so bleibe ich still und folge Harry zwei Gänge entlang, bis wir vor einer Tür stehen.
„Ich bin mir sicher, dass es das hier war. Das war sein Büro", erklärt Harry mir.
Ich nicke. „Wie auch immer, Harold." Und dann trete ich die moderige Tür ein.
Oder versuche es.
„Du bist ein Vollpfosten, Louis!", schimpft Harry und dreht den Türknauf.
Die Tür ist nicht abgeschlossen.
Ich ärgere mich, denn jetzt tut mein Fuß weh und das für wieder und wieder nichts.
Meine Nerven sind wirklich langsam am Ende.
Doch mein Leiden wird unterbrochen, von einem Anblick, der mir bekannt vorkommt.
Auf der Erde sitzen Zayn, Liam und Niall. Sie sind angekettet und vor ihre Münder sind Paketbänder geklebt.
Als sie uns erblicken, blinzeln sie eine Weile, bis sie realisieren, dass wir es sind.
Niall versucht zu sprechen, doch mit einem Band im Gesicht ist das schwer.
Also reiße ich es ihm aus dem Gesicht und Harry eilt zu den anderen beiden und tut das selbe.
Niall hustet. Seine Stimme ist rau. „Schnell", sagt er nur.
Ich sehe die Ketten. Sie sind aus Stahl oder vielleicht aus etwas anderem was Aliens eben so zum entführen benutzen.
Ich knie mich neben Niall auf den Boden, fummele mit dem Verschluss herum.
„Hierfür braucht man einen Schlüssel", sage ich zu mir selbst.
Harry sitzt derweil an Zayns Kette.
Ich nutze die Zeit, um Niall etwas wichtiges zu fragen. „Wer hat euch entführt? Ihre Stimmen waren auf dem Video verzerrt."
Niall schaut mir bei meinem Versuch die Kette auf zu kriegen zu. „Sie tragen Masken. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie kenne. Ich weiß nur, dass sie da waren, in der Nacht, in der Harry und du flohen. Und sie nahmen uns drei und betäubten uns... Glaube ich zumindest, denn als ich wieder aufwachte, waren wir hier angekettet."
Ich nicke und beiße mir auf die Unterlippe.
„Sie kommen bestimmt bald, ihr müsst euch beeilen", sagt Liam mit schwacher Stimme. Vielleicht ist er auch besonders ängstlich, da keiner an seiner Kette arbeitet.
„Ich kann sie schmelzen, aber das braucht eine Weile. Dieser Rohstoff ist extrem selten und sehr stark", erklärt Harry in Eile. Er zieht an Zayns Kette und versucht sie aus der Wand zu ziehen.
Doch vergebens.
„Wir müssen es nur schaffen, bevor sie wieder kommen", sagt Niall erschöpft.
„Oops, zu spät", erklingt da eine Stimme von hinten.
:o jamie xx
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