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Harry lässt nicht locker. Er hat mich sogar schon so weit, dass er mir meinen einen Ärmel hochkrempelt und die Spritze an einer Ader ansetzt. Er klopft auf meinen Arm und dann pickst es.

Ich muss schreien und winde mich. Dabei schneidet mir die Spritze etwas an meiner Haut entlang.

„Louis!", flucht Harry. „Halt still. Sonst wird das nichts."

Ich wimmere und merke, dass ich immer noch getrocknete Tränen neben meinen Augen habe.

ich fühle mich dreckig und durchgeschwitzt. Und ich trage immer noch das Gleiche wie vor 200 Jahren.

Schließlich ist der gesamte Inhalt der Spritze in meinem Blut und bringt meinen Kreislauf wieder in Gang. Ich fühle wie die Kraft zurückkehrt, wie mein Blick klarer wird und über meine Ohren nicht mehr ein Schleier gestülpt ist.

„Kannst du dich aufsetzen?" Harry klingt schon fast besorgt. Aber auch wirklich nur fast.

Ich habe das Gefühl, dass er mir einfach nur ein paar Stunden seine Dankbarkeit zeigt und mich dann allein lässt. Ich werde ihn nach diesem Tag wahrscheinlich nie wieder sehen.

„Will nicht."

„Mir wurde gesagt, dass man sich nach der Spritze hinsetzen kann und es auch soll", erklärt Harry streng.

Und dann packt er mich einfach und schon sitze ich auf dem Krankenbett.

Ich rolle mit den Augen.

„Ist dein Name wirklich Edward Marcel?", murmele ich.

Dass Harry ebenfalls ein Zeitreisender ist, würde einiges erklären.

„Nein."

Mist.

„Also war das gelogen? Dass du auch aus einer anderen Zeit kommst? Kommst du vielleicht aus der Zukunft? Wo es normal ist für Menschen glühende Augen zu haben? Hört sich wie ein Trend aus den 3120er an."

„Nein." Harry legt die Spritze weg und gibt mir erneut den Tank, den ich schon fast leer getrunken habe. Jetzt erkenne ich, dass es ein Getränk zur Stärkung ist. So etwas bekomme ich vor und nach jeder Zeitreise.

Auch wenn ich das Getränk hasse und es eigentlich wirklich nicht einmal vom Geschmack her mag, trinke ich es.

Nun merke ich das Kribbeln und die Aggressivität des Getränks. Es scheint wirklich so als habe das Getränk selbst eine Persönlichkeit.

Ich huste und stütze mich mit einer Hand auf der Matratze ab. Sie ist zu hart für meine Verhältnisse.

Harry steht von seinem Stuhl auf und wandert herüber zur Tür. Sie ist undurchsichtig bis auf das kleine Fenster in der oberen Mitte. Durch das blickt Harry nun hindurch.

„Das war keine gute Idee zu sagen, dass ich dir geholfen habe und dass ich Edward Marcel bin."

„Ach wirklich?" Ich klinge unbeeindruckt und wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich wirklich nicht was eine gute Idee und was keine war.

Ich will einfach nur nach Hause und nie wieder in eine andere Zeit reisen.

Harry kann meinetwegen aus dem Raum spazieren und nie wieder auftauchen.

„Sie wollten alles protokollieren und mein..." Er überlegt und schüttelt den Kopf. „Implantat scannen? Was ist das?" Er dreht sich fragend zu mir um.

Ich sitze nur da, starre ihn an und schlürfe die Reste das Tanks leer.

Mein Bauch fühlt sich voll und bewegend an. Ich hasse diese Getränke wirklich.

„Implantate hat jeder. Die meisten haben eins. Das Standardmodell. Das ist ein Chip in deinem Kopf, der dich informiert."

„Über was?"

„Harry, ich bin hungrig."

Er seufzt. „Ich denke, dass ich jetzt ein Problem habe, Louis. Ich kann mich nicht ausweisen und ich habe kein Chip in meinem Kopf." Er scheint die Idee, dass Leute sich etwas ins Gehirn pflanzen lassen, abartig zu finden.

Wenn man aus seiner Zeit kommt, kann ich diese Ansicht sogar verstehen.

„Ich kann dir das später erklären mit dem Implantat", nuschele ich.

Harry ist tief in Gedanken, als er sagt: „Ich habe nicht weit genug gedacht."

Ich frage mich nicht woher der Sinneswandel kommt, denn ich kann es mir denken. Er ist mit einem Fremden aus seiner Zeit geflüchtet. Er ist vor dem Tod und seiner Hochzeit mit Carmen geflüchtet und vielleicht auch vor dem langweiligen und bequemen Leben als Fürst.

Und er ist in eine Zeit geflüchtet, von der er keine Ahnung hat. Die er nicht kennt und in der er keinen Platz hat. Was will er beruflich machen? Pferde ausreiten? Wir haben nicht mal welche.

Bücher lesen? Gibt es auch nicht mehr.

Zeitmaschinen testen? Bitte nicht.

Harry hat keine Ahnung was er denn jetzt hier eigentlich soll und auch wenn ich mich frage was ihn wirklich dazu bewegt hat mit mir zu kommen, so denke ich, dass der Grund nicht so wichtig gewesen sein kann.

Nicht so wichtig um vor allem zu fliehen nur um wieder wo zu landen wo er nicht erwünscht ist.

„Ich sollte die Nummer meiner Zeitmaschine sagen und das Jahr aus dem ich komme."

Ich seufze. Ich fand es zwar anfangs eine clevere Idee sich nicht hinzustellen und zuzugeben, dass er Harry Edward Styles ist, weil ich dann ziemlich viel Ärger bekommen hätte und Harry zurück in seine Zeit geschickt werden würde, aber so ganz ist der Plan nicht durchdacht.

„Sag du bist mit einer 3469 gereist, die den Geist aufgegeben hat. Du bist im Jahr 2090 gelandet und du bist... Privat gereist", schlage ich vor und quäle mich vom Bett.

Harry sieht zu mir. „Und das werden sie mir glauben?"

Ich nicke. „Alle 3469s haben den Geist aufgegeben. Das ist der Klassiker."

Harry lächelt kurz. „Dann werde ich das sagen."

„Haben sie dich schon befragt?"

„Ja." Er schaut wieder durch das Fenster in der Tür.

„Dann hast du nichts sagen können? Was haben sie jetzt vermerkt?"

„Nichts." Harry zuckt mit den Schultern.

Ich will fragen wie es sein kann, dass Harry befragt wurde und heil aus der Unterhaltung gekommen ist ohne auch nur ein Fünkchen Ahnung über Zeitreisen zu haben.

Doch er verbietet es mir.

Na klasse. Geht das also wieder los.

welche mbti typen meint ihr sind harry und louis? (an die, die sich schon mal mit mbti beschäftigt haben xD)

btw hoffe ich, dass alle die diese geschichte lesen schon davor lost time gelesen haben... an alle kleinen irrichter: erst lost time, dann das hier. :D jamie xx

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