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be ready ;)

Niall setzt mir einen Teller mit einer Flüssigkeit vor, in der Stückchen schwimmen.

Sie sieht komisch aus, aber es duftet so gut, dass ich mir den Löffel nehme, der neben mir liegt und etwas aus der Schale schöpfe.

Dann führe ich es zum Mund und verbrenne mir die Zunge.

Niall lacht, als ich den Löffel fallen lasse und wimmere.

„Die ist heiß."

Ich lasse das Implantat die Temperatur checken und auch der Mini-Computer in meinem Gehirn stimmt Niall da zu: Zu heiß um es zu verzehren.

Klasse. Vielleicht sollte ich alles scannen, bevor ich es berühre.

Ich seufze und nehme mir den Löffel wieder. Diesmal puste ich auf die Flüssigkeit im Löffel, bevor ich sie zu mir nehme.

Meine Augen werden groß.

Wow. Das schmeckt fantastisch und ich kann nicht glauben, dass man so etwas synthetisch herstellt. Und es nicht einmal im Geringsten nachmachen kann.

Ich werde nie wieder synthetische Suppe essen.

„Was ist? Schmeckt sie nicht?" Niall scheint nervös.

„Doch! Sie ist brillant! Wie könnt ihr nur so etwas... also ich meine... Sehr lecker." Ich nicke kurz und nehme mir den nächsten Löffel.

Es dauert eine Weile bis ich fertig bin und dann stehe ich zusammen mit Niall wieder auf.

Wir verlassen die Hütte wieder und Niall legt den Arm um mich. „Nicht vergessen: Nichts erwähnen davon, dass du schwul bist."

„Ich bin was?"

„Ein Stalljunge?" Niall lacht.

„Ich war nie ein Stalljunge, Niall. Und ehrlich gesagt mache ich in der Auswahl meiner Partner nie das Geschlecht zum Thema. Das gehört sich nicht, da wo ich herkomme."

Niall sieht mich befremdlich an, doch dann lacht er nur wieder. „Mensch, in das Dorf will ich auch mal reisen..." Er schüttelt den Kopf.

Ich checke derzeit das Wort Stalljunge.

„Stalljunge: Dieser Begriff wurde in der Neu-Renaissance als Beleidigung für die gleichgeschlechtlichen Geliebten der Adelsfamilie verwendet. Später wurde der Begriff jedoch zu einer Arbeitsbezeichnung. Er beschrieb männliche* Prostituierte."

Na klasse. Ich hatte Rhonda ernsthaft erzählt, dass ich eine Nutte bin.

ich könnte mich selbst schlagen.

Da hat man schon einmal ein Implantat im Hirn und weiß doch nichts.

Niall erklärt mir wie man Ställe ausmistet. Das schwarze Pferd ohne Namen ist weg und ein paar andere auch. Ich schätze sie grasen. (Nein, natürlich habe ich das nicht nachschauen müssen... Weil ich definitiv nie im Geschichtsunterricht geschlafen habe...)

Ich merke, dass meine Zeit weitaus hygienischer ist und dass ich überhaupt nicht gut darin bin Ställe auszumisten und schon gar nicht fasse ich gern Pferdemist an.

Niall lacht so viel wie ich im letzten Jahr nicht gelacht habe. Und das alles nur darüber, dass ich drei Mal hinfalle, quicke und mir einmal halb den Arm prelle.

Das Implantat sagt mir zum Glück, dass es nicht ernst ist und ich unfallfrei weiterarbeiten kann.

Nach dieser Tätigkeit füllen wir die Boxen mit neuem Stroh. Das mag ich lieber, denn es ist frisch und neu und ohne Scheiße.

Ich summe vor mich hin, als ich die Box von dem schwarzen Pferd mit extra viel Stroh fülle.

„Vergiss nicht die Stelle dahinten."

„Ja", singe ich überschwänglich.

Ich habe beschlossen, den Ausflug als das zu sehen was er ist: Ein Unfall. Sicherlich nicht meine Schuld. Wer ist auch so blöd und schließt die Türen einer Zeitmaschine, wenn sie gefüllt ist. Es musste doch passieren, oder? Definitiv war es nicht meine Schuld, dass ich in dieser Zeit landete, denn ich habe das Rad nicht gedreht. Ich wollte es nur zurückdrehen. Der Gurt ist schuld und mein Boss.

Mein Boss, der Gurt und die Hilfsleitung. Sicher hätte der Zuständige mir einfach sagen können wo ich Diamant und Rubin finde, wenn er nur ein Deut weiter gedacht hätte und die 76389 angepeilt hätte.

Doch er hat es nicht und so ist es nicht meine Schuld.

Außerdem sollte ich das Ganze positiv sehen: Ich kriege endlich mal einen Teil der Geschichte mit, der sehenswürdig ist.

„Ich denke, du solltest aus dem Stall heraus treten, Junge", höre ich eine dunkle Stimme hinter mir.

Erst halte ich sie nur für eine Taktik von Niall, um mich zu ärgern, doch als ich mich mit einem Grinsen umdrehe, verfliegt mir dieses schnell.

Vor mir steht ein großer, schlanker Mensch. Er hat lange, wellige Haare und eine in Falten gezogene Stirn. An seiner Leine hat er ein schwarzes Pferd, welches mir sehr wohl bekannt vor kommt.

Ich schlucke und sehe so schnell nach unten, dass ich ihn nicht mehr scannen kann.

Alles was mir das Implantat sagt ist, dass das Fürst Harry Edward Styles ist.

Und diesen Namen kenne ich aus dem Geschichtsunterricht.

Ich stelle mich vor die Box und sehe dem Fürsten dabei zu wie er das Pferd in die Box bringt. Er streichelt es noch etwas und dreht sich dann zu mir. „Schließen, bitte."

Ich nicke hastig und schließe das Gatter.

Der Fürst bleibt neben mir stehen und hält mir seine Hand offen hin.

Fast denke ich, dass er eine Hand in seiner will, aber das ist lächerlich.

Als er merkt, dass ich nur starre, hebt er eine Augenbraue. „Bist du neu hier?"

Ich steh da nur, Haare verwüstet, Stroh an meiner Kleidung hängend, einiges davon sogar in meiner Unterhose und ein bisschen Stroh schwitzig haltend in meiner Hand und nicke stumm.

„Nun Bursche, Karotte."

Karotte. Das hört sich an wie etwas zu essen.

Das ist ein Gemüse, das weiß ich.

Das stellen wir auch synthetisch her, aber man isst es nie allein. Nur mit Mais und Erbsen.

Und das heißt ich kenne Karotte nur als etwas Buntes.

Ich weiß wo die Leckerlis für die Pferde stehen und so eile ich dort hin.

Was hier von ist denn jetzt eine Karotte?

Ich beiße mir auf die Unterlippe und starre auf die einzelnen Körbe.

Grün, Orange und sogar etwas Lilanes. Und etwas, dass Brot sein muss.

Und Heu.

Ich entscheide mich für das Grüne.

ich nehme mir eine grüne Karotte aus der Kiste und bringe sie dem Fürsten.

Er sieht mich nur kopfschüttelnd an. „Welche Dummen stellt Rhonda ein? Ich wollte eine Karotte, du Nichtsnutz."

Er nimmt mir das Grüne aus der Hand und geht selbst zu den Snacks. Dort holt er sich etwas Oranges und gibt es patzig dem Pferd.

Ich werde rot.

Oh, natürlich.

Wieso habe ich es nicht gescannt?

Ach ja, da waren grüne Augen, die mich durchbohrt haben und mich komplett vergessen ließen, dass ich die Fähigkeit besitze Dinge in Sekunden nachzusehen.

Der Fürst hat mich so sehr abgelenkt, dass ich vergaß, dass ich eigentlich kein Ausmister bin sondern ein Zeitreisender.

Und das muss man erst einmal schaffen.

„Ich will nicht, dass du dich um mein Pferd kümmerst. Lass das Niall übernehmen, bis du bereit bist", sagt er nuschelnd, steckt seine Hände in die Hosentaschen und geht weg.

Nachdem der Fürst den Stall verlassen hat, eilt Niall zu mir herüber, der wohl die ganze Zeit, die sich der Adelige im Stall befand, irgendwo versteckt hat.

Er hustet und stolpert über einen der Strohhalme.

Ich fange ihn auf und starre ihn an.

„Das war der Fürst", murmele ich nur.

„Woher weißt du das?"

„Das... weil... Woher..." Mal wieder hätte ich nachdenken sollen.

„Ich habe mal ein Foto... ähm eine Malerei von ihm gesehen."

Niall runzelt die Stirn. „Der Fürst hat sich noch nie malen lassen."

„Woher weißt du das?"

„Weil das jeder hier weiß. Er wird sogar der unsichtbare Fürst genannt. Ich denke nicht, dass man sich später mal an ihn erinnern wird."

Ich klopfe mir das Stroh von meiner Kleidung und blicke zu dem schwarzen Pferd. „Das kann man nie wissen."

Ich kann Niall schlecht sagen, dass der Fürst schon bald nicht mehr leben wird. Und ja, das man sich sicherlich an ihn erinnern wird.

harry ist der fürst!!! schock!!! xD was sagt ihr zu dem ganzen? jamie xx

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