|:| 28 |:|
Ich sehe Harry verdattert dabei zu wie er den Raum verlässt. Ich stehe nur da und schüttle den Kopf.
Nein. Das geht nicht. Ich kann ihn nicht mitnehmen. Ich kann kein Benzin holen. Das geht alles nicht. Harry kann mir die Edelsteine holen, aber dann muss ich gehen. Allein. Zur Not überwältige ich Harry.
Ich werde nicht den Lauf der Geschichte ändern.
Wenn ich das nicht längst schon getan habe.
„Warte", rufe ich den Gang herunter. Harry geht gerade in ein Zimmer weit hinten im Gang.
Mir fällt auf, dass es Zeit fürs Abendessen ist.
Das fällt wohl heute für uns beide aus.
Harry dreht sich um und gibt mir ein Handzeichen.
Und dieses Handzeichen sagt so viel wie: Als würde ich auf dich hören.
Ich seufze. Ich werde warten bis er wieder hier ist. Und dann werde ich ihm freundlich erklären, dass sein Plan, was auch immer das für einer ist, absoluter Müll ist. Und dass ich ihn nicht mit mir nehmen werde.
Harry verlässt das Zimmer nach etwa einer Minute wieder. Steckt sich etwas in die Hosentasche und joggt auf mich zu. „Ich hoffe du hast nicht wirklich die ganze Zeit tatenlos hier herum gestanden, sondern das gemacht, was ich dir befohlen habe."
Ich knirsche mit den Zähnen. „Ich kann dich nicht mitnehmen."
Harry lacht leise. „Du hast keine Wahl, Louis."
„Die habe ich sehr wohl. Ich kann zum nächsten Fürstentum reisen und dort nach den Edelsteinen suchen."
„Kannst du nicht. Ich werde im Wald nach der Zeitmaschine suchen und ich werde sie finden. Dann werde ich mit dir oder ohne dich abreisen. Du hast die Wahl."
Ich funkele ihn böse an. „Das würdest du nicht wagen."
„Ich habe die Sachen, die du brauchst um von hier wegzukommen, Louis. Vertrau mir endlich und geh das Benzin holen."
„Wofür brauchst du denn Benzin? Die Zeitmaschine braucht kein Benzin, um zu funktionieren!"
Harry spielt überrascht. „Nicht? Na, dann werden wir einfach meine Gemächer in Brand setzen."
„Was?" Ich runzele die Stirn.
„Wir setzen mein Zimmer in Brand und täuschen meinen Tod vor."
„Das geht nicht. Man wird uns sehen. Und du kannst nicht einfach das Leben von deinen Leuten aufs Spiel setzen!", flüstere ich empört.
„Tue ich nicht. Es ist nur mein Zimmer und das brauche ich eh nicht, wenn wir in... 2293 ankommen."
Anstatt zu fragen, woher er das genaue Jahr weiß, seufze ich. „Ich kann den Lauf der Geschichte nicht ändern."
„Louis, hol das Benzin. Oder ich schicke Greg, der gleich um die Ecke kommen wird."
Ich lache humorlos und sehe dann fassungslos, dass Greg um die Ecke kommt.
„Louis, Harry: Man vermisst euch beim Essen." Greg lächelt. Dieser Mensch hat wirklich keine Probleme. Im Gegensatz zu mir.
„Greg, bitte hole mir einen großen Kanister Benzin", sagt Harry.
Zu meiner Verwunderung nickt Greg und eilt davon.
„So sollte das funktionieren. Schau dir etwas von Greg ab."
Ich schnaube und verschränke die Arme vor der Brust.
Unsere Anzahl an Zeugen wird nicht weniger, als Greg wieder kommt und Niall neben ihm hergeht.
Ich will Niall nicht hier haben. Niall ist ein guter Mensch und er sollte nicht in der Nähe von Flammen sein.
„Also: Was machen wir hier?", fragt Niall. Er scheint weniger überrascht als ich es mir vorgestellt habe.
„Wir werden meinen Tod vortäuschen und dann werden Louis und ich von hier abhauen."
Niall lacht. Offensichtlich nimmt er das nicht ernst.
Würde ich ehrlich gesagt auch nicht.
„Ich werde das Benzin verschütten. Immerhin war es meine Idee und ich möchte euch nicht in Gefahr bringen", murmelt Harry und nimmt Greg den Kanister ab.
„Das ist ein Scherz, oder?", fragt mich Niall, immer noch grinsend.
„Er meint es ernst und ich versuche ihn schon sehr lange dazu zu bewegen, es zu lassen."
„Wollt ihr zusammen abhauen, weil ihr ineinander verliebt seid und nicht ohne den anderen könnt?" Niall zwinkert.
„Oh Himmel, nein. Harry will in meine Zeit reisen."
„In was?"
„In meine Zeit, Niall. Ich komme aus der Zukunft."
Der Blonde lacht und schüttelt den Kopf. „Klar, Louis... Das werde ich sowas von auf eurer Hochzeit erzählen."
Ich seufze. Ist vielleicht besser, wenn Niall es nicht glaubt.
Harry kommt aus seinem Zimmer, schüttet noch das restliche Benzin vor der Tür aus. Er hält Streichhölzer in der Hand und etwas hängt um sein Hals.
Das Rubin-Amulett.
Er hat Carmens Mutter die Ohrringe geklaut und das Amulett.
Harry ist der schlechteste Verlobte aller Zeiten.
„Geht alle weiter zurück und wenn ich es sage, laufen wir nach draußen, verstanden?", sagt Harry in aller Ruhe.
Er wirft den Kanister in sein Zimmer und zündet ein Streichholz an.
Er wirft es auf die Benzinspur und prompt steht der Türrahmen in Flammen.
„Jetzt laufen. Mir nach", ruft Harry und zieht mich mit sich. „Einfach raus hier."
Während unseres Rennens schreien wir „Feuer, Feuer!" und jedes Mal, wenn wir jemanden sehen, funkelt Harry die Person mit seinen glühenden Augen an.
Ich versuche nicht einmal zu verstehen was er da macht und renne einfach weiter.
Wir rennen den Weg aus dem Schloss und in den Wald.
„Wo steht sie, Louis?", ruft Harry mir hektisch zu. Er umklammert die Edelsteine fest in seiner Hand.
„Dort irgendwo", sage ich gegen den Wind und deute in die etwaige Richtung.
Harry nickt und läuft weiter.
„Wo rennen wir hin?", ruft Greg von hinten.
Ich höre Niall lachen, der das Ganze immer noch für einen Scherz hält.
„Zur Zeitmaschine", antwortet Harry ehrlich.
Und schließlich erreichen wir den Kasten, der immer noch da bedeckt von Moos und Ästen steht.
„Das ist sie?", keucht Harry.
Ich nicke und drücke meine Handfläche auf die Öffnung.
„Person erkannt. Raum wird geöffnet", sagt die Stimme aus dem Inneren der Maschine.
Niall versteckt sich skeptisch hinter seinem großen Bruder.
„Wo muss die Tankfüllung rein?", fragt Harry hektisch.
Es rennen schon die ersten Leute vom Hof in unsere Richtung.
„Da hinten. Oben", sage ich gestresst. „Schieb sie hinten in die Röhre, Harry."
Dieser lacht und schüttelt den Kopf. „Auf gar keinen Fall. Damit du ohne mich abhauen kannst? Nein. Greg wird es tun."
Greg seufzt. „Was muss wo rein?"
Niall runzelt die Stirn. „Ich finde es sehr verdächtig, dass du das Ganze nicht merkwürdig findest, Greg."
Harry und ich begeben uns in den Innenraum der Maschine und dann höre ich wie Greg die Edelsteine in die Röhre schiebt.
„Ich bin froh euch kennengelernt zu haben", sage ich.
Und dann schließen sich die Türen.
„Schnall dich an, Harry. Ich bin ein Profi."
Ich drücke auf ein paar Knöpfe, schalte auf das richtige Jahr und dann höre ich die Ansage: „Flug wird eingeleitet."
Ende des ersten Teils.
sooo, das hier war der erste teil der trilogie.
ja, ihr habt richtig gehört. das hier ist die überraschung: es gibt noch zwei weitere teile.
der zweite teil heißt "lost track". schaut einfach auf mein profil. ich lade ihn gleich hoch. (also die beschreibung.)
danke fürs lesen und das unterstützen!
jamie xxx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top