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„Seid ihr bereit für morgen?", fragt Liam etwas genervt.

Und ich weiß wirklich nicht, ob ich mich in seinem Ton verhört habe.

Aber mein Implantat sagt mir, dass Liam definitiv genervt und aufgeregt zugleich klingt.

„Mehr Geld", zuckt Niall nur mit den Schultern und hält sich davon ab, näher bei Liam zu stehen und seinen Kopf auf Liams Schulter zu legen.

Ich muss sagen die beiden sind ein süßes Paar und wenn ich es dürfte, würde ich die beiden einfach mit in meine Zeit nehmen wo sie zusammen sein könnten.

Leider könnte das das Universum explodieren lassen, also lasse ich es einfach mal.

„Was ist morgen?" Ich sitze auf dem Tisch im Kuhstall. Besagte Kühe sind auf der Weide und wir haben unsere nachmittägliche Pause. Greg war schon da um die „Milch des Fürsten" zu holen, was sich für mich eher wie ein Pornotitel aus den 2180er Jahren anhört.

Ich schlürfe die kühle Milch und konzentriere mich darauf nicht zu sehr darüber auszurasten wie gut sie schmeckt.

„Morgen ist die Verlobungsfeier des Fürsten. Das bedeutet für uns, dass wir besser bezahlt werden und morgen servieren."

Ehrlich gesagt dachte ich gar nicht daran, dass sie ja auch bezahlt werden müssen. Das hier ähnelt nämlich eher der Sklaverei...

Ich nicke. „Das heißt wir dürfen ins Schloss?"

„Ja. In die Küche und einige von uns sogar in den Ballsaal." Niall klingt etwas freudiger als Liam, der mit den Augen rollt.

„Liam würde am liebsten den ganzen Tag in der prallen Sonne sitzen und einen Sonnenstich kriegen, um am Abend zu sagen, dass er nicht arbeiten muss."

„Wieso das?"

Zayn sieht von Liam zu mir. „Er hasst die Adelsfamilie."

„Aber wieso... Ich meine wieso hasst ihr die Adelsfamilie nicht?"

Niall zuckt mit den Schultern. „Ich mag sie nicht sonderlich, aber ich arbeite hier und ich liebe das Schloss. Von innen noch mehr als von außen."

Liam trinkt die letzten Schlucke seiner Milch und stellt sie dann auf einen Tisch.

„Louis? Kennst du Kakaopulver? Früher, zu Zeiten meiner Großeltern, hat man es sich in die Milch gemacht und dann schmeckte die Milch nach Schokolade. Kennst du Schokolade?"

Und dann erzählt Niall mir eine halbe Stunde etwas über Kakaopulver, Energy Drinks und etwas, dass sich Spotify nennt und verdächtig genau so klingt wie mein Musik-Programm auf meinem Implantat.

Der Abend läuft ab wie der gestrige, nur dass Rhonda noch einmal wütend zu uns kommt und Niall und mir sagt, dass wir es unterlassen sollten uns die Lampen zu nehmen.

Wir nicken das unterwürfig ab und gehen schlafen.

Diese Nacht schlafe ich wirklich durch. Mein Schlaf ist so intensiv, dass ich den Wecker fast nicht höre.

Obwohl er sich wortwörtlich in meinem Kopf befindet.

Ich haue mir gegen die Schläfe, und Niall, der Im Nachthemd vor meinem Bett steht und sich die Hose überzieht, findet das äußerst witzig. „War da eine Fliege oder ist das so eine Angewohnheit?"

„Was?", nörgele ich verschlafen.

„Na ja... Das machst du jeden Morgen. Genau um sechs Uhr."

Ich wische mir den Schlaf aus den Augen und programmiere den Wecker um. Es ist besser ich stelle mir einen Wecker dafür wann ich schlafen gehe, als wann ich aufwachen sollte. Denn da ist der Fehler meines Rhythmus.

„Ein Tick von mir", meine ich dann und mache mich ebenfalls fertig, um die Hunde abzuholen.

Diesmal bringt Greg sie höchstpersönlich nach draußen und schenkt uns ein ignorantes „nicht zu lang" als Guten Morgen.

„Ich mag diesen Greg nicht", nuschele ich und nehme die beiden kleinen Hunde an die Leine.

Niall nimmt wieder Fritz.

Fritz scheint sehr vertraut mit Niall und ich wette Fritz mag Niall lieber als seinen eigenen Besitzer.

Niall scheint sich auch mehr über Fritz zu freuen als es Greg tut.

Man kann doch wenigstens mit seinem Hund Gassi gehen, oder? Zu viel verlangt ist das nicht.

So schwer kann sein Job nicht sein. Muss er Harry seine Sachen rauslegen? Sicher muss er ihm den Arsch pudern und ihm die „Milch des Fürsten" einschenken.

Lächerlich. Ich kann verstehen wieso Liam die oberen Stände nicht mag.

„Er war mal anders." Niall kratzt sich nervös am Kopf.

In meinem Kopf macht es Klick. „Du kennst ihn näher?"

Niall lächelt traurig. „Greg ist mein Bruder."

Ich bleibe schlagartig stehen und sorge dafür, dass die Wanderratten der Verlobten sich nahezu strangulieren.

Der eine wimmert sogar auf.

„Dein Bruder? Wieso hast du mir das nicht früher erzählt?"

Niall zuckt mit den Schultern und geht weiter. „Ist nichts worauf man stolz sein könnte."

Das Bett. Das freie Bett.

„Habt ihr mal zusammen gewohnt? In der Hütte, in der ich jetzt mit dir wohne?"

Niall nickt und seufzt. „Nachdem er den Arbeitsplatz als Erster bekommen hat, war das mit der Freundschaft und der Bruderliebe vorbei. Er zeigt mir die kalte Schulter und hat sogar Fritz mitgenommen."

„Ins Schloss... Der arme Hund lebt jetzt im Schloss?"

Niall lacht bitter. „Lächerlich, oder? Der Hund gehört hier nach draußen zu den anderen Tieren. Er könnte sich sogar nützlich machen. Aber nein, er musste ihn mitnehmen."

Wir schlendern den Weg entlang und aus dem Augenwinkel sehe ich einen großen, viereckigen Stein. Fast schon muss ich grinsen.

Wenn das nicht gut versteckt ist, dann weiß ich auch nicht.

Niall sieht nach vorn und macht dann Fritz von seiner Leine ab. Als ich nicht sofort reagiere, schnippt er mir vor meinem Gesicht herum. „Ich weiß nicht was hier ist, aber es ist immer diese Stelle an der du träumerisch wirst, Louis."

„Ich weiß auch nicht was hier ist." Ich kichere und mache die beiden Hunde von der Leine ab.

Nicht erfreut bin ich, als der eine in die Richtung der Zeitmaschine läuft.

Nein, nein, nein!

Ich renne blitzschnell hinterher und höre Niall hinter mir rufen: „Das ist okay. Da darf sie lang."

Ich stolpere fast über einen aus dem Boden schauenden Ast, doch schließlich packe ich das Tier am Schwanz und liege im Dreck.

Ich keuche und huste und setze mich auf.

Das Vieh ist wirklich nur in die Richtung gesprintet, weil dort vor mir ein toter Hase liegt.

Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und leine sie wieder an. Hat das kleine Wollknäuel eigentlich einen Namen?

Niall steht dann hinter mir, Fritz wieder angeleint. „Was sollte das? Ist das, weil du zu wenig geschlafen hast?" Er runzelt die Stirn.

„Ich glaube ich bin einfach nur bescheuert." Ich zucke mit den Schultern und rapple mich wieder auf.

„Wir sollten den Hasen hier liegen lassen, nicht wahr? Natur ihren Lauf lassen?", huste ich.

„Nein, den Hasen müssen wir melden. Das könnte Wölfe anlocken."

Oh Gott, bin ich hier denn in einem Tierpark gelandet?

Ich werfe noch einen letzten Blick zur 76389 und gehe dann mit Niall zurück auf den Weg.

„Weißt du was? Wir kehren einfach wieder um. Mein werter Bruder wollte ja sowieso nicht, dass wir so lang wegbleiben."

Ich nicke und trotte Niall einfach hinterher. Ich bin wahrscheinlich der schlechteste Zeitreisende den es gibt.

louis ist captain obvious lol. jamie xx

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