❧ Kapitel 25

Gestern ist nicht mehr viel passiert, nachdem mich Grayson am Friedhof überrascht hat. Wir sind zusammen zu mir gegangen und haben ein bisschen Zeit mit meiner Familie verbracht, bevor wir uns in mein Zimmer verschanzt haben, wo wir bis jetzt auch noch sind.

Gray schläft noch friedlich neben mir und ich beobachte ihn besorgt. Ich habe gestern einen großen Sprung in meinem Leben gemacht und bin auf einen guten Weg, aber Gray hingegen hat noch einige Sorgen. Heute ist die Woche vorbei, was heißt das die Frist abgelaufen ist. Und ich bin mir sicher, das er das Geld nicht hat. Wenn ich das Geld hätte, würde ich es ihm geben, aber 40.000 Dollar kann ich nicht aus der Hand schütteln, selbst wenn ich fünfzig Jobs hätte. Wozu hat er überhaupt so eine große Menge an Geld gebraucht?

Sein Gesicht ist zu mir gedreht und sein Mund leicht geöffnet, während er vor sich hin schlummert. Vorsichtig fahre ich ihm durch die Haare, worauf er sich näher an mich kuschelt. Was ist wenn es das letzte Mal ist, das ich ihn so sehen werde? Unbewusst steigen mir Tränen in die Augen und ich lege mich an seine Brust, wo ich mich festkralle, in der Hoffnung das er so immer bei mir bleiben wird.

„Brooke?" fragt er verschlafen und gähnt daraufhin.

Ein zittriges Lächeln huscht mir über die Lippen, aber ich drehe mich nicht zu ihm. Ich will nicht, das er mich schon wieder am weinen sieht. Er denkt bestimmt, ich könnte nichts anderes als weinen, weinen und noch mehr weinen.

Sanft dreht er mich ein Stück in seine Richtung, weshalb ich versuche nicht so auszusehen, als würde man mir heute vielleicht die Liebe meines Lebens nehmen. Ich lächele ihn so strahlend es geht an, aber die Mühe hätte ich mir auch sparen können, er durchschaut mich sofort. Wieso konnte ich früher meine Gefühle so gut verbergen und jetzt werde ich innerhalb einer Sekunde ertappt?

„Hast du geweint?" fragt er mich besorgt und fährt mit seiner Hand beruhigend meinen Rücken auf und ab.

„Nein. Doch. Vielleicht?" sage ich unsicher und vergrabe mein Gesicht an seiner Halsbeuge.

„Wieso? Wegen deiner Mutter?" Abwartend beobachtet er mich, als ich ihn nervös ansehe.

„Nein. I-ich... du weißt was heute für ein Tag ist, oder?" Fragend sehe ich ihn an und beiße mir auf die Unterlippe.

Unwissend antwortet er „Heute ist Sonntag."

Ich lege meinen Kopf schief und sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Gray, du weißt das heute nicht nur Sonntag ist."

Seufzend sieht er an die Decke und murmelt „Ich weiß."

Ich klettere auf seinen Schoß, damit er meinem Blick nicht ausweichen kann. „Du hast das Geld nicht, oder?"

Beschämt nickt er und spielt mit meinen Fingern. Ich lasse die Schultern hängen und atme tief ein und aus. Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn Diego das erfährt.

„Und was hast du jetzt vor?" frage ich leise, obwohl ich die Antwort gar nicht wissen will.

Er streicht eine Haarsträhne hinter mein Ohr und erwidert „Ich gehe heute zu ihm und frage nach noch ein bisschen mehr Zeit."

Skeptisch studiere ich sein Gesicht und entgegne nicht überzeugt „Das ist dein Plan? Denkst du, wenn er dir nochmal zwei Wochen gibt, das du dann das Geld hast?"

Er zuckt lässig mit den Schultern, als würde von der ganzen Sache nicht sein Leben abhängen. „Nein, aber ich habe noch zwei Wochen länger Zeit um mir etwas zu überlegen."

Ich fahre mir durch das Gesicht und wispere leise „Gray, so kann das nicht weitergehen."

Beruhigend fährt er mit seinen Fingern an meinen Seiten auf und ab. „Überlass das mir. In ein paar Wochen ist alles vorbei und du kriegst die Antworten die du dir wünschst, okay? Wir haben schon so viel zusammen geschafft, das bekommen wir auch noch hin. Teampartner schon vergessen?"

„Ich könnte doch heute mitgehen." meine ich ernst.

„Die Jungs gehen mit, mir wird nichts passieren. Dich lasse ich nicht mehr in die Nähe von diesem Arschloch. Das Treffen wird besser laufen, wenn ich weiß, das du hier bei deiner Familie in Sicherheit bist."

„Okay, aber du musst mir versprechen, das dir nichts passiert und du heil heimkommst."

Ich halte ihm meinen kleinen Finger hin, um das Versprechen zu verfestigen.

Er hakt sich lächelnd ein und sagt „Ich verspreche es dir, liebste Brooke."

Ich beuge mich nach vorn um ihn fest zu umarmen, was er sofort erwidert. Tief atme ich seinen Duft ein, der mich sofort etwas entspannen lässt. Die gewohnte Wärme die von ihm ausgeht, nehme ich erleichtert auf. Ich gebe ihm einen langen Kuss auf seinen Hals, worauf er eine Gänsehaut bekommt.

Grinsend löse ich mich von ihm und sage neckend „Ist dir kalt oder habe ich so eine gewisse Wirkung auf dich?"

Böse lächelt er mich an und dreht uns so schnell um, das ich leicht aufquietsche. Mit großen Augen sehe ich ihn an und blicke nach links und rechts von mir, um festzustellen, das er mich mit seinen Armen gefangen hält.

„Was hast du gesagt? Du bist ein sehr böses Mädchen und weißt du was mit bösen Mädchen passiert?" Sichtlich amüsiert beobachtet er meine Reaktion.

Ich sehe ihn nur weiter stumm an, jedoch mit einem Strahlen in den Augen, das ich in letzter Zeit schon vermisst hatte. Als er merkt das ich darauf nichts antworten werde, kommt er meinem Gesicht Stück für Stück näher und bleibt an meinem Ohr hängen. Keuchend halte ich den Atem an und warte darauf, was er als Nächstes tut.

„Sie werden nicht so leicht davon kommen, liebste Brooke." flüstert er mir in mein Ohr und gibt einen federleichten Kuss dahinter.

Verdutzt sehe ich ihn an und bevor ich hätte reagieren können, schnappt er sich das Kissen neben sich und zieht es mir über den Kopf. Mit offenem Mund sehe ich ihn an und hole mir schnell ein anderes Kissen, um ihn ebenfalls damit zu verhauen. Wenn er einen Krieg will, kann er den bekommen. Minutenlang werfen wir uns mit meinen Kissen ab, bis wir aus der Puste sind und uns erschöpft wieder in das Bett fallen lassen.

Mit unregelmäßigen Atemzügen presse ich leise hervor „Und wer hat jetzt gewonnen?"

Ein Lachen verlässt Gray's Kehle und er antwortet breit lächelnd „Ich natürlich. Du hast dich nicht einmal angestrengt mich zu schlagen."

Ich schlage ihm leicht auf den Arm und schnaube dann verächtlich. „Du bist ja auch ein Mann und hast mehr Muskeln als ich, dafür kann ich nichts."

„Also gegen deinen Körper kann ich eigentlich nichts sagen, deshalb ist diese Ausrede sehr schlecht." grinst er mich dreckig von der Seite an.

„Du Idiot!"

Ungläubig verdrehe ich die Augen, kann aber nichts dagegen tun, das meine Mundwinkel sich nach oben bewegen.

„Ich liebe dich auch, Brooke." sagt er amüsiert und hält sich die Hand an das Herz.

Gespielt beleidigt drehe ich mich von ihm weg und muss mir ein Grinsen verkneifen.

„Du bist doof."

„Okay herzallerliebste Brooke, wie kann ich dich zufriedenstellen das du verloren hast?" fragt er in einem ernsten Tonfall, kann mir aber nur zu gut vorstellen, wie er gerade über beide Ohren grinst.

Ich drehe mich wieder zu ihm und bin nur ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.

„Ich will..."

„Ja?" Er sieht abwechselnd von meinen Augen zu meinem Mund.

„Ich will... Waffeln." Ich presse meinen Mund zusammen um nicht laut loszulachen.

Er stützt sich ein Stück auf seinen Ellbogen auf und fragt irritiert „Du willst Waffeln?"

„Ganz genau, machst du mir welche?"

Ich schiebe meine Unterlippe nach vorne und sehe ihn mit unschuldigen Augen an.

„Du hast Glück, heute habe ich wieder meine Spendierhosen an." teilt er mir zwinkernd mit.

„Ach? Sonst würdest du es nicht tun?" frage ich und wische mir eine unsichtbare Träne weg.

Er steht vom Bett auf und stemmt mit einem breiten Lächeln im Gesicht die Arme in die Hüften.

„Doch dann auch. Du hast mich komplett in der Hand, Kleine."

„Gut zu wissen, mein Liebster. Würdest du mir auch Eistee mitbringen?" Hoffnungsvoll blicke ich ihn an.

Bereits auf dem Weg zur Tür, antwortet er mir „Alles was meine Fastverlobte möchte."

Während ich darauf warte das er wieder kommt, mache ich es mir bereits gemütlich und starte eine Folge von 'The Office'. Nachdem eine Folge schon vorbei ist, kommt Gray vollbeladen mit Waffeln und Eistee wieder in das Zimmer. Als ich das sehe leuchten meine Augen auf und ich mache schnell etwas Platz im Bett, damit er die Sachen abstellen kann.

„Ich liebe Waffeln." schwärme ich mit Herzaugen in die Richtung von Gray.

Belustigt trinkt er einen Schluck von seinem Getränk und sagt dann „So wie du die ansiehst, hätte ich es mir auch denken können."

Ich beiße ein Stück davon ab und reiße meine Augen auf. „Grayson! Wieso hast du mir nicht früher gesagt, das du so gute Waffeln machst?"

Abwehrend hebt er die Hände und erwidert „Keine Ahnung, aber wenn du deswegen jetzt immer so einen Gesichtsausdruck machst, dann mache ich öfter welche."

Während ich gerade einen weiteren Bissen kaue, nicke ich bekräftigend und halte einen Daumen nach oben. Lachend legt er einen Arm um meine Schulter und gibt mir einen Kuss auf die Haare, bevor er die nächste Folge anmacht. So geht das stundenlang. Wir lachen uns wie die Irren kaputt, liegen in den Armen des anderen und genießen den Tag zusammen.

Nach all dem Unglück in letzter Zeit, war dieser Tag einfach nur perfekt. Aber jeder doch so perfekte Tag muss sich dem Ende zuneigen. Inzwischen ist es 18:30 Uhr und um 19 Uhr treffen sich die Jungs wo auch immer mit Diego.

Gray zieht sich gerade seinen Sweater über und schlüpft in seine Jogginghose, weshalb ich ihn nur stumm beobachte. Natürlich entgeht mir nicht, wie gut sein Körper aussieht und jeder Muskel bis in das letzte Detail ausgeprägt ist. Es gibt keinen schöneren Mann auf dieser Welt als Grayson Scott und er weiß es genauso gut wie ich.

„Das gehört alles dir, Süße." Er deutet auf seinen Prachtkörper und grinst wissend.

„Tatsächlich? Also bist du jetzt mein Eigentum?" Herausfordernd hebe ich eine Augenbraue.

Er verschränkt die Arme und grinst siegreich. „Ganz genau. Deshalb gehört auch alles an dir mir. Oh Brooke, du weißt ja nicht von was ich nachts träume."

Ich krause meine Nase und meine „Du Perversling."

„Dir werden meine Fantasien gefallen, warte nur ab. Dann wirst du dich freuen, das ich so ein Perversling bin." versichert er mir und sieht sich ein letztes Mal um.

Ich stehe schnell vom Bett auf und stelle mich vor ihn. „Die kannst du mir zeigen, wenn du mir unverletzt später eine Nachricht schreibst."

Er legt seine Hände an meine Schultern und redet ernst auf mich ein. „Ich verspreche es dir. Mach dir nicht so viele Gedanken, außerdem bin ich nicht alleine. Ich schreibe dir sobald ich Zuhause bin, okay?"

Ich nicke bedrückt und wispere „Ich liebe dich viel zu sehr, bitte pass auf. Liam und die anderen auch."

„Ich liebe dich auch. Wir sehen uns bald wieder, Fastverlobte." sagt er zum Abschied.

„Bis dann, Langweiler." murmele ich leise.

Beruhigend lächelt er mich nochmal an und geht dann zur Tür, doch bevor er endgültig geht, drehe ich ihn schnell zu mir um und küsse ihn leidenschaftlich. Er lässt sich mit dem Rücken an meiner Tür nieder und legt seine Arme fest um mich, während er meinen Kuss gierig erwidert. Seine Zunge schiebt sich geschickt in meinen Mund, worauf ich zufrieden an seine Lippen brumme. Meine Hände wandern von seinem Gesicht, zu seinen Schultern, bis zu seinem Oberkörper nach unten, wo sie auch verweilen und ich seine durchtrainierten Muskeln spüren kann. Als er das spürt, stöhnt er leise auf und krallt sich in meine Hüfte.

Außer Atem löst er sich und grinst mich spielerisch an. „Du kannst wohl einfach nicht genug von mir kriegen, hm? Ich meine verübeln kann ich es dir nicht, ich sehe einfach klasse aus."

Ich verdrehe die Augen und klopfe ihm nochmal auf die Brust. „Geh jetzt und nimm deine Arroganz gleich mit."

Er öffnet lachend die Tür und meint „Wie gesagt, es ist ein gesundes Selbstbewusstsein."

„Tschau, du Idiot." Ich winke ihm nochmal zu, bevor ich grinsend die Tür schließe.

Ich lege mich in mein Bett zurück und kuschele mich in meine Decke ein, wo ich noch Gray's Duft riechen kann. Lächelnd schließe ich kurz die Augen und sehe dann noch ein paar Episoden.

Als ich dann um 23 Uhr immer noch nichts von ihm gehört habe, frage ich mich ob er wohl noch dort ist.

Da ich todmüde bin, schlafe ich mit einem unguten Gefühl im Bauch ein. Das sich mein Bauchgefühl mal wieder nicht getäuscht hat, erfahre ich erst morgen.
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Hello Friends! Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr seid gesund🙏🏼💗

Was wohl bei dem Treffen passiert ist? Man munkelt...😲🤷🏼‍♀️😂💕

Frage des Tages: Welche drei Liebespaare aus Büchern sind eure Favoriten?🥰💜

Hab euch alle lieb! Habt einen schönen Tag, lacht und macht das worauf ihr Lust habt! Es ist euer Leben, nicht jemandes anderen❣️

Bis im nächsten Kapitel,
Adios, Friends!❤️

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