7. Der Apparat
Dalishas Schritte wurden langsamer. Ihr Blick wanderte über die Erhebungen in der dunklen Erde, die alle an einer Seite ein grosses Loch besassen. Sie sahen aus wie riesige Maulwurfshügel, nur fest geklopft und zu Wohnstätten umgewandelt. Das Komische war nur, dass sie leer waren. Wo blieben die Bewohner? Sie drehte den Kopf gegen alle Richtungen, konnte aber nichts und niemanden entdecken. Obwohl das Dorf scheinbar verlassen war, fühlte sich Dalisha beobachtet.
Sie blieben etwa in der Mitte der Erdhügelansammlung stehen. Die zwei Krieger legten all ihr Gepäck, ihre Waffen und auch den Lakensack von Dalisha in einen grossen, aber ziemlich unauffälligen Kreis, der am Boden in die Erde gekratzt worden war. Danach traten sie einige Schritte zurück und zogen ihre Amulette hervor. Dalisha bemerkte somit, dass der Schwarzhaarige auch eines besass, was aber noch heller funkelte als das des Braunblonden. Sie hielten sie in die Luft, senkten die Köpfe und schienen unverständliche Worte zu murmeln. Die Ketten mitsamt den Anhängern schienen zu Glühen, zu Brennen. Die Münder der beiden bewegten sich nicht mehr, dafür hoben sie jetzt den Kopf, legten die Amulette zu den anderen Sachen auf den Boden. Sie traten wieder zurück, Dalisha mit ihnen. Sie griffen das Mädchen am Arm und zogen es hinter ihre Rücken.
Also wenn sie mich so verstecken wollen, haben sie etwas zu wenig überlegt. Ich bin viel grösser als sie.
Sie musste ab ihren Gedanken grinsen, bevor sie einen leichten Stoss mit einem Ellbogen in die Magengrube bekam. Sofort sah sie wieder angespannt nach vorne. Eine seltsame Stille senkte sich über das Dorf.
Plötzlich ertönten freudige Schreie und Rufe. Unzählige dieser menschenähnlichen Wesen, gross und klein, strömten aus den Erdhügeln, umringten das kleine Grüppchen, berührten sie neugierig, als müssten sie sich davon überzeugen, dass sie wirklich vor ihnen standen. Nur Dalisha wurde keine Aufmerksamkeit geschenkt; es schien, als wäre sie unsichtbar. Erst als der Lockenkopf die Hand hob, wurden alle still und sahen ihn gebannt an. Er erhob seine kräftige Stimme. "Tk, tk zzz. Ochahi!"
Das 'Ochahi' brüllte er dabei so laut, dass Dalisha kurz zusammen zuckte. Abermals setzte diese unangenehme Stille ein, wenn auch nur für kurze Zeit. Die Bewohner des Dorfes schienen realisiert zu haben, dass sie auch noch dort stand, und begannen freudig zu lachen und leicht an ihren langen schwarzen Haaren zu ziehen. Auf einen scharfen Blick des Kriegers hin, der immer noch besitzergreifend vor Dalisha stand, wichen die meisten zwar zurück, doch ein paar besonders vorwitzige Gestalten schienen es für lustig zu empfinden, ihr immer und immer wieder mit einem dünnen Stock in den Rücken zu piksen. Da trat der Lockenkopf vor, hob seine Hand und liess sie klatschend auf die Wange von einem der Nervenden niedersausen. Knurrend schaute er dem eingeschüchterten Geschlagenen, der die schmerzende Stelle hielt, tief in die Augen und sagte leise, aber doch eindringlich "Ochahi." Dabei betonte er jede Silbe einzeln und stiess das Wort aus, als wäre es heilig. Oder verboten.
Dalisha, erschrocken ab dieser Härte und Brutalität, wich zurück. Immer mehr wuchs ihre Ehrfurcht, aber auch ihre Angst.
Ist ihm dieses... 'Ochahi' denn so wichtig, dass er selbst Gewalt bei seinem eigenen Volk anwendet?
Sie versuchte, noch einen Schritt rückwärts zu machen, wurde jedoch durch den Blondbraunen aufgehalten, der sich während der ganzen Sache bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte. Er griff sie am Handgelenk und zog sie dadurch in Richtung eines der Erdhäuser, das Grösste, soweit man sehen konnte. Der andere Krieger, der sich von seinem Opfer abgewandt hatte, folgte ihnen kurz darauf. Der Eingang wurde von Wurzeln versperrt, die von einem dieser gelben Bäume mit der flachen Baumkrone stammten, der auf dem Hügel wuchs.
Der Blondbraune quetschte sich durch eine Lücke und zog Dalisha hinter sich her, die sich mühselig durch den Spalt zwängen konnte. Nun befanden sie sich im Innern des Erdhügels. Der Boden war mit groben Stoffen bedeckt, hölzerne Stützpfeiler hielten die Decke und ein Feuer loderte in der Mitte. Es war recht düster, weshalb die Flammen tanzende Schatten an die Wände malten. Dalisha war verwundert über die Farbe des Feuers, die sie als blau in Erinnerung hatte, hier jedoch ein dunkles Rot war. Bevor sie jedoch auch nur die Stirn runzeln konnte, fiel ihr im Dunklen der wuchtige Sessel auf, auf dem eine zusammen gekauerte Gestalt sass. Dalisha drehte den Kopf zu ihren Begleitern und sah, dass diese sich respektvoll auf den Thron zu bewegten. Sie folgte ihnen, ratlos, was als nächstes kam. Vor dem Wesen auf dem Sessel knieten sie sich nieder und legten die Zeigefinger vor der Brust aufeinander, scheinbar als Zeichen der Ehre. Sie tat es ihnen nach. Die Gestalt bewegte sich und gab einen grummelnden Laut von sich, bevor sie sich mehr dem Feuer zu wandte. Man erkannte ein von vielen Falten durchzogenes Gesicht, weise, im Moment dunkelgrüne Augen und eine noch grössere Hakennase, die aus dem Gesicht heraus stach. Der Schwarzhaarige deutete auf Dalisha und setzte zu einer Erklärung an, die mit dem Wort "ochahi" anfing, brach jedoch auf eine gebieterische Handgeste des Thronsitzers ab. Man bemerkte, dass alle grossen Respekt vor ihm hatten. Nun musterte er die Fremde ganz genau, bis er sich schliesslich langsam erhob, von seinem Sessel stieg und aus einem Sack, der in der Nähe herum stand, ein seltsamer kleiner Apparat zog, der dem, den Dalisha in der Forschungsstation gefunden hatte, ziemlich ähnlich sah. Unbeholfen drückte er mit seinen langen Fingern einige Knöpfe, es piepste immer wieder und plötzlich leuchtete auch noch ein rotes Lämpchen auf. Zufrieden drückte er noch einen letzten Knopf, das Lämpchen wechselte zu grün und er zog ein Kabel aus einem Loch heraus, an dem sich vorne etwas Rundes befand. Zuerst sah es aus, als wollte er es essen, hielt es sich aber schlussendlich nur vor den schmalen Mund. Er schaute Dalisha wieder in die Augen, lächelte und fing an zu sprechen.
"Verstehen mich?"
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Wisst ihr wieso ich die ganzen Weihnachtsferien einen Grund zum Lächeln hatte?
Hm?
Genau.
1K Reads (sogar 1.02K), seit dem 23. Dezember.
UND DANN KOMM ICH NACH HAUSE UND ES SIND 1.08K.
UND HEUTE SIND ES 1.16K.
MAL GANZ EHRLICH, WIE MACHT IHR DAS?
Ich mein... wow.
Ich habe nie geglaubt, dass es so weit kommen könnte, doch dank euch...
Ihr seid unglaublich.
Danke!
♥
Die Widmung geht diesmal an @Glowingsoul, weil sie eindeutig diejenige war, die mich am meisten zum ausrasten (im positiven Sinne) gebracht hat, als ich nach den Ferien nach Hause gekommen bin. Ich meine, SIE HAT BEI JEDEM KAPITEL KOMMENTIERT UND GEVOTET UND DANN AUCH NOCH SO EINE SUPER NETTE NACHRICHT PER PN GESCHRIEBEN UND- ich sollte mich ein wenig einkriegen, nicht wahr?- DANKEDANKEDANKE (ich weiss, ich hab das irgenwie schon tausend mal gesagt. aber trotzdem, einer so tollen Person kann man nicht genug danken, nicht wahr? :D )
P.S. Ich will jetzt keine Schleichwerbung für mein Coverbuch machen.. Uups, schon passiert :D Ehm, jedenfalls, wenn ihr wollt könnt ihr ja mal vorbeischauen, ich freu' mich immer xD
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