6. Angekommen

Das Tuten wiederholte sich immer wieder, immer wie häufiger.

Dalisha schien es, als wäre es der Herzschlag der Berge, das Atmen der Natur.

Das grimmige Lächeln war immer noch nicht vom Gesicht des Schwarzhaarigen gewichen, im Gegenteil. Entschlossen setzte er seine Schritte auf den Weg und drehte sich kein einziges Mal um, darauf vertrauend, dass die anderen ihm folgten. Was sie auch taten, allerdings nicht ganz so beschwingt. Die Stimmung des Blondbraunen hatte sich kein Bisschen verändert und Dalisha brannte vor Neugier, aber auch vor Angst. Sie war sich fast ganz sicher, dass sie nun auf ihr Ziel anstrebten. Wie würde man sie dort empfangen? War sie eigentlich eine Gefangene? Die letzte Frage konnte sie weder mit Ja noch mit Nein beantworten.

Sie schaute hinauf in den Nebel. Was sich wohl dahinter versteckte? War denn da überhaupt ein Himmel? Und eine Sonne? Schon wieder stellte sich Dalisha viel zu viele Fragen, auf die sie wahrscheinlich nie eine Antwort finden würde.

Als das nächste Tuten ertönte, zuckte sie zusammen, da es so laut war. Sie kamen näher. Doch dann wurden sie plötzlich langsamer; vor ihnen war eine glänzende Wand aufgetaucht. Es erinnerte an waberndes schwarzes Öl, das in allen Farben schimmerte. Der Schwarzhaarige drehte sich um, fixierte das Mädchen mit dunkelroten Augen und hob einen Ast mit weisser Rinde vom Boden auf. Er streckte ihn vorsichtig nach der Wand aus, berührte sie damit einen winzigen Augenblick und schmiss ihn dann auf den Boden. Er begann sofort, sich zu zersetzten, und kurz darauf war nur noch ein Häufchen schwarzer Staub davon übrig. Dalisha verstand die Warnung, ohne dass jemand ein Wort gesagt hatte.

Da zog der Blondbraune unter seiner primitiven Oberbekleidung einen Anhänger an einer Kette hervor, der wie das Feuerröhrchen um seinen Hals baumelte. Sofort fielen einem die leuchtende Farben auf, die sein Gesicht zu erleuchten schienen. Ein sattes Kupferrot ging über in Ozeanblau, das von einem fröhlichen Gelb abgelöst wurde. Das Amulett selber war von der Form her eine Kugel, besass jedoch allerlei Verschnörkelungen und seltsame Schriftzeichen. Beschwörend legte sich die Hand, die die Kette hielt, mit sorgfältigen Fingern darum. Unverständliche Worte wurden gemurmelt, die Augen angestrengt geschlossen.

Urplötzlich holte er mit dem Arm aus, brüllte mit seiner tiefen Stimme einen seltsamen Laut und schmiss die Kette samt Amulett auf die tödliche Wand zu. Völlig perplex sah Dalisha, wie sie sich öffnete, das Schmuckstück unbeschadet durchliess und sich blitzschnell wieder schloss. Als wäre nichts geschehen putze sich der Blondbraune die Hände am spärlichen Lendenschurz, den er trug, und starrte emotionslos in die Ferne. Es wurde still; kein Laut drang durch den Nebel. Erst jetzt nahm man das leise Knistern wahr, dass von der Wand ausging. Es wurde stetig lauter, dann hörte es plötzlich auf. Von einem Augenblick auf den anderen war die Todesfalle verschwunden und der Weg setzte sich fort, als wäre niemals ein Hindernis da gewesen. Als sie ein paar Schritte über die vorhin noch unüberwindbare Grenze gemacht hatten, schoss hinter ihnen die schimmernde Wand wieder in die Höhe wie ein Wasserfall, der nach oben floss. Dalisha schaute zurück und sah, wie das Amulett unversehrt auf dem Boden lag und es gerade aufgehoben wurde. Da sie aber dabei weiter gelaufen war, knallte sie mit voller Wucht in den Rücken des Lockenkopfs. Bedrohlich langsam drehte er sich um, lief rot an und schrie in die kühle Luft hinaus. Geschockt ab der Lautstärke des Schreis hielt sie sich die Ohren zu, schloss die Augen und trat zurück. Da aber der Andere wieder hinter ihr stand, lief sie auch noch ihn ihn hinein. Ängstlich drehte sie sich um, doch seine Augen strahlten solche Ruhe aus, dass sie sich wieder aufrichtete und erleichtert da stand. Die trügerische Geborgenheit wurde jedoch schnell zerfetzt, als Dalisha hart von hinten im Genick gepackt und in die Knie gezwungen wurde. Der Griff war so eisern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen und sie verzweifelt wimmerte. Neben ihrem Ohr ertönte ein wütendes Zischen. Doch die Qual hielt nicht lange an; ein Ruck, und sie konnte wieder frei atmen. Ihr Bezwinger war von der Seite geschubst worden und auf den Boden gefallen. Er rappelte sich nun wutrasend auf und stiess eine Reihe von fluchenden Geräuschen aus, während dem er seinen Kumpel ansah und ihn wohl fragte, wieso er das getan hatte. Die Antwort war simpel: "Ochahi, tk."

Nun schien er sich wieder abzuregen. Er drehte sich um, als wäre ihm der plötzliche Wutausbruch peinlich, und marschierte schnell weiter. Dalsiha rappelte sich wieder auf, rieb sich den schmerzenden Nacken und schaute den Hinterbliebenen der Beiden fragend an. Er nickte leicht; eine Aufforderung, ihm zu folgen.

Man bemerkte mit der Zeit, dass immer wieder merkwürdige Säulen die Landschaft zierten, kaum sichtbar durch den Nebel. Ob diese Kreaturen sie gebaut wohl hatten? Oder waren es doch Bäume?

Das Mädchen drehte ihren Kopf wieder nach vorne und sah ganz schwach in der Ferne etwas Rundes, wie ein Torbogen.

Je näher sie kamen, umso mehr bestätigte es sich: Es war tatsächlich einer. Kurz davor blieben sie auch schon stehen und der Lockenkopf brüllte: "Ochahi, thaa tik!"

Die vernebelte Landschaft hinter dem Bogen verschwand plötzlich, als wäre es nur ein Gemälde, ein Trugbild gewesen, das verdeckte, was dahinter lag.

Ein Dorf.

Mann.

Mannmannmann.

Das letzte Update bei diesen Buch war vor einen Monat...

Ich kann es nicht glauben, es tut mir wirklich Leid!

Die Schule frisst mich auf, und meine Zeit dazu. Und die Ideen manchmal auch.

Mann.

Also, versteht es bitte wenn das Kapitel nicht so lang und nicht wirklich furchtbar kreativ ist.

Aber bedanken will ich jetzt auch noch:

DANKEDANKEDANKEDANKEDANKE!

Mann, 170 Votes, und das, obwohl mein Buch bis jetzt nur so um die 6 Teile hat... wow.

Das bedeutet viel für mich, ich dachte nicht, dass diese Story hier so vielen gefällt.

Stay awesome :)

Die Widmung geht diesmal an @lovelybooks3, weil ich sie verdammt nochmal mag. Mann, ich will dich treffen. Irgendeinmal in meinem Leben. Love you #teddybärsis

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