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Jimin Pov

~•~

"Jimin?", fragte mich Jin. Während wir den Einkaufswagen vor uns her schoben. 
"Ja?", fragte ich ihn und griff nach einer Packung Reis. Dies nahm sich auch Jin.
"Ich wollte fragen, ob… ob ihr heute Abend zu uns kommen wollt, damit… damit wir reden können.", sprach Jin stockend aus. 

Moment! Wenn Jin so stockend sprach, da machte er sich Sorgen. Ich sah ihn an und runzelte die Stirn, er sah mich wirklich besorgt an. Doch wie er mich ansah, machte es klick. Er wollte reden, heute! 

Stimmt, er hatte mich gefragt, sobald wir fertig mit allem sind, ob wir uns alle zusammen setzen und über meine schwere Zeit reden wollen. Klar, ich bin es ihnen schuldig. Immerhin haben sie all das nur durch mein geschriebenes erfahren und das musste wirklich ein Schock damals gewesen sein. Daher nickte ich.

"Klar! Je eher wir es weg haben umso besser.", sagte ich. Jin sah mich erleichternd an.
"Danke Jiminie! Ich weiß, das es etwas schwer werden wird, aber…"
"Mach dir keine Sorgen Jin, mir geht es gut. Diese Phase habe ich erfolgreich überstanden, auch ohne ärztliche Behandlung, weil ihr da wart und seid es noch immer. Mehr brauche ich nicht.", sprach ich zu ihm und Jin's Gesichtszüge wurden weich. 

"Noah! Jimin, das kannst du doch nicht sagen. Sieh mich an, ich heule gleich.", sagte er und zeigte auf seine Augen, lachte dabei.
Ich lachte ebenso auf und drückte ihn an mich. 
"Mach dir nicht so ein Kopf, alles wird gut.", sprach ich aus und meinte es auch so. 

Mir wurde jetzt schon klar, wenn wir zusammen sitzen, das Jin öfters heulen wird. Daher packte ich gleich eine Tempobox in Jins wagen. Dieser sah mich nur grinsend an. 
"Du kennst mich einfach viel zu gut!"
"Natürlich, die Mutter der Herzen, kann man nur gut kennen.", grinste ich ihn an und zeigte ihm ein Fingerherz. 

Jin fasst sich sentimental ans Herz und schnaubte auf.
"Jiminie!"
"Ich bin schon still!", sagte ich lachend und ging weiter die Gänge nach. Hinter mir lachte Jin leise auf. 

Die anderen waren im Supermarkt verteilt und packten sich immer wieder etwas auf den Arm, bis sie alles in den Wagen schmissen. Yoongi und Namjoon kamen gerade zu uns. Namjoon sah zu Jin, sein Blick wurde gleich besorgt. 

"Du hast geweint! Was ist los? Wer war das?", sprach er ernst und ging näher zu Jin. Jin jedoch grinste nur zeigte zu mir. Namjoon sah zu mir und dann wieder zu Jin, um am Ende wieder zu mir zu blicken. Dann schien es auch bei ihm anzukommen. 

"Ah! Hat er wieder deine sentimental Ader getroffen?", fragte er und legte einen Arm um Jin. Dieser nickte nur und schmollte. 
Das sah so witzig aus das ich lachen musste. 
"Na los kommt! Machen wir weiter, damit wir endlich fertig sind und bis wir uns heute Abend treffen uns. Ich etwas sammeln können.", sprach ich aus und schon den Wagen weiter. 

"Heute Abend treffen?", fragte Yoongi. 
"Ja, Jin möchte heute Abend gern reden, du weißt schon, über meine 'Phase'.", sprach ich aus. Yoongi nickte nur. 

Weiter ging es, nach einer guten halben Stunde, hatte jeder sein Einkauf fertig und wir fuhren nach Hause. Jeder in seiner Wohnung angekommen, räumten wir alles ein und hing meinen Gedanken nach. 

Nachdem Frühstück waren wir im besagten Studio und sah mich das letzte mal dort um und probierte einen Tanz darzulegen, nach nicht mal mehr als 30 Minuten war ich so aus der puste, das ich beschloss aufzuhören. Denn ich war wirklich aus der Übung. Ich musste unbedingt wieder hart trainieren. Danach gab ich in der Schule alles ab und verabschiedete mich noch von Lisa. 

Und jetzt bereitete ich mich mental auf später vor. Doch ich beschloss mir einfach keine Gedanken weiter zu machen. Brachte eh nichts. Ich werde einfach ihre Fragen beantworten so gut ich kann. 

"So, alles fertig!", sprach Yoongi und zog mich mit zu Couch. Dabei drückte er mich in die liegende Position und legte sich neben mich. Ich kuschelte mich sofort an ihn und seufzte wohlig auf. 

Er war wieder so schön warm und während wir angekuschelt beieinander lagen, schliefen wir ein. Ein kleine Pause würde gut tun. 

Wir klingelte bei Jin. Jin machte sofort auf. Kaum waren wir drin wurden wir schon auf die Couch verfrachtet und uns wurde entweder einen Kaffee, heißen Kakao oder Tee in die Hand gedrückt. 

"Wo sind die anderen?", fragte ich.
 "Sie kommen gleich.", sprach Jin und stellte ein paar Snacks auf den Tisch. 
Kaum stand alles, klingelte es. Namjoon machte auf und die anderen kamen rein, selbst Minie. Als er uns sah, grinste er nur. Ich lächelte zurück. Damit war das für uns erledigt. Ich wusste nun, dass er mit Hobi zugange war, ob die beiden jetzt nun fest zusammen sind, konnten nur sie entscheiden. 

Wir saßen alle gemütlich und eingekuschelt auf der großen Couch, jeder hatte sein Getränk dabei. Dann sah Jin mich an. 
"Jimin… ich, wir würden gern deine Sichtweise verstehen. Warum bist du nicht gleich am Anfang zu uns gekommen? Warum hast du dich selbst so gequält? Vor allem… warum bist du die Brücke runter gesprungen? Jedes mal wenn ich dort lang gehe, muss ich an dich denken und danke dem da oben, das er dich nicht geschluckt hat.", sprach Jin.

Das waren viele Fragen, aber am Ende war es einfach logisch. Mein Selbstwertgefühl war einfach auf Null. 
"Ich fange am besten an." 

"Ihr wisst ja mittlerweile wie meine Kindheit war. Ich glaube es fing da schon an. Ich hatte keine Freunde, da ich permanent wechselte. Einmal lebte ich bei Oma und dann wieder bei unseren Eltern, ich meine Taemin's Eltern. Natürlich hatten damals meine Mitschüler immer etwas gefunden womit sie mir einen Dämpfer gaben, dann die Aussagen von Tante und Onkel. Selbst als ich ein Kind war, hatte man die Abneigung mir gegenüber bemerkt. Doch ich wusste nie wieso, jetzt schon. Ja und als ich mich damals oute, wurde es schlimmer. Ich dachte zu dem Zeitpunkt, schlimmer konnte es nicht werden, aber es war dem so. Obwohl ich euch kennenlernte und ihr mir schnell das Gefühl gegeben habt, jemand zu sein, dem man vielleicht doch mehr mag, ging es besser, doch am Ende nahm es mir nicht meine Zweifel. Sie wurden immer mehr und verformen sich zu einem Klumpen. Ihr wart immer so fröhlich und zuversichtlich, da wollte ich euch nicht mit meinen Problemen belasten. Dann hatte ich ein Artikel gelesen, das man wenn man Selbstzweifel hat und mit niemanden darüber reden kann, es einfach in ein Buch schreiben soll. Das tat ich. Somit entstand das Buch. Ich führte es drei Jahre, aber nicht täglich. Ich schrieb dann wirklich nur rein, wenn ein Punkt kam, in dem ich am liebsten wegrennen wollte.", sprach ich und trank ein Schluck Kakao.

Die anderen hörten zu und unterbrachen mich nicht. 
"Ja und dann kam die schlimmste Zeit, die Gedanken. Die Gedanken zu haben, das es besser sei, das es mich nicht mehr gibt. Wer brauchte mich schon? Wer würde mich lieben? Wer würde mit einem kaputten Menschen seine Zeit verbringen? Es waren so viele Gedanken in meinem Kopf, sie gaben keine Ruhe. 
Am Ende gab ich der Stimme nach und tat das was ich hinter bereut hatte. Ich sprang die Brücke herunter…", sagte ich leise. 

Ich sah zu Jin, dieser hatte wie ich es vorausgesehen hatte, Tränen in den Augen. Yoongi neben mir hielt weiterhin eine Hand von mir fest und strich immer wieder beruhigend über meinen Handrücken.

"Ich weiß noch genau, wie sich der Sprung anfühlte. Zuerst fühlt man sich frei. Alle Last war auf einmal weg. Ich hatte sogar ein Lächeln auf den Lippen.", lachte ich auf und sprach weiter…

"Dann als das eiskalte Wasser einen umschloss, war es als würde man ersticken. Ich ließ mich treiben, ich kämpfte nicht dagegen an. Ich öffnete unter Wasser meine Augen und sah euch.", sagte ich und sah somit zu Jin, Tae, Kookie und Minie.

"Dann wurde mir klar, wie dumm ich war. Es gab Menschen die mich so mochten wie ich war! Ich hatte meine Familie da, meine Glühwürmchen wie ich euch nannte. Denn ihr habt in der dunklen Zeit, immer wieder mein dasein erhellt. Jedenfalls trieb ich statt nach unten, nach oben und am Ende bekam ich wieder Luft, die ich gierig einzog. Ich schwamm zurück und als ich den Boden unter mir spürte, lachte ich auf. In diesem Moment, dachte ich, ich werde wirklich verrückt, aber es war die Erleichterung, das mein Vorhaben scheiterte. Tja und den Rest kennt ihr. Ich kam zurück und versuchte weiter zu Leben, doch mit einer anderen Einstellung. Die nicht immer klappte, aber am Ende wart ihr immer da und gabt mir den halt. 
Ich hatte mich natürlich auch gefreut, das ihr auch Interesse an meiner Wenigkeit hattet.", sprach ich zu Hobi, Namjoon und Yoongi. 

Letztere sah ich etwas länger an.
"Tja und der Abend, der für mich leider weniger schön endete, war der Tag, den ich niemals vergessen werde. Es war das Ende vom alten Leben und der beginn von etwas neuem. Ich habe drei neue wundervolle Menschen kennen gelernt und einer der mir zeigte was wirkliche Liebe ist. Ich kann euch niemals genug Danken, das ihr für mich da seid. Ihr seid das beste was mir passieren konnte.", sagte ich und sah alle an. 

Bis mein Blick auf Jin fiel, der jetzt nun wirklich weinte. Heulen traf es eher, aber das still und leise heulen. Tae hatte eben falls mit den Tränen zu kämpfen. Die anderen waren alle Tapfer. 

"Es tut gut zu wissen, das es dir besser geht, Jiminie!", sprach Tae. Ich sah zu ihm und nickte. 
"Na klar, mit euch an meiner Seite kann es mir nur gut gehen.", grinste ich ihn an. 

Am Ende stand Tae auf und setzte sich auf meine andere Seite und lehnte sich an mich. Kookie kam hinter. Er setzte sich einfach auf mein Schoß und umarmte mich fest. 
"Wir lieben dich Jimin, vergiss das nicht.", sprach er aus. 

Ich nickte. 
"Ich liebe euch auch Jungs!", sagte ich und lachte leise. 
"Hey! Was ist mit mir? Ich will auch mein Jiminie umarmen.", sprach Jin und kam ebenfalls auf uns zu. 
Der arme Yoobgi, er wurde regelrecht von allen belagert. 

Am Ende hatte waren wir ein kuschelnder Haufen und mit den Haufen meinte ich alle. Namjoon und Hobi kamen ebenfalls hinzu, ebenso Minie.
"Leute! Lasst und ein Foto machen. Wir haben überhaupt kein Gruppenfoto.", sprach Kookie freudig. 

Wir nickten und kaum gaben wir die Zustimmung, stürmte Kookie los und holte eine Kamera und am Ende machten wir allerhand Fotos, einfach zum Spaß. 
Ich genoss den Moment und war einfach so dankbar sie alle zu haben. 

~•~


Copper-Curly 

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