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Jimin Pov

~•~

Es war zum verrückt werden. Ich frage mich wirklich, was ich getan habe um das zu verdienen. Da möchte man erfahren wer man wirklich ist und man kommt nicht weiter. 

Es war bereits Sonntag Abend und ich lag in meinem Bett und dachte nach. Immer wieder sah ich mich hier um. 
Am Freitag, nachdem wir vom Cafe wiedergekommen sind haben wir immer wieder, bestimmte Wörter eingegeben mit Zahlen, fast eine Stunde haben wir überlegt. Bis wir beschlossen haben aufzuhören. Falls uns bestimmte Kennwort einfiel die es sein könnten, schrieben wir sie auf. 

Wir hatten dann wieder etwas zu Essen bestellt, den Jin hatte nach dem aufregenden Tag keine Lust zu kochen. Verständlicherweise. Hätte ich auch nicht. Ich wusste ja nicht einmal ob ich überhaupt kochen kann. 

Der Samstag und Sonntag lief für mich recht entspannt. Ohne Zwischenfälle. Zum Glück! Jedoch hatten wir noch besprochen ob wir unsere Eltern oder eher Taemin's Eltern darauf ansprechen wollen. Jedoch erst einmal aufs Eis gelegt. 
Zumindest sagte Yoongi, bis wir mehr wissen, somit haben wir  etwas in der Hand, falls sie Lügen. Namjoon und Yoongi wollen sich erst einmal Kundig machen, wer meine leiblichen Eltern waren. Jedenfalls bin ich erst einmal froh, das wir Namen hatten, das war zumindest schon mal ein Anfang. 

Zusätzlich haben Sie einen anonymen Tipp bekommen, von meinem Überfall vor über 3 Wochen. Diese haben sie für Morgen im Revier vorgeladen. Ich muss ebenfalls dahin, eine Aussage machen. Warum soll ich eine Aussage machen, wenn ich mich eh nicht daran erinnere? 
Namjoon sagte nur, für die dazugehörige Akte, da ich ein Opfer bin, muss ich etwas ausfüllen. Am Ende wird eh nur dastehen das ich mich nicht erinnern kann. 

Mich beschäftigte nicht nur das was ich im Buch geschrieben hatte. Wir hatten ein Tag zuvor, die Bilder angesehen. Ich sah auf den Bildern, für mich zumindest nicht so kaputt aus. Zwar manchmal etwas traurig und müde, aber nicht so labil. Ich habe noch mal die Einträge durchgelesen und Jin gefragt wann ich mit dem Studium fertig war. Er sagte Ende Februar 2020, Anfang März hätte ich den Job als Tanzlehrer bekommen. Dann fragte ich ihn wann wir damals in den Urlaub sind, denn in den Einträgen stand nichts von den guten Momenten die ich hatte. Jin sagte nur das wir Ende März im Urlaub waren. 

Das würde jedenfalls passen. Anfang März war ein Eintrag und dann erst wieder im Mai. Der April war ruhig, naja dementsprechend mit den Jungs, die Zeit verbracht. Nur erstaunlich wie man sich verstellen konnte, oder eher gesagt ich. 

Ich hatte mich zusätzlich hier in meinem Raum nochmals umgesehen und in die Kommoden geschaut, weil ich etwas über mich herausfinden wollte. Doch alles was ich mir ansah, brachte mir keine Erinnerung. Nur wieso versteckte ich ein Buch, beziehungsweise ein Tagebuch in meinem Kleiderschrank? Zwischen Shirts und Pullover? Es kam mir ja regelrecht entgegen. Ich musste es bestimmt kurz vor meinen Überfall in der Hand gehalten haben. Hatte ich vielleicht mehr in meinem Kleiderschrank versteckt? 

Ich sah zu meinem Schrank. Ich war immerhin noch putzmunter. Zu sehr wanderten meine Gedanken umher. Ich stand auf, beschloss meinen Kleiderschrank zu durchsuchen. 

Mehr humpelnd ging ich auf meinen Schrank zu und öffnete ihn. Es war bereits nach Mitternacht. Die Jungs schliefen schon, also musste ich aufpassen nicht Laut zu machen. 

Zuerst durchsuchte ich die Fächer, wo meine Socken und Boxershorts gelagert waren. Natürlich war da nichts. 
Dann war ein Fach, mit diversen Sachen drin. Schals, Mützen Handschuhe. Wieso hatte ich so viele Teile? 

Egal, die nächsten Fächer waren, wo meine kurzen Shirts zusammengelegt waren, ebenso die Langarmshirts. Da war auch nichts. Die eine Seite war fast durchsucht, bis auf dem Fach, mit der Bettwäsche und nichts gefunden. Ich widmete mich dem Kleiderständer zu, dort hingen viele Jacken. Ich durchsuchte alle Jackentasche. Doch ich schien ein sehr ordentlicher Mensch zu sein, es war alles leer und sehr sauber aufgehängt. 

Nachdem auch dies erledigt war, sah ich zu dem Fach über der Kleiderstange. Na Prima! Da komme ich niemals hin. Auf der anderen Seite musste ich zwar auch noch nach sehen, aber da war nur Bettwäsche drin. Jetzt bei dem Fach vor mir waren ein paar Hoodies. Jedoch konnte ich schlecht mein Drehstuhl vom Schreibtisch nehmen, ich würde mit Sicherheit, mir weiteres brechen wenn ich dies tun würde. 
Nur mit meinem anderen Bein wird es schwierig auf einen normalen Stuhl zu klettern, doch ich wollte nicht warten. 

Somit ging ich leise humpelnd in die Küche. Vielleicht sollte ich mal versuchen etwas aufzutreten, damit ich den Stuhl zu mir tragen kann. Dies versuchte ich auch, es ging. Es fühlte sich nur etwas komisch an. Ich hob den Stuhl an, jedoch war das kein leichter Stuhl. Wie kann man sich nur solche schweren Stuhle hier hin stellen? Das mit einem kaputten Bein macht sich nicht gut. Ein Plan B muss her. Ich ging leicht hinkend ins Bad und holte ein großes Handtuch. Wieder vor dem Stuhl stehend, breitete ich es aus, stellte den Stuhl auf der einen Seite drauf und auf der anderen Seite zog ich dran. 

Ha! In der Not wird man erfinderisch. Nennt mich Mr. Einfallsreich. Zum Glück sieht mich keiner. Nachdem ich endlich in meinem Zimmer ankam und das zum Glück alles sehr leise. Schob ich den Stuhl vor meinem Schrank, hielt mich daran fest und stieg vorsichtig mit meinem gesunden Bein auf. Halbwegs fest stehen kam ich gut im oberen Fach ran. 
Ich nahm die Hoodies alle raus und schmiss sie auf den Boden, denn dieser Fach war voll. Sehr voll! Da hatte man ja gar kein Überblick mehr. Es war fast alles raus, da sah ich eine kleine Schachtel. Zu meinem Entsetzen ganz hinten in der Ecke, und ich kam nicht hin. 

Ich hielt mich an der Stange fest und streckte mich. Mittlerweile stand ich auf meinem gesunden Fuß, auf Zehenspitzen. Ich kam einfach nicht ran. 
Und als hätte das nicht ausgereicht, musste mich mein Schicksal herausfordern. Krachte die Stange von der Halterung ab und ich verlor mein Gleichgewicht. Statt vom Stuhl runter auf den Boden zu fallen, fiel ich mit lautem gepolter in meinen Schrank. 
Aua! 

Natürlich landeten ein paar Kleiderbügel samt Klamotten auf mich. Plötzlich wurde meine Tür aufgerissen. Ich konnte nur wenig erkennen, aber was ich erkennen konnte, ließ mich leicht aufseufzen. Klasse gemacht Jimin! 
"Jimin! Ist alles okay? Was ist passiert?", kam ein völlig verschlafener Jin, mit Namjoon in mein Zimmer. Jin sah sich um und schien mich gefunden zu haben. Er kam auf mich zu.
"Jimin, was in Gottes Namen machst du in deinem Schrank?", fragte mich Jin erschrocken und stieg über meine Hoodies die ich raus geschmissen hatte. 
Namjoon der hier geblieben ist, konnte nur perplex da stehen und beobachten. 
"Warum seid ihr so Laut, was ist denn passiert?", fragte jetzt auch Tae, der ebenfalls völlig benebelt in mein Zimmer kam. Er sah sich ebenfalls um bis er mich sah. 
"Jimin, was machst du da?", fragte er mich ebenfalls. 
"Naja, ich dachte mir ich lege mir hier rein zum Schlafen und hoffe auf eine Erleuchtung.", sprach ich trocken zu ihnen. Was macht man wohl in einem Schrank, etwas suchen natürlich! 
"Der Spruch hätte glatt von mir kommen können.", sprach Namjoon ruhig und sah mich immer noch etwas verdattert an. 

Kookie der ebenfalls in meinem Zimmer auftauchte sah zu uns, eher auf das Chaos.
Jin half mir, mich aus meinem Schrank zu holen. Dabei musste er erst ein Paar Jacken wegnehmen. Tae und Jin gaben mir ihre Hand und zogen mich nach oben. 

"Wenn du umräumen möchtest, bitte ich dich, das nächste mal bei Tageslicht zu machen und nicht mitten in der Nacht. Wieso ist hier ein Stuhl? Hast du dich etwa drauf gestellt? Bist du des Wahnsinns? Du hättest dich noch mehr verletzen können…", regte sich Jin auf, doch ich legte ihm eine Hand auf den Mund.

Er sah mich entnervt an. 
"Jin, bleib entspannt. Ich habe mir nichts getan. Nur mein Kopf lässt mich nicht in Ruhe, ich denke permanent über alles nach. Ich dachte mir, wenn ich das Buch zwischen meinen Pullover gefunden habe, wer weiß, vielleicht habe ich noch mehr versteckt und wollte nachsehen. Tja, ich habe auch etwas gefunden nur komme ich nicht ran.", sprach ich und kratze mir leicht den Kopf. 

"Was hast du gefunden, Jimin?", fragte Namjoon ernst. Ich nahm die Hand von Jins Mund und sah zu Namjoon. Ich zeigte ihm mit einer Hand zum Fach, der so gut wie leer war. 
"Da oben ist eine kleine Schachtel.", sagte ich leise. 
Namjoon kam auf uns zu, stellte den Stuhl näher heran, stieg auf und holte die Schachtel hervor. 

Er hielt sie in der Hand fest und stieg ab. Er gab sie mir. 
"Habt ihr diese Schachtel schon mal gesehen?", fragte ich Jin, und die anderen beiden. Diese Schüttelten jedoch mit dem Kopf. 
"Was ist drin?", fragte Kookie. Ich wollte gerade auf machen, schrie Jin auf.
"Halt! Das ist mir schon wieder zu aufregend. Wir gehen in die Küche." Jin ging nach draußen, drehte sich noch mal zu uns um. "Namjoon bring bitte den Stuhl mit."
Ich sah zu den drei Jungs, diese zuckten nur mit den Schultern. 

Ich seufzte auf und ging Jin hinterher. Der saß bereits am Küchentisch. Namjoon war hinter mir mit dem Stuhl, stellte ihn an seinem Platz und setzte sich neben Jin. Ich setzte mich am Kopfende. Tae und Kookie gegenüber von Jin und Namjoon. 

Ich stellte die Schachtel vor mich. Ich sah die Schachtel vor mich an. 
"Ich will ja nichts sagen, aber du solltest dich Schachtel öffnen, anstatt anzustarren.", brummte Namjoon. 
Ach Nein, das hätte ich jetzt nicht gewusst!
"Schatz! Als wüsste das Jimin nicht. Ich glaube eher das er Respekt davor hat, was in der Schachtel sein könnte.", sprach Jin. 
"Ich weiß, das war doch nur ein Scherz. Ihr sitzt da als würde die Schachtel euch gleich verschlucken. Nur es heraus zögern bringt auch nichts.", sagte Namjoon. 

"Du hast Recht, Namjoon. Nur, was ist wenn ich wieder vor einem Rätsel stehe?", sprach ich in die Runde. 
"Dann sind wir alle für dich da und helfen dir es zu lösen.", grummelte Kookie, der beinahe wieder einschlief. 

Ich sah zu ihm. Er hatte die Augen halb geschlossen. Er sah niedlich aus… 
Plötzlich hatte ich einen Spitznamen für ihn. Ich nahm meine Hand und kniff ihn in die Wange.
"Du siehst aus wie ein kleines Häschen!", sagte ich und musste leicht auflachen. Jin und Tae keuchten leicht auf.

Kookie riss jedoch seine Augen weit auf, er schien jetzt hellwach zu sein. 
Und ich sah sie verwundert an, bis es klick machte.
"Stop, sagt nichts. Ich kann es mir denken.", sagte ich und sah zu Kookie, der mich mit seinen Braunen Kulleraugen ansah. 
Irgendwie hatte ich das Bedürfniss ihn durch zu knuddeln. 

Ich zog meine Stirn zusammen. 
"Jimin ist alles ok?", fragte mich Jin. 
"Eh… ja, nur hatte ich gerade ein merkwürdiges Gefühl, als müsste ich Kookie durch knuddeln, weil er mich so ansieht, mit seinen braunen Kulleraugen.", sprach ich leise nachdenklich und sah zu Kookie. 

Dieser sah mich an und lächelte leicht, dann legte er seine Arme auf den Tisch, verschenkte sie und legte seinen Kopf seitlich auf seine Arme. So sah er mich an, wehmütig. 
"Scheinbar hattest du wieder eine Erinnerung, an alltägliche Dinge. Immer wenn wir rumgealbert haben, ich geschmollt habe, etwas von euch haben wollte, dann sah ich euch immer mit diesem besagten Blick an. Du bist jedes mal eingeknickt. Bei Jin und Tae komme ich da nicht mehr weit. Doch du hast dann jedes mal, einen halben Anfall bekommen, hast dir an die Brust gefasst und sagtest: "Ah mein Herz!" Dann hast du mir in die Wangen gekniffen, mich immer dein kleines Häschen genannt und danach durch geknuddelt. Das war immer die besonderen Momente. Weisst du Jimin, Tae und ich kennen uns seid wir klein sind. Wir sind im selben Heim groß geworden. Man konnte uns nicht trennen. Wir hielten immer zusammen. Meisterten die Schule und alles andere. Dank Jin, haben wir einen Dach über den Kopf, Arbeit und eine Familie. Euch! Es ist wie du in den Einträgen geschrieben hast, was du für uns empfindest, Jimin. Du bist für uns dasselbe. Ein Freund, ein Bruder, ein Seelenverwandter, ein Glühwürmchen sowie ein Falls in der Brandung.", sprach Kookie aufrichtig. 

Jin und Tae hatten leichte Tränen in den Augen. Doch was mich traf, war die Tatsache das die beiden, in einem Heim groß geworden sind. Wusste ich das vorher?
"Keine Sorge Jimin, du hattest es damals gut aufgenommen und uns deine Zuneigung entgegengebracht, mit Jin zusammen, dass das niemand uns je nochmals geben könnte. Naja bis auf Jins Eltern.", kicherte Kookie. 
Das brachte Jin zum Lächeln. 

"So genug Sentimentalität ausgetauscht. Jetzt öffne die Schachtel.", sprach Kookie und setzte sich aufrecht hin. Ich nickte nur, sie alle waren tolle Mensxhen

Ich nahm die Schachtel und öffnete sie. Da drin lag nur ein kleiner Brief und eine Kette, mit einem Schlüssel dran. Ich holte es raus und legte es auf den Tisch. 
Den Brief nahm ich wieder in die Hand, öffnete ihn und laß ihn laut vor.

Eomma, 
Gebe die Kette meinem Sohn. Es wird ihm eines Tages helfen und wir können sicher sein, das alles in guten Händen sein wird. Ich hoffe das er die Wahrheit verkraften kann.
Gebe ihm die Liebe einer Eomma, denn ich werde es nicht können, denn ich weiß das Juhee, es nie tun wird. Sie liebt nur sich selbst, sie wird ihm das Leben schwer machen, aber es blieb keine Möglichkeit.

Yuna 

 
...

~•~

Copper-Curly :) 

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