17

Yoongi Pov

~•~


Das war doch alles nur ein Traum. Ich meine, wie kann man seinem Kind, so etwas antun? Ich verstehe es nicht.
Auch wenn ich ein ruhiger Mensch bin und ich am liebsten jede Minute schlafen könnte, sind Kinder etwas wundervolles. Wenn die einen anlächeln, ihr Strahlen. Ihr kleinen Hände, einfach alles. 

Selbst Jimin hatte so kleine Hände und doch trugen sie die Schwere Last. Die Wörter der er niederschrieb, brachten mich gänzlich durcheinander, mit Sicherheit wie jeden von uns. Der Jimin der dies niederschrieb, war Seelisch völlig am Boden. Er hätte eine Therapie gebraucht. Jetzt verstand ich auch die traurigen Augen, als ich ihn zum ersten mal sah. Sie strahlten eine Verletzlichkeit aus und doch waren sie Kraftvoll. 

Zum Glück hat Jimin, dieses Buch gefunden. Wer weiß was passiert wäre wenn wir es nicht wüssten und er würde sich erinnern. Das jagte mir einen gewaltigen Schauer über den Rücken. Wir konnten nur jetzt für ihn da sein. Ich würde mein bestes geben. Ihn das Geben was er verdiente. 
Geborgenheit, Familie und Liebe. Auch einen beschissenen Weihnachtsbaum. Selbst den Schnee, den ich überhaupt nicht mochte. Es war einfach zu nass und kalt. 
Ich würde mir für ihn sogar einen Weihnachtspullover anziehen, mit Rentieren drauf. 
Gott Yoongi woran denkst du bitte. Noch ist kein Weihnachten. Es ist gerade mal Sommer. 

Ich schüttelte meinen Kopf und sah wie Jimin vorsichtig das Papier löste um den Inhalte nicht zu zerstören, dabei sah ich im ins Gesicht. Seine Zungenspitze war etwas draußen. Seine vollen Lippen hielten sie fest, völlig vertieft bei dem was er tat. 
Wie seine Lippen wohl schmeckten? 
Yoongi! Ich fuhr mir über das Gesicht und versuchte wieder herr meiner Gedanken zu werden. Nur war das schlecht, wenn der jenige, der meine Gedanken oder wie Hobi sagte, meine Welt zum einstürzen brachte, neben mir saß.

~•~

Jimin Pov

~•~

...Adoptionspapiere.

Ich stutzte. Wieso hatte ich sie versteckt? Warum hatte ich so etwas wichtiges in einem Buch versteckt? Ich war Ratlos. 
Ich sah nach oben, alle sahen mich an. Mein Blick glitt zu Taemin, er sah mich ängstlich an. Ich gab ihn das erste Blatt der Papiere. 

Er nahm es in die Hand und las die Überschrift. Konnte ein Mensch der schon blass war, noch blasser werden. Jedoch ließ er das Papierstück fallen stand abrupt auf und lief aus dem Wohnzimmer. Man hörte nur das knallen der Badtür. 

Die anderen saßen wie versteinert da. Nicht wissend was sie davon halten sollten. Ich hob das Papier auf und reichte es Jin und stand auf. 
"Ich sehe mal nach Taemin…", sprach ich leise. 
Ich humpelte zum Bad und klopfte an. Man konnte das weinen heraus hören. 

"Taemin, mach auf. Lass uns reden.", sprach ich zur Tür. 
Jedoch öffnete er sie nicht. Ich klopfte erneut.
"Minie, mach auf. Lass mich rein.", sagte ich. Ich hörte wie die Tür sich öffnete. Taemin sah mich mit völlig verweinten und roten Gesicht an. 
Ich humpelte ins Bad und schloss die Tür und ich tat das was man am besten tun konnte, Umarmen. 

Er drückte mich fest an sich und weinte weiter. 
"Lass es raus. Es ist alles gut. Ich bin da.", sagte ich und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. 
Ich war selber völlig Ratlos… 

Nach ein paar Minuten hatte sich Taemin beruhigt. 
"Tut mir Leid.", sagte er leise. 
"Nein, das muss es nicht. Minie hör mal, auch wenn ich mich nicht erinnere, ich bleibe dein Bruder.", sagte ich ihn mit fester Stimme. Er sah mich verzweifelt an, doch ich nickte bekräftigt mit den Kopf. 

"Dieses Papierstück ändert nichts, was wir haben oder hatten.", bekräftigte ich mein gesagtes erneut. 
"Trotzdem, es ist nur so schwer zu glauben…", sagte er leise.
"Ich weiß, doch das beste ist, die Wahrheit herauszufinden, warum unsere Eltern es verheimlichten und am Ende mir Dinge an den Kopf warfen."
"Du hast Recht. Jimin… kannst du mich vielleicht des öfteren Minie nennen?", fragte er mich. 
Ich sah ihn an. Er war eigentlich viel zu alt für so einen Namen, doch innerlich ist man immer mal ein Kind und doch war es nun mal sein Spitzname. 
"Ist gut, das mach ich.", sagte ich und lächelte ihn an. 
Er lächelte zurück. Das sah niedlich aus.
"Komm gehen wir zurück. Ich möchte gern wissen, was auf den anderen Papieren steht."

Wir verließen das Bad. Taemin stützte mich. Im Wohnzimmer angekommen, wurde es still. Sie sahen uns an. 
Als wir saßen sprach Taemin.
"Entschuldigt mein Verhalten. Ich brauchte ein paar Minuten für mich.", sagte er leise. 
"Nicht doch Taemin. Wir verstehen dich. Ich glaube das sind für alle unglaubliche Nachrichten, vor allem für dich.", sprach Jin beruhigend. Doch er selbst war ebenfalls aufgewühlt. 

Jin gab mir das eine Papierstück, oder Dokument zurück. Die anderen Papiere hatte ich auf die Couch gelegt, als ich aufgestanden mit. Dort lagen sie immer noch. 
"Wir haben uns nur das eine Blatt angesehen.", sagte Tae. Ich nickte. Das war ok. 

"Jimin, mir ist etwas aufgefallen.", sagte Namjoon. 
Ich sah zu ihm. 
"Wie heißen eure Eltern?", fragte er an Taemin gewandt.
"Park Juhee und Park Sehun.", sagte Taemin. 
Namjoon nickte, sah mich an und zeigte mit dem Finger auf das Dokument. 
"Unten ist ein Textabschnitt. Scheinbar stehen dort die Namen deiner leiblichen Eltern.", sagte Namjoon leise. 
Jin sah Namjoon verwundert an. 
"Hast du nicht gesehen oder?", fragte er. Jin schüttelte den Kopf. 
"Nein, ich war nur von der Überschrift gefesselt. Jimin, wie lauten die Namen?", fragte Jin mich. 
"Vielleicht können Yoongi und Namjoon, etwas über sie herausfinden.", sprach Tae aufgeregt. 
Ich sah ihn an und nickte. 
Ich sah zu dem Abschnitt, der die Namen meiner leibliche Eltern zeigte. 

"Park Yuna und Park Jihyun", sprach ich laut aus. Das war komisch. Sie hießen auch mit Familiennamen Park? 

"Montag sind wir wieder im Revier, wir klemmen uns sofort dahinter.", sprach Yoongi und sah zu Namjoon. Dieser nickte bestätigend. Ich nahm die anderen Papiere, da war nur noch ein Urkunde und ein beschriebenes Blatt, mit Ziffern. Was zum Geier war das denn? 

Ich zeigte das den anderen. Doch niemand konnte etwas damit anfangen. Dann fiel mein Blick auf den Stick. 
Ich nahm ihn in die Hand. 
"Mich würde es Interessieren was er beinhaltet.", sagte ich leise. 
"Dann schauen wir nach.", sprach Kookie, sprang auf und ging aus dem Wohnzimmer. Paar Sekunden später erschien er mit seinem Laptop. 

Er schob den Couchtisch weiter in den Raum stellte in drauf und setzte sich davor. Wir rutschen alle etwas näher zusammen. Er nahm mir den Stick ab und steckte ihn rein. 
Er drückte drauf und dann ploppte ein Fenster auf. 

PASSWORT
....…..


Was? Ich sah den Laptop entsetzt an. Wieso? 
"Verdammt.", sagte Kookie. 
"Gib mal Jimins Namen ein, vielleicht ist er ja das.", sagte Namjoon. 
Wir sahen ihn an. Selbst ich würde jetzt niemals meinen eigenen Namen als Passwort nehmen. 
"Was? Schaut mich nicht so an, es gibt tatsächlich welche die das tun.", verteidigte er sich. 
"Ja, ich kenne da jemanden der das auch getan hatte, bis jemand sein Laptop hackte.", sprach Yoongi mit kühlem Ton und sah dabei Namjoon an. 
"Ich war jung!", sprach er aus und sah Yoongi vorwurfsvoll an. 
Ich musste lachen. Der Blick, göttlich. Die anderen lachten ebenfalls. 

"Nichts Leute. Ich habe sogar Jimin's Geburtstag eingegeben, unsere Namen, Taemin's Namen, unsere Geburtsdaten. Nichts.", sagte Kookie. 
"Ok, ich würde sagen wir machen hier für heute Schluss. Wir haben heute viel erfahren was wir Verarbeiten müssen.", sprach Hobi. 
"Du hast Recht, ich könnte noch ein Kaffee vertragen.", brummte Yoongi. 
"Ich hätte Lust auf Kuchen.", sprach Tae. 
"Was haltet ihr davon wir in Café fahren. Da lernt Jimin, mein Café kennen und wir machen es uns dort gemütlich. Immerhin öffne ich erst Morgen wieder.", sagte Jin. 

Die Idee fanden wir gut. Somit machten wir uns fertig und fuhren zum besagten Café. Doch eins wurmte mich. Was hatte ich zu verbergen, das ich ein Passwort nutzte? 

~•~

Jin Pov

~•~

Ich fühlte mich vollkommen fertig. Ich glaube, ich brauchte Jahre, um das Geschehene zu verarbeiten. Wie konnte ich das die ganzen drei Jahre übersehen das es Jimin so schlecht ging? Ich meine jedem geht es mal schlecht. So war es auch bei Jimin, doch ich dachte immer nur, das der Grund die Eltern sind, was sie auch waren, aber nicht in dem Ausmaß.

Er konnte sich einfach gut verstellen, immer wieder sagte er mir, das alles ok ist und hat gelächelt. Dieses Lächeln was ich so an ihm liebte. Mein Kleiner…

Er hätte als Schauspieler gut durch gehen können, statt als Tanzlehrer. Mir wird richtig schwer ums Herz, wenn ich daran denke dass er… eine Brücke runter gesprungen ist. Ich danke dem Wasser das er ihn nicht geschluckt hat, das alles anders gekommen ist. Doch ich muss aufpassen, wir alle, das unser Gewissen und Selbstzweifel das alles nicht gesehen zu haben, auffrisst. 

Der Jimin jetzt, hatte keinerlei Erinnerung daran und somit konnten wir nur voraus schauen, das alles gut wird. Wichtig war es, erst mal  herauszufinden wer die leiblichen Eltern von Jimin waren und das Passwort. 

Doch für heute müssen wir einfach auf andere Gedanken kommen. Zum Glück hatte ich noch genug Kuchen da. 
"Alles ok Baby?", fragte mich Namjoon, der neben mir am Steuer saß. Er sah leicht zu mir. 
"Ja alles gut. Nur beschäftigt mich das mit Jimin. Ich hätte nie gedacht das es so ernst war…", sagte ich. 
"Nach euren Erzählungen über Jimin, hätte ich auch nicht gedacht, das er doch so eine sensible Seite hat. Ich mein klar, jeder hat eine sensible Seite in bestimmten Bereichen, aber bei Jimin, war das doch etwas krasser."
"Ich hoffe nur das, falls er sich daran erinnern sollte, nicht wieder in dieses Muster fällt.", sprach ich leise.
"Wir achten darauf, jetzt haben wir Hobi, der sieht da besser durch und ich glaube so schnell wird er Jimin nicht aus den Augen lassen.", sagte Namjoon aufmunternd.
"Gut. Ich bin so froh euch zu haben. Danke!", sagte ich aufrichtig zu Namjoon. 
"Nicht dafür Baby.", sagte er nahm eine Hand von mir und küsste mein Handrücken. 

Auch wenn Namjoon manchmal etwas tollpatschig und grobmotorisch ist, so ist er ein liebenswerter, aufrichtiger Mensch. 
"Ich liebe dich Joonie.", sagte ich leise zu ihm. 
Wir hielten gerade an einer roten Ampel an. Er sah zu mir, er lächelte, dabei kamen seine Grübchen zum Vorschein. 
"Ich liebe dich auch Baby.", sagte er und lehnte sich etwas zu mir und gab mir einen Kuss. 

Die Ampel schaltete auf grün. Wir fuhren weiter. Ich sah in den Seitenspiegel, die anderen fuhren hinter uns. Jimin fuhr bei Yoongi mit. Tae und Kookie bei Hobi. 

Wir kamen am Café an, parkten die Autos und stiegen aus. 
Jimin stieg ebenfalls aus, Yoongi half ihm. Er sah sich neugierig um. 
"Kommt, gehen wir rein.", sagte ich und lief los. 
Die anderen folgten mir. Nachdem wir alle drin waren, machte Namjoon nur die kleine Licht Beleuchtung an.
Wir zogen alle unsere Jacken aus, zwar war Sommer, aber die Temperaturen waren heute nicht besonders hoch. Ab und an wehte ein frischer Wind. 

Ich ging hinter der Kasse und dem Tresen und stellte die Kaffeemaschine an. Tae und Kookie halfen mit. Sie stellten die Teller und Tassen breit. 
Ich war wirklich sehr froh die beiden zu haben. Taemin zeigt Jimin das Café. Ich sah zu den beiden rüber. Sie standen gerade an der einen Wand. Die als Fotowand diente. Kunden konnten hier ein Foto von sich oder mit Freunden hier lassen. Das gibt etwas frische hier rein. Jimin sah sich die Bilder an. 

Auch wenn ich nur zwei Jahre älter war als Jimin, so war für mich, das Café ein Traum. Wie die Choreografie und Tanzen, für Jimin. Als wir uns kennenlernten, war ich bereits dabei mein Traum in die Tat umzusetzen. Den Laden hatte ich gefunden und Renovierungen wurden vorgenommen. Meine Eltern hatten mich in allem Unterstützt. Ich habe nicht studiert, besuchte nur bestimmte Kurse um zu lernen oder Ideen zu holen. Man kann es auch ohne versuchen und bis jetzt kann ich mich nicht beschweren. Mein Café läuft und es war immer etwas zu tun. 

"Jin, kommst du?", fragte Tae und sah mich an. 
Ich sah zu ihm. Er saß bereits am Tisch, ebenso die anderen. Ich schüttelte kurz mein Kopf. 
"Ja. Moment.", sagte ich und machte mir schnell einen Kaffee. 
Doch bevor ich zu ihnen ging, schwor ich mir das ich immer zu den anderen halten werde. Sie waren meine Freunde, meine Familie. 

~•~


So, mal ein weniger Dramatisches Kapitel...
Copper-Curly 

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