09

Jimin Pov

~•~

Geräusche ertönten. Was war das?
Stimmen sprachen. Wer war das?
Es war alles so dunkel, stumpf und taub. 
Mein Körper so schwer… und schmerz.

Wieder ertönten Stimmen. Wer oder was sprachen sie? Ich war so müde, ich konnte es nicht richtig wahrnehmen, was sie sprachen. Vor allem, wo war ich? Ich versuchte etwas Luft zu holen, doch selbst die Gerüche waren schwer einzuordnen. Mein Kopf…

Meine Augen waren schwer, ich versuchte sie zu öffnen. Nach mehreren versuchen, klappte es. Es war grell, alles blendete. Ich blinzelte mehrmals.
Ich war in einem weißen sterilen Raum, lag ich in einem Bett? Meine Sicht klärte sich immer mehr und sah zwei Personen auf zwei Stühlen sitzen. Sie hatten eine Uniform an. Es stand Polizei drauf. Was taten sie hier? Sie unterhielten sich leise und hatten Tassen vor sich stehen.
Der eine, war etwas kräftiger und schien größer zu sein. Der andere war etwas kleiner, aber wirkte nicht weniger dominant, als der andere. Wer waren sie?

Plötzlich ging die Tür auf und ein andere Mann kam herein. Er hatte ein Kittel um, eine Stethoskop war um sein Hals und hängte herunter. War er Arzt?
“Hey, was macht ihr denn hier?”, fragte der Mann im Kittel. 
“Tatsächlich haben wir gerade wenig zu tun und wir dachten bevor wir unsere Zeit sinnlos im Revier rumsitzen, kommen wir her um ihm Gesellschaft zu leisten. Vielleicht haben wir Glück und Jimin wacht auf.”, sprach der kräftige Mann, sah zu den anderen beiden, dann glitt sein Blick zu mir. 

Er sah mich an, bis seine Augen sich vergrößerten. 
“Fuck! Er ist wach…”, sagte er, stand hektisch auf und kam auf mich zu. 
Die anderen sahen erschrocken zu mir und kamen ebenfalls auf mich zu. 
“Jimin, du bist wach! Wie geht es dir, tut dir etwas weh?”, fragte der kräftige Mann. Ich sah mir ihn genauer an, er lächelte mich leicht an, dabei zeigten sich zwei Grübchen an seinen Wangen.  
Doch wie hatte er mich genannt? 
Jimin? 
Wer war Jimin? 
War ich das?

Dann realisierte ich. Mein Puls beschleunigte sich, dabei spielte das Gerät an der Seite meines Bettes verrückt. Der Grübchenmann, schaute erschrocken zu dem Gerät. 
Der Mann im Kittel kam noch Näher.
“Jimin, beruhige dich. Wir erklären dir was passiert ist.”, sprach er beruhigend auf mich ein. 
Langsam beruhigte sich das Gerät wieder, doch meine Hände zitterten.
“Jimin, ich stellte die Lehne vom Bett etwas höher, ja? So hast du es etwas bequemer.", sagte wieder der Kittelmann. 

Ich wurde etwas aufgerichtet, leicht drehte es sich in meinem Kopf. Wie lange lag ich wohl?
“Leute, ich rufe schnell Jin an. Es wäre vielleicht gut, wenn er hier ist.”, sprach Grübchenmann. 
Ich sah zu ihm, wie er etwas weg vom Bett ging und sein Telefon zur Hand nahm. Wer war Jin?
Mein Blick glitt zu den anderen. Der Kittelmann sah mich an, hatte er mich beobachtet?

“Alles gut? Hast du Schmerzen?”, fragte er mich. 
Ich runzelte meine Stirn, ja mein Kopf tat etwas weh.
Ich nickte.
“M-m-mein Ko-Kopf.”, kam es leise über meine Lippen. 
Der Kittelmann nickte. 
“Wir geben dir dann etwas gegen die Kopfschmerzen, wir mussten die Schmerzmittel etwas absetzen, damit dein Körper sich wieder normalisieren kann.”
Ich nickte. 
Dann sah ich von ihm zu den anderen Mann, der kleiner Polizist. Er sah mich ebenfalls an. Er hatte schöne Augen. Katzenaugen. 
“Jin kommt her.”, sprach der Grübchenmann der wieder auf uns zu kam. 

Mein Blick glitt von dem Katzenmann weg, zu dem Grübchenmann, dann zu dem Kittelmann, meine Stirn runzelte ich wieder.
“Wer seid ihr?”, fragte ich leise. Meine Stimme hörte sich rau an. 
Die Männer sahen sich untereinander an, besorgte Blicke austauschend.
Der Kittelmann sah wieder zu mir.
“Ich bin Jung Hoseok, dein behandelnder Arzt, Jimin.”, sprach er klar und deutlich. Wieder dieser Name. Jimin. Er klang hübsch.
“Jimin… ist das mein Name?”, fragte ich.
Wieder wurden besorgte Blicke ausgetauscht.
“Ja, das ist dein Name, Jimin. Park Jimin.”, sagte wieder der Kittelmann.
“Du kannst mich, aber Hobi nennen Jimin, denn wir haben uns erst vor kurzem kennen gelernt. Der neben mir ist Min Yoongi und der da drüben ist Kim Namjoon. Wir waren vor ein paar Wochen zusammen Essen. Erinnerst du dich an etwas?”, fragte er mich. 

Ich sah zu dem Katzenmann, der Yoongi hieß. Ich versuchte mich daran zu Erinnern, das wir zusammen Essen waren, aber da war nichts. Nur Leere...
Es war so als hätte man etwas ausgeschaltet. Ich sah von ihm weg zu dem anderen, aber auch bei ihm kam nichts. 
Ich schüttelte leicht den Kopf.
“Nein...es ist leer.”, sagte ich.

Kittelmann, nein Hobi nickte mit dem Kopf, nahm das Klemmbrett was er in der Hand hielt und notierte sich etwas. 
Als er fertig war sah er mich wieder an. 
“Jimin, du hattest einen Unfall. Eher gesagt, bist du Überfallen wurden und zusammengeschlagen. Deine Verletzungen waren Schlimm, zumindest die an deinem Kopf, daher hast du noch die Kopfschmerzen. Du hast eine anterograde Amnesie, die durch die Schläge auf deinen Kopf verursacht wurden. Dazu ein gebrochenes Bein und ein paar Rippenbrüche, daher sei etwas Vorsichtig. Noch bist du nicht über den Berg.”, sagte dieser Hobi. 

“H-heißt das, ich habe alles vergessen wer ich bin?”, fragte ich leise zu Hobi.
“Sag du es mir? Kannst du dich an etwas erinnern, was zu dir passen könnte?”
Ich überlegte doch da war nichts.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein schlanker großer Mann kam herein gerannt. Er war völlig außer Atem. Er sah mich an und plötzlich tauchte ein Bild vor mir auf, doch so schnell wie es kam, war es auch wieder weg. Ich konnte es nicht greifen.

Der Mann kam auf mich zu, dieser Namjoon machte diesem Mann platz, so das er zu mir kommen konnte. 
“Jimin mein Kleiner. Endlich bist du wach! Wie geht es dir? Tut dir etwas weh?”, fragte er mich besorgt und nahm meine Hand, mit der anderen Hand fuhr er leicht über meine Wange.
Besorgte Augen musterten mein Gesicht, plötzlich überkam mich ein Gefühl des erkennens, ich kannte diese Mann, aber ich wusste nicht seinen Namen oder andere Dinge.  
Ich sah von ihm weg, wieder zu Hobi. 

“Jimin, erkennst du ihn?", fragte mich Hobi.
Ich sah wieder zu dem Mann. 
“N-nein.”, sagte ich leise. Der Mann sah mich geschockt an, plötzlich weinte er los. Dieser Namjoon, legte eine Hand auf seine Schulter.
“Ni-nicht weinen.”, sagte ich leise und drückte die Hand des Mannes. Er durfte nicht weinen. Irgendwas gefiel mir daran nicht.  
“Alles gut mein Kleiner, nur sind das keine schönen Nachrichten, zu hören dass du mich nicht erkennst, aber bei dem was dir passiert ist, verständlich.”, sagte er leise.
“Ich… ich weis nicht wie ich das Erklären soll, nur es ist so ein Gefühl, das ich dich kenne, aber…”
“Aber du weist dennoch nicht wer er ist, richtig?”, fragte mich Hobi.
Ich sah zu ihm und nickte.
“Dachte ich mir. Ich möchte euch keine Hoffnung machen, es kann immer noch sein, das du dich an nichts mehr erinnern wirst, aber wenn du jetzt schon das Gefühl hast, Jin zu kennen, aber nicht greifen kannst woher, dann bin ich positiver Dinge.”, sagte Hobi.

Ich sah wieder zu dem Mann, der meine Hand hielt. Er sah mich an. Er hatte sich etwas beruhigt. 
“Ich bin Kim Seokjin, aber alle nennen mich Jin. Wir wohnen zusammen, mit zwei weiteren Freunden von uns. Ich habe ein Café, in dem die beiden auch Arbeiten.”, sagte Jin. 
“Wir wohnen zusammen?”, fragte ich.
Jin nickte und lächelte leicht.

~•~


Jin Pov 

~•~


Es war anstrengend zu wissen das Jimin sich vielleicht nicht an uns erinnert. Doch wir alle versuchten unseren Alltag zu managen. Das Café lief wieder im normalen Betrieb. Immerhin musste ich stark bleiben, die Rechnungen bezahlen sich nicht von allein. Jimins Arbeitgeber wusste auch Bescheid. Leider hatte ich es total vergessen anzurufen, bis zu dem Tag, an dem Jimin erwachte, fiel es mir ein. 

Doch zum Glück übernahm Namjoon die Aufgabe, somit wurde es Jimin erspart gekündigt zu werden. Doch ob er sich daran erinnern wird, das er die Leidenschaft fürs Tanzen besaß? Wir konnten nur darauf hoffen. 

Ich war Namjoon so dankbar, er half mir in vielen Dingen. Yoongi unterstützte uns ebenso. Er war ebenfalls ein fester Bestandteil unserer Gruppe und konnte ihn mir nicht mehr wegdenken, manchmal benahm er sich mürrisch, kalt und dominant, aber hatte ein Herz aus Gold. 

Wenn man die Menschen mit der Zeit besser kennenlernt, können wunderbare Persönlichkeiten hervortreten. 
Yoongi half mir mit Taemin ab und an, sie gingen für mich Einkaufen, wenn ich Jimin besuchte. Doch gestern wurde er zum ersten mal wach und jetzt hoffte ich auf eine Nachricht, das er wieder munter ist.

"Jinnie, wir benötigen bald neue Kaffeebohnen. Wir haben nur noch zwei Packungen da. Die werden höchstens noch für die Woche reichen.", sprach Tae zu mir und hielt sein Klemmbrett in der Hand. Tae war ebenfalls für die Bestellung zuständig und für das Lager. Jedoch bespricht er alles mit mir, bevor es zur festen Bestellung kommt, was total überflüssig ist. Er macht das alles super. Wenn mal etwas nicht rechtzeitig da ist, springt Kookie ein und besorgt es im Supermarkt.

"Okay Tae. Ich vertraue dir in der Sache, du machst das schon. Immerhin hast du das bisher auch sehr gut ohne mich hinbekommen. Bestelle alles was wir benötigen.", sprach ich ihm gut zu und sah zu ihm.

"Danke, aber ich gebe dir lieber noch mal bescheid. Nicht das noch etwas schief läuft, wie die Erdbeere auf deiner Torte.", sprach Tae und deutete mit einem nicken zu der besagten Torte vor mir. 
"Verdammt, war doch zu wenige Sahnesteif.", fluchte ich und versuchte die Erdbeere zu retten. Erdbeeren, Jimin liebte diese Frucht. 
"Oh je, ich hau ab. Ein fluchender Jinnie, ist wie eine Horde Löwen entgegen zu treten, mit dem Endresultat, das wir das nicht überleben werden.", sagte Tae schmunzelnd. 
"Hey, so schlimm bin ich doch gar nicht.", sagte ich entrüstet.
"Doch bist du Jinnie.", rief Kookie, der ebenfalls kurz hinter zur Backstube kam. Das hieß für mich, es waren keine Kunden da. 
"Schön, aber nur…", ich wurde von meinem Handy unterbrochen. Ich wischte mir meinen Händen an einem Tuch ab. Namjoon rief an. 
"Das ist Namjoon.", sagte ich und sah zu den beiden. 
Ich nahm ab.
"Baby alles gut?", sprach ich ins Telefon. 
"Ja alles gut, nur… Jimin ist wach."
"Was? Er ist wach? I-Ich komme sofort…", sagte ich hastig, legte auf und ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

So schnell konnten die anderen gar nicht schauen, so schnell weg war ich. Tae und Kookie riefen mir noch etwas hinter her, aber konnte es nicht mehr hören. Ich rannte zum Auto und fuhr schnell in Krankenhaus, vom Parkplatz aus rannte ich. 
Doch was mich da erwartete, hätte ich mir nicht gewünscht. Vor allem nicht für Jimin. 


"Wir wohnen zusammen?", fragte mich Jimin und sah mich an. Seine schönen braunen Augen sahen mich an.
Ich nickte und lächelte leicht. Jetzt hieß es für uns weiterhin stark bleiben und für Jimin da zu sein. Ihn bei seiner Suche nach Erinnerungen zu helfen. 

"Wir schaffen das Jimin, wir alle werden dir helfen. Auch wenn es passieren kann, das du dich an nichts mehr erinnern wirst, so bleibst du immer noch unser Freund, den wir lieben. Tae und Kookie, können es kaum erwarten dich wieder zu sehen. Dein Bruder ebenfalls. Es gibt Menschen die dich lieben Jimin.", sprach ich leise, dabei bildete sich ein Klos in meinen Hals. Ich würde am liebsten nach Hause rennen und mich in meinen Zimmer einschließen und weinen. Hoffen das dieser Alptraum ein Ende hat...

"Wann kann Jimin entlassen werden?", fragte Yoongi. 
Hobi sah zu Yoongi und dann wieder zu Jimin.
"Wenn er gut mitmacht, kann er in einer Woche nach Hause. Bis dahin muss er sich weiterhin schonen.", sprach Hobi. 

Jimin nickte nur und sah mich wieder an. Ich würde zu gern wissen, was in seinem Kopf durchgehen mag. Was er fühlt. Ich kann es mir nicht mal in meinen Träumen vorstellen, diese Leere im Kopf. 
Doch ich würde für meinen Kleinen, alles tun. Immerhin war er mit den anderen, ein wahrer Freund, auf den man sich verlassen konnte. Er war ein Teil meiner Familie und er würde immer einen Platz haben. 

"Ich hoffe das sie wieder kommt, die Erinnerung...", sprach es leise.
Ach mein Kleiner...





Copper-Curly 

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