07
Jin Pov
~•~
Wir saßen alle bei Hobi am Küchentisch, bis auf Taemin. Dieser hatte sich hingelegt bevor Yoongi, Hobi abholte. Als wir alle man hier ankamen schlief er, tief und fest. Er lag im Bett, auf der Seite und hatte ein Bilderrahmen an seine Brust gepresst.
Wir beschlossen ihn noch eine weile Schlafen zu lassen.
Yoongi erzählte, das er bevor er ging, ebenfalls weinte und das Bild an seiner Brust presste.
Arme Babys! Mir tat es in der Seele weh. Ich selbst hatte noch mit meinen eigenen Gefühlen zu tun. Jedoch war er Jimins Bruder. Sie hatten eine Ähnlichkeit, die Augen!
"Wollen wir ihn so langsam wecken? Das Essen ist gleich fertig.", sagte Hobi. Er stand mit Yoongi am Herd und zauberte etwas zu Essen.
Es war wichtig das wir aßen, wir durften nicht auch noch zusammenbrechen.
Wir müssen stark bleiben. Immerhin hatte ich ein Geschäft zu führen.
"Ich gehe ihn wecken.", sagte ich und stand auf.
Ich ging auf das Zimmer zu und klopfte leicht an. Jedoch bekam ich kein Antwort. Ich öffnete die Tür, Taemin schlief immer noch.
Ich ging auf ihn zu und rief leise sein Namen, dabei strich ich ihn über die Kopf.
Er öffnete seine Augen und blinzelte. Er sah mich an.
"Das Essen ist fertig Taemin, kommst du?"
Er nickte leicht und rieb sich über das Gesicht und stand auf. Er folge mir mit leicht benommenen Schritten.
Wir setzten uns. Taemin setzte sich neben mich.
Jeder versuchte sich trotz der Umstände zu unterhalten, während wir aßen. Nur Taemin war still, er hing seinen Gedanken nach.
Als wir fertig waren, nahm sich jeder noch etwas zu trinken und setzten uns auf die Couch.
Taemin setzte sich mit Kookie und Tae auf den Boden. Er spielte mit seinen Händen, eine Angewohnheit die ich irgendwo her kannte. Jimin tat sie auch, wenn er nervös war. Dies ließ mich schmunzeln.
"Baby, warum schmunzelte du?", fragte mich Namjoon.
"Taemin!", sagte ich schlicht. Dieser sah mich erschrocken an.
Ich sah zu ihm.
"Du bist deinem Bruder sehr ähnlich, er spielte auch mit seinen Händen, wenn er Nervös ist. Du brauchst vor uns keine Angst zu haben.", sagte ich und lächelte ihn an.
"Tschuldigung", murmelte er und legte seine Hände auf die Oberschenkel.
"Taemin, ich würde dich gern etwas fragen. Warum behandeln eure Eltern Jimin so schlecht?", fragte ich.
"Ich weiß es nicht. Ich habe heute zum ersten Mal erlebt wie sie über ihn redeten. Jimin hat mir immer gesagt, das sie so zu ihm sind, aber ich wollte es nie glauben. Jimin und ich hatten schon immer ein gutes Verhältnis, nach dem er von Busan hierher kam, als Oma sich nicht mehr um ihn kümmern konnte. Doch die letzten zwei Jahre sagte er mir kaum etwas. Er verschloss sich auch mir gegenüber. Er sagte mir nur, das ich es eines Tages verstehen werde.", sagte er.
Ich grübelte nach, da muss doch etwas dahinter stecken. Doch ohne die klare Antworten von Jimin, kommen wir hier nicht weiter.
"Jimin hat mir erst vor kurzem erzählt, das er Schwul sei.", sagte Taemin leise.
Was?
Warum erst so spät?
"Warum so spät?", fragte Tae verwundert.
"Er sagte, er wolle nicht dass mir dasselbe, wie mit ihm passiert. Diese Missachtung!", sagte Taemin und spielte wieder mit seinen Händen.
"Wisst ihr, Jimin war immer für mich da. Egal wie schlecht es mir ging. Er baute mich immer wieder auf, er hatte immer ein Lächeln parat. Für ihn habe ich nichts getan. Ich habe meine Augen verschlossen. Ich wollte es nicht wahrhaben. Als Jimin mir von seinem Outing erzählte, war ich zuerst erschrocken, konnte es nicht glauben. Mein großer Bruder soll auf Männer stehen? Ich meine egal wo wir hingegangen sind, sei es auf Besprechungen, wo Appa wollte das Jimin mitkam, scharrten sich die Frauen um ihn. Er sprach mit ihnen so höflich wie es nur ging, lachte mit ihnen, gab ihnen Komplimente. Daher kam mir das nie in den Sinn. Doch dann freute ich mich für ihn und fand es Klasse das er den Mut hatte sich zu outen, den Mut hatte ich bisher nicht!", sagte er leise.
Tja, ein großer Bruder ist immer für die kleineren da…, Moment! Was?
"Was? Wiederhole nochmal das letzte.", sagte ich zu ihm.
Er sah mich erschrocken an.
Er sah kurz zu den anderen, dann wieder zu mir.
"Eh, das ich es Klasse finde das Jimin den Mut hatte, sich zu Outen?", sagte er. Klang jedoch wie eine Frage.
"Nein! Du hast gesagt das du den Mut bisher nicht hattest. Soll das heißen, du stehst ebenfalls auf Männer?", quietschte ich mit hoher Stimme.
Er sah mich mit großen Augen an, dann nickte er.
Ich lehnte mich an die Couch. Das musste ich erst einmal sacken lassen. Jimin hatte nie erwähnt das sein Bruder ebenfalls schwul war. Oh Man! Wenn seine Eltern davon Wind bekommen, ist die Hölle los.
Namjoon legte einen Arm um meine Schulter.
"Eh, Taemin. Wusste Jimin davon?", fragte Tae.
"Nein, ich habe es mir nicht getraut, ihm zu sagen. Ich wollte ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten."
Gott, wie süß war den bitte? Mein kleiner Keks war schon süß, doch Taemin in seinem zarten Alter, war noch süßer! Am liebsten würde ich ihn knuddeln.
"Baby, lass es!", sagte Namjoon.
Ich sah zu ihm.
"Ich kenne diesen Blick.", sagte Namjoon und schmunzelte.
"Ich kann nichts dafür, sieh ihn dir doch mal an.", sagte ich und zeigte zu Taemin. Dieser sah mich mit fragendem Blick an.
"Hab ich etwas falsch gemacht?", fragte er mit seinen kleinen braunen Augen.
"Nyahh! Ich kann mich nicht zurückhalten!", sagte ich, sprang auf, ging auf Taemin zu. Dieser sah mich erschrocken an. Ich setzte mich neben ihn und umarmte ihn, nein ich erdrückt ihn. Gott! Das war so niedlich. Wie kann man so unschuldig sein. Ich dumme Nuss, glaubte auch noch, das er nicht besser als seine Eltern war. Dumm, einfach nur Dumm, Jin!
"Eh… Jin Baby, lass Taemin los. Ich glaube er bekommt keine Luft."
Ich ließ Taemin los, dieser war etwas rot im Gesicht, er holte tief Luft.
"Entschuldige bitte, aber ich konnte mich nicht zurückhalten! Du bist so unglaublich niedlich. Wie konnten wir dich bisher nicht kennenlernen?", fragte ich für mich selbst.
Taemin lächelte traurig und sagte,
"Du bist genau wie Jimin sagte. So fürsorglich wie eine Mutter, eine Mutter die Jimin nie hatte."
Diese Wort trieben mir die Tränen in die Augen.
"Oh bitte nicht, ich wollte dich nicht zum weinen bringen.", sagte Taemin besorgt und tätschelte meine Hand.
Ich räusperte mich, da ich eine Klos im Hals hatte, die Tränen liefen bereits über meine Wangen.
"Ist schon gut. Ich freu mich sehr dass Jimin dir von uns erzählt hat."
"Ja, das hat er. Er hat mir auch erzählt das du Backen und Kochen kannst. Du bist Besitzer eines Cafés. Tae und Kookie arbeiten für dich. Für Jimin, sind sie wie Brüder. Er sagte auch er könne sich ein Leben ohne euch drei nicht mehr vorstellen."
Tae und Kookie freuten sich ebenfalls, das Taemin uns davon erzählte. Ich mich auch.
"Es tut mir Leid.", sagte Taemin.
"Was tut dir Leid?", fragte Hobi und sah ihn verwirrt an. Er hat doch nichts falsch gemacht.
"Ich war einst Eifersüchtig auf euch. Doch jetzt weiß ich wieso Jimin an euch festhielt. Ihr seid etwas besonderes, das findet man so schnell nicht wieder."
"Wieso Eifersüchtig?", fragte Yoongi verwirrt.
"Ich war Eifersüchtig, auf das was Jimin mit euch hatte, oder eher gesagt wie glücklich Jimin mit euch ist. Seine Augen strahlten, wenn er mir von euch erzählte. Ich hatte Angst meinen Bruder zu verlieren, aber das ist dumm.", sagte er leise.
"Ach Taemin, das ist völlig Normal. Es gibt immer Momente, wo man Eifersucht spürt oder eher Neid.", sagte ich.
"Ich war auch Eifersüchtig.", sagte Yoongi trocken.
Wir sahen ihn erstaunt an.
Er sah uns alle an und sagte,
"Als Namjoon damals Jin kennenlernte, da dachte ich. Na toll, jetzt wird mein bester Kumpel keine Zeit mehr für mich haben. Mein andere bester Kumpel ist mit seinem Job verheiratet und der andere in eine Beziehung. Was mach ich dann? Doch diese Gefühle ging so schnell weg, als Namjoon, Hobi und mich zu den dreien mit schleppte. Namjoon sagte damals, dass es uns nur zu dritt gäbe und Jin müsste damit klar kommen. Jin wiederum sagte das selbe, nur mit vier Personen. Da war für mich klar, das ich nicht neidisch, Eifersüchtig oder traurig sein sollte. Ich freute mich für Namjoon, da Jin, Hobi und mich mit aufnahm als würden wir uns schon ewig kennen."
Wow, ich hätte nie gedacht dass Yoongi so viel reden kann, doch es berührte mich. Taemin schaute ebenfalls zu Yoongi.
"Yoongs, warum hast du nie etwas gesagt?", fragte Namjoon ihn verwundert und doch berührt.
"Ach was. Am Ende ist doch alles gut gegangen.", sagte Yoongi trocken.
"Ey Bro, auch wenn ich mit meinem Job verheiratet bin, hält es mich nicht davon ab Zeit mit dir zu verbringen.", sagte Hobi.
Yoongi grinste, sagte jedoch nichts.
"Siehst du Taemin. Du darfst so etwas fühlen, das ich menschlich. Weißt du ein gutes hatte es, das dass alles passiert ist. Du lernst unsere Familie kennen!", sagte ich und lächelte ihn an.
Er sah mich an und strahlte. Funkelnde Augen sahen mich an.
Ich musste schlucken. NEIN JIN! NICHT!
"Oh oh!", sagte Tae, doch es war zu spät.
Ich schnappte mir wieder Taemin und knuddeln ihn.
"Du bist so süß! Es tut mir Leid, da musst du jetzt durch. Du ähnelt Jimin so sehr, das ich es einfach tun muss. Es ist so, als wäre Jimin bei uns.", sagte ich und musste plötzlich anfangen mit weinen.
Ich bemerkte das sich Arme um mich Schlingen.
"Ich habe Angst, das er nicht mehr aufwacht.", hörte ich es wimmern. Das trieb mir weitere Tränen in die Augen.
"Er wird aufwachen! Ich glaube fest daran!", sagte ich und sah zu den anderen. Tae und Kookie sahen mich traurig an bis sie ebenfalls zu uns Krabbeln, Taemin und mich in den Arm nahmen.
Ich sah kurz zu Namjoon, er lächelte mich liebevoll an. Ich lächelte mit verweinten Augen zurück. Mein Blick ging zu Yoongi, dieser zwinkerte mit nur zu. Dann richtete sich mein Blick zu Hobi.
"Ha!", schrie ich und zeigte mit dem Finger auf ihn.
Alle zuckten erschrocken zusammen.
Taemin, Tae und Kookie lösten sich von mir und sahen mich erschrocken an.
"Ich hab es gesehen Hobi, du hast Tränen in den Augen.", sagte ich triumphierend, mit verheultem Gesicht.
Hobi, war wie Yoongi und Namjoon nicht so Gefühlsduselig, jedoch hatte er mehr Empathie, gegenüber seinen Freunden. Immerhin musste er stark sein, bei seinem Beruf.
"Quatsch! Wovon sprichst du, ich habe nur etwas im Auge.", sagte er verteidigen.
Das glaubte er wohl doch selber nicht. Ich sah ihn skeptisch an. Yoongi und Namjoon Taten dasselbe.
Plötzlich kicherte Taemin und sagte,
"Ich will ja nichts sagen, aber...ich habe es ebenfalls gesehen. Du hast dir leicht über die Augen gewischt."
Hobi sah zu ihm.
"Verräter! Statt mir in den Rücken zu fallen, solltest du mich in meiner Meinung bestärken!"
"Hmm, nein!", sagte Taemin schmunzelnd.
Ich musste lache, sowie die anderen auch. Herrlich, Taemin schien nicht auf den Mund gefallen zu sein. Ich bin gespannt, wie er sich in unsere Familie integriert.
Jetzt hieß es, die Daumen drücken und hoffen, das Jimin wieder bald bei uns ist…
~•~
Ein etwas ruhigeres Kapitel.
Es kann nicht immer alles voller Spannung sein.
Kleine, Info… das nächste Kapitel enthält ein Zeitsprung.
Hope you like it?
Copper-Curly :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top