~4.
Jin pov:
Verängstigt betrete ich den großen Speisesaal, in dem sich bereits andere Jugendliche, in etwa meinem alter befinden. Ich kann kaum glauben, dass ich seit gestern in dieser Hölle bin. Heute morgen habe ich einen Plan für den heutigen Tag bekommen, darauf steht ein Stundenplan für die Fächer, anscheinend müssen wir hier zur Schule gehen.
Mein knurrender Magen lässt mich in das hier und jetzt zurück kehren und ich merke, dass ein paar Blicke auf mir liegen. Ich ignoriere dies und gehe zur Essensausgabe, wo ich mir ein Tablet nehme und mich anstelle.
Mit einem Müsli und einem Orangensaft beladen, sehe ich mich nach einem freien Platz um. Alle sitzen in Gruppen an den Tischen und unterhalten sich miteinander. Die Anspannung im Raum ist deutlich zu spüren, denn auch wenn die Verantwortlichen versuchen alles ganz normal aussehen zu lassen, sind wir immer noch Gefangene.. gefangene ihres Systems. Die Kantine sieht aus wie jede andere in einer gewöhnlichen Schule, doch mir sind die vielen Kameras nicht entgangen. Außerdem sind nirgends Fenster zu sehen, was mein ungutes Gefühl nur noch mehr verstärkt.
Ein Junge mit grünbraunen Haaren zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Er sitz alleine an einem Tisch und stochert nachdenklich in seinem Essen. Ich Könnte mich doch zu ihm setzten, dann wäre ich wenigstens nicht mehr so allein. Vielleicht weiß er ja irgendwas über diesen Ort hier.
Also gehe ich zu dem Tisch und lächle den Fremden schüchtern an. "Darf ich mich zu dir setzten?" frage ich. Mein gegenüber erhob den Blick und musterte mich kurz. "Von mir aus" erwiedert er Schulterzuckend und isst einen bissen von seinem Obstsalat.
Ich sehe das jetzt mal als ein ja, also setzte ich mich zu ihm. "Ich bin übrigens Seojin, aber du kannst mich ruhig Jin nennen" stelle ich mich vor, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Für einen Moment sieht er mich nachdenklich an, wendet seinen Blick jedoch wieder ab. "Namjonn" erwiedert er knapp und schiebt das Tablet von sich weg. Er scheint offenbar nicht gerade gesprächig zu sein.
"Seit wann bist du hier?" erkundige ich mich, in der Hoffnung irgendwas heraus zu finden. "Seit gestern und du?" murmelt er. Wenn er am selben Tag wie ich hier angekommen ist wird er nicht viel mehr wissen als ich. "Ich auch. Und hast du auch einen Stundenplan bekommen?"
Er sieht mich wieder an und nickt. Lächeln scheint ihm wohl auch fremd zu sein. Naja ist ja auch kein Wunder bei den Umständen, aber egal was die hier auch krankes mit uns vor haben, mein lächeln werde ich mir von niemandem nehmen lassen.
Wir unterhalten uns noch einwenig, wobei wir feststellen, dass wir exakt den selben Ablauf hatten. Wir sind beide in einem weißen Raum ohne Möbel aufgewacht und haben dort vermutlich mehrere Stunden verbracht. Wir können uns, so wie vermutlich die anderen auch, nicht an die Gesichter unserer Eltern oder Freunde erinnern. Das ganze macht mir ziemlich Angst, vor allem weil mir ganze Erinnerungen einfach fehlen. Wie gern würde ich mich an meine Mutter erinnern können, meinen Vater doch es ist so als wären ihre Gesichter wie ausradiert.
Nachdem ich mein Tablet weg gebracht habe will ich wieder zurück zu Namjoon, doch dieser sitzt nicht mehr auf seinem Platz. Suchend sehe ich mich um, doch von ihm fehlt jegliche Spur. Etwas enttäuscht mache ich mich auf den Weg zu dem angegebenen Raum, welcher auf meiner Liste steht.
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