~Twentyfive~
„Bring mich nicht auf dumme Ideen“, meinte er mit verstärktem Griff um meinen Hals. Ich bekam nur noch mäßig Luft, aber ich spürte auch, wie es zwischen meinen Beinen immer nasser wurde. Jedoch ließ er meinen Hals wieder los und widmete sich erneut dem Essen.
Ich mochte die Wirkung, die dieses einfache 'Daddy' auf ihn hatte. Mir wurde bereits zu dem Zeitpunkt klar, dass dies meine Geheimwaffe werden würde, sobald ich meinen Willen durchsetzen wollte. Jedoch brauchte ich auch einen Spitznamen für ihn, mit dem ich ihn hin und wieder auch mal zur Weißglut bringen konnte.
„Hast du eigentlich einen Spitznamen? Yonathan ist ziemlich lang“, meinte ich unschuldig und merkte, wie er sich sofort etwas entspannte.
„Nein, ich halte nichts davon, wenn man meinen Namen abkürzt“, sagte er mit dieser Strenge in der Stimme, welche mir verdeutlichen sollte, es gar nicht erst zu wagen.
„Ich fände Joe ganz schön“, traute ich mich dennoch zu sagen und erhielt von ihm einen wartenden Blick.
„Joe kommt nicht mal in meinem Namen vor“, erwiderte er, während er das Messer mit zu viel Kraft durch die Tomate jagte. Ich fühlte förmlich den Schmerz dieser armen Tomate.
„Na ja. Yo-nathan. Für mich ist da schon ein Joe mit drin“, meinte ich, als ich mir ein Stück von der Tomate nahm, welche er soeben halbiert hatte. Er sah mich nur mit diesem Blick an, der mir zeigte, dass er kein Problem damit hatte, mir dieselben Schmerzen, wie der Tomate zuzufügen.
„Johnny?“, fragte ich kleinlaut, als er das Messer mit einem lauten Klirren auf das Brett fallen ließ.
„Gerte?“, erwiderte er und brachte mich damit zum Schlucken. Als würde er mich wegen eines Spitznamens verhauen … oder doch?
„Nathan?“
„Peitsche.“
„Na gut, Joey?“, fragte ich weiter. Unser kleines Wortgefecht machte Spaß und ich fragte mich, wer von uns beiden mehr Auswahlmöglichkeiten hatte.
„Flogger.“
„Dann Yoshi“, lachte ich und sprang bereits von der Arbeitsplatte, um schnellstmöglich wegrennen zu können.
„Paddel.“ Seine Stimme war rauchig und klang alles andere als belustigt und doch konnte ich nicht damit aufhören.
„Oh mein Gott! Wie wäre Yoni?“, sagte ich voller Freude, ehe er auf mich zukam und mich mit einem einzigen Blick erdolchte.
„Rohrstock.“ Er packte mich und warf mich über seine Schulter, um seine Hand kräftig auf meinen Hintern zu schlagen, wodurch ich laut aufschrie. Allein ein Schlag mit seiner Hand tat bereits höllisch weh, weshalb ich wie ein Fisch in seinen Armen zappelte.
„Okay, okay! Ich höre auf!“
Yonathan ließ mich zurück auf meine Füße und richtete meinen Spaghettiträger von dem Kleid, woraufhin ich meinen Mund einen Spalt öffnete.
„Nate“, flüsterte ich ihn ins Gesicht und rannte so schnell ich konnte um die Kochinsel herum. Er drehte sich zu mir herum, weshalb ich meine Fluchtmöglichkeiten abwägte, jedoch befand ich mich auf der falschen Seite der Kochinsel, um in das Penthouse zu flüchten.
„Du hast zwei Möglichkeiten“, sagte Yonathan, als auch er realisierte, dass ich blöderweise in der Falle saß. „Erste Möglichkeit: Du bist jetzt ein braves Mädchen und entschuldigst dich, oder zweite Möglichkeit: Du versuchst an mir vorbeizukommen.“
Ich erkannte, dass er nach dem Kochlöffel griff und musste über die Absurdität lachen.
„Jetzt willst du mich mit einem Kochlöffel verhauen?“ Er schaute auf den Holzlöffel in seiner Hand und zuckte mit den Schultern.
„In der Küche, habe ich leider nichts anderes, aber erzielt ebenso seine Zwecke“, zwinkerte er mit einem verspielten Lächeln auf den Lippen. Ich hob abwehrend meine Hände und ging behutsam einige Schritte auf ihn zu.
„Ich ergebe mich freiwillig. Ich würde ja auch die weiße Fahne schwingen, aber ich habe bedauerlicherweise keine“, lachte ich, während ich weiter auf ihn zuging. Direkt vor ihm schaute ich ihn fragend an, woraufhin er auf seine Wange tippte. Den Kochlöffel behielt er dabei noch immer in seiner Hand, jedoch hinter seinem Rücken.
Yonathan lehnte sich etwas zu mir herunter, damit ich ihm den Entschuldigungskuss geben konnte, allerdings gab er mir damit die Möglichkeit wegzulaufen, weshalb ich flüchtig in den Eingangsbereich schaute, ehe ich Yonathan ansah, welcher noch immer auf den Kuss wartete.
Blitzschnell versuchte ich an ihn vorbeizulaufen, doch er versperrte mir den Weg, indem er nur den Arm ausstreckte, seine Hand auf die Arbeitsplatte knallte und mich streng ansah, wodurch ich auch augenblicklich innehielt.
„Provoziere mich nicht, Sugar“, raunte er nahe an meinem Ohr, woraufhin ich umgehend wieder eine Gänsehaut bekam. „Ansonsten machst du doch noch Bekanntschaft mit dem Kochlöffel!“
Ich schüttelte eifrig meinen Kopf, wodurch meine blonden Haare wild hin und her wehten, ehe ich meine Arme fest um seinen Oberkörper schlang.
Meinen Mund führte ich zu seinem stoppeligen Kinn, wo ich einige Küsse darauf verteilte, ehe ich mich auf meine Zehenspitzen stellte und ihm auch noch einen Kuss auf seine Wange gab.
„Braves Mädchen“, ertönte seine tiefe Stimme, bevor er sich aus meinem Griff löste. „Aber genug gespielt. Ich werde jetzt endlich kochen.“
Mit diesen Worten drehte er sich zu dem Herd, welchen er anstellte und begann das Fleisch zu braten. Auch das Wasser für die Nudeln hatte er bereits aufgesetzt, weshalb ich mich wieder auf die Arbeitsplatte schwang und ihn dabei beobachtete.
Zu gerne hätte ich jetzt mein Handy gehabt, um mich mit irgendwas beschäftigen zu können. Oder um zumindest ein schönes Bild von diesem dominanten Mann hinter dem Herd zu machen, wie er streng in die Pfanne blickte, als würde das Hackfleisch dadurch schneller braten.
Nach 30 Minuten war das Essen fertig und er richtete dieses auf zwei weiße Teller an, ehe wir uns auf die Barhocker hinter der Theke setzten. Es roch köstlich und ich merkte erneut, wie mein Magen knurrende Geräusche von sich gab.
„Das riecht köstlich“, sagte ich mit der Nase über dem Teller, als Yonathan noch einmal aufstand und ein Glas mit Wein und ein weiteres mit Wasser füllte. Natürlich durfte ich kein Wein zu dem Essen, da Alkohol für mich verboten war. Innerlich rollte ich mit den Augen, allerdings störte es mich auch nicht so sehr.
„Dann lass es dir schmecken“, erwiderte er, als er ebenso wieder saß und das Besteck nahm. Mit meiner Gabel drehte ich die Spaghetti auf und nahm den ersten Bissen, um genüsslich stöhnend festzustellen, dass es genauso himmlisch schmeckte, wie es roch.
Sicher, es war nur Bolognese, aber dafür eine sehr gute Bolognese!
„Das ist wirklich köstlich“, lobte ich ihn und aß in Ruhe weiter.
Nach einiger Zeit unterbrach Yonathan die jedoch.
„Hast du dir schon überlegt, wie du dein Zimmer gestalten möchtest?“
Ich war anfangs überrascht von der Frage, da ich dachte, dass er das Zimmer erst nach dem Probemonat einrichten lassen möchte.
„Nein, nicht wirklich“, antwortete ich daher.
„Dann tue das bitte. Es wäre schön, wenn wir dieses Wochenende zumindest einen Anfang schaffen und die Möbel bestellen, damit nächstes Wochenende alles fertig ist“, teilte er mir mit, ehe er sein Besteck beiseite legte und sein Weinglas nahm.
„Wo schlafe ich dieses Wochenende überhaupt?“
„Du wirst erstmal bei mir im Schlafzimmer schlafen“, sagte er und machte mich damit nervöser, als es sollte. Das bedeutete auch, dass wir gemeinsam in einem Bett schlafen würden.
„Okay“, flüsterte ich, ehe auch ich mein Besteck weglegte.
„Nur dieses Wochenende. Danach wirst du dein eigenes Zimmer und deinen Rückzugsort haben“, versuchte er mich zu beruhigen. Er schien zu merken, wie es mich aufwühlte. Ich nickte stumm und hoffte, dass ich mich in den zwei Nächten nicht zu sehr an seine Nähe gewöhnen würde.
„Ich muss noch ein wenig arbeiten. Bewege dich frei, nimm dir was zu trinken und falls etwas ist, komm zur Werkstatt“, sagte er, ehe er plötzlich aufstand. „Mein Laptop liegt auch im Wohnzimmer. Ich habe dir dort ein eigenes Profil erstellt. Das Passwort ist dein Name. Schau sonst, ob du eventuell bereits Möbel findest.“
Ungläubig schaute ich zu ihm hoch. Es war bereits abends und es machte mich traurig, dass er den Abend nicht mit mir gemeinsam verbringen wollte. Dennoch nickte ich, wenn auch niedergeschlagen und bekam von ihm noch einen Kuss auf die Stirn, ehe er mich einfach sitzen ließ.
Was sollte ich mit meiner Zeit denn nun anfangen?
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Für welchen Spitznamen seid ihr? 😂
Hoffe ihr seid alle gut durch den Montag geschlittert 😂
❤❤❤
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