Traumwelt

Ein schon drei bis vier Jahre alter Text den ich gefunden habe. Viel Spaß haha

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Für einen Moment habe ich hinter den Schleier gesehen,
hinter dem die Geheimnisse unseres Daseins stehen.
Für einen Augenblick habe ich unser aller Kern erkannt,
doch allzu schnell ist der klare Moment zu Asche verbrannt.
Schon im nächsten Moment scheint alles vergessen,
denn der Mensch hört nie auf die Wahrheit neu zu vermessen.

Wir alle sind gefangen in unserer selbstgeschaffenen Illusion,
deren Ränder langsam zu zerbröckeln drohen.
Wir verschließen die Augen,
wollen die Wahrheit nicht sehen,
weil das bedeutet zuzugeben wie wir mit unserer Welt umgehen.

Haben uns selbst verloren
und dann neu geboren,
um den Ansprüchen von denen wir denken die Welt würde sie an uns stellen,
mit aufgeben unseres Anspruchs an uns selbst zu erfüllen.

Wir erfinden uns neu, in jeder Sekunde,
quetschen uns in Formen in die wir nicht passen
um das was wir sind nicht mehr so sehr zu hassen.

Jeder will einzigartig, unverkennbar sein -
wieso schämt sich dann jeder für seine Einzigartigkeit?
Versteckt was ihn ausmacht
verschwimmt mit der Masse
ist bereit sich immer wieder neu formen zu lassen.

Ich erkenne mich nicht mehr, wenn ich in den Spiegel sehe,
sehe nur noch meine tausend Makel dort stehen.
Und in meinem Kopf sammeln sich all die abwertenden Blicke,
die mir schon so viele schickten.

Habe gerade begonnen den Schmerz zu verwinden,
schon beginne ich erneut zu verschwinden.
Solange wir den Kampf von „Höher, schneller, weiter" und fechten,
kommt für jeden der Tag, an dem wir in dieser Gesellschaft zerbrechen.

Tag um Tag werden wir konfrontiert mit dieser falschen Perfektion,
versuchen uns anzupassen an diese unmögliche Illusion.
Wie oft habe ich schon gelächelt nur für den Schein und habe geleugnet, was mich gerade zerteilt?

Doch wenn wir uns wirklich vornehmen ehrlich zu sein,
da finden wir hinter den ganzen Schichten aus falschem Selbstbewusstsein,
die jedem Menschen irgendwann innenwohnende Zerrüttenheit.

Doch wer gibt schon zu, dass er zerbrochen ist,
in einer Gesellschaft, die deinen Wert an deinem „Stand" bemisst?

Ja, ich glaube nicht dass die Welt irgendwann wieder in allen Farben erstrahlt,
da wir unsere Farben immer wieder vermischen,
bis sie alle irgendwann in das gleiche undefinierbare Braun verwischen.

Jetzt sitze ich hier, die Asche ist kalt
und wieder fehlt mir der eigene Halt.
Fühl mich als wäre ich bis auf die Grundfesten abgebrannt,
so sehr habe ich mich mal wieder in meinen Gedanken verrannt.

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